27.01.2021, 20:56
Theoretisch kann man auch den 2 x 4,0 bevorzugt einstellen, wenn es für die A13 Stelle keine Mindestnote gibt und er dafür zb bessere Sprachkenntnisse (Fähigkeiten) als ein 2 x 10 P. Mitbewerber hat. Dabei darf es sich allerdings nicht um eine Herkunftssprache handeln wegen Art. 3 Abs. 3 GG, sondern muss eine unabhängig von der Herkunft erworbene Fähigkeit jenseits der Muttersprache sein.
28.01.2021, 02:23
(27.01.2021, 02:19)Gast schrieb: In einer Kreisverwaltung nehmen sie lieber einen mit schlechteren Noten, weil der nicht so schnell abhaut. Der Doppel-VB will dann nach einem halben Jahr auf einmal doch als GK Anwalt in München wohnen und nicht im Kaff oder Richter werden wegen der höheren Bezahlung.
Vielleicht ist dem Doppel-VBler aber Geld auch nicht ganz so wichtig, sondern ein Tagesablauf mit moderaten Arbeitszeiten, zumal man auch mit einer A-Besoldung nicht verhungert.
Dass jemand mit Doppel-VB alsbald Richter werden will wegen der höheren Bezahlung und deshalb eine A-Stelle verlässt, halte ich auch für eher unwahrscheinlich:
A13 und R1 nehmen sich in den ersten Jahren quasi kaum was (R1 zieht aber nach ein paar Jahren deutlich davon).
Wenn du nach der Erprobung direkt auf A14 weiterbeschäftigt bist (in vielen Verwaltungen Praxis), hast du ein paar Jahre lang sogar mehr als der R1 (R1 überholt dich aber nach ein paar Jahren wieder).
Schaffst du es dann zeitnah auf A15, hast du mehr als R1 zu dem Zeitpunkt. R1 kommt überholt dich nach einigen Jahren dann zwar wieder, aber auch nur minimal. In der Endstufe sind die Unterschiede sehr gering.
Erst wenn der R1er mal R2er wird, überholt er den A15er wieder. Wenn der allerdings A16er wird, ist es wieder nahezu gleich.
Als Doppel-VBler ist es in einer Verwaltung mit lauter Leuten, die ein Ausreichend und ein Befriedigend haben, machbar, von A13 flott auf A15 aufzusteigen. Ob das für denselben Doppel-VBler auch gilt, wenn er von R1 auf R2 aufsteigen will?
Als A-Beamter hast du außerdem garantierte Stundenzahlen mit Überstundenausgleich, als Richter kann dich dein Dezernat ggf. erschlagen, sodass du dann auch gerne mal weitaus mehr als die 40 Stunden des A15ers arbeitest. Du hast aber natürlich auch die Chance, dass du dein Dezernat im Griff hast und jeden Tag nur 6 Stunden arbeiten musst. Dafür fällt aber in jedem Fall der Überstundenausgleich (= praktisch wie Urlaubstage) weg.
Kreisverwaltungen sind jetzt übrigens ja i. d. R. nicht zwangsläufig in dem absoluten Kuhdorf, sondern eben in der jeweiligen Kreisstadt. Ein Amtsgericht kannst du aber auch im letzten Kaff haben. In manchen Kreisen (etwa Schleswig-Flensburg) ist Schleswig (nur knapp 20.000 EW) sowohl Kreisstadt als auch Gerichtsstadt (AG, OLG, VG, OVG).
Du hast natürlich recht, dass dem Doppel-VBler ggf. A13 auf Dauer nicht reichen wird.
28.01.2021, 02:58
Solche Überlegungen macht sich die Behörde im Dorf aber nicht, was der Bewerber da ggf. für einen Mehrwert drin sieht.
Die wollen einen, der bis zur Pension mit 67 da bleibt, weil er keine bessere Stelle findet, also am besten mit mindestens 1 x a. Die meisten VB-ler wechseln alle 2-3 Jahre spätestens die Stelle und die Stadt. Und bei den Noten haben solche auch keine Hemmung dafür ihre Beamtung abzulegen, weil sie garantiert immer wieder was Neues finden bis zur Rentenaltersgrenze.
Schleswig ist jetzt nicht gerade das Superbeispiel für ein Kaff, weil es nur 20 Min. mit Zug von Flensburg mit 90 k Einwohnern und dem Meer und der dänischen Grenze entfernt ist, also sowieso ein beliebter Standort.
Die wollen einen, der bis zur Pension mit 67 da bleibt, weil er keine bessere Stelle findet, also am besten mit mindestens 1 x a. Die meisten VB-ler wechseln alle 2-3 Jahre spätestens die Stelle und die Stadt. Und bei den Noten haben solche auch keine Hemmung dafür ihre Beamtung abzulegen, weil sie garantiert immer wieder was Neues finden bis zur Rentenaltersgrenze.
Schleswig ist jetzt nicht gerade das Superbeispiel für ein Kaff, weil es nur 20 Min. mit Zug von Flensburg mit 90 k Einwohnern und dem Meer und der dänischen Grenze entfernt ist, also sowieso ein beliebter Standort.