17.06.2020, 17:51
Fachwissen ist vor allem in der digitalisierten Welt jederzeit sofort verfügbar, im 21. Jahrhundert noch mit sowas zu "prahlen" und als relevant zu bezeichnen ist mittelschwer peinlich.
Beim juristischen Verständnis bin ich aber dabei, was man da so teilweise vorgesetzt bekommt ist wirklich abenteuerlich.
Beim juristischen Verständnis bin ich aber dabei, was man da so teilweise vorgesetzt bekommt ist wirklich abenteuerlich.
17.06.2020, 17:57
Also für mich geht das Hand in Hand... das juristische Verständnis wird mmn durch grundlegendes Fachwissen bedingt. Wenn ich mir dann etwas auf einem Spezialgebiet anlese, aber das weniger spezielle Grundwissen, das auch nicht unbedingt noch irgendwo steht - weil vorausgesetzt - nicht habe, dann ziehe ich unter Umständen falsche Schlüsse aus dem angelesenen Fachwissen.
17.06.2020, 18:04
(17.06.2020, 17:51)Gast schrieb: Fachwissen ist vor allem in der digitalisierten Welt jederzeit sofort verfügbar, im 21. Jahrhundert noch mit sowas zu "prahlen" und als relevant zu bezeichnen ist mittelschwer peinlich.
Beim juristischen Verständnis bin ich aber dabei, was man da so teilweise vorgesetzt bekommt ist wirklich abenteuerlich.
Der Punkt ist, dass beides Verkünpft werden muss und hinzu noch Erfahrung kommt. Es reicht nicht einfach ein Lehrbuch zum Gesellschaftsrecht zu lesen und erst recht nicht kurz eine spezifische Frage bei beck zu finden, um daraus eine praxistaugliche Beratung hochkomplexer Rechtsfragen zu erarbeiten. Wie gesagt, wenn das ginge, könnten sich sehr viele Mandanten und Kanzleien viele Kosten sparen. Man gibt das viele Geld für hochspezialisierte Experten aber eben nicht aus, weil man so doof ist und selber nicht googlen kann.
17.06.2020, 18:09
Ja und? Wenn man die falschen Schlüsse zieht, hat man das Examen gar nicht erst bestanden. So doof ist kein Volljurist.
Die Klienten haben oft auch gar nicht Jura studiert, die haben null Vorkenntnisse, die können dann auch nix selber googlen. Das wären diejenigen mit den falschen Schlüssen beim Lesen.
Klar braucht man Erfahrung zur Beratung, aber die kann eben jeder Volljurist durch Berufserfahrung bekommen.
Die Klienten haben oft auch gar nicht Jura studiert, die haben null Vorkenntnisse, die können dann auch nix selber googlen. Das wären diejenigen mit den falschen Schlüssen beim Lesen.
Klar braucht man Erfahrung zur Beratung, aber die kann eben jeder Volljurist durch Berufserfahrung bekommen.
17.06.2020, 18:32
Hierbei wird in der gesamten Diskussion die unterschiedlichen Anforderungsprofile zwischen Unternehmensjurist und Rechtsanwalt vergessen.
Ersterer muss eine wirtschaftliche Lösung finden die nahezu rechtlich irgendwie tragbar ist und das kann beispielsweise schon darin liegen einfach die Gegenseite mürbe zu machen.
Auf der anderen Seite liegt der Fokus wohl doch eher auf der rheinrechtlichen Beratung natürlich auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit aber eben als zweitrangig
Ersterer muss eine wirtschaftliche Lösung finden die nahezu rechtlich irgendwie tragbar ist und das kann beispielsweise schon darin liegen einfach die Gegenseite mürbe zu machen.
Auf der anderen Seite liegt der Fokus wohl doch eher auf der rheinrechtlichen Beratung natürlich auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit aber eben als zweitrangig
17.06.2020, 18:32
wer meint Fachwissen ist ohne weiteres verfügbar, der macht 0815 FeldWaldWiese. Die nervigen Sachen sind eben bisher ohne (verschriftliche) Lösung. Da sucht ihr euch 20h zu Tode. Viel Spaß so profitabel zu sein
17.06.2020, 19:00
(17.06.2020, 18:32)Gast schrieb: wer meint Fachwissen ist ohne weiteres verfügbar, der macht 0815 FeldWaldWiese. Die nervigen Sachen sind eben bisher ohne (verschriftliche) Lösung. Da sucht ihr euch 20h zu Tode. Viel Spaß so profitabel zu sein
Genau dies. Und wer meint "jeder Volljurist" könne sich überall reinarbeiten, hat keinerlei Ahnung, was ein komplexes Rechtsgebiet ist. Die Allermeisten haben gar nicht das intellektuelle Rüstzeug sich auf dem Niveau der Spitzenreiter in ihren Fachgebieten irgendwo "einzulesen". Deswegen können manche Anwälte 700 € die Stunde nehmen und andere nur 50 oder müssen direkt nach RVG abrechnen. Akzeptiert es einfach - es gibt massive Leistungsunterschiede in allen Berufsgruppen. Die meisten sind nur durchschnittlich, nur wenige sind wirklich gut. Die Examensnote bildet das sicher nicht immer und zu 100% korrekt ab, aber sie gibt in der Mehrheit der Fälle eine verlässliche Indikation. Ist ne bittere Pille, wenn Selbst- und Fremdwahrnehmung auseinanderklaffen, aber irgendwer muss die Pille verteilen. Sonst enden manche wie Kandidaten bei DSDS, die sich über die vernichtenden Kritiken wundern, weil ihnen anscheinend weder in der Familie noch im Freundeskreis mal jemand gesagt hat, dass sie schlicht nicht besonders gut sind in dem was sie tun.
17.06.2020, 19:08
Das heisst aber nicht, dass man sich durch Berufserfahrung nicht verbessern kann. Sie werden nur nicht gelassen.
Klar, dass sich die besser benoteten (Elite) irgendwie abgrenzen wollen. Das war schon immer so (Adel im Mittelalter). D.h. aber nicht, dass das deshalb immer die besseren Menschen oder Juristen sind.
Kommt immer drauf an, auf welcher Seite man steht oder welche Erfahrungen man mit wie benoteten gemacht hat.
Klar, dass sich die besser benoteten (Elite) irgendwie abgrenzen wollen. Das war schon immer so (Adel im Mittelalter). D.h. aber nicht, dass das deshalb immer die besseren Menschen oder Juristen sind.
Kommt immer drauf an, auf welcher Seite man steht oder welche Erfahrungen man mit wie benoteten gemacht hat.
17.06.2020, 19:21
(17.06.2020, 19:08)Gast schrieb: Das heisst aber nicht, dass man sich durch Berufserfahrung nicht verbessern kann. Sie werden nur nicht gelassen.
Klar, dass sich die besser benoteten (Elite) irgendwie abgrenzen wollen. Das war schon immer so (Adel im Mittelalter). D.h. aber nicht, dass das deshalb immer die besseren Menschen oder Juristen sind.
Kommt immer drauf an, auf welcher Seite man steht oder welche Erfahrungen man mit wie benoteten gemacht hat.
Sorry, das mag in Einzelfällen zutreffen. Aber idR scheitert der 2x a Jurist dann doch an sehr komplizierten Sachen. Sich einfach nur "auszukennen" (=Fachwissen) ist eben nur die halbe Miete. Daran ist es ja idr im Examen schon gescheitert.
Ich traue mir schon recht zuverlässig zu, an Schriftsätzen ungefähr das Notenniveau erkennen zu können. Was man sich im Ausländerrecht teilweise an rechtsausführungen bieten lassen muss ist zB hahnebüchen.
17.06.2020, 19:23
(17.06.2020, 18:32)Blub schrieb: Hierbei wird in der gesamten Diskussion die unterschiedlichen Anforderungsprofile zwischen Unternehmensjurist und Rechtsanwalt vergessen.
Ersterer muss eine wirtschaftliche Lösung finden die nahezu rechtlich irgendwie tragbar ist und das kann beispielsweise schon darin liegen einfach die Gegenseite mürbe zu machen.
Auf der anderen Seite liegt der Fokus wohl doch eher auf der rheinrechtlichen Beratung natürlich auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit aber eben als zweitrangig
falsch. Die Kanzlei muss eine gute richtige Lösung schnell finden mit der der Mandant zufrieden ist. Der Unternehmensjurist muss nur so tun als würde er wichtige Arbeit machen um intern seine Position zu rechtfertigen.