13.04.2020, 22:15
Warum tut ihr immer so, als wäre GK die Alternative? Schon statistisch bleibt doch kein Mensch länger als ein paar wenige Jahre in der GK. Als Alternative sollte man also eher das, was danach kommt anpreisen.
13.04.2020, 22:24
13.04.2020, 22:57
Kommen ja unerwartet doch noch Antworten :D
Zuerst möchte ich mal richtig stellen, dass diese Besoldungsfrage (worum auch immer es da ging) nicht von mir kam.
Mein Hauptproblem waren wohl meine wirklich unterdurchschnittliche Erledigungszahlen. Die konnte ich aber bislang schon wirklich deutlich steigern, auch wenn ich jetzt durch Corona leider die gewünschten Zahlen wieder nicht ganz erreichen werde... Mir war anfangs nicht klar, wie viel ich für jeden Kammertermin terminieren sollte und ich habe - für meinen Vorsitzenden - teilweise zu früh das Gespräch über meine Verfahren mit ihm gesucht, gerade was das geeignete weitere Vorgehen angeht. Da wünscht er sich mehr Eigenständigkeit, hat das aber leider, bevor es zu spät war, so nie geäußert. Aus anderen Kammern kenne ich das auch anders, da bieten die Vorsitzenden von sich aus Hilfestellungen an.
Jetzt weiß ich wie mein Vorsitzender da tickt und versuchte jetzt konsequent darauf zu achten, aber natürlich passieren immer mal kleinere Fehler und bei jedem, den er mitbekommt, mach ich mir Sorgen über meine nächste Beurteilung.
Richter ist mein absoluter Traumberuf und mir macht die Arbeit an sich wirklich viel Spaß. Deswegen will ich nicht einfach aufgeben. Hänge mich wirklich rein und arbeite so viel wie irgendwie möglich. Eigentlich hatte ich auf aufbauende Erfahrungen gehofft, vielleicht einer der auch mal ein noch nicht geeignet hatte und trotzdem noch dabei ist. Scheint aber wohl wirklich so eine Seltenheit zu sein.
Zuerst möchte ich mal richtig stellen, dass diese Besoldungsfrage (worum auch immer es da ging) nicht von mir kam.
Mein Hauptproblem waren wohl meine wirklich unterdurchschnittliche Erledigungszahlen. Die konnte ich aber bislang schon wirklich deutlich steigern, auch wenn ich jetzt durch Corona leider die gewünschten Zahlen wieder nicht ganz erreichen werde... Mir war anfangs nicht klar, wie viel ich für jeden Kammertermin terminieren sollte und ich habe - für meinen Vorsitzenden - teilweise zu früh das Gespräch über meine Verfahren mit ihm gesucht, gerade was das geeignete weitere Vorgehen angeht. Da wünscht er sich mehr Eigenständigkeit, hat das aber leider, bevor es zu spät war, so nie geäußert. Aus anderen Kammern kenne ich das auch anders, da bieten die Vorsitzenden von sich aus Hilfestellungen an.
Jetzt weiß ich wie mein Vorsitzender da tickt und versuchte jetzt konsequent darauf zu achten, aber natürlich passieren immer mal kleinere Fehler und bei jedem, den er mitbekommt, mach ich mir Sorgen über meine nächste Beurteilung.
Richter ist mein absoluter Traumberuf und mir macht die Arbeit an sich wirklich viel Spaß. Deswegen will ich nicht einfach aufgeben. Hänge mich wirklich rein und arbeite so viel wie irgendwie möglich. Eigentlich hatte ich auf aufbauende Erfahrungen gehofft, vielleicht einer der auch mal ein noch nicht geeignet hatte und trotzdem noch dabei ist. Scheint aber wohl wirklich so eine Seltenheit zu sein.
13.04.2020, 23:05
Und da fällt mir noch was ein: Ich überlege hin und her, ob ich das Gespräch mit meinem Vorsitzenden suche, wie er meine Entwicklung sieht und ob er der Meinung ist, dass jetzt alles so läuft, wie es sollte. Haltet ihr das für eine gute Idee oder wirkt das dann wieder blöd?
13.04.2020, 23:35
(13.04.2020, 22:57)GastBW schrieb: Kommen ja unerwartet doch noch Antworten :D
Zuerst möchte ich mal richtig stellen, dass diese Besoldungsfrage (worum auch immer es da ging) nicht von mir kam.
Mein Hauptproblem waren wohl meine wirklich unterdurchschnittliche Erledigungszahlen. Die konnte ich aber bislang schon wirklich deutlich steigern, auch wenn ich jetzt durch Corona leider die gewünschten Zahlen wieder nicht ganz erreichen werde... Mir war anfangs nicht klar, wie viel ich für jeden Kammertermin terminieren sollte und ich habe - für meinen Vorsitzenden - teilweise zu früh das Gespräch über meine Verfahren mit ihm gesucht, gerade was das geeignete weitere Vorgehen angeht. Da wünscht er sich mehr Eigenständigkeit, hat das aber leider, bevor es zu spät war, so nie geäußert. Aus anderen Kammern kenne ich das auch anders, da bieten die Vorsitzenden von sich aus Hilfestellungen an.
Jetzt weiß ich wie mein Vorsitzender da tickt und versuchte jetzt konsequent darauf zu achten, aber natürlich passieren immer mal kleinere Fehler und bei jedem, den er mitbekommt, mach ich mir Sorgen über meine nächste Beurteilung.
Richter ist mein absoluter Traumberuf und mir macht die Arbeit an sich wirklich viel Spaß. Deswegen will ich nicht einfach aufgeben. Hänge mich wirklich rein und arbeite so viel wie irgendwie möglich. Eigentlich hatte ich auf aufbauende Erfahrungen gehofft, vielleicht einer der auch mal ein noch nicht geeignet hatte und trotzdem noch dabei ist. Scheint aber wohl wirklich so eine Seltenheit zu sein.
Deine Schilderung ist nach wie vor einfach nicht stimmig. Du hast - um es mal so offen zu sagen - eine katastrophale Beurteilung gekommen. Es ist völlig ausgeschlossen, dass das "nur" daran liegt, dass Du zu häufig Fragen gestellt hast und nicht genug erledigt hast. Da musst Du nochmal zurück in die Selbstanalyse. Es ist nämlich völlig normal, dass man in den ersten Monaten seine Kollegen mit Fragen löchert und das zu den trivialsten Sachen. Jede Verfügung ist scheinbar ein Hexenwerk. Es ist auch völlig normal, dass man in den ersten Monaten das Dezernat nicht aufräumt. Beide Punkte sind auch mit Sicherheit nicht der Grund für die Beurteilung.
Entweder ist also deine Problemanalyse völlig falsch und Dir fehlt die nötige Selbstreflexion. Eine solch schlechte Bewertung dürfte sehr ausführlich begründet sein, da dein Vorsitzender sicherlich mit Gegenwind rechnet. Noch dazu scheinst Du weiter in der Kammer verblieben zu sein, was deinen Vorsitzenden dennoch nicht abgehalten hat, dir so eine Beurteilung reinzudrücken. Das macht man nach meiner Erfahrung nur, wenn es ein grooooßes, aus Sicht deines Vorsitzeden strukturelles Problem gibt. Denn er braucht ein funktionierendes Kammermitglied, wieso sollte er also unnötig die Harmonie der Kammer stören.
Oder dein Vorsitzender ist völlig auf dem Holzweg, ihr habt ein persönliches Problem und er wollte dich abstrafen. Dann musst Du unbedingt beim Präsidenten des LG, der dich ja formal auch bewertet, intervenieren und deine Sicht der Dinge schildern. Das sollte so keinen Eingang in die Personalakte finden.
Nach meiner bescheidenen Erfahrung (und ohne Dich persönlich zu kennen), ist die Variante zwei sehr sehr unwahrscheinlich. Du solltest also nochmal hart mit dir ins Gericht gehen. Wenn Du wirklich kein größeres Problem erkennst, ist vielleicht das genau dein Problem...
13.04.2020, 23:38
(13.04.2020, 23:05)GastBW schrieb: Und da fällt mir noch was ein: Ich überlege hin und her, ob ich das Gespräch mit meinem Vorsitzenden suche, wie er meine Entwicklung sieht und ob er der Meinung ist, dass jetzt alles so läuft, wie es sollte. Haltet ihr das für eine gute Idee oder wirkt das dann wieder blöd?
Redest Du nicht jeden Tag mit deinem Vorsitzenden? Ist ja nicht so, das man regelmäßig Mittagessen geht, Voten bespricht und dann schickt er einem per Mail den Beurteilungsentwurf und fragt, ob es so passt? Was sagt er denn zu deinen Entscheidungsentwürfen und/oder deiner Verfahrensführung?
13.04.2020, 23:39
Absolut wertvoller Beitrag!
14.04.2020, 00:02
Vielleicht waren deine Begründungen zu ausführlich, weil du gute Bewertungen haben wolltest. Quantität geht vor Gericht aber vor Qualität.
Was ist der Bewerter denn für ein Typ? Hast du den Eindruck er hat was gegen dich und will dir eins reinwürgen?
Schreibe deine Urteile dann eben oberflächlicher und kürzer und vergleiche mehr. Dann schaffst du vllt mehr Fallzahlen.
Was ist der Bewerter denn für ein Typ? Hast du den Eindruck er hat was gegen dich und will dir eins reinwürgen?
Schreibe deine Urteile dann eben oberflächlicher und kürzer und vergleiche mehr. Dann schaffst du vllt mehr Fallzahlen.
14.04.2020, 01:58
(13.04.2020, 23:05)GastBW schrieb: Und da fällt mir noch was ein: Ich überlege hin und her, ob ich das Gespräch mit meinem Vorsitzenden suche, wie er meine Entwicklung sieht und ob er der Meinung ist, dass jetzt alles so läuft, wie es sollte. Haltet ihr das für eine gute Idee oder wirkt das dann wieder blöd?
Ne, wenn du jetzt wieder das Gespräch mit ihm suchst, hält er das wieder für zu früh, vor allem weil du wegen Corona noch nicht die Zahlen erreicht hast. Er könnte dich deshalb für unsicher halten.
Wenn du dir den Respekt von dem verdienen willst, musst du großspuriger auftreten, deine Fallzahlen beschleunigen, weniger Besinnungsaufsätze, sondern mehr Kurzurteile und Vergleiche machen.
Du darfst dir nicht anmerken lassen, dass dich die Kritik getroffen hat, sondern musst deinen Kram durchziehen und ihn weniger beachten. Er will dich ja selbstständig und selbstbewusst sehen. Ignorier den Typen, wenn du das psychisch kannst. Such dir ggf. Hilfe bei einem Psychologen.
Gegen die Bewertung musst du dich trotzdem (juristisch) wehren, wenn das irgendwelche unbehebbaren Nachteile hat, weil da ja unbedingt dabei bleiben willst.
14.04.2020, 03:17
Kannst du nicht die Kammer wechseln? Vllt ist dein Vorsitzender nur kompliziert und will eher seine Ruhe haben. Da du mehr Unterstützung brauchst, solltest du in eine Kammer, wo das möglich ist, ohne dass man gleich schlecht bewertet wird. Da sie als einzigen Entlassungsgrund deine Fallzahlen nennen können, ist das deine Chance was zu ändern.