06.09.2025, 07:52
(04.09.2025, 14:08)Praktiker schrieb:(03.09.2025, 17:00)Jellinek schrieb:(02.09.2025, 21:42)Sonnenschein schrieb: Ist das so ein Selbstläufer direkt in einem Amt mit A11 oder A12 einzusteigen als Diplomjurist? Die Stellen die ich aktuell (wohlgemerkt für Volljuristen) so finde sind oftmals eher im Bereich E11-E13 ohne Aussicht auf Verbeamtung oder eben die klassichen A13 Stellen... Eine Bekannte ist mit A12 als Volljuristin bei der Amtsanwaltschaft eingestellt worden...
Wäre vor 10-15 Jahren noch schwierig gewesen, aber mittlerweile ist ne schnelle Beförderung kein Thema mehr. In den Ministerien werden Leute relativ schnell von A9 zu A11 befördert, egal mit welchem Studium vorher. Oft ist die Stelle als Tarif ausgeschrieben, weil keine Beamtenstelle im Stellenplan offen ist. Da muss man dann im Gespräch mal nachfragen, wie da die Chancen sind... Aber mit dem richtigen Parteibuch ist sowas auch oft dann kein Problem.
Ja, so sehen die ganz großen Parteikarrieren aus, an denen da alle jahrelang feilen - A9 bis A11. Manche werden auch gleich Staatssekretär. Himmel, in welchem Land ist das bitte so? Ich bin ohne Parteibuch B3 geworden, und es nervt mich wahnsinnig, wenn solche Geschichten erzählt werden. Für Parteien interessante Stellen beginnen weit jenseits des gehobenen Dienstes, und ich kenne bei uns im Ministerium niemand aus dem gehobenen Dienst, der irgendwie als Parteimitglied aufgefallen wäre in der Besoldungskategorie... Oder habe ich hier irgendwo die Ironie überlesen?
Die beliebten Stellen für die Genossen beginnen meistens bei E/A13, persönliche Referenten etc. Darunter findet man wohl eher weniger. Bei uns in der Behörde arbeiten aber auch einige persönliche Bekannte der Politiker die gerade dran sind im gD. Das zieht sich im Prinzip durch alle Behörden im gesamten Landesgebiet hier. Klar ist aber, wenn man Parteifreunde wo hin setzen kann, dann lieber auf eine gut bezahlte Stelle anstatt auf ne mickrige A11.
ZB der hier:
https://www.tlz.de/politik/article220593...ident.html
06.09.2025, 08:01
Ganz rational: fürs Parteibuch ist es jetzt zu spät. Die meisten, die ich über die politische Mitarbeit in einer Partei kennengelernt habe, sind dort als Jugendliche oder Heranwachsende eingetreten, also bis Anfang, spätestens Mitte 20. Anschließend fängt man an Kontakte zu knüpfen und erst nach einigen Jahren fangen diese Kontakte an, Früchte zu tragen. Keiner wird mal eben befördert, weil er seit 2 Monaten Hinz und Kunz aus der Kommunalpolitik kennt.
06.09.2025, 09:24
PRs sind natürlich etwas anderes. Die sind allerdings im Verhältnis zur Verantwortung und informellen Stellung im Haus eher unterbezahlt. Für A13 Tag und Nacht und nicht selten am Wochenende um den Minister rum sein neide ich ihnen nicht. Und sie bekommen ihren Job auch nur mittelbar wegen Parteizugehörigkeit, nämlich weil die Hausspitze ihnen persönlich vertraut. Bei uns gibt es sogar einen PR mit abweichender Parteizugehörigkeit. Dass sich ein Minister in seiner engsten Umgebung jemanden holt, den er kennt und mag, finde ich nachvollziehbar und hinnehmbar. Aber auch da gilt die pragmatische Sicht: nur weil Du jetzt schnell irgendwo eintrittst, wird dich kein Minister zum Büroleiter oder PR machen...
08.09.2025, 21:18
(06.09.2025, 08:01)Egal_ schrieb: Ganz rational: fürs Parteibuch ist es jetzt zu spät. Die meisten, die ich über die politische Mitarbeit in einer Partei kennengelernt habe, sind dort als Jugendliche oder Heranwachsende eingetreten, also bis Anfang, spätestens Mitte 20. Anschließend fängt man an Kontakte zu knüpfen und erst nach einigen Jahren fangen diese Kontakte an, Früchte zu tragen. Keiner wird mal eben befördert, weil er seit 2 Monaten Hinz und Kunz aus der Kommunalpolitik kennt.+1.
Networking braucht ewig, wenn man nicht zufällig sofort die richtigen Leute findet und die einen auch aktiv fördern wollen. Dazu herrscht - meiner Erfahrung nach - sehr viel Konkurrenz in Parteien.
07.10.2025, 13:11
(04.09.2025, 14:08)Praktiker schrieb: Ja, so sehen die ganz großen Parteikarrieren aus, an denen da alle jahrelang feilen - A9 bis A11. Manche werden auch gleich Staatssekretär. Himmel, in welchem Land ist das bitte so? Ich bin ohne Parteibuch B3 geworden, und es nervt mich wahnsinnig, wenn solche Geschichten erzählt werden. Für Parteien interessante Stellen beginnen weit jenseits des gehobenen Dienstes, und ich kenne bei uns im Ministerium niemand aus dem gehobenen Dienst, der irgendwie als Parteimitglied aufgefallen wäre in der Besoldungskategorie... Oder habe ich hier irgendwo die Ironie überlesen?
Mir ist ziemlich egal, ob Dich das nervt, denn es spiegelt die Wahrheit wider. Mir sind persönliche Referenten von Ministern bekannt, die noch im gehobenen Dienst sind und nun natürlich auf den Aufstieg setzen. Ist ja schön, dass Du ohne Parteibuch B3 geworden bist, aber wer ignoriert, dass Karriere mit Parteibuch mittlerweile im Ministerialbereich schon durchaus im gehobenen Dienst anfängt, der ist entweder noch in einer Behörde der guten alten Zeit tätig (was ja schön ist!) oder läuft mit Scheuklappen durch sein Ministerium. Ich behaupte nicht, dass das flächendeckend passiert, aber passieren tut es definitiv.
07.10.2025, 14:14
Gehen in Bundesministerien die politischen Stellen nicht erst ab Unterabteilungsleiter (wenn überhaupt) los? War mal ein Jahr lang im BMEL, bis zur Referatsleitung lief das definitiv! alles ohne Parteibuch.
08.10.2025, 15:18
(04.09.2025, 14:08)Praktiker schrieb:(03.09.2025, 17:00)Jellinek schrieb:(02.09.2025, 21:42)Sonnenschein schrieb: Ist das so ein Selbstläufer direkt in einem Amt mit A11 oder A12 einzusteigen als Diplomjurist? Die Stellen die ich aktuell (wohlgemerkt für Volljuristen) so finde sind oftmals eher im Bereich E11-E13 ohne Aussicht auf Verbeamtung oder eben die klassichen A13 Stellen... Eine Bekannte ist mit A12 als Volljuristin bei der Amtsanwaltschaft eingestellt worden...
Wäre vor 10-15 Jahren noch schwierig gewesen, aber mittlerweile ist ne schnelle Beförderung kein Thema mehr. In den Ministerien werden Leute relativ schnell von A9 zu A11 befördert, egal mit welchem Studium vorher. Oft ist die Stelle als Tarif ausgeschrieben, weil keine Beamtenstelle im Stellenplan offen ist. Da muss man dann im Gespräch mal nachfragen, wie da die Chancen sind... Aber mit dem richtigen Parteibuch ist sowas auch oft dann kein Problem.
Ja, so sehen die ganz großen Parteikarrieren aus, an denen da alle jahrelang feilen - A9 bis A11. Manche werden auch gleich Staatssekretär. Himmel, in welchem Land ist das bitte so? Ich bin ohne Parteibuch B3 geworden, und es nervt mich wahnsinnig, wenn solche Geschichten erzählt werden. Für Parteien interessante Stellen beginnen weit jenseits des gehobenen Dienstes, und ich kenne bei uns im Ministerium niemand aus dem gehobenen Dienst, der irgendwie als Parteimitglied aufgefallen wäre in der Besoldungskategorie... Oder habe ich hier irgendwo die Ironie überlesen?
Um ohne Parteibuch auf eine B3-Stelle zu kommen, muss man schon sehr geübt sein, beim Arschkriechen.
08.10.2025, 15:24
Praktiker ist doch B3
Edit: will damit sagen, dass ihn deine pauschale Aussage sicher nicht erfreuen wird. Auf mich wirkt er sehr integer und selbstbewusst. Keinesfalls ein „Arschkriecher“.
Edit: will damit sagen, dass ihn deine pauschale Aussage sicher nicht erfreuen wird. Auf mich wirkt er sehr integer und selbstbewusst. Keinesfalls ein „Arschkriecher“.
08.10.2025, 15:26
jetzt wird es hier aber mehr als grenzwertig....
08.10.2025, 18:26
Danke, danke Freunde 😘