20.02.2025, 21:53
Ich bin wirklich erst ganz frisch dabei als Richterin am LG, aber ehrlich gesagt schon (noch?) massiv überfordert. Ich finde den Job echt cool, die Organisation ist aber echt noch sehr schwierig für mich und gegen Ende des Arbeitstages platzt mir immer halb der Kopf vor lauter "und das muss ich noch machen und wie soll ich das machen" etc. Hauptsächlich im Hinblick auf die Dekretur, weil mir jetzt als neue Dezernentin natürlich viel vorgelegt wird und ich vieles erstmal aufschieben muss, weil ich gar keine Zeit habe, mir das alles anzuschauen, es zu terminieren etc. Bitte sagt mir, dass das normal ist und bald besser wird 🥺
Abgesehen davon (und das ist ja nur mein eigenes Unwissen) finde ich den Job echt super. Ich habe mich bisher keine Sekunde gelangweilt und alle Verfahren sind irgendwie auf ihre Art spannend. Ich habe zwar sehr viel Respekt vor den ersten Verhandlungen, aber denke, das könnte eigentlich auch ganz cool werden. Also wenn ich irgendwann hoffentlich ganz gut eingearbeitet bin, wird das glaube ich richtig cool. Klar gibt's auch ein paar eklige Verfahren, die teilweise noch in Papierform seit Jahren rumliegen, aber wenn man sich die Zeit nimmt (nehmen kann), ist das auch machbar.
Momentan arbeite ich nicht viel mehr als so 8-8,5h am Tag, mehr wäre auch sinnlos, weil meine Konzentration dann (aufgrund der o.g. Überforderung) wirklich futsch ist. Ob das reicht, muss ich sehen 😅
Abgesehen davon (und das ist ja nur mein eigenes Unwissen) finde ich den Job echt super. Ich habe mich bisher keine Sekunde gelangweilt und alle Verfahren sind irgendwie auf ihre Art spannend. Ich habe zwar sehr viel Respekt vor den ersten Verhandlungen, aber denke, das könnte eigentlich auch ganz cool werden. Also wenn ich irgendwann hoffentlich ganz gut eingearbeitet bin, wird das glaube ich richtig cool. Klar gibt's auch ein paar eklige Verfahren, die teilweise noch in Papierform seit Jahren rumliegen, aber wenn man sich die Zeit nimmt (nehmen kann), ist das auch machbar.
Momentan arbeite ich nicht viel mehr als so 8-8,5h am Tag, mehr wäre auch sinnlos, weil meine Konzentration dann (aufgrund der o.g. Überforderung) wirklich futsch ist. Ob das reicht, muss ich sehen 😅
24.02.2025, 10:38
Ich habe Ende 2023 an einem großen Landgericht in NRW angefangen. Besonders die Anfangszeit habe ich als sehr herausfordernd empfunden und auch um die 50h die Woche gearbeitet. Ich war in einer sehr angenehmen Kammer und kann mich über die Einarbeitung definitiv nicht beschweren, trotzdem wird man schon ein vielen Stellen ins kalte Wasser geschmissen. Meine erste Verhandlung hatte ich z.B. nach zwei Wochen, ein SV, 3 Zeugen und das ganze hat über 3h gedauert. Das schlaucht insbesondere am Anfang doch enorm. Nach etwa einem Jahr war ich beim LG noch etwa bei 43-46h die Woche.
Ende 2024 bin ich dann ans AG gewechselt und momentan arbeite ich auch hier um die 45h, ich habe aber das Gefühl dass sich das mit der Zeit noch deutlich verringern lässt. Generell sind die Verfahren am AG für mich zwar etwas weniger spannend, der inhaltliche Druck ist aber (gefühlt) auch deutlich geringer. Am LG hatte ich überwiegend spezialisierte Anwälte in den Verhandlungen sitzen mit 15-20 Jahren Praxiserfahrung, hier am AG kommen viele Terminsvertreter die natürlich nicht groß in dem Fall eingearbeitet sind. Das nimmt schon einiges an Druck raus.
Ende 2024 bin ich dann ans AG gewechselt und momentan arbeite ich auch hier um die 45h, ich habe aber das Gefühl dass sich das mit der Zeit noch deutlich verringern lässt. Generell sind die Verfahren am AG für mich zwar etwas weniger spannend, der inhaltliche Druck ist aber (gefühlt) auch deutlich geringer. Am LG hatte ich überwiegend spezialisierte Anwälte in den Verhandlungen sitzen mit 15-20 Jahren Praxiserfahrung, hier am AG kommen viele Terminsvertreter die natürlich nicht groß in dem Fall eingearbeitet sind. Das nimmt schon einiges an Druck raus.