29.05.2024, 22:25
(29.05.2024, 18:32)nachdenklich schrieb: Aber eine Frage habe ich: Dein Abschluss aus Russland (Master) wurde in Deutschland mit der 1. Staatsprüfung gleichgestellt, sodass Du ins Ref einsteigen kannst, während du für einen Master mangels Kenntnisse im deutschen Recht abgelehnt wurdest (welcher idR einfacher zu erwerben ist, als die z.T. uferlose und schwere erste Staatsprüfung)? Deutsche Absolventen des Wirtschaftsrechts können grundsätzlich kein Referendariat beginnen, obwohl diese nicht nur deutsches Recht studiert haben, sondern idR auch mehrere relevante Fächer aus der Staatsprüfung ebenfalls als Modul belegt haben....
Danke schön für Ihre Antwort! Ich wurde nicht zugelassen, bevor ich meinen Abschluss anerkannt bekam. Hätte ich die Anerkennung früher bekommen, wäre das alles anders gewesen. Aber das weiß ich doch nicht. Ich stelle mir meinen Weg genauso vor: nicht überstürzen und den Wert auf die Sprache legen.
29.05.2024, 22:31
(29.05.2024, 19:44)MaxiL99 schrieb: Viel Erfolg bei deinem Weg, du wirst das alles gut schaffen!
Ich kenne jemanden, der musste zur Anerkennung seines ausländischen (EU) Juraabschlusses eine Anerkennungsprüfung schreiben, also deutsches 1. Staatsexamen (ohne mündliche und Schwerpunkt). Er hat damals den Jahreskurs eines kommerziellen Repetitoriums besucht und das hat gut geklappt.
Das wäre zwar teuer (ab 150 Euro/ Monat) und würde ein Jahr dauern, aber ich würde behaupten innerhalb eines Jahres gibt es kaum einen anderen Weg so viel wissen anzuhäufen wie in einem Rep; gerade in puncto Unterlagen und (meistens) auch Didaktik sind die wirklich gut. Die bieten idR. auch parallele Klausurenkurse mit an. Außerdem lernt man dort viele andere Studierende kennen und kann sich austauschen.
Alles gute
Danke schön! Es hört sich sehr interessant und relevant an. Ich wusste gar nicht, dass es bei Repetitorien so etwas wie lange Vorbereitungskurse gibt. Danke für die Informationen!
30.05.2024, 07:44
Fürs Referendariat braucht man zwar ein solides Verständnis vom materiellen Recht, aber kein derartiges Detailwissen wie fürs erste Examen.
Es wäre daher tatsächlich sinnvoll, ein einjähriges Repetitorium zu besuchen und sich rudimentäre Kenntnisse anzueignen. An manchen Unis gibts auch „kostenlose“ Repetitorien (aber die Semesterbeiträge muss man natürlich zahlen).
Wenn Du international beschlagen bist und auch gut Englisch kannst, wäre es auch eine Option, dauerhaft in einer Großkanzlei als foreign lawyer zu arbeiten.
Es wäre daher tatsächlich sinnvoll, ein einjähriges Repetitorium zu besuchen und sich rudimentäre Kenntnisse anzueignen. An manchen Unis gibts auch „kostenlose“ Repetitorien (aber die Semesterbeiträge muss man natürlich zahlen).
Wenn Du international beschlagen bist und auch gut Englisch kannst, wäre es auch eine Option, dauerhaft in einer Großkanzlei als foreign lawyer zu arbeiten.
30.05.2024, 11:21
Eine gute Option könnte in deinem Fall auch ein online-Repetitorium wie bspw jura-online sein. Dort wird der Stoff relativ kompakt aufbereitet und man muss weniger Geld investieren (zb könntest du 3 Monate lernen und dann schauen, wie 'fit' du dich schon fühlst).
30.05.2024, 14:01
Zitat:Ich würde dir empfehlen erstmal das Repetitorium an der Uni auszuprobieren bevor du Geld in ein kommerzielles Investierst. Es lohnt sich bei allem einmal probezuhören.
Den Einstieg als Wirtschaftsjuristin bei der GK kann ich eher nicht empfehlen - in der GK wo ich als Wimi arbeite machen die allermeisten keine spannenden Aufgaben. Bei den meisten denkt man sich auch, dass es wohl einen Grund hatte, dass die Personen kein Examen gemacht haben. Das soll heißen, wenn du Lust auf anspruchsvollere Aufgaben hast, bereite dich lieber aufs Ref vor und werde Volljuristin. Als Wirtschaftsjuristin wird es langweilig
30.05.2024, 16:01
(30.05.2024, 11:21)Nrw-msvDB schrieb: Eine gute Option könnte in deinem Fall auch ein online-Repetitorium wie bspw jura-online sein. Dort wird der Stoff relativ kompakt aufbereitet und man muss weniger Geld investieren (zb könntest du 3 Monate lernen und dann schauen, wie 'fit' du dich schon fühlst).
Klingt sehr interessant, danke!
30.05.2024, 16:03
(30.05.2024, 07:44)FFM_Brudi schrieb: Fürs Referendariat braucht man zwar ein solides Verständnis vom materiellen Recht, aber kein derartiges Detailwissen wie fürs erste Examen.
Es wäre daher tatsächlich sinnvoll, ein einjähriges Repetitorium zu besuchen und sich rudimentäre Kenntnisse anzueignen. An manchen Unis gibts auch „kostenlose“ Repetitorien (aber die Semesterbeiträge muss man natürlich zahlen).
Wenn Du international beschlagen bist und auch gut Englisch kannst, wäre es auch eine Option, dauerhaft in einer Großkanzlei als foreign lawyer zu arbeiten.
Danke, ich habe gerade die Internetseite des UniRep an der Goethe-Uni durchgelesen. Das ist ja eine hervorragende Möglichkeit. Die Zulassung ist jedoch problematisch. Die Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Immatrikulation an der Goethe-Uni mit dem Studienziel der ersten Prüfung für das Fach Rechtswissenschaft und das Studium im mindestens fünften Semester. Der LL.M. für im Ausland graduierte Juristen ist dafür nicht ausreichend, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich habe eine E-Mail geschrieben mit der Frage, ob es trotzdem irgendwie möglich ist, daran teilzunehmen. Ich halte euch auf dem Laufenden, habe aber noch keine Antwort erhalten. Es ist aber unklar, ob man wirklich schon im 5. Semester sein muss. Wäre es nicht der Fall, könnte ich ein juristisches Studium vor vorne beginnen, nur um am UniRep teilnehmen zu können.
Die Teilnahme an den Repetitorien ist etwas, was immer wieder empfohlen wird, daher halte ich das für sinnvoll sogar, wenn ich dafür etwas bezahlen muss.
30.05.2024, 16:18
(30.05.2024, 14:01)Jurafragen schrieb:Zitat:Ich würde dir empfehlen erstmal das Repetitorium an der Uni auszuprobieren bevor du Geld in ein kommerzielles Investierst. Es lohnt sich bei allem einmal probezuhören.
Den Einstieg als Wirtschaftsjuristin bei der GK kann ich eher nicht empfehlen - in der GK wo ich als Wimi arbeite machen die allermeisten keine spannenden Aufgaben. Bei den meisten denkt man sich auch, dass es wohl einen Grund hatte, dass die Personen kein Examen gemacht haben. Das soll heißen, wenn du Lust auf anspruchsvollere Aufgaben hast, bereite dich lieber aufs Ref vor und werde Volljuristin. Als Wirtschaftsjuristin wird es langweilig
Danke! Ich versuche das auf jeden Fall. Das Problem ist, wie gesagt, dass die Goethe-Uni die Immatrikulation mit dem Ziel der ersten Staatsprüfung voraussetzt, was beim LL.M. nicht der Fall ist. Ich denke darüber nach, ob es möglich wäre, das Jurastudium von Anfang an zu beginnen, nur um am UniRep teilnehmen zu können. (Es gibt eigentlich noch andere Vorteile eines neuen Studiums: Ich kann alles nachholen, was ich bei meinem ersten Studium nicht gemacht habe, z.B. an Moot-Courts teilnehmen. Ich kenne viele Leute, die nach 2022 auch aus Russland ausgewandert sind, und ihre Teilnahme am Vis Moot und am Frankfurt Investment Moot hat ihnen sehr bei der Arbeitssuche geholfen.)
30.05.2024, 16:43
In zwei Wochen ist die Jahrestagung der deutsch-russischen Juristenvereinigung in Frankfurt. Kann mir gut vorstellen, dass dort einige Mitglieder einen ähnlichen Background haben wie Du.
Wäre eine Möglichkeit, sich dort umzuhören und zu vernetzen.
Wäre eine Möglichkeit, sich dort umzuhören und zu vernetzen.
31.05.2024, 22:52
Denkbar wäre auch, als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Anwaltskanzlei Erfahrung zu sammeln. Wenn Du da zunehmend selbständiger arbeiten darfst, kannst Du materielles Recht, Praxis und Sprache lernen und dann, wenn Du dich so weit fit fühlst, ins Referendariat einsteigen.