22.05.2024, 21:52
Die Verwaltung muss handeln?
Muss sie? Aktuell kaum meine ich. Es gibt bisher kein unanfechtbares Urteil, welches hierzu verpflichtet. Und wen interessieren denn bitte Besoldungen für Richter? Die finden Bürger idR immer zu hoch. Der Glaube, wegen schimpfenden Richtern würde die Politik was machen ist doch eher weltfremd.
Was passiert denn generell, wenn im öD zu viel Arbeit da ist? Dann werden eben Leute verbrannt und irgendwann notfalls die Standards gesenkt. Sei es bei den Anforderungen an Kandidaten oder bei den Anforderungen an die Erledigung. Die sogenannten Wochen der Quantität.
KI kann da übrigens bestimmt irgendwann gut helfen, also am besten jetzt schon keinen mehr einstellen. Auf die geniale Idee warte ich noch.
Da kommt übrigens dann der Stress ins Spiel:
Ich befürchte, es wird im öD immer mehr Arbeit in einem völlig veralteten System, welches die Besten nicht mehr anzieht.
Muss sie? Aktuell kaum meine ich. Es gibt bisher kein unanfechtbares Urteil, welches hierzu verpflichtet. Und wen interessieren denn bitte Besoldungen für Richter? Die finden Bürger idR immer zu hoch. Der Glaube, wegen schimpfenden Richtern würde die Politik was machen ist doch eher weltfremd.
Was passiert denn generell, wenn im öD zu viel Arbeit da ist? Dann werden eben Leute verbrannt und irgendwann notfalls die Standards gesenkt. Sei es bei den Anforderungen an Kandidaten oder bei den Anforderungen an die Erledigung. Die sogenannten Wochen der Quantität.
KI kann da übrigens bestimmt irgendwann gut helfen, also am besten jetzt schon keinen mehr einstellen. Auf die geniale Idee warte ich noch.
Da kommt übrigens dann der Stress ins Spiel:
Ich befürchte, es wird im öD immer mehr Arbeit in einem völlig veralteten System, welches die Besten nicht mehr anzieht.
22.05.2024, 22:47
(21.05.2024, 19:06)Unbegruendet17 schrieb: Hey!
Für alle, die schon Beides gesehen/ gemacht haben: Welchen Beruf habt ihr für stressiger empfunden, den in der Justiz oder den in der Anwaltschaft und wieso? Irgendwie macht mir als Anwältin echt Druck/ Stress, dass ich immer jemanden gefallen muss und jeder Fehler teuer werden könnte. Auch die ständige Dienstleistungsmentalität und das sofortige springen, wenn Mandant A oder B etwas möchte..wie seht ihr das? Legt sich dieses Gefühl in der Justiz?
Das ist aber mehr persönliche Einstellungssache. Du bist nicht der Dulli des Mandanten, sondern sein Anwalt. Natürlich muss man zugewandt auftreten aber ich springe doch nicht sofort, nur weil mein Mandant das will (außer er zahlt mir sehr viel Geld dafür). Generell hast du auf Anwalt mehr Erfolg, wenn du auf Augenhöhe auftrittst und nicht wie ein Bittsteller.
Auch das reale Haftungsrisiko ist doch eher überschaubar.
23.05.2024, 13:01
Kann zum Vergleich nichts sagen, aber dass ein Richter sich kein Haus leisten kann, ist Quark. In dem Fall sind dann einfach die Ansprüche und der Lebensstandard zu hoch. Wie hoch ist dein Netto? 30-40% Sparquote sollten in deinem Fall locker drin sein. Falls nicht, wie gesagt, dann ist dein Lebensstandard zu hoch.
Ich habe mir mit deutlich weniger Gehalt den Traum vom Haus erfüllt. Ein normaler, nicht abgehobener Lebensstil, 2-3 mal im Jahr Urlaub, aber keinen Luxusurlaub im 5* Hotel und es klappt wunderbar.
Eckdaten: Neubau, DHH 750k, Eigenkapital ca. 170k. In ca. 22 Jahren abgezahlt. Zwei Konzerntarifgehälter, ich davor jahrelang deutlich weniger.
Ich habe mir mit deutlich weniger Gehalt den Traum vom Haus erfüllt. Ein normaler, nicht abgehobener Lebensstil, 2-3 mal im Jahr Urlaub, aber keinen Luxusurlaub im 5* Hotel und es klappt wunderbar.
Eckdaten: Neubau, DHH 750k, Eigenkapital ca. 170k. In ca. 22 Jahren abgezahlt. Zwei Konzerntarifgehälter, ich davor jahrelang deutlich weniger.
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
23.05.2024, 16:24
(23.05.2024, 13:01)Egal schrieb: Kann zum Vergleich nichts sagen, aber dass ein Richter sich kein Haus leisten kann, ist Quark. In dem Fall sind dann einfach die Ansprüche und der Lebensstandard zu hoch. Wie hoch ist dein Netto? 30-40% Sparquote sollten in deinem Fall locker drin sein. Falls nicht, wie gesagt, dann ist dein Lebensstandard zu hoch.
Ich habe mir mit deutlich weniger Gehalt den Traum vom Haus erfüllt. Ein normaler, nicht abgehobener Lebensstil, 2-3 mal im Jahr Urlaub, aber keinen Luxusurlaub im 5* Hotel und es klappt wunderbar.
Eckdaten: Neubau, DHH 750k, Eigenkapital ca. 170k. In ca. 22 Jahren abgezahlt. Zwei Konzerntarifgehälter, ich davor jahrelang deutlich weniger.
40% Sparquote
23.05.2024, 16:36
(23.05.2024, 13:01)Egal schrieb: Kann zum Vergleich nichts sagen, aber dass ein Richter sich kein Haus leisten kann, ist Quark. In dem Fall sind dann einfach die Ansprüche und der Lebensstandard zu hoch. Wie hoch ist dein Netto? 30-40% Sparquote sollten in deinem Fall locker drin sein. Falls nicht, wie gesagt, dann ist dein Lebensstandard zu hoch.
Ich habe mir mit deutlich weniger Gehalt den Traum vom Haus erfüllt. Ein normaler, nicht abgehobener Lebensstil, 2-3 mal im Jahr Urlaub, aber keinen Luxusurlaub im 5* Hotel und es klappt wunderbar.
Eckdaten: Neubau, DHH 750k, Eigenkapital ca. 170k. In ca. 22 Jahren abgezahlt. Zwei Konzerntarifgehälter, ich davor jahrelang deutlich weniger.
Das sind bei den aktuellen Zinsen mindestens 3.000 Euro Rate monatlich. Wenn die Rate nur 30% des einkommens betragen soll, braucht man ca. 9000 netto Haushaltseinkommen. Bei 2x R1 mit ca 4300 netto käme das noch gerade so hin, aber wenn einer Teilzeit gehen muss, wegen den Kindern?
23.05.2024, 17:14
(23.05.2024, 16:36)Gast31 schrieb:(23.05.2024, 13:01)Egal schrieb: Kann zum Vergleich nichts sagen, aber dass ein Richter sich kein Haus leisten kann, ist Quark. In dem Fall sind dann einfach die Ansprüche und der Lebensstandard zu hoch. Wie hoch ist dein Netto? 30-40% Sparquote sollten in deinem Fall locker drin sein. Falls nicht, wie gesagt, dann ist dein Lebensstandard zu hoch.
Ich habe mir mit deutlich weniger Gehalt den Traum vom Haus erfüllt. Ein normaler, nicht abgehobener Lebensstil, 2-3 mal im Jahr Urlaub, aber keinen Luxusurlaub im 5* Hotel und es klappt wunderbar.
Eckdaten: Neubau, DHH 750k, Eigenkapital ca. 170k. In ca. 22 Jahren abgezahlt. Zwei Konzerntarifgehälter, ich davor jahrelang deutlich weniger.
Das sind bei den aktuellen Zinsen mindestens 3.000 Euro Rate monatlich. Wenn die Rate nur 30% des einkommens betragen soll, braucht man ca. 9000 netto Haushaltseinkommen. Bei 2x R1 mit ca 4300 netto käme das noch gerade so hin, aber wenn einer Teilzeit gehen muss, wegen den Kindern?
Bei Beamten gilt die 1/3 Regel aber nicht so streng, weil man kaum fürs Alter sparen muss (dank Pension) und die Unkündbarkeit viel Sicherheit gibt. Eine normale Familie braucht keine 6.000 Euro im Monat zum Verkonsumieren, so dass hier auch eine Zeit lang mit 6-7.000 Euro netto so eine Finanzierung absolut möglich wäre.
23.05.2024, 21:23
Und woher kriegt man 170k Eigenkapital als dem Handgelenk gezaubert?
23.05.2024, 21:54
(23.05.2024, 16:36)Gast31 schrieb:(23.05.2024, 13:01)Egal schrieb: Kann zum Vergleich nichts sagen, aber dass ein Richter sich kein Haus leisten kann, ist Quark. In dem Fall sind dann einfach die Ansprüche und der Lebensstandard zu hoch. Wie hoch ist dein Netto? 30-40% Sparquote sollten in deinem Fall locker drin sein. Falls nicht, wie gesagt, dann ist dein Lebensstandard zu hoch.
Ich habe mir mit deutlich weniger Gehalt den Traum vom Haus erfüllt. Ein normaler, nicht abgehobener Lebensstil, 2-3 mal im Jahr Urlaub, aber keinen Luxusurlaub im 5* Hotel und es klappt wunderbar.
Eckdaten: Neubau, DHH 750k, Eigenkapital ca. 170k. In ca. 22 Jahren abgezahlt. Zwei Konzerntarifgehälter, ich davor jahrelang deutlich weniger.
Das sind bei den aktuellen Zinsen mindestens 3.000 Euro Rate monatlich. Wenn die Rate nur 30% des einkommens betragen soll, braucht man ca. 9000 netto Haushaltseinkommen. Bei 2x R1 mit ca 4300 netto käme das noch gerade so hin, aber wenn einer Teilzeit gehen muss, wegen den Kindern?
Drei Kinder sind rund 1.000 Euro Familienzuschlag... und vielleicht wird in den 22 Jahren doch noch einer befördert - die Erfahrungsstufe steigt jedenfalls an. Klar, das ist kein Luxus, aber auch keine Armut. Ob es einem reicht, muss jeder selbst wissen.
24.05.2024, 00:16
(23.05.2024, 21:23)Calathea schrieb: Und woher kriegt man 170k Eigenkapital als dem Handgelenk gezaubert?
Ja, genau das eben nicht. Spencer ist nach eigener Aussage Ü40, also mindestens 10 Jahre im Beruf. Das waren 10 Jahre, die man Zeit gehabt hätte, entsprechend Eigenkapital anzusparen.
Pro Jahr wären das in meinem Fall 17.000 Euro, also für ein Paar läppische 1416 Euro im Monat. Das will ein Richter nicht ansparen können? 700 Euro pro Person und Monat? Es wird sogar noch mehr drin sein ohne frugalistisch leben zu müssen.
Wie gesagt, vermutlich wurden die Prioritäten anders gesetzt. Nach dem Ref eine große Wohnung, ein neues (großes) Auto, teure Urlaube. Man hat ja jahrelang verzichtet und kann es sich jetzt leisten.
Ja, kann man, aber nicht wenn man das Ziel "Eigenheim" hat. Entweder steigt man mit 150k Einstiegsgehalt ein, dann geht beides. Wenn nicht, muss man die Wahl treffen was einem wichtiger ist. Sich nach dem Ref "etwas gönnen" und das nachholen, auf was man viele Jahre verzichtet hat oder den Lebenstil nur geringfügig anheben mit dem Ziel, das Eigenkapital zu erhöhen.
Nichts für ungut lieber Spencer. Ich kenne dich nicht und habe oben nur Vermutungen angestellt. Da ich mir jedoch mit weniger Gehalt als du das Haus erarbeitet habe, was du dir angeblich nicht leisten kannst, gehe ich davon aus, dass nicht der Staat an diesem Dilemma Schuld ist, sondern die eigene Prioritätensetzung.
@Homer: Ja, ich hatte in der Tat etliche Jahre 40% Sparquote und das ohne frugalistisch zu leben. 2-3 Stellschrauben reichen da schon, die einen Unterschied von ca. 1000 Euro im Monat ausmachen können.
@Gast31: Wenn Spencer 10 Jahre im Beruf ist, hat er bis zum Zinsanstieg mehrere Jahre Zeit gehabt, den Hausbau/-kauf in der Niedrigzinsphase zu verwirklichen.
24.05.2024, 09:06
(24.05.2024, 00:16)Egal schrieb:(23.05.2024, 21:23)Calathea schrieb: Und woher kriegt man 170k Eigenkapital als dem Handgelenk gezaubert?
Ja, genau das eben nicht. Spencer ist nach eigener Aussage Ü40, also mindestens 10 Jahre im Beruf. Das waren 10 Jahre, die man Zeit gehabt hätte, entsprechend Eigenkapital anzusparen.
Pro Jahr wären das in meinem Fall 17.000 Euro, also für ein Paar läppische 1416 Euro im Monat. Das will ein Richter nicht ansparen können? 700 Euro pro Person und Monat? Es wird sogar noch mehr drin sein ohne frugalistisch leben zu müssen.
Wie gesagt, vermutlich wurden die Prioritäten anders gesetzt. Nach dem Ref eine große Wohnung, ein neues (großes) Auto, teure Urlaube. Man hat ja jahrelang verzichtet und kann es sich jetzt leisten.
Ja, kann man, aber nicht wenn man das Ziel "Eigenheim" hat. Entweder steigt man mit 150k Einstiegsgehalt ein, dann geht beides. Wenn nicht, muss man die Wahl treffen was einem wichtiger ist. Sich nach dem Ref "etwas gönnen" und das nachholen, auf was man viele Jahre verzichtet hat oder den Lebenstil nur geringfügig anheben mit dem Ziel, das Eigenkapital zu erhöhen.
Nichts für ungut lieber Spencer. Ich kenne dich nicht und habe oben nur Vermutungen angestellt. Da ich mir jedoch mit weniger Gehalt als du das Haus erarbeitet habe, was du dir angeblich nicht leisten kannst, gehe ich davon aus, dass nicht der Staat an diesem Dilemma Schuld ist, sondern die eigene Prioritätensetzung.
@Homer: Ja, ich hatte in der Tat etliche Jahre 40% Sparquote und das ohne frugalistisch zu leben. 2-3 Stellschrauben reichen da schon, die einen Unterschied von ca. 1000 Euro im Monat ausmachen können.
@Gast31: Wenn Spencer 10 Jahre im Beruf ist, hat er bis zum Zinsanstieg mehrere Jahre Zeit gehabt, den Hausbau/-kauf in der Niedrigzinsphase zu verwirklichen.
Ist schon bisschen off topic von mir jetzt, aber bei der Rechnung gehe ich voll mit. Ich will ehrlich gesagt gar keine unterbezahlten Staatsdiener, denn die Justiz ist einfach super wichtig und ich habe auch gerne starke Richterinnen/Staatsanwälte in den Verfahren. Man kann eventuell aber auch festhalten, dass man mit R1, verheiratet und Kindern ein Gehalt hat, wovon viele in der Anwaltschaft nur träumen können. Ich bleibe mal dabei: bisschen mehr Geld (übrigens auch gesetzliche Gebührenahmen nach oben erhöhen! Was da bei Freisprüchen rauskommt oder Haftentschädigung ist auch so ein Thema...) wäre sicher sinnvoll. Schlecht geht es uns aber glaub ich allen nicht. Das hat Spencer so sicherlich aber auch nicht gemeint. Hätte jedenfalls kein Problem damit, dass man sagt R1 ist halt zum Einstieg zB 5 oder 6 netto statt 4. Dann beschweren sich sicher aber wieder viele über die wohlgenährte Justiz... schade. Als Juristen sind wir doch fast alle irgendwo in wichtigen Jobs, finde ich. Den intelligenten Bürger möchte ich mal sehen, der nem R1-Menschen nicht wenigstens 7000 Brutto oder mit Einzahlung in die DRV/VW (auch so ein Thema... warum nicht ein gutes Versorgungswerk Justiz? Die ganzen Beschwerden über die Pension wären ebenfalls vorbei und man käme sicher ~ auch so auf Pensionslevel, wenn man es entsprechend plant) nicht mindestens 8 oder 10k gönnt. Deshalb zieht es ja viele exzellente Juristen in die freie Wirtschaft.