01.03.2024, 10:37
(01.03.2024, 10:31)Almöhi schrieb: Also würdet ihr sagen, ist es in diesem Notenbereich einfacher im Unternehmen unterzukommen, als in einer Wirtschaftskanzlei mittlerer Größe und Prestige?
Deine Frage ist sehr allgemein gehalten, es gibt im Unternehmen Juristen in Rechtsabteilung die nach Tarif bezahlt werden, es gibt Syndikusanwälte, Head of Legal usw. Kommt sicherlich auf die Stelle und das Unternehmen an, Konzern wohl schwieriger zB.
Welche Kanzlei ist denn bei dir mittleres Prestige? Kommt sehr auf den Standort und das Rechtsgebiet an..
01.03.2024, 10:43
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01.03.2024, 11:06
(01.03.2024, 10:37)ForumBenutzer schrieb:(01.03.2024, 10:31)Almöhi schrieb: Also würdet ihr sagen, ist es in diesem Notenbereich einfacher im Unternehmen unterzukommen, als in einer Wirtschaftskanzlei mittlerer Größe und Prestige?
Deine Frage ist sehr allgemein gehalten, es gibt im Unternehmen Juristen in Rechtsabteilung die nach Tarif bezahlt werden, es gibt Syndikusanwälte, Head of Legal usw. Kommt sicherlich auf die Stelle und das Unternehmen an, Konzern wohl schwieriger zB.
Welche Kanzlei ist denn bei dir mittleres Prestige? Kommt sehr auf den Standort und das Rechtsgebiet an..
Ich weiß, dass meine Frage sehr allgemein gehalten war - es sollte eher um die Tendenz gehen. Mich hat das beim Durchlesen des Threads etwas überrascht, da ich bisher den Eindruck hatte, dass auch namhafte MK nicht an überhöhten Notenanforderungen festhalten können und bei vergleichsweise harten Arbeitszeiten mittelmäßig zahlen, wohingegen Unternehmen - so schien es - bzgl wlb und Gehalt mehr bieten, oftmals jedoch Berufserfahrung erwarten, so dass sie für Einsteiger eher weniger passend sind, insbesondere für diejenigen mit weniger guten Noten. Denn selbst tariflich angestellt als Syndikus ist der Deal oft ein besserer, als zu Beginn in einer klassischen MK - betrachtet man Arbeitszeit und Gehalt - so jedenfalls mein Eindruck.
01.03.2024, 14:00
M.E. haben Unternehmen nicht zwingend geringere Notenanforderungen. Es wird nur verstärkt auf andere Skills geachtet, als es vielleicht eine MK/GK tut. Ich hätte bspw kein Problem damit einen guten Wirtschaftsjuristen mit wirtschaftlichen Verständnis im Vertragsmanagement einzustellen, als einen Volljuristen mit Doppel VB und bisherigen Werdegang im Strafrecht, wenn nicht der Wechsel gut begründet werden kann. Selbiges gilt dann auch bei möglicherweise formell weniger stark qualifizierten Volljuristen.
Darüber hinaus muss man sich bewusst sein, dass die Gehaltskurve in einer MK deutlich steiler ist als im Unternehmen.
Darüber hinaus muss man sich bewusst sein, dass die Gehaltskurve in einer MK deutlich steiler ist als im Unternehmen.
01.03.2024, 14:16
(01.03.2024, 14:00)DDCGN schrieb: M.E. haben Unternehmen nicht zwingend geringere Notenanforderungen. Es wird nur verstärkt auf andere Skills geachtet, als es vielleicht eine MK/GK tut. Ich hätte bspw kein Problem damit einen guten Wirtschaftsjuristen mit wirtschaftlichen Verständnis im Vertragsmanagement einzustellen, als einen Volljuristen mit Doppel VB und bisherigen Werdegang im Strafrecht, wenn nicht der Wechsel gut begründet werden kann. Selbiges gilt dann auch bei möglicherweise formell weniger stark qualifizierten Volljuristen.
Darüber hinaus muss man sich bewusst sein, dass die Gehaltskurve in einer MK deutlich steiler ist als im Unternehmen.
Danke für diese Einschätzung. Vielleicht muss man an dieser Stelle spezifizieren, dass es aus Vergleichbarkeitsgründen natürlich um Unternehmensstellen geht, die zwingend an Volljuristen gerichtet sind, so dass sich die Erwägung Wirtschaftsjurist oä nicht stellt.
Und eine weitere Frage hinsichtlich der Gehaltskurve in MK: Geht diese dann nicht meist wieder mit deutlich gestiegenen Arbeitszeiten bzw Ambitionen einher? Oder erhalte ich als Associate in meiner 20-30 Mann Einheit mit den Jahren andere Gehaltslevel bei gleichbleibenden Input und ohne Partner Ambitionen etc
01.03.2024, 18:18
(01.03.2024, 14:16)Almöhi schrieb:(01.03.2024, 14:00)DDCGN schrieb: M.E. haben Unternehmen nicht zwingend geringere Notenanforderungen. Es wird nur verstärkt auf andere Skills geachtet, als es vielleicht eine MK/GK tut. Ich hätte bspw kein Problem damit einen guten Wirtschaftsjuristen mit wirtschaftlichen Verständnis im Vertragsmanagement einzustellen, als einen Volljuristen mit Doppel VB und bisherigen Werdegang im Strafrecht, wenn nicht der Wechsel gut begründet werden kann. Selbiges gilt dann auch bei möglicherweise formell weniger stark qualifizierten Volljuristen.
Darüber hinaus muss man sich bewusst sein, dass die Gehaltskurve in einer MK deutlich steiler ist als im Unternehmen.
Danke für diese Einschätzung. Vielleicht muss man an dieser Stelle spezifizieren, dass es aus Vergleichbarkeitsgründen natürlich um Unternehmensstellen geht, die zwingend an Volljuristen gerichtet sind, so dass sich die Erwägung Wirtschaftsjurist oä nicht stellt.
Und eine weitere Frage hinsichtlich der Gehaltskurve in MK: Geht diese dann nicht meist wieder mit deutlich gestiegenen Arbeitszeiten bzw Ambitionen einher? Oder erhalte ich als Associate in meiner 20-30 Mann Einheit mit den Jahren andere Gehaltslevel bei gleichbleibenden Input und ohne Partner Ambitionen etc
Auch das lässt sich so pauschal nicht beantworten. Es gibt MKs, da verdienst du als Angestellter immer unterdurchschnittlich und woanders hingegen sehr ordentlich. Genauso kenne ich Partner in MKs, die deutlich weniger arbeiten als ihre Associates, weil sie sich einfach einen Lauen machen und ihnen als Partner keiner vorschreiben kann, wann sie zu kommen oder gehen haben.
Am Ende hängt das mehr am eigenen Anspruch. Wer sich schwer von der Arbeit lösen kann und viel Pflichtgefühl hat, wird auch in einer MK noch um 20 Uhr irgendeine E-Mail schreiben, während der Kollege um 18 Uhr gegangen ist, weil er die E-Mail auf morgen verschoben hat.
Natürlich, wer einen entspannten Job will, ist in einer US-GK falsch aufgehoben, und wer hohe Leistungsboni will, wird es in einem Konzern schwer haben. Aber darüber hinaus hängt es mehr daran, wie man selbst seine Arbeit gestaltet. Ich kenne im gleichen Konzern Menschen, wo der eine strikte 37 Stundenwochen macht und im HO auch entspannt einkaufen geht, während der andere locker 50 Stunden die Woche arbeitet. Würden die beiden ihre Arbeitsmoral tauschen, sähe es dann andersrum aus.
01.03.2024, 18:30
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01.03.2024, 18:47
(01.03.2024, 18:30)nachdenklich schrieb: Ich schaue grad in der Karriererubrik einer namenhaften Sozietät. Dort gibt es 3 offene RA-Stellen. 1x wird ausdrücklich zwei Prädikatsexamina erwartet, bei den anderen beiden Stellenangebote sind "hervorragende" Examina Einstellungsvoraussetzung. Was kann man in dieser Differenzierung sehen? Oft sieht man ja "überdurchschnittlich", was ebenfalls "schwammig" und unbestimmt ist, grundsätzlich aber ein Befriedigend meinen dürfte (und nicht VB, was ja eine "überdurschnittliche Leistung" in der Notenskala darstellt)
Das heißt, dass die HR jeweils eine alte Stellenanzeige recycelt hat und sich nicht darum gekümmert hat, dass sie das Wording vereinheitlicht.
Vermutlich sind wir Juristen durch unser Studium so darauf geschult, dass wir autistisch die kleinsten Abweichungen suchen und daraus dann eine riesige Lösung zaubern wollen (so im Sinne von: in der Rechtsbehelfsbelehrung des VA ist ein Wort falsch, daher läuft die Frist nicht und der ganze Fall ergibt auf einmal Sinn).
In der Praxis ist das nicht so. Da wird in 9 von 10 Fällen ohne großes Nachdenken irgendein Kram zusammengeklatscht und dann steht es da halt so.
01.03.2024, 18:50
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02.03.2024, 16:06
Ich habe auch eher positive Eindrücke vom Arbeitsmarkt gesammelt. Bin Anfang des Jahres direkt nach dem 2. StEx in einem Unternehmen eingestiegen. Mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld (garantiert) sinds ziemlich genau 70k. Dazu ein nicht garantierter Bonus für alle Mitarbeiter 1-2k. Das ganze bei 37,5h und bis zu 4 Tage HO. Die Arbeitszeit wird i.d.R. auch immer eingehalten.