04.10.2023, 17:14
Es ist wohl tatsächlich so, dass mit Einführung der App viele Anwender von der jährlichen Abrechnung zur Abrechnung nach jeder Rechnung übergegangen sind und das große Mehrarbeit auslöst. Das LBV bittet daher dringend darum, das nicht zu tun
04.10.2023, 20:29
(04.10.2023, 17:14)Ich Praktiker schrieb: Es ist wohl tatsächlich so, dass mit Einführung der App viele Anwender von der jährlichen Abrechnung zur Abrechnung nach jeder Rechnung übergegangen sind und das große Mehrarbeit auslöst. Das LBV bittet daher dringend darum, das nicht zu tun
Also soll man von der amtsangemessenen Besoldung (hust hust) dem Dienstherren auch noch ein zinsloses Darlehen über bis zu 11 Monate ausreichen?
05.10.2023, 13:18
(04.10.2023, 20:29)Spitzbube schrieb:(04.10.2023, 17:14)Ich Praktiker schrieb: Es ist wohl tatsächlich so, dass mit Einführung der App viele Anwender von der jährlichen Abrechnung zur Abrechnung nach jeder Rechnung übergegangen sind und das große Mehrarbeit auslöst. Das LBV bittet daher dringend darum, das nicht zu tun
Also soll man von der amtsangemessenen Besoldung (hust hust) dem Dienstherren auch noch ein zinsloses Darlehen über bis zu 11 Monate ausreichen?
Ich sehe das ähnlich, zumal man schnell mal Rechnungen dreistelligen Bereich hat, die ich nicht gewillt bin, über Monate vorzustrecken. Zumal die unterjährige Abrechnung ja in der Summe nicht zu mehr Anträgen führt. Sie verteilen sich - vorn den üblichen Stoßzeiten und den saisonalen Personalknappheiten abgesehen - recht gleichmäßig. Die StA klagt ja leider auch nicht nur einmal im Jahr an
05.10.2023, 19:06
(04.10.2023, 17:14)Praktiker schrieb: Es ist wohl tatsächlich so, dass mit Einführung der App viele Anwender von der jährlichen Abrechnung zur Abrechnung nach jeder Rechnung übergegangen sind und das große Mehrarbeit auslöst. Das LBV bittet daher dringend darum, das nicht zu tun
Für mich ist das ein Anzeichen dafür, dass für die Abrechnung dauerhaft zu wenig Personal zur Verfügung steht. Das sollte nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden. Ich wäre auch nicht bereit dreistellige Beträge über Monate vorzustrecken.
05.10.2023, 21:12
Ich sage ja nicht, dass es gut ist, sondern nur wie es ist. Vermutlich werden sie das Personal aufstocken, die Software verbessern oder sonstwas tun, weil sich vor allem die Lehrerverbände bitter beschweren. Mich persönlich kümmern die paar Cent Zinsen nicht und ich rechne lieber nur einmal im Jahr ab, aber das kann man natürlich auch anders sehen.
Nur hat das veränderte Verhalten der Beihilfeberechtigten eben Auswirkungen, die auf einen Stellenplan im Doppelhaushalt treffen, der so flexibel nicht ist. Könnte also sein, dass die Personalaufstockung so schnell nicht kommt.
Übrigens bittet auch meine Krankenversicherung darum, nicht jede Rechnung einzeln einzureichen, und braucht sehr viel länger als das LBV. Die Privatwirtschaft kann es also auch nicht immer besser, und auch dort habe ich noch keine Verzugszinsen geltend gemacht.
Nur hat das veränderte Verhalten der Beihilfeberechtigten eben Auswirkungen, die auf einen Stellenplan im Doppelhaushalt treffen, der so flexibel nicht ist. Könnte also sein, dass die Personalaufstockung so schnell nicht kommt.
Übrigens bittet auch meine Krankenversicherung darum, nicht jede Rechnung einzeln einzureichen, und braucht sehr viel länger als das LBV. Die Privatwirtschaft kann es also auch nicht immer besser, und auch dort habe ich noch keine Verzugszinsen geltend gemacht.
06.10.2023, 09:55
Ich muss sagen, dass meine PKV vorbildlich ist und noch nie geäußert hat, nur gesammelt einzureichen. Meist habe ich die Erstattung nach 3 Tagen per Sofortüberweisung auf meinem Konto. Hat selten länger als eine Woche gedauert.
Was das LBV anbelangt, gebe ich Dir absolut recht. Ich habe jahrelang selbst in ministeriellen Strukturen gearbeitet und kenne die Schwierigkeiten, flexibel auf neue Bedarfe oder Anforderungen zu reagieren. Aber es ist eben auch so: Wenn nicht gemotzt und gemeckert wird, bewegt man sich keinen Millimeter.
Was das LBV anbelangt, gebe ich Dir absolut recht. Ich habe jahrelang selbst in ministeriellen Strukturen gearbeitet und kenne die Schwierigkeiten, flexibel auf neue Bedarfe oder Anforderungen zu reagieren. Aber es ist eben auch so: Wenn nicht gemotzt und gemeckert wird, bewegt man sich keinen Millimeter.
06.10.2023, 18:32
(05.10.2023, 21:12)Praktiker schrieb: Ich sage ja nicht, dass es gut ist, sondern nur wie es ist. Vermutlich werden sie das Personal aufstocken, die Software verbessern oder sonstwas tun, weil sich vor allem die Lehrerverbände bitter beschweren. Mich persönlich kümmern die paar Cent Zinsen nicht und ich rechne lieber nur einmal im Jahr ab, aber das kann man natürlich auch anders sehen.
Nur hat das veränderte Verhalten der Beihilfeberechtigten eben Auswirkungen, die auf einen Stellenplan im Doppelhaushalt treffen, der so flexibel nicht ist. Könnte also sein, dass die Personalaufstockung so schnell nicht kommt.
Übrigens bittet auch meine Krankenversicherung darum, nicht jede Rechnung einzeln einzureichen, und braucht sehr viel länger als das LBV. Die Privatwirtschaft kann es also auch nicht immer besser, und auch dort habe ich noch keine Verzugszinsen geltend gemacht.
Ich bin ja nicht im öD, aber mir würde es weniger um die Verzugszinsen gehen, als um die Gesamtbeträge, die erstattet werden müssen. Finanziell geht es uns gut, aber Immobilienkredit und zwischenzeitlich Elternzeit zeigen einem den Unterschied zwischen ein paar Hundert Euro mehr oder weniger doch schon recht deutlich auf. Wenn ich dann an die unteren Besoldungsgruppen denke, finde ich es nicht richtig, diese Leute auf das Jahresende zu vertrösten. Wir Juristen können solche Summen noch eher verkraften, das stimmt.
06.10.2023, 18:56
Jeder kennt es, dass zu wenig oder gar nichts gezahlt wird. Aber dass mal versehentlich zu viel ausgezahlt wird passiert nie
06.10.2023, 21:50
(06.10.2023, 09:55)MrJudgeBW schrieb: Ich muss sagen, dass meine PKV vorbildlich ist und noch nie geäußert hat, nur gesammelt einzureichen. Meist habe ich die Erstattung nach 3 Tagen per Sofortüberweisung auf meinem Konto. Hat selten länger als eine Woche gedauert.Bei welcher PKV bist du?
Was das LBV anbelangt, gebe ich Dir absolut recht. Ich habe jahrelang selbst in ministeriellen Strukturen gearbeitet und kenne die Schwierigkeiten, flexibel auf neue Bedarfe oder Anforderungen zu reagieren. Aber es ist eben auch so: Wenn nicht gemotzt und gemeckert wird, bewegt man sich keinen Millimeter.
07.10.2023, 12:41
(06.10.2023, 18:56)GPAMember schrieb: Jeder kennt es, dass zu wenig oder gar nichts gezahlt wird. Aber dass mal versehentlich zu viel ausgezahlt wird passiert nie
Das klingt gut, stimmt aber nicht. Ich selbst habe, wenn auch in einem anderen Bundesland, mehrmals Überzahlungen erlebt, die ich beanstanden musste. Und das LBV ist mehrmals meinen Rechtsauffassungen gefolgt, die alles andere als zwingend waren, und hat mir einmal sogar mehr ausgezahlt, als mir nach meiner Auffassung zugestanden hätte. Und wenn du googelst, findest Du durchaus Verurteilungen gegen Beamte wegen Betruges, weil sie Überzahlungen jahrelang kommentarlos hingenommen haben. Es gibt aber Narrative, die so schön sind, dass es egal ist, ob sie stimmen. Dass der Staat sich immer nur zu Lasten der Bürger irrt, gehört möglicherweise dazu...