17.08.2018, 11:02
Das Nettogehalt von A 13 in der Privatwirtschaft sollte mit anständigen Examina als Einstiegsgehalt aber auch drin sein. Die Privatwirtschaft zahlt ja idR sogar besser als der Öffentliche Dienst/Justiz. Langfristig dürfte man - rein monatlich finanziell - in der Privatwirtschaft besser dran sein. Und was später im Rentenalter in 30-40 Jahren ist: das als heutiges Argument zu nehmen (so nach dem Motto "ich gehe in den ÖD, weil dann hab ich später eine gute PensioN"): halte ich für den völlig falschen Anreiz. Man kann absolut nicht vorhersagen, wie sich das so langfristig entwickelt, ob zwischendurch nicht der dritte Weltkrieg ausbricht oder man selbst nen Monat nach Pensionsantritt abknibbelt. Sich für den ÖD zu entscheiden, weil man sich auf die Pension freut: also wer das wirklich so als Motivationsfaktor nimmt, hat in seinem Leben in den jungen Jahren wohl nicht viel Freude und sehnt den Friedhof herbei.
17.08.2018, 11:08
@ Ref: Ja, für Leute mit 2x ausreichend ist das auch gut, weil sie das in der Privatwirtschaft so (zunächst) wahrscheinlich nicht bekommen würden (zumindest nicht als Einstiegsgehalt). Für Leute mit besseren Examina dürfte finanziell aber die Privatwirtschaft deutlich attraktiver sein.
Und E12 ist halt nach wie vor gehobener Dienst. Ich würde mir mit 2 Examina blöd dabei vorkommen dort mit einem Kollegen gleichzeitig einzusteigen, der Anfang-Mitte 20 ist und nach dem Abitur einfach eine Ausbildung gemacht hat. Denn der Sprung in den höheren Dienst bleibt oftmals versperrt, weil die Stellenbeschreibung/Haushaltsplan eben nunmal eine Stelle im gehobenen Dienst vorsah.
Und E12 ist halt nach wie vor gehobener Dienst. Ich würde mir mit 2 Examina blöd dabei vorkommen dort mit einem Kollegen gleichzeitig einzusteigen, der Anfang-Mitte 20 ist und nach dem Abitur einfach eine Ausbildung gemacht hat. Denn der Sprung in den höheren Dienst bleibt oftmals versperrt, weil die Stellenbeschreibung/Haushaltsplan eben nunmal eine Stelle im gehobenen Dienst vorsah.
17.08.2018, 11:13
@Ref: Bei Bund E12 hast du auf Stufe 3 (auf der im fünften Jahr deiner Tätigkeit dann bist; finde ich jetzt nicht sooo schnell ein halbes Jahrzehnt?!) dann netto 2386€ raus. Ist jetzt dann auch echt nicht so der Bringer für einen Akademiker nach der Zeit.
17.08.2018, 11:14
@Fara, ich kann Dir nur zustimmen.
17.08.2018, 11:15
@ Gast:
Es kam mir nur so vor, da ich nicht den Endruck hatte, man wisse, dass im Vergleich A zu E Besoldung man keineswegs auf das Brutto-Gehalt schauen sollte, wenn man einen realisitschen Vergleich will. Aber sei's drum..
Zu deinen übrigen Punkten: Gut, also was in der Zukunft mit der gesetzlichen Rente und der GKV passiert, weiß ebenso niemand. M.E. ein Null-Argument, da wir hier alle in Unsicherheit leben; verinnerlich man sich jedoch u.a. die Rspr. des BVerfG zu Art. 33 GG und dem Grds. der amtsangemessenen Alimentation sehe ich hier strategische Vorteile für die Beamten. Die sonstigen Punkte betreffend PKV: Das ist eine müßige Diskussion; beide Systeme besitzen gewisse Vorteile und Nachteile, letztlich würde ich die Waage zugunsten der PKV ausschlagen lassen wollen, hier kommt es aber auch sehr auf die Gesellschaft an. Viele Beamte sind bei der Debeka und die sind insb. was die Beitragsentwicklung und Transparenz angeht sehr solide aufgestellt. Der Katalog den die Beihilfe gewährt variiert im übrigen von Bundesland zu Bundesland, Bayern ist recht weit vorne.
Betreffend die Frage, kann man mit 3.123 € abzgl PKV gut leben: Klar, in München ist alles teurer, hier empfiehlt es sich aber auf die durchschnittl. Lebenserhaltungskosten abzustellen und da geht es ganz gut (die Situation in München und anderen auch wirtschaftsstarken Regionen kenne ich persönlich auch).
Und zu guter letzt zu A 13 in Bayern und dem Rest der Republi der folgende Link: http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/.../a_13.html Allein der Bund ist vergleichbar (-0.3 %), dann BaWü (-2,5 %) und im Mittel (!) knapp 6 % Differenz. Das ist m.E. schon einiges. Aber ey, ich will keine Werbung für Bayern machen, es sind einfach nur Zahlen.
Es kam mir nur so vor, da ich nicht den Endruck hatte, man wisse, dass im Vergleich A zu E Besoldung man keineswegs auf das Brutto-Gehalt schauen sollte, wenn man einen realisitschen Vergleich will. Aber sei's drum..
Zu deinen übrigen Punkten: Gut, also was in der Zukunft mit der gesetzlichen Rente und der GKV passiert, weiß ebenso niemand. M.E. ein Null-Argument, da wir hier alle in Unsicherheit leben; verinnerlich man sich jedoch u.a. die Rspr. des BVerfG zu Art. 33 GG und dem Grds. der amtsangemessenen Alimentation sehe ich hier strategische Vorteile für die Beamten. Die sonstigen Punkte betreffend PKV: Das ist eine müßige Diskussion; beide Systeme besitzen gewisse Vorteile und Nachteile, letztlich würde ich die Waage zugunsten der PKV ausschlagen lassen wollen, hier kommt es aber auch sehr auf die Gesellschaft an. Viele Beamte sind bei der Debeka und die sind insb. was die Beitragsentwicklung und Transparenz angeht sehr solide aufgestellt. Der Katalog den die Beihilfe gewährt variiert im übrigen von Bundesland zu Bundesland, Bayern ist recht weit vorne.
Betreffend die Frage, kann man mit 3.123 € abzgl PKV gut leben: Klar, in München ist alles teurer, hier empfiehlt es sich aber auf die durchschnittl. Lebenserhaltungskosten abzustellen und da geht es ganz gut (die Situation in München und anderen auch wirtschaftsstarken Regionen kenne ich persönlich auch).
Und zu guter letzt zu A 13 in Bayern und dem Rest der Republi der folgende Link: http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/.../a_13.html Allein der Bund ist vergleichbar (-0.3 %), dann BaWü (-2,5 %) und im Mittel (!) knapp 6 % Differenz. Das ist m.E. schon einiges. Aber ey, ich will keine Werbung für Bayern machen, es sind einfach nur Zahlen.
17.08.2018, 11:19
Ach so, und das es in der Privatwirtschaft finanziell ggf. besser ist - ja, klar. Ich habe auch schon in einer GK gearbeit; aber, meine momentane Wunschtätigkeit kann ich 1. nur als Beamter ausüben und 2. ist die Work-Life Balance um Klassen besser. Das ist alles auch sehr individuell. Ich will hier auch gar nicht den öD besonders hochhalten, sondern wollte eigentlich nur die finanziellen Unterschiede zwishcen A und E herausstellen.
17.08.2018, 11:27
Ja klar, einigen wir uns darauf, dass alles Vor- und Nachteile hat. Für Leute mit 2x ausreichend dürfte der Sprung in den ÖD (auch angestellt) finanziell wohl attraktiver sein als eine Angestelltentätigkeit (es sei denn man hat Kontakte/sonstige Möglichkeiten). Bei besseren Kandidaten dürfte finanziell die Privatwirtschaft besser liegen. Was du pro Bayern anführst: wie gesagt, im Endeffekt dann 100-200 Euro mehr raus oder nicht: wenn du in München wohnst verpufft das relativ schnell. Kommt halt also auch alles auf das Drumherum drauf an. Ich persönlich mag Bayern per se schon nicht, es wäre daher als Bundesland für mich nie eine ernsthafte Alternative dort leben zu wollen. München selbst ist mir zB einfach zu versnobbt. Augsburg und Co reizen mich nicht. Aber auch da hat ja jeder seinen eigenen persönlichen Geschmack. Auch den Arbeitsaufwand: ich habe Bekannte die in Kommunalverwaltungen und Ministerien sind: die Work-Life-Balance ist da auch bei jedem unterschiedlich. Das positive ist in der Tat, dass gestempelt wird. Allerdings ist es - gerade bei den 4 Kollegen im Ministerien - oftmals so, dass sie elendig viele Überstunden anhäufen, die sie einfach auch nicht abgebummelt bekommen, weil Personalmangel ist und zu viel Arbeit anliegt, so dass sie nicht frei machen können. Der eine Bekannte hatte zum April diesen Jahres schon 60 Überstd angehäuft (also in den ersten 4 Monaten)...die er wahrscheinlich erneut auch nicht los wird. Und ausbezahlen ist ja halt auch nicht. Ich denke gerade in Führungspositionen (ab A13 wenn man dafür rangezüchtet werden soll) ist die Arbeitsbelastung dann halt nochmal doch wieder eine andere als als Sachbearbeiter mit E9, wo du insofern einfach entspannter lebst.
Bekannter in der Justiz erzählt dasselbe: richterliche Unabhängigkeit schön udn gut, aber letztlich muss die Arbeit auch getan werden, junge Richter/StA sind deutlich stärker unter Beobachtung, Kollegen sind eh alle überlastet weil man per se schon für 1.5 Leute arbeitet und bedanken sich nicht gerade, wenn man dann mal krank sein sollte und sie die Akten auf den Tisch bekommen....während die Wachmänner am Eingang immer der Reihe nach krank feiern.
Bekannter in der Justiz erzählt dasselbe: richterliche Unabhängigkeit schön udn gut, aber letztlich muss die Arbeit auch getan werden, junge Richter/StA sind deutlich stärker unter Beobachtung, Kollegen sind eh alle überlastet weil man per se schon für 1.5 Leute arbeitet und bedanken sich nicht gerade, wenn man dann mal krank sein sollte und sie die Akten auf den Tisch bekommen....während die Wachmänner am Eingang immer der Reihe nach krank feiern.
17.08.2018, 11:31
Welche Wunschtätigkeit kann man denn nur als Beamter ausüben?! Hat es rein gar nichts mehr mit der Tätigkeit in der Großkanzlei zu tun? Finde das einen spannenden Rechtsgebietswechsel, daher meine neugierige Frage. Muss ja dann doch etwas völlig anderes sein: wie kamst du dann darauf, dass dies jetzt was für dich sein könnte!?
17.08.2018, 11:53
Ich denke es kommt auch sehr auf die persönlichen Lebensverhältnisse drauf an. Die Privatwirtschaft bietet m.M.n. eine bessere örtliche Flexibilität und der Wechsel ist einfacher (wechseln geht zwar auch im ÖD, aber deutlich aufwendiger). Wer allerdings weiß, dass er mit Frau und Kind an Ort A eh sesshaft ist und dort jetzt ein Häusle baut, der benötigt diese Flexibilität ja zB auch nicht mehr, fühlt sich vllt. auch im ländlicheren Bereich wohl etc.
17.08.2018, 14:17
Der ganze Thread handelt davon welche Jobs man mit SCHLECHTEN Noten bekommen kann und dann braucht keiner ankommen und sagen "Also ICH mit BESSSREN Noten würde aber NICHT..." Darum geht es gar nicht hier.