24.10.2021, 19:27
(24.10.2021, 18:52)Gast schrieb:(24.10.2021, 17:26)Gast schrieb: Ich würde mich eher in Richtung Wissenschaft orientieren. Da spielt das erste Examen (neben Diss und Habil) eine größere Rolle.Wissenschaft wird ohne echte Leidenschaft nichts. Das ist als Plan B der mieseste Tipp überhaupt.
Zumal - so ehrlich sollte man sein - ein Staatsteil von 10,xx unter den aussichtsreichen Kandidaten eher Durchschnitt ist. Im Übrigen sehen manche Berufungskommissionen ein deutlich abgefallenes 2. Examen als KO-Kriterium an.
Und man hangelt sich von einer Befristung zur nächsten.
24.10.2021, 20:06
Du musst schon selbst genug reflektieren können was im Erst- und Verbesserungsversuch schief lief und warum du aus dem Erstversuch nichts dazu lernen konntest. In der Klausureinsicht hattest du immerhin 8 Gutachten und die mündliche lief halt auch nicht.
24.10.2021, 21:46
Woran lag es denn? Nur so ist doch klar, ob du Ausreden brauchst. Von 10 auf 4 ist ja schon sehr krass, wenn man beachtet, dass oft dasselbe geprüft wird (materielles Recht, Baurecht, Gutachten,..). Noch dazu mit mündlicher Prüfung.
24.10.2021, 22:08
(24.10.2021, 15:37)Gast NRW 123 schrieb: In der ersten juristischen Prüfung waren die Ergebnis der schriftlichen als auch mündlichen Prüfung im oberen Vollbefridigend. Die Schwerpunktbereichsnote führte zu keiner wesentlichen Verbesserung.
Das Referendariat hat mir durchweg viel spaß gemacht. Die Vorbereitung auf die schriftliche Prüfung habe ich sehr ernst genommen. Die Stationen gerockt. Die Notenabweichung kann ich nicht erklären. Ich habe mein aller bestes gegeben.
Daher möchte die Frage zurück in die Runde werfen. Wie kann man diese Notendivergenz dem möglichen Arbeitgeber erklären?
Ich möchte nicht den Korrektor angreifen, noch eine Ausrede suchen.
Vielen vielen Dank für eure Unterstützung.
"Mir liegt selber denken mehr als Zeug aus den Kommentaren abzuschreiben"
"Rennfahrerklausuren liegen mir nicht"
25.10.2021, 10:47
Die Pille ist schwer zu schlucken, aber du wirst sowohl bei Großkanzleien als auch bei Mittelständlern mit einem ausreichend im Zweiten keine Chance auf eine Einstellung haben. Auch wenn es Ausnahmefälle geben mag, wäre es unfair, dir da irgendwelche Hoffnungen zu machen. Man kann getrost davon ausgehen, dass die Bewerbung vom Stapel fällt sobald das Ausreichend im Zweiten Examen auftaucht.
Sollte es wirklich dein absoluter Wunschtraum sein auf kurz oder lang in einer "Wirtschaftskanzlei" zu landen, bleibt dir nichts anderes übrig, als dir in einer kleineren Einheit eine Expertise zu erarbeiten und dann den Quereinstieg zu probieren. Glücklicherweise ist es so, dass nach ein paar Jahren Berufserfahrung die Bedeutung der Examensnoten koninuierlich abnimmt.
Hinsichtlich deiner Frage, wie eine Divergenz zu erklären ist, kannst du da nur selber eine Antwort drauf geben. D.h. Klausuren respektive Fehler analysieren. Aufregung, falsche Schwerpunktsetzung usw. sind alles Faktoren, die eine Rolle spielen können. Es ist natürlich auch möglich, dass man in einfach nur Pech gehabt hat. Das wird als Erklärung allerdings kaum ausreichen.
Sollte es wirklich dein absoluter Wunschtraum sein auf kurz oder lang in einer "Wirtschaftskanzlei" zu landen, bleibt dir nichts anderes übrig, als dir in einer kleineren Einheit eine Expertise zu erarbeiten und dann den Quereinstieg zu probieren. Glücklicherweise ist es so, dass nach ein paar Jahren Berufserfahrung die Bedeutung der Examensnoten koninuierlich abnimmt.
Hinsichtlich deiner Frage, wie eine Divergenz zu erklären ist, kannst du da nur selber eine Antwort drauf geben. D.h. Klausuren respektive Fehler analysieren. Aufregung, falsche Schwerpunktsetzung usw. sind alles Faktoren, die eine Rolle spielen können. Es ist natürlich auch möglich, dass man in einfach nur Pech gehabt hat. Das wird als Erklärung allerdings kaum ausreichen.
25.10.2021, 11:40
Lass dir hier nichts erzählen und schon gar nicht deine Motivation nehmen das zu erreichen, was du erreichen willst. Gleiche Situation bei mir, erstes Examen VB, zweites mittleres ausreichend, plus LL.M. in UK, ein paar Veröffentlichungen, gute Stationen im Ref. Ich habe (allein passiv durch TalentRocket) einige wenige Anfragen und auch Angebote von GKen bekommen, kann hier also aus erster Hand beweisen, das es geht. Dass man mit der Bilanz also bei MKen keine Chance hätte, ist ein absoluter Mythos. Absagen kamen natürlich auch, klar - die haben sich aber insgesamt die Waage gehalten. Muss es zwingend T1 sein? Ich denke nicht. Man muss das große Manko eben irgendwie ausgleichen, offen sein, die Bewerbungsunterlagen on point haben und im Gespräch selbstbewusst, aber im Bewusstsein darüber, dass man sich im Bewerbungsprozess mehr als andere beweisen muss, auftreten. Der LL.M. hat mir dabei immens geholfen, falls das noch in Betracht kommt. Letzten Endes finden sich die interessantesten Werdegänge auch abseits der Pfade, die hier meistens angepriesen bzw. diskutiert werden - aber das muss jeder für sich selber entscheiden. Viel Erfolg!
26.10.2021, 09:19
(25.10.2021, 11:40)Gegenrede schrieb: Lass dir hier nichts erzählen und schon gar nicht deine Motivation nehmen das zu erreichen, was du erreichen willst. Gleiche Situation bei mir, erstes Examen VB, zweites mittleres ausreichend, plus LL.M. in UK, ein paar Veröffentlichungen, gute Stationen im Ref. Ich habe (allein passiv durch TalentRocket) einige wenige Anfragen und auch Angebote von GKen bekommen, kann hier also aus erster Hand beweisen, das es geht. Dass man mit der Bilanz also bei MKen keine Chance hätte, ist ein absoluter Mythos. Absagen kamen natürlich auch, klar - die haben sich aber insgesamt die Waage gehalten. Muss es zwingend T1 sein? Ich denke nicht. Man muss das große Manko eben irgendwie ausgleichen, offen sein, die Bewerbungsunterlagen on point haben und im Gespräch selbstbewusst, aber im Bewusstsein darüber, dass man sich im Bewerbungsprozess mehr als andere beweisen muss, auftreten. Der LL.M. hat mir dabei immens geholfen, falls das noch in Betracht kommt. Letzten Endes finden sich die interessantesten Werdegänge auch abseits der Pfade, die hier meistens angepriesen bzw. diskutiert werden - aber das muss jeder für sich selber entscheiden. Viel Erfolg!
Das ist doch genau der Punkt um den es geht. Es gibt natürlich Ausnahmen von der Regel, das zeigt dein Beispiel ja ganz anschaulich. Du stellst es allerdings so dar, als sei das irgendwie planbar. Natürlich helfen einem ein LLM und "ein paar Veröffentlichungen" weiter, die Regel wird aber sein, dass die Chancen schlecht stehen. Ich bin auch ein großer Freund davon für seine Ziele zu arbeiten, aber der "man muss es nur wollen und hart daran arbeiten" Ethos geht für meinen Geschmack an der Realität vorbei. Nebenbei klingt es auch ein wenig zu als seien LLM und ein paar Veröffentlichung was, das man einfach mal so macht. Auch da stecken allerdings ne Menge Arbeit und grade für den LLM in UK auch Geld dahinter.
Das alles heißt absolut nicht, dass man mit den Noten nicht auch anderweitig Karriere machen kann. Wie auch immer man Karriere definiert. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Karriere jedenfalls nicht in einer GK stattfinden, was zumindest meiner Meinung nach auch alles andere als Erstrebenswert ist.
26.10.2021, 09:27
Wie könnte man so eine Absenkung der Noten bei einem Bewerbungsgespräch denn erklären?
Die Ref-Ausbildung ist nun einmal nicht die beste und mit Corona ist das alles nur noch schlimmer geworden (meine Erfahrung).
Aber zählt denn ein zweistelliges VB im Ersten (auch noch im Staatsteil!) gar nichts, wenn man im Zweiten dann nicht so gut war? Eine niedrigere Punktzahl im Zweiten negiert doch nicht die Fähigkeiten, die man im Ersten bewiesen hat.
Die Ref-Ausbildung ist nun einmal nicht die beste und mit Corona ist das alles nur noch schlimmer geworden (meine Erfahrung).
Aber zählt denn ein zweistelliges VB im Ersten (auch noch im Staatsteil!) gar nichts, wenn man im Zweiten dann nicht so gut war? Eine niedrigere Punktzahl im Zweiten negiert doch nicht die Fähigkeiten, die man im Ersten bewiesen hat.
26.10.2021, 09:35
(26.10.2021, 09:19)Gast schrieb:(25.10.2021, 11:40)Gegenrede schrieb: Lass dir hier nichts erzählen und schon gar nicht deine Motivation nehmen das zu erreichen, was du erreichen willst. Gleiche Situation bei mir, erstes Examen VB, zweites mittleres ausreichend, plus LL.M. in UK, ein paar Veröffentlichungen, gute Stationen im Ref. Ich habe (allein passiv durch TalentRocket) einige wenige Anfragen und auch Angebote von GKen bekommen, kann hier also aus erster Hand beweisen, das es geht. Dass man mit der Bilanz also bei MKen keine Chance hätte, ist ein absoluter Mythos. Absagen kamen natürlich auch, klar - die haben sich aber insgesamt die Waage gehalten. Muss es zwingend T1 sein? Ich denke nicht. Man muss das große Manko eben irgendwie ausgleichen, offen sein, die Bewerbungsunterlagen on point haben und im Gespräch selbstbewusst, aber im Bewusstsein darüber, dass man sich im Bewerbungsprozess mehr als andere beweisen muss, auftreten. Der LL.M. hat mir dabei immens geholfen, falls das noch in Betracht kommt. Letzten Endes finden sich die interessantesten Werdegänge auch abseits der Pfade, die hier meistens angepriesen bzw. diskutiert werden - aber das muss jeder für sich selber entscheiden. Viel Erfolg!
Das ist doch genau der Punkt um den es geht. Es gibt natürlich Ausnahmen von der Regel, das zeigt dein Beispiel ja ganz anschaulich. Du stellst es allerdings so dar, als sei das irgendwie planbar. Natürlich helfen einem ein LLM und "ein paar Veröffentlichungen" weiter, die Regel wird aber sein, dass die Chancen schlecht stehen. Ich bin auch ein großer Freund davon für seine Ziele zu arbeiten, aber der "man muss es nur wollen und hart daran arbeiten" Ethos geht für meinen Geschmack an der Realität vorbei. Nebenbei klingt es auch ein wenig zu als seien LLM und ein paar Veröffentlichung was, das man einfach mal so macht. Auch da stecken allerdings ne Menge Arbeit und grade für den LLM in UK auch Geld dahinter.
Das alles heißt absolut nicht, dass man mit den Noten nicht auch anderweitig Karriere machen kann. Wie auch immer man Karriere definiert. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Karriere jedenfalls nicht in einer GK stattfinden, was zumindest meiner Meinung nach auch alles andere als Erstrebenswert ist.
100% Zustimmung, planbar ist es nicht, den Eindruck wollte ich auch nicht erwecken. Ich denke aber trotzdem, dass der TE es einfach versuchen sollte, sich nach seinen Wünschen so "hoch" wie möglich zu bewerben. Zu verlieren hat man ja nichts und kleine oder große Überraschungen passieren immer wieder
26.10.2021, 09:46
(26.10.2021, 09:27)Gast345 schrieb: Wie könnte man so eine Absenkung der Noten bei einem Bewerbungsgespräch denn erklären?
Die Ref-Ausbildung ist nun einmal nicht die beste und mit Corona ist das alles nur noch schlimmer geworden (meine Erfahrung).
Aber zählt denn ein zweistelliges VB im Ersten (auch noch im Staatsteil!) gar nichts, wenn man im Zweiten dann nicht so gut war? Eine niedrigere Punktzahl im Zweiten negiert doch nicht die Fähigkeiten, die man im Ersten bewiesen hat.
Die Frage ist halt welche Fähigkeiten dem potentiellen Arbeitgeber wichtiger sind. Die aus dem 1. oder die aus dem 2. Examen.
Zugespitzt gesagt, zeigt diese Noten-Kombo, dass der Kandidat wunderbar auswendig lernen kann (= top im 1.) aber halt Probleme bei der praxisnahen Anwendung hat.
Diesen Eindruck sollte man wohl vermeiden. Ich würde es auch irgendwie auf Corona schieben, wobei das auch schnell in Ausreden & Ausflüchte kippen kann. Aber wenn Corona einen aus besonderen Gründen eben mehr belastet hat als andere, dann hat dafür denke ich jeder Verständnis.