20.10.2021, 09:54
Einkommenssteuer wird einheitlich auf das gesamte Einkommen fällig, Lohnsteuer ist nur eine Vorauszahlung auf die tatsächliche Steuerlast, die erst mit dem Steuerbescheid festgestellt wird. Und wenn die Steuerlast beider Einkommen zusammengenommen höher ist als die Lohnsteuer das abbildet, dann ist das so. Das ist nichts skandalöses und auch einigermaßen fassbar. SK6 ist eher darauf ausgelegt, dass die Differenz zwischen Erst- und Zweitjob größer ist (dürfte idR ja auch so sein).
20.10.2021, 13:11
(20.10.2021, 09:54)Gast schrieb: Einkommenssteuer wird einheitlich auf das gesamte Einkommen fällig, Lohnsteuer ist nur eine Vorauszahlung auf die tatsächliche Steuerlast, die erst mit dem Steuerbescheid festgestellt wird. Und wenn die Steuerlast beider Einkommen zusammengenommen höher ist als die Lohnsteuer das abbildet, dann ist das so. Das ist nichts skandalöses und auch einigermaßen fassbar. SK6 ist eher darauf ausgelegt, dass die Differenz zwischen Erst- und Zweitjob größer ist (dürfte idR ja auch so sein).
Richtig, daher vielleicht noch der (vielleicht beruhigende) Zusatz, dass man durch die Wahl der Steuerklasse seine endgültige Steuerbelastung weder reduzieren noch erhöhen kann, sondern nur die Höhe der Zahlungen während des laufenden Steuerjahres beeinflusst.
20.10.2021, 15:14
Mag jemand grob preisgeben mit welcher Höhe an Nachzahlung man bei „durchschnittlichen“ Werbungskosten rechnen muss, wenn man bspw. das Ref (Hessen) auf SK I und eine 800€ Tätigkeit auf SK VI laufen hat?
Möchte das Finanzamt dann eigentlich im letzten Ref.Jahr eine höhere Vorauszahlungen?
Möchte das Finanzamt dann eigentlich im letzten Ref.Jahr eine höhere Vorauszahlungen?
20.10.2021, 16:52
(20.10.2021, 15:14)Gast schrieb: Mag jemand grob preisgeben mit welcher Höhe an Nachzahlung man bei „durchschnittlichen“ Werbungskosten rechnen muss, wenn man bspw. das Ref (Hessen) auf SK I und eine 800€ Tätigkeit auf SK VI laufen hat?
Möchte das Finanzamt dann eigentlich im letzten Ref.Jahr eine höhere Vorauszahlungen?
Dafür sind das doch etwas wenig Daten.
Ein Anhaltspunkt: Jag das Gesamtbrutto durch einen Brutto-Netto-Rechner und schau, was insgesamt an (Lohn-)Steuer fällig wäre und vergleiche das mit dem, was du tatsächlich abführst.
20.10.2021, 17:05
(20.10.2021, 16:52)Gast schrieb:(20.10.2021, 15:14)Gast schrieb: Mag jemand grob preisgeben mit welcher Höhe an Nachzahlung man bei „durchschnittlichen“ Werbungskosten rechnen muss, wenn man bspw. das Ref (Hessen) auf SK I und eine 800€ Tätigkeit auf SK VI laufen hat?
Möchte das Finanzamt dann eigentlich im letzten Ref.Jahr eine höhere Vorauszahlungen?
Dafür sind das doch etwas wenig Daten.
Ein Anhaltspunkt: Jag das Gesamtbrutto durch einen Brutto-Netto-Rechner und schau, was insgesamt an (Lohn-)Steuer fällig wäre und vergleiche das mit dem, was du tatsächlich abführst.
Da komme ich dann grob überschlagen auf eine Differenz von 1200 Euro. Davon geht ja dann aber noch mittelbar etwas ab, was man in der Steuererklärung absetzen kann, richtig? Oder sind die normalen Pauschalen in diesen Rechnern schon in den Freibetrag eingerechnet?
1200 sind ja auf jeden Fall schonmal ein Wort.
Ist bei mir auch nur die Planung für nächstes Jahr. Wäre deshalb zur Planung nur insgesamt interessant, was so der durchschnittliche hessische Ref mit 1 Tag Nebentätigkeit am Ende nachzahlen muss, wenn man die „Standard“ Sachen von der Steuer absetzt. Mir ist natürlich klar, dass die genaue Summer noch von anderen Dingen abhängig ist.
Bin absoluter Steueranfänger und versuche mir nur einen Überblick zu verschaffen.
20.10.2021, 17:11
(20.10.2021, 17:05)Gast schrieb:(20.10.2021, 16:52)Gast schrieb:(20.10.2021, 15:14)Gast schrieb: Mag jemand grob preisgeben mit welcher Höhe an Nachzahlung man bei „durchschnittlichen“ Werbungskosten rechnen muss, wenn man bspw. das Ref (Hessen) auf SK I und eine 800€ Tätigkeit auf SK VI laufen hat?
Möchte das Finanzamt dann eigentlich im letzten Ref.Jahr eine höhere Vorauszahlungen?
Dafür sind das doch etwas wenig Daten.
Ein Anhaltspunkt: Jag das Gesamtbrutto durch einen Brutto-Netto-Rechner und schau, was insgesamt an (Lohn-)Steuer fällig wäre und vergleiche das mit dem, was du tatsächlich abführst.
Da komme ich dann grob überschlagen auf eine Differenz von 1200 Euro. Davon geht ja dann aber noch mittelbar etwas ab, was man in der Steuererklärung absetzen kann, richtig? Oder sind die normalen Pauschalen in diesen Rechnern schon in den Freibetrag eingerechnet?
1200 sind ja auf jeden Fall schonmal ein Wort.
Ist bei mir auch nur die Planung für nächstes Jahr. Wäre deshalb zur Planung nur insgesamt interessant, was so der durchschnittliche hessische Ref mit 1 Tag Nebentätigkeit am Ende nachzahlen muss, wenn man die „Standard“ Sachen von der Steuer absetzt. Mir ist natürlich klar, dass die genaue Summer noch von anderen Dingen abhängig ist.
Bin absoluter Steueranfänger und versuche mir nur einen Überblick zu verschaffen.
Die Pauschalen sind in den Rechnern üblicherweise schon enthalten, individuelle Sachen natürlich nicht
20.10.2021, 21:44
(20.10.2021, 09:54)Gast schrieb: Einkommenssteuer wird einheitlich auf das gesamte Einkommen fällig, Lohnsteuer ist nur eine Vorauszahlung auf die tatsächliche Steuerlast, die erst mit dem Steuerbescheid festgestellt wird. Und wenn die Steuerlast beider Einkommen zusammengenommen höher ist als die Lohnsteuer das abbildet, dann ist das so. Das ist nichts skandalöses und auch einigermaßen fassbar. SK6 ist eher darauf ausgelegt, dass die Differenz zwischen Erst- und Zweitjob größer ist (dürfte idR ja auch so sein).
Hm okay. Aber wenn die beiden Löhne das gesamte Einkommen sind. Warum wird die Steuerlast wie du sagst nicht vorher berechnet, sodass man von Anfang an mit der Lohnsteuer das vorauszahlt was man auch nachher zahlen müsste.
So würde man solche Überraschungen vermeiden, nämlich Nachzahlungen von mehreren 100€. Was für Referendare ein Haufen Kohle ist.
Finde das nach wie vor unfassbar (bin aber auch kein Steuerexperte, von daher verstehe ich das ganze System ja vielleicht auch nicht richtig
20.10.2021, 21:59
(20.10.2021, 21:44)xxy schrieb:(20.10.2021, 09:54)Gast schrieb: Einkommenssteuer wird einheitlich auf das gesamte Einkommen fällig, Lohnsteuer ist nur eine Vorauszahlung auf die tatsächliche Steuerlast, die erst mit dem Steuerbescheid festgestellt wird. Und wenn die Steuerlast beider Einkommen zusammengenommen höher ist als die Lohnsteuer das abbildet, dann ist das so. Das ist nichts skandalöses und auch einigermaßen fassbar. SK6 ist eher darauf ausgelegt, dass die Differenz zwischen Erst- und Zweitjob größer ist (dürfte idR ja auch so sein).
Hm okay. Aber wenn die beiden Löhne das gesamte Einkommen sind. Warum wird die Steuerlast wie du sagst nicht vorher berechnet, sodass man von Anfang an mit der Lohnsteuer das vorauszahlt was man auch nachher zahlen müsste.
Weil es zwei verschiedene Jobs bei zwei Arbeitgebern sind. Ein Arbeitgeber kann berechnen, was du für Steuern auf seinen Job zahlen müsstest. Aber wenn es zwei Jobs sind, stimmt die Rechnung nicht mehr. Weil der Steuersatz mit steigendem Einkommen steigt. Wenn dein Arbeitgeber Steuern für ein Einkommen von 15.000 € im Jahr abführt, stimmt es nicht mehr, wenn du plötzlich 25.000 € insgesamt hast, weil du im Zweitjob noch 10.000 € dazu verdienst. Denn für 25.000 € ist der Steuersatz höher als für 15.000 €, so dass du auf jeden € mehr Steuern zahlen musst. Da aber keine Kommunikation zwischen den Arbeitgebern stattfindet, zieht dein erster Arbeitgeber weiter die Steuern wie gehabt ab als würdest du nur bei ihm arbeiten. Und der andere Arbeitgeber zieht dafür pauschal mehr ab als er das bei Steuerklasse 1 tun würde um das irgendwie wieder auszugleichen. Da es aber pauschal ist, kommt es nie exakt hin.
Heutzutage könnte man das sicher mit Computerprogrammen individueller berechnen, so dass es besser hin haut, aber das hat halt bisher noch niemand eingeführt...
21.10.2021, 08:29
Ok so langsam hab ich‘s gerafft glaube ich. SK6 wird also gerade deswegen höher besteuert.
Aber ja, dass das dann immer noch nicht reicht. Naja gut, ist dann wohl so. Schade dass ich das nicht vorher wusste
Aber ja, dass das dann immer noch nicht reicht. Naja gut, ist dann wohl so. Schade dass ich das nicht vorher wusste
21.10.2021, 09:04
Ist sehr wohl skandalös, von 200€ pro Tag behalte ich dann ca. 100€, dafür habe ich 10 Stunden gebuckelt. Nice meme