04.03.2021, 18:01
(04.03.2021, 17:44)Gast schrieb: Hole den Thread wieder hoch. Bin momentan extrem deprimiert. Bin nun im 3. Monat arbeitslos nach einem Jahr Anwaltstätigkeit und 6,11 und 5,12. Habe insgesamt 22 Bewerbungen geschrieben, hatte in mehr als der Hälfte Bewerbungsgespräche bzw. Videointerviews. Habe mich nur auf Stellen beworben, die keine spezifischen Notenvoraussetzungen ausgeschrieben hatten.
Bisher waren alle Bewerbungen erfolglos. Teilweise bewerben sich wohl mehrere dutzend Bewerber auf eine einfache Stelle E13 Stelle in der Stadtverwaltung einer Kleinstadt. Keine Ahnung, was ich noch machen soll.
Das tut mir wirklich sehr leid. Momentan ist es für viele Juristen schwierig, aber besonders ärgerlich ist es natürlich, dass Du doch zumindest viele Gespräche hattest. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Da viele aus einem Gespräch mit einem Angebot rausgehen und es immer wieder heißt, dass man mit einem gut vorbereiteten Gespräch quasi genommen wird, ist es wirklich deprimierend, wenn man selbst immer nur Zeit verschwendet, ohne Erfolg zu haben.
Wie es in einem Post schon hieß: Vielleicht mal nach den Gründen fragen. Allerdings glaube ich tatsächlich, dass das Feedback aus dem ÖD, so es eines gibt, wenig hilft. Wenn Du örtlich flexibel bist, noch mal in den einschlägigen Börsen nach noch kleineren Städten schauen, wo es vielleicht kaum Bewerber gibt?
Ansonsten wäre es schon hilfreich zu wissen, warum Du den Anwaltsjob aufgegeben hast. Kleine Kanzlei ohne Kündigungsschutz und Dir wurde gekündigt? Oder kommst Du mit Anwaltstätigkeit einfach nicht klar und hast vorschnell gekündigt, ohne etwas Neues zu haben?
Viel Erfolg jedenfalls bei der Suche!
04.03.2021, 18:12
Ich arbeite als Syndikusrechtsanwältin in der Personalabteilung eines internationalen Konzerns (Finanzbereich) in einer Großstadt in NRW und hoffe, dass ich hier jetzt mal einigen Mut machen kann. Uns erreichen viele Bewerbungen mit doppelt ausreichend (davon gibt es mehr als die Leute zugeben wollen) und wir schauen uns auch diese Kandidaten an, wenn sie ein interessantes Gesamtprofil haben. Wir haben auch schon mehrere Leute mit 2x ausreichend eingestellt, weil sie im Vorstellungsgespräch überzeugt haben. Viele von denen haben sich dann „hochgearbeitet“ und nach einigen Jahren auch über 100k verdient. Habe Kollegen mit VB und Kollegen mit ausreichend und in der Praxis merkt man KEINEN Unterschied. Unser Unternehmen ist sicher kein Sonderfall. Viele meiner ehemaligen Ref-Kollegen sind mit schlechten Examina schnell untergekommen und haben interessante Jobs gefunden. Damals sah der Markt noch deutlich schlechter aus.
04.03.2021, 18:19
(04.03.2021, 17:44)Gast schrieb: Hole den Thread wieder hoch. Bin momentan extrem deprimiert. Bin nun im 3. Monat arbeitslos nach einem Jahr Anwaltstätigkeit und 6,11 und 5,12. Habe insgesamt 22 Bewerbungen geschrieben, hatte in mehr als der Hälfte Bewerbungsgespräche bzw. Videointerviews. Habe mich nur auf Stellen beworben, die keine spezifischen Notenvoraussetzungen ausgeschrieben hatten.
Bisher waren alle Bewerbungen erfolglos. Teilweise bewerben sich wohl mehrere dutzend Bewerber auf eine einfache Stelle E13 Stelle in der Stadtverwaltung einer Kleinstadt. Keine Ahnung, was ich noch machen soll.
Hallo, ich kann nur empfehlen, einen FA-Lehrgang in einem gefragten Rechtsgebiet zu machen, ich z. B. war auch arbeitslos und habe dann den FA Arbeitsrecht gemacht und konnte kurze Zeit später in einem Unternehmen starten. Viel Erfolg & Glück
04.03.2021, 20:21
Danke für alle Antworten.
Die Kanzlei und ich haben einen betriebsbedingten Aufhebungsvertrag geschlossen mit einem sehr guten Arbeitszeugnis. Hintergrund war die Finanzlage der Kanzlei einerseits und meine Demotivation für den Job andererseits. Ich habe die Arbeit als Anwalt gehasst und war auch nicht gut. Habe es bisher vermieden, mich bei Kanzleien zu bewerben und solange die Arbeitsagentur mir da keinen Druck macht, spar ich mir das noch ein paar Monate lang. Ich hoffe, dass im Sommer dem verkackten Virus so langsam die Puste ausgeht und das Leben wieder Fahrt aufnimmt, hoffentlich mit neuen Jobs.
Ich muss auch dazusagen, dass ich schon konkret den Ausstieg aus der Juristerei plane und eine Art Selbstständigkeit im kulturellen Bereich anstrebe. Das wird aber noch einige Jahre dauern, ich suche also eigentlich nur etwas, mit dem ich ein paar Jahre rumkriegen kann.
Die Kanzlei und ich haben einen betriebsbedingten Aufhebungsvertrag geschlossen mit einem sehr guten Arbeitszeugnis. Hintergrund war die Finanzlage der Kanzlei einerseits und meine Demotivation für den Job andererseits. Ich habe die Arbeit als Anwalt gehasst und war auch nicht gut. Habe es bisher vermieden, mich bei Kanzleien zu bewerben und solange die Arbeitsagentur mir da keinen Druck macht, spar ich mir das noch ein paar Monate lang. Ich hoffe, dass im Sommer dem verkackten Virus so langsam die Puste ausgeht und das Leben wieder Fahrt aufnimmt, hoffentlich mit neuen Jobs.
Ich muss auch dazusagen, dass ich schon konkret den Ausstieg aus der Juristerei plane und eine Art Selbstständigkeit im kulturellen Bereich anstrebe. Das wird aber noch einige Jahre dauern, ich suche also eigentlich nur etwas, mit dem ich ein paar Jahre rumkriegen kann.
04.03.2021, 20:44
Das mit den A/E13 Stellen kann ich bestätigen. Ich habe es mit 6 und 7 Punkten auch monatelang versucht, aber nie etwas bekommen außer befristete Elternzeitvertretung.
04.03.2021, 21:15
(04.03.2021, 20:21)Gast schrieb: Danke für alle Antworten.
Die Kanzlei und ich haben einen betriebsbedingten Aufhebungsvertrag geschlossen mit einem sehr guten Arbeitszeugnis. Hintergrund war die Finanzlage der Kanzlei einerseits und meine Demotivation für den Job andererseits. Ich habe die Arbeit als Anwalt gehasst und war auch nicht gut. Habe es bisher vermieden, mich bei Kanzleien zu bewerben und solange die Arbeitsagentur mir da keinen Druck macht, spar ich mir das noch ein paar Monate lang. Ich hoffe, dass im Sommer dem verkackten Virus so langsam die Puste ausgeht und das Leben wieder Fahrt aufnimmt, hoffentlich mit neuen Jobs.
Ich muss auch dazusagen, dass ich schon konkret den Ausstieg aus der Juristerei plane und eine Art Selbstständigkeit im kulturellen Bereich anstrebe. Das wird aber noch einige Jahre dauern, ich suche also eigentlich nur etwas, mit dem ich ein paar Jahre rumkriegen kann.
Will jetzt eigentlich nicht noch draufhauen, aber warum schließt man einen Aufhebungsvertrag ab, wenn man noch keinen neuen Job in Aussicht hat?!
04.03.2021, 21:19
(04.03.2021, 21:15)Gast schrieb:(04.03.2021, 20:21)Gast schrieb: Danke für alle Antworten.
Die Kanzlei und ich haben einen betriebsbedingten Aufhebungsvertrag geschlossen mit einem sehr guten Arbeitszeugnis. Hintergrund war die Finanzlage der Kanzlei einerseits und meine Demotivation für den Job andererseits. Ich habe die Arbeit als Anwalt gehasst und war auch nicht gut. Habe es bisher vermieden, mich bei Kanzleien zu bewerben und solange die Arbeitsagentur mir da keinen Druck macht, spar ich mir das noch ein paar Monate lang. Ich hoffe, dass im Sommer dem verkackten Virus so langsam die Puste ausgeht und das Leben wieder Fahrt aufnimmt, hoffentlich mit neuen Jobs.
Ich muss auch dazusagen, dass ich schon konkret den Ausstieg aus der Juristerei plane und eine Art Selbstständigkeit im kulturellen Bereich anstrebe. Das wird aber noch einige Jahre dauern, ich suche also eigentlich nur etwas, mit dem ich ein paar Jahre rumkriegen kann.
Will jetzt eigentlich nicht noch draufhauen, aber warum schließt man einen Aufhebungsvertrag ab, wenn man noch keinen neuen Job in Aussicht hat?!
Lies nach, kein guter Anwalt
04.03.2021, 22:22
(04.03.2021, 18:01)Gast schrieb:(04.03.2021, 17:44)Gast schrieb: Hole den Thread wieder hoch. Bin momentan extrem deprimiert. Bin nun im 3. Monat arbeitslos nach einem Jahr Anwaltstätigkeit und 6,11 und 5,12. Habe insgesamt 22 Bewerbungen geschrieben, hatte in mehr als der Hälfte Bewerbungsgespräche bzw. Videointerviews. Habe mich nur auf Stellen beworben, die keine spezifischen Notenvoraussetzungen ausgeschrieben hatten.
Bisher waren alle Bewerbungen erfolglos. Teilweise bewerben sich wohl mehrere dutzend Bewerber auf eine einfache Stelle E13 Stelle in der Stadtverwaltung einer Kleinstadt. Keine Ahnung, was ich noch machen soll.
Das tut mir wirklich sehr leid. Momentan ist es für viele Juristen schwierig, aber besonders ärgerlich ist es natürlich, dass Du doch zumindest viele Gespräche hattest. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Da viele aus einem Gespräch mit einem Angebot rausgehen und es immer wieder heißt, dass man mit einem gut vorbereiteten Gespräch quasi genommen wird, ist es wirklich deprimierend, wenn man selbst immer nur Zeit verschwendet, ohne Erfolg zu haben.
Wie es in einem Post schon hieß: Vielleicht mal nach den Gründen fragen. Allerdings glaube ich tatsächlich, dass das Feedback aus dem ÖD, so es eines gibt, wenig hilft. Wenn Du örtlich flexibel bist, noch mal in den einschlägigen Börsen nach noch kleineren Städten schauen, wo es vielleicht kaum Bewerber gibt?
Ansonsten wäre es schon hilfreich zu wissen, warum Du den Anwaltsjob aufgegeben hast. Kleine Kanzlei ohne Kündigungsschutz und Dir wurde gekündigt? Oder kommst Du mit Anwaltstätigkeit einfach nicht klar und hast vorschnell gekündigt, ohne etwas Neues zu haben?
Viel Erfolg jedenfalls bei der Suche!
Das Feedback aus dem ÖD lautet immer, dass die Leute, die sie nicht nehmen wollen weder Empathie, Kommunikationsfähigkeit noch Sozialkompetenz haben. Mal davon abgesehen, dass es Menschen mit solchen komplett fehlenden Eigenschaften nicht gibt muss man sich da ständig von Personalern beleidigen lassen, die einfach nur einen mit einer besseren Note / Aussehen/ Ausstrahlung wollen.
Deshalb sollte man sich während Corona gar nicht mehr da bewerben. Die Gespräche sind da nur Zeitverschwendung und kosten viel Kraft und psychische Energie bzw. schaden einem durch Vermittlung eines negativen Selbstbilds.
04.03.2021, 22:42
(04.03.2021, 22:22)Gast schrieb:(04.03.2021, 18:01)Gast schrieb:(04.03.2021, 17:44)Gast schrieb: Hole den Thread wieder hoch. Bin momentan extrem deprimiert. Bin nun im 3. Monat arbeitslos nach einem Jahr Anwaltstätigkeit und 6,11 und 5,12. Habe insgesamt 22 Bewerbungen geschrieben, hatte in mehr als der Hälfte Bewerbungsgespräche bzw. Videointerviews. Habe mich nur auf Stellen beworben, die keine spezifischen Notenvoraussetzungen ausgeschrieben hatten.
Bisher waren alle Bewerbungen erfolglos. Teilweise bewerben sich wohl mehrere dutzend Bewerber auf eine einfache Stelle E13 Stelle in der Stadtverwaltung einer Kleinstadt. Keine Ahnung, was ich noch machen soll.
Das tut mir wirklich sehr leid. Momentan ist es für viele Juristen schwierig, aber besonders ärgerlich ist es natürlich, dass Du doch zumindest viele Gespräche hattest. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Da viele aus einem Gespräch mit einem Angebot rausgehen und es immer wieder heißt, dass man mit einem gut vorbereiteten Gespräch quasi genommen wird, ist es wirklich deprimierend, wenn man selbst immer nur Zeit verschwendet, ohne Erfolg zu haben.
Wie es in einem Post schon hieß: Vielleicht mal nach den Gründen fragen. Allerdings glaube ich tatsächlich, dass das Feedback aus dem ÖD, so es eines gibt, wenig hilft. Wenn Du örtlich flexibel bist, noch mal in den einschlägigen Börsen nach noch kleineren Städten schauen, wo es vielleicht kaum Bewerber gibt?
Ansonsten wäre es schon hilfreich zu wissen, warum Du den Anwaltsjob aufgegeben hast. Kleine Kanzlei ohne Kündigungsschutz und Dir wurde gekündigt? Oder kommst Du mit Anwaltstätigkeit einfach nicht klar und hast vorschnell gekündigt, ohne etwas Neues zu haben?
Viel Erfolg jedenfalls bei der Suche!
Das Feedback aus dem ÖD lautet immer, dass die Leute, die sie nicht nehmen wollen weder Empathie, Kommunikationsfähigkeit noch Sozialkompetenz haben. Mal davon abgesehen, dass es Menschen mit solchen komplett fehlenden Eigenschaften nicht gibt muss man sich da ständig von Personalern beleidigen lassen, die einfach nur einen mit einer besseren Note / Aussehen/ Ausstrahlung wollen.
Deshalb sollte man sich während Corona gar nicht mehr da bewerben. Die Gespräche sind da nur Zeitverschwendung und kosten viel Kraft und psychische Energie bzw. schaden einem durch Vermittlung eines negativen Selbstbilds.
Bin mal gespannt ob mich das BAMF nimmt mit dem Lebenslauf:
4 Jahre Erfahrung Migrationsrecht durch Ehrenamt und Arbeit in entsprechender Kanzlei, nebst Refststion - gute Bewertung
Verwaltungsststion beim BAMF - 10P und gutes Zeugnis
Wahlstation beim VG
Wenn die mich nichtmal als Sachbearbeiter wollen, falls der Gesamtschnitt von 13P nicht hinhaut (u. 13 geht das) weiß ich auch nicht was man noch machen soll

04.03.2021, 22:50
Bei mir hieß es selbst bei Kleinstädten und abgelegenen LRA, dass ich zu wenig Berufserfahrung hätte und mir wurde deshalb immer jemand vorgezogen mit mehr. Obwohl ich >7 Punkte habe, einen guten Klausurenschnitt im ÖRecht und 14 in der Verwaltungsstation...
Aber wie soll man Berufserfahrung bekommen wenn die einen nie nehmen?
Aber wie soll man Berufserfahrung bekommen wenn die einen nie nehmen?