24.10.2023, 18:50
(24.10.2023, 17:30)Patenter Gast schrieb:(24.10.2023, 16:55)panta schrieb: Bei Inhouse relativiert sich das finde ich etwas, weil allen (auch US-Inhouse) der Deal ,,weniger Geld/Karriere, dafür weniger Arbeit" (im Vergleich zu GK) bekannt ist.
Ich kenne Abteilungsleiter in Unternehmen (auch deutschen), die vollkommen selbstverständlich ihren Laptop mit in den Urlaub nehmen. Die grundsätzliche Aussage, dass man Inhouse weniger arbeitet als in der GK, ist schon zutreffend. Aber bei der konkreten Ausgestaltung - ebenso wie beim Gehalt - gibt es dann sehr viele Möglichkeiten. Genauso wie es GK-Anwälte gibt, die halbwegs regelmäßig 9-19 Uhr schaffen.
Ich bin weit von Abteilungsleiter entfernt - habe tatsächlich 0,0 Mitarbeiter unter mir - nehme aber selbstverständlich meinen Laptop mit in den Urlaub. Finde das jetzt nicht so eine unfassbare Zumutung, vielleicht mal 1 Stunde meine Emails zu checken, damit nicht Sachen womöglich wochenlang liegenbleiben. Inhouse ist ja man schnell ein ,,Bottleneck", wenn man als Spezialist für ein Rechtsgebiet überhaupt nicht mehr ansprechbar ist.
Calls sind auch so eine Sache: Freilich kann man nach deutschem Arbeitsrecht wohl sagen: Ich arbeite von 08.30 bis 17.30 und dann ist Schluss. Es gibt aber wirtschaftlich bedeutende Regionen in den USA, die 9 Stunden vor uns dran sind. Sollen die dann immer um 08.00 Uhr ihrer Zeit einen Call aufsetzen, damit wir pünktlich in den Feierabend gehen können? Das erscheint mir völlig unpraktikabel und auch unfair (die US-Kollegen arbeiten ja eh mehr bei weniger Urlaub...)
24.10.2023, 19:21
(24.10.2023, 18:50)panta schrieb:(24.10.2023, 17:30)Patenter Gast schrieb:(24.10.2023, 16:55)panta schrieb: Bei Inhouse relativiert sich das finde ich etwas, weil allen (auch US-Inhouse) der Deal ,,weniger Geld/Karriere, dafür weniger Arbeit" (im Vergleich zu GK) bekannt ist.
Ich kenne Abteilungsleiter in Unternehmen (auch deutschen), die vollkommen selbstverständlich ihren Laptop mit in den Urlaub nehmen. Die grundsätzliche Aussage, dass man Inhouse weniger arbeitet als in der GK, ist schon zutreffend. Aber bei der konkreten Ausgestaltung - ebenso wie beim Gehalt - gibt es dann sehr viele Möglichkeiten. Genauso wie es GK-Anwälte gibt, die halbwegs regelmäßig 9-19 Uhr schaffen.
Ich bin weit von Abteilungsleiter entfernt - habe tatsächlich 0,0 Mitarbeiter unter mir - nehme aber selbstverständlich meinen Laptop mit in den Urlaub. Finde das jetzt nicht so eine unfassbare Zumutung, vielleicht mal 1 Stunde meine Emails zu checken, damit nicht Sachen womöglich wochenlang liegenbleiben. Inhouse ist ja man schnell ein ,,Bottleneck", wenn man als Spezialist für ein Rechtsgebiet überhaupt nicht mehr ansprechbar ist.
Calls sind auch so eine Sache: Freilich kann man nach deutschem Arbeitsrecht wohl sagen: Ich arbeite von 08.30 bis 17.30 und dann ist Schluss. Es gibt aber wirtschaftlich bedeutende Regionen in den USA, die 9 Stunden vor uns dran sind. Sollen die dann immer um 08.00 Uhr ihrer Zeit einen Call aufsetzen, damit wir pünktlich in den Feierabend gehen können? Das erscheint mir völlig unpraktikabel und auch unfair (die US-Kollegen arbeiten ja eh mehr bei weniger Urlaub...)
Haben wir in meiner Zeit in einer mittelständischen WPG tatsächlich so gemacht, wobei man dazu sagen muss dass wir nicht regelmäßig Auslandsmandate hatten.
Es ist eine Frage der Einstellung. Ich werde nicht meinen Feierabend opfern, damit der "arme" amerikanische Kollege zu "früher Stunde" keinen Call entgegen nehmen muss. 8 Uhr ist jetzt nicht sonderlich früh, sondern normaler Arbeitgsbeginn.
Ich nehme allerdings an, dass dein Freizeitopfer entsprechend vergütet wurde. Das wurde ich nicht. Insofern war die Bereitschaft und Erwartungshaltung natürlich eine andere.
Jetzt im Unternehmen stehen wir im Fokus der Behörden. Offensichtliche 10-Stunden-Verstöße würden nicht nur mit hohen Bußgeldern sanktioniert, sondern zum Verlust unseres Kerngeschäfts führen, da wir mit der öffentlichen Hand zusammenarbeiten und von deren Auftragsvergabe abhängen. Der Betriebsrat macht es auch nicht mit.
24.10.2023, 21:17
(24.10.2023, 18:50)panta schrieb:(24.10.2023, 17:30)Patenter Gast schrieb:(24.10.2023, 16:55)panta schrieb: Bei Inhouse relativiert sich das finde ich etwas, weil allen (auch US-Inhouse) der Deal ,,weniger Geld/Karriere, dafür weniger Arbeit" (im Vergleich zu GK) bekannt ist.
Ich kenne Abteilungsleiter in Unternehmen (auch deutschen), die vollkommen selbstverständlich ihren Laptop mit in den Urlaub nehmen. Die grundsätzliche Aussage, dass man Inhouse weniger arbeitet als in der GK, ist schon zutreffend. Aber bei der konkreten Ausgestaltung - ebenso wie beim Gehalt - gibt es dann sehr viele Möglichkeiten. Genauso wie es GK-Anwälte gibt, die halbwegs regelmäßig 9-19 Uhr schaffen.
Ich bin weit von Abteilungsleiter entfernt - habe tatsächlich 0,0 Mitarbeiter unter mir - nehme aber selbstverständlich meinen Laptop mit in den Urlaub. Finde das jetzt nicht so eine unfassbare Zumutung, vielleicht mal 1 Stunde meine Emails zu checken, damit nicht Sachen womöglich wochenlang liegenbleiben.
Meine Frau ist keine Juristin, arbeitet aber im Unternehmen und macht so 100k. Wenn wir in den Urlaub fahren, nimmt sie nicht mal ihr Diensthandy mit und ist schlicht für die 1-3 Wochen nicht erreichbar. Wenn was reinkommt, bleibt es halt liegen oder jemand anders muss sich kümmern. Ihre private Handynummer hat das Unternehmen nicht.
Wenn du der sagen würdest, sie soll ihren Laptop mitnehmen, würde sie dich auslachen oder schockiert anschauen.
Aber da sieht man doch auch wieder, was "entspanntes Arbeiten" bedeuten kann. Der eine sagt, 1 Stunde Emails am Tag im Urlaub checken ist doch entspannt. Jemand anders würde das hingegen als krasse Zumutung empfinden.
25.10.2023, 00:51
(24.10.2023, 21:17)Patenter Gast schrieb:(24.10.2023, 18:50)panta schrieb:(24.10.2023, 17:30)Patenter Gast schrieb:(24.10.2023, 16:55)panta schrieb: Bei Inhouse relativiert sich das finde ich etwas, weil allen (auch US-Inhouse) der Deal ,,weniger Geld/Karriere, dafür weniger Arbeit" (im Vergleich zu GK) bekannt ist.
Ich kenne Abteilungsleiter in Unternehmen (auch deutschen), die vollkommen selbstverständlich ihren Laptop mit in den Urlaub nehmen. Die grundsätzliche Aussage, dass man Inhouse weniger arbeitet als in der GK, ist schon zutreffend. Aber bei der konkreten Ausgestaltung - ebenso wie beim Gehalt - gibt es dann sehr viele Möglichkeiten. Genauso wie es GK-Anwälte gibt, die halbwegs regelmäßig 9-19 Uhr schaffen.
Ich bin weit von Abteilungsleiter entfernt - habe tatsächlich 0,0 Mitarbeiter unter mir - nehme aber selbstverständlich meinen Laptop mit in den Urlaub. Finde das jetzt nicht so eine unfassbare Zumutung, vielleicht mal 1 Stunde meine Emails zu checken, damit nicht Sachen womöglich wochenlang liegenbleiben.
Meine Frau ist keine Juristin, arbeitet aber im Unternehmen und macht so 100k. Wenn wir in den Urlaub fahren, nimmt sie nicht mal ihr Diensthandy mit und ist schlicht für die 1-3 Wochen nicht erreichbar. Wenn was reinkommt, bleibt es halt liegen oder jemand anders muss sich kümmern. Ihre private Handynummer hat das Unternehmen nicht.
Wenn du der sagen würdest, sie soll ihren Laptop mitnehmen, würde sie dich auslachen oder schockiert anschauen.
Aber da sieht man doch auch wieder, was "entspanntes Arbeiten" bedeuten kann. Der eine sagt, 1 Stunde Emails am Tag im Urlaub checken ist doch entspannt. Jemand anders würde das hingegen als krasse Zumutung empfinden.
Ist woanders genauso :-) Jeder von uns ist ersetzbar. Krank werden kann man immer, auch so krank dass man nicht arbeiten kann (Unfall, Krankenhaus etc). Sollte ein Unternehmen in dem Fall den Bach runtergehen, weil ein Mitarbeiter oder der Geschäftsführer 1-3 Wochen nicht erreichbar ist, läuft etwas falsch.
Bei uns nimmt außer den Führungskräften niemand sein Diensthandy oder den Laptop mit in den Urlaub. Auch die Führungskräfte arbeiten im Urlaub nicht explizit und reagieren nur in Notfällen. Ein "ich hab da mal ne Frage" ist übrigens kein Notfall. Es muss schon richtig brennen, bevor hier von einer FK erwartet wird, dass sie antwortet.
25.10.2023, 08:31
(25.10.2023, 00:51)Egal schrieb:(24.10.2023, 21:17)Patenter Gast schrieb:(24.10.2023, 18:50)panta schrieb:(24.10.2023, 17:30)Patenter Gast schrieb:(24.10.2023, 16:55)panta schrieb: Bei Inhouse relativiert sich das finde ich etwas, weil allen (auch US-Inhouse) der Deal ,,weniger Geld/Karriere, dafür weniger Arbeit" (im Vergleich zu GK) bekannt ist.
Ich kenne Abteilungsleiter in Unternehmen (auch deutschen), die vollkommen selbstverständlich ihren Laptop mit in den Urlaub nehmen. Die grundsätzliche Aussage, dass man Inhouse weniger arbeitet als in der GK, ist schon zutreffend. Aber bei der konkreten Ausgestaltung - ebenso wie beim Gehalt - gibt es dann sehr viele Möglichkeiten. Genauso wie es GK-Anwälte gibt, die halbwegs regelmäßig 9-19 Uhr schaffen.
Ich bin weit von Abteilungsleiter entfernt - habe tatsächlich 0,0 Mitarbeiter unter mir - nehme aber selbstverständlich meinen Laptop mit in den Urlaub. Finde das jetzt nicht so eine unfassbare Zumutung, vielleicht mal 1 Stunde meine Emails zu checken, damit nicht Sachen womöglich wochenlang liegenbleiben.
Meine Frau ist keine Juristin, arbeitet aber im Unternehmen und macht so 100k. Wenn wir in den Urlaub fahren, nimmt sie nicht mal ihr Diensthandy mit und ist schlicht für die 1-3 Wochen nicht erreichbar. Wenn was reinkommt, bleibt es halt liegen oder jemand anders muss sich kümmern. Ihre private Handynummer hat das Unternehmen nicht.
Wenn du der sagen würdest, sie soll ihren Laptop mitnehmen, würde sie dich auslachen oder schockiert anschauen.
Aber da sieht man doch auch wieder, was "entspanntes Arbeiten" bedeuten kann. Der eine sagt, 1 Stunde Emails am Tag im Urlaub checken ist doch entspannt. Jemand anders würde das hingegen als krasse Zumutung empfinden.
Ist woanders genauso :-) Jeder von uns ist ersetzbar. Krank werden kann man immer, auch so krank dass man nicht arbeiten kann (Unfall, Krankenhaus etc). Sollte ein Unternehmen in dem Fall den Bach runtergehen, weil ein Mitarbeiter oder der Geschäftsführer 1-3 Wochen nicht erreichbar ist, läuft etwas falsch.
Bei uns nimmt außer den Führungskräften niemand sein Diensthandy oder den Laptop mit in den Urlaub. Auch die Führungskräfte arbeiten im Urlaub nicht explizit und reagieren nur in Notfällen. Ein "ich hab da mal ne Frage" ist übrigens kein Notfall. Es muss schon richtig brennen, bevor hier von einer FK erwartet wird, dass sie antwortet.
Bei uns gibt es diese Erwartungshaltung auch nicht - ein paar sehr wenige Kollegen arbeiten auch im Urlaub/krank und auch ich habe letzteres leider machen müssen (beides aber auch nur auf wirklich dringende Sachen bezogen und kommt nicht regelmäßig vor). Grundsätzlich bin ich aber dazu in meiner derzeitigen Rolle nicht bereit - auch nicht für eine Stunde am Tag und habe im letzten Urlaub den Laptop zu Hause gelassen und vielleicht 1x aufs Handy geschaut. Dafür verdiene ich auch keine 120k im Jahr, was völlig ok ist, weil ich dafür das habe, was mir in der GK gefehlt hat: ein Leben, das sich nicht nur um Arbeit dreht, sondern lediglich meinen Lebensstil finanziert. Ich habe im Bewerbungsverfahren auch explizit abgeklopft, ob man auch außerhalb der Arbeitszeiten erreichbar sein muss. Mein aktueller Arbeitgeber pflegt aber auch diese Art von Unternehmenskultur als deutscher Mittelständler mit langer Historie in der Region und einem gewissen Ruf (Familiengeführt), das habe ich versucht panta zu erklären; es gibt genug andere Unternehmen, die durchaus erwarten, dass ATler/Führungskräfte auch außerhalb der Arbeitszeiten erreichbar sind, das würde ich mir dann aber auch entsprechend bezahlen lassen. Nach jahrelanger Dauerbeschallung und Torpedieren sehr vieler privater Pläne wegen der Arbeit habe ich mir sehr bewusst einen etwas "kuschligeren" AG gesucht, bei dem "ich" wichtiger bin als die Fürze, die irgendeinem anderen quer sitzen.
Und ich gebe Dir völlig Recht, die "Notfälle" sind idR fehlende Organisation der Kollegen. Wenn was 3 Wochen in deren Abteilung rumliegt und die meinen, das erst einen Tag vor meinem Urlaub bei mir zu platzieren, dann kann es nicht so wichtig sein. Ich sag immer "Deine Priorität ist nicht gezwungenermaßen auch meine".
25.10.2023, 10:33
(24.10.2023, 11:18)A_Ghast schrieb:(23.10.2023, 10:04)panta schrieb:(22.10.2023, 22:27)floth14 schrieb: Was könnte man denn an Gehalt/Arbeitszeit erwarten, wenn man als GK-RA nach drei Jarhen inhouse wechselt?
Würde sagen, sehr gute Chancen auf 120k für 40 Stunden. Das Beste, was ich mal bei so einem frühen Wechsel mitbekommen habe, war sogar im 145k Bereich - wohlgemerkt bei einem Konzern, der auch Berufseinsteiger einstellt, aber diese dann natürlich noch in den Tarifvertrag eingruppiert, was dann eher 80-90k wäre...
Auf gar keinen Fall ist das verallgemeinerungsfähig.
120k ist mit viel Glück bei den großen DAX-Konzernen oder in großen Ballungszentren drin, aber nach 3 Jahren ist das selbst bei denen keine Selbstverständlichkeit. Nach meinen Erfahrungen (3 Jahre GK, dann Neuorientierung mit Bewerbungen auf Inhouse-Stellen) ist 120k fast das Ende der Fahnenstange. 100-110k sind definitiv (noch einmal: in den ganz großen Ballungszentren) im Bereich des Möglichen, jedenfalls habe ich mit einer ähnlichen Vita solche Angebote bekommen. Und wer sich aus Berlin/Hamburg/Frankfurt/München wegorientiert, muss eventuell nochmal Abstriche hinnehmen, die Mehrheit der Angebote spielt sich dann wahrscheinlich im Bereich 80-100k ab.
145k ist bei einer Führungsposition drin, die kriegt man aber nicht (oder nur in extremen Ausnahmefällen) mit 3 Jahren Berufserfahrung.
Nach 3 Jahren in der GK sollten 80k Gehalt aber höchstens im ländlichen Ostdeutschland bei fixer 35/40 Stunden Woche akzeptiert werden. Ich habe zu meinem Berufseinstieg nur ein paar Tausender weniger bekommen und musste mich da auch nicht kaputt machen…
25.10.2023, 13:55
(25.10.2023, 10:33)Pille schrieb:(24.10.2023, 11:18)A_Ghast schrieb:(23.10.2023, 10:04)panta schrieb:(22.10.2023, 22:27)floth14 schrieb: Was könnte man denn an Gehalt/Arbeitszeit erwarten, wenn man als GK-RA nach drei Jarhen inhouse wechselt?
Würde sagen, sehr gute Chancen auf 120k für 40 Stunden. Das Beste, was ich mal bei so einem frühen Wechsel mitbekommen habe, war sogar im 145k Bereich - wohlgemerkt bei einem Konzern, der auch Berufseinsteiger einstellt, aber diese dann natürlich noch in den Tarifvertrag eingruppiert, was dann eher 80-90k wäre...
Auf gar keinen Fall ist das verallgemeinerungsfähig.
120k ist mit viel Glück bei den großen DAX-Konzernen oder in großen Ballungszentren drin, aber nach 3 Jahren ist das selbst bei denen keine Selbstverständlichkeit. Nach meinen Erfahrungen (3 Jahre GK, dann Neuorientierung mit Bewerbungen auf Inhouse-Stellen) ist 120k fast das Ende der Fahnenstange. 100-110k sind definitiv (noch einmal: in den ganz großen Ballungszentren) im Bereich des Möglichen, jedenfalls habe ich mit einer ähnlichen Vita solche Angebote bekommen. Und wer sich aus Berlin/Hamburg/Frankfurt/München wegorientiert, muss eventuell nochmal Abstriche hinnehmen, die Mehrheit der Angebote spielt sich dann wahrscheinlich im Bereich 80-100k ab.
145k ist bei einer Führungsposition drin, die kriegt man aber nicht (oder nur in extremen Ausnahmefällen) mit 3 Jahren Berufserfahrung.
Nach 3 Jahren in der GK sollten 80k Gehalt aber höchstens im ländlichen Ostdeutschland bei fixer 35/40 Stunden Woche akzeptiert werden. Ich habe zu meinem Berufseinstieg nur ein paar Tausender weniger bekommen und musste mich da auch nicht kaputt machen…
3 Jahre in der GK qualifizieren einen nicht mehr/höher/besser als 3 Jahre Berufserfahrung woanders, das haben wir schon durchgekaut.
Wie oben schon ausführlich erörtert wurde, ist die 35/40-Stunden-Woche bei deutschen Unternehmen der Regelfall. Bei Tochtergesellschaften internationaler Unternehmen wird oft auch ein wenig besser vergütet - und da werden die 40 Stunden nur überschritten, um zeitliche Flexibilität mit den internationalen HQs zu gewährleisten, denn das Arbeitszeitgesetz wird da im Gegensatz zur Kanzleiwelt sogar beachtet (bzw. eine Nichtbeachtung u.U. sogar mal geahndet).
Was manche Unternehmen bieten, muss man außerdem nicht annehmen. Nachdem mir im direkten Umland einer der o.g. Städte 80k angeboten worden waren, habe ich trotz wahnsinnig angenehmen Bewerbungsgespräch von einer Weiterverfolgung meiner Bewerbung abgesehen. Ich stimme dir in dem Punkt also grundsätzlich zu, aber es gibt trotzdem Unternehmen, die solche Gehaltsrahmen bieten. Die Stelle ist aber mittlerweile nicht mehr ausgeschrieben, jemand hat sie also wahrscheinlich angenommen. Wie weit die das Netz gespannt haben - ob also jemand aus einer GK bei denen eingestiegen ist - kann ich aber natürlich nicht beurteilen.
Dass man zum Berufseinstieg in den Bereich um 80k kommen kann, bezweifle ich auch nicht. Die Gehaltssprünge inhouse sind oftmals nicht so massiv (ganz davon abgesehen, dass man ohnehin als Berufseinsteiger wahrscheinlich häufiger tariflich vergütet wird) - außer die Stellenbeschreibung ändert sich und man bekommt zusätzliche Aufgaben oder Führungsverantwortung.
25.10.2023, 15:23
(25.10.2023, 13:55)A_Ghast schrieb:(25.10.2023, 10:33)Pille schrieb:(24.10.2023, 11:18)A_Ghast schrieb:(23.10.2023, 10:04)panta schrieb:(22.10.2023, 22:27)floth14 schrieb: Was könnte man denn an Gehalt/Arbeitszeit erwarten, wenn man als GK-RA nach drei Jarhen inhouse wechselt?
Würde sagen, sehr gute Chancen auf 120k für 40 Stunden. Das Beste, was ich mal bei so einem frühen Wechsel mitbekommen habe, war sogar im 145k Bereich - wohlgemerkt bei einem Konzern, der auch Berufseinsteiger einstellt, aber diese dann natürlich noch in den Tarifvertrag eingruppiert, was dann eher 80-90k wäre...
Auf gar keinen Fall ist das verallgemeinerungsfähig.
120k ist mit viel Glück bei den großen DAX-Konzernen oder in großen Ballungszentren drin, aber nach 3 Jahren ist das selbst bei denen keine Selbstverständlichkeit. Nach meinen Erfahrungen (3 Jahre GK, dann Neuorientierung mit Bewerbungen auf Inhouse-Stellen) ist 120k fast das Ende der Fahnenstange. 100-110k sind definitiv (noch einmal: in den ganz großen Ballungszentren) im Bereich des Möglichen, jedenfalls habe ich mit einer ähnlichen Vita solche Angebote bekommen. Und wer sich aus Berlin/Hamburg/Frankfurt/München wegorientiert, muss eventuell nochmal Abstriche hinnehmen, die Mehrheit der Angebote spielt sich dann wahrscheinlich im Bereich 80-100k ab.
145k ist bei einer Führungsposition drin, die kriegt man aber nicht (oder nur in extremen Ausnahmefällen) mit 3 Jahren Berufserfahrung.
Nach 3 Jahren in der GK sollten 80k Gehalt aber höchstens im ländlichen Ostdeutschland bei fixer 35/40 Stunden Woche akzeptiert werden. Ich habe zu meinem Berufseinstieg nur ein paar Tausender weniger bekommen und musste mich da auch nicht kaputt machen…
3 Jahre in der GK qualifizieren einen nicht mehr/höher/besser als 3 Jahre Berufserfahrung woanders, das haben wir schon durchgekaut.
Wie oben schon ausführlich erörtert wurde, ist die 35/40-Stunden-Woche bei deutschen Unternehmen der Regelfall. Bei Tochtergesellschaften internationaler Unternehmen wird oft auch ein wenig besser vergütet - und da werden die 40 Stunden nur überschritten, um zeitliche Flexibilität mit den internationalen HQs zu gewährleisten, denn das Arbeitszeitgesetz wird da im Gegensatz zur Kanzleiwelt sogar beachtet (bzw. eine Nichtbeachtung u.U. sogar mal geahndet).
Was manche Unternehmen bieten, muss man außerdem nicht annehmen. Nachdem mir im direkten Umland einer der o.g. Städte 80k angeboten worden waren, habe ich trotz wahnsinnig angenehmen Bewerbungsgespräch von einer Weiterverfolgung meiner Bewerbung abgesehen. Ich stimme dir in dem Punkt also grundsätzlich zu, aber es gibt trotzdem Unternehmen, die solche Gehaltsrahmen bieten. Die Stelle ist aber mittlerweile nicht mehr ausgeschrieben, jemand hat sie also wahrscheinlich angenommen. Wie weit die das Netz gespannt haben - ob also jemand aus einer GK bei denen eingestiegen ist - kann ich aber natürlich nicht beurteilen.
Dass man zum Berufseinstieg in den Bereich um 80k kommen kann, bezweifle ich auch nicht. Die Gehaltssprünge inhouse sind oftmals nicht so massiv (ganz davon abgesehen, dass man ohnehin als Berufseinsteiger wahrscheinlich häufiger tariflich vergütet wird) - außer die Stellenbeschreibung ändert sich und man bekommt zusätzliche Aufgaben oder Führungsverantwortung.
Dass man fachlich nach 3 Jahren GK nicht unbedingt besser für eine In-house-Position geeignet sein muss als jemand, der 3 Jahre in der MK war sehe ich auch so. Allerdings bringt man eine andere Verhandlungsposition mit, hat eventuell einen besseren CV etc. Ich persönlich kann mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man wirklich happy ist, wenn man nach mehreren Jahren im Job mal eben das Gehalt halbiert, auch wenn die Arbeitszeiten dann besser sein sollten.
Stimme daher einem der vorherigen Posts zu, dass manche Firmen gar nicht so interessiert an GK-Associates sind.
25.10.2023, 16:15
Dass man jetzt nicht pauschal sagen kann, dass jeder 3rd year in einer GK besser ist, als jeder andere Volljurist mit 3 Jahren BE sollte absolut klar sein. Solche Behauptungen dürften nur die größten Schwachköpfe aufstellen.
Was allerdings dann aber doch auch eher nur den GK Associate auszeichnen dürfte, ist, dass er bewiesen hat, in anstrengenden Zeiten auf die Zähne zu beißen und in Notfällen für seinen Arbeitgeber mal alles stehen und liegen lässt. Ehrlich gesagt wäre mir das als Arbeitgeber lieber, als jemand der bei Anrufen nach 17 Uhr mit dem ArbZG wedelt und sein Handy ausschaltet..
Was allerdings dann aber doch auch eher nur den GK Associate auszeichnen dürfte, ist, dass er bewiesen hat, in anstrengenden Zeiten auf die Zähne zu beißen und in Notfällen für seinen Arbeitgeber mal alles stehen und liegen lässt. Ehrlich gesagt wäre mir das als Arbeitgeber lieber, als jemand der bei Anrufen nach 17 Uhr mit dem ArbZG wedelt und sein Handy ausschaltet..
25.10.2023, 16:59
(25.10.2023, 13:55)A_Ghast schrieb:(25.10.2023, 10:33)Pille schrieb:(24.10.2023, 11:18)A_Ghast schrieb:(23.10.2023, 10:04)panta schrieb:(22.10.2023, 22:27)floth14 schrieb: Was könnte man denn an Gehalt/Arbeitszeit erwarten, wenn man als GK-RA nach drei Jarhen inhouse wechselt?
Würde sagen, sehr gute Chancen auf 120k für 40 Stunden. Das Beste, was ich mal bei so einem frühen Wechsel mitbekommen habe, war sogar im 145k Bereich - wohlgemerkt bei einem Konzern, der auch Berufseinsteiger einstellt, aber diese dann natürlich noch in den Tarifvertrag eingruppiert, was dann eher 80-90k wäre...
Auf gar keinen Fall ist das verallgemeinerungsfähig.
120k ist mit viel Glück bei den großen DAX-Konzernen oder in großen Ballungszentren drin, aber nach 3 Jahren ist das selbst bei denen keine Selbstverständlichkeit. Nach meinen Erfahrungen (3 Jahre GK, dann Neuorientierung mit Bewerbungen auf Inhouse-Stellen) ist 120k fast das Ende der Fahnenstange. 100-110k sind definitiv (noch einmal: in den ganz großen Ballungszentren) im Bereich des Möglichen, jedenfalls habe ich mit einer ähnlichen Vita solche Angebote bekommen. Und wer sich aus Berlin/Hamburg/Frankfurt/München wegorientiert, muss eventuell nochmal Abstriche hinnehmen, die Mehrheit der Angebote spielt sich dann wahrscheinlich im Bereich 80-100k ab.
145k ist bei einer Führungsposition drin, die kriegt man aber nicht (oder nur in extremen Ausnahmefällen) mit 3 Jahren Berufserfahrung.
Nach 3 Jahren in der GK sollten 80k Gehalt aber höchstens im ländlichen Ostdeutschland bei fixer 35/40 Stunden Woche akzeptiert werden. Ich habe zu meinem Berufseinstieg nur ein paar Tausender weniger bekommen und musste mich da auch nicht kaputt machen…
3 Jahre in der GK qualifizieren einen nicht mehr/höher/besser als 3 Jahre Berufserfahrung woanders, das haben wir schon durchgekaut.
Wie oben schon ausführlich erörtert wurde, ist die 35/40-Stunden-Woche bei deutschen Unternehmen der Regelfall. Bei Tochtergesellschaften internationaler Unternehmen wird oft auch ein wenig besser vergütet - und da werden die 40 Stunden nur überschritten, um zeitliche Flexibilität mit den internationalen HQs zu gewährleisten, denn das Arbeitszeitgesetz wird da im Gegensatz zur Kanzleiwelt sogar beachtet (bzw. eine Nichtbeachtung u.U. sogar mal geahndet).
Was manche Unternehmen bieten, muss man außerdem nicht annehmen. Nachdem mir im direkten Umland einer der o.g. Städte 80k angeboten worden waren, habe ich trotz wahnsinnig angenehmen Bewerbungsgespräch von einer Weiterverfolgung meiner Bewerbung abgesehen. Ich stimme dir in dem Punkt also grundsätzlich zu, aber es gibt trotzdem Unternehmen, die solche Gehaltsrahmen bieten. Die Stelle ist aber mittlerweile nicht mehr ausgeschrieben, jemand hat sie also wahrscheinlich angenommen. Wie weit die das Netz gespannt haben - ob also jemand aus einer GK bei denen eingestiegen ist - kann ich aber natürlich nicht beurteilen.
Dass man zum Berufseinstieg in den Bereich um 80k kommen kann, bezweifle ich auch nicht. Die Gehaltssprünge inhouse sind oftmals nicht so massiv (ganz davon abgesehen, dass man ohnehin als Berufseinsteiger wahrscheinlich häufiger tariflich vergütet wird) - außer die Stellenbeschreibung ändert sich und man bekommt zusätzliche Aufgaben oder Führungsverantwortung.
Also dem muss man doch wirklich deutlich widersprechen. 3 Jahre in einer Großkanzlei, bei denen man durchschnittlich 55 die Woche zusammen mit den besten Absolventen mit den anspruchsvollsten Mandanten zusammenarbeitet sollen einen nicht mehr qualifizieren als 3 Jahre in einer mittelständischen Kanzlei, wo man um 18:30 nach Hause geht und auch nicht immer alles auf höchstem Level bearbeitet wird? Man hat in den drei Jahren doch wahrscheinlich 40 % mehr intensive Arbeitsstunden mit der ausgeübten Tätigkeit verbracht, alleine das wird im Durchschnitt doch schon dazu führen, dass die GK-Anwälte sich in ihren Themengebieten deutlich besser auskennen (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel).
Das man mit gewöhnlichen Arbeitszeiten außergewöhnliche Leistungen vollbringt ist auch in keinem anderen Beruf so. Schaut man sich mal die Chefärzte in einem Krankenhaus an, sind das auch die, die ihr Leben nach der Arbeit richten und nicht umgekehrt. Muss man als Lebensentwurf nicht wollen, aber dass diese trotzdem besser qualifiziert sind, wird man wohl nicht abstreiten können.