23.10.2023, 10:04
(22.10.2023, 22:27)floth14 schrieb: Was könnte man denn an Gehalt/Arbeitszeit erwarten, wenn man als GK-RA nach drei Jarhen inhouse wechselt?
Würde sagen, sehr gute Chancen auf 120k für 40 Stunden. Das Beste, was ich mal bei so einem frühen Wechsel mitbekommen habe, war sogar im 145k Bereich - wohlgemerkt bei einem Konzern, der auch Berufseinsteiger einstellt, aber diese dann natürlich noch in den Tarifvertrag eingruppiert, was dann eher 80-90k wäre...
24.10.2023, 11:18
(23.10.2023, 10:04)panta schrieb:(22.10.2023, 22:27)floth14 schrieb: Was könnte man denn an Gehalt/Arbeitszeit erwarten, wenn man als GK-RA nach drei Jarhen inhouse wechselt?
Würde sagen, sehr gute Chancen auf 120k für 40 Stunden. Das Beste, was ich mal bei so einem frühen Wechsel mitbekommen habe, war sogar im 145k Bereich - wohlgemerkt bei einem Konzern, der auch Berufseinsteiger einstellt, aber diese dann natürlich noch in den Tarifvertrag eingruppiert, was dann eher 80-90k wäre...
Auf gar keinen Fall ist das verallgemeinerungsfähig.
120k ist mit viel Glück bei den großen DAX-Konzernen oder in großen Ballungszentren drin, aber nach 3 Jahren ist das selbst bei denen keine Selbstverständlichkeit. Nach meinen Erfahrungen (3 Jahre GK, dann Neuorientierung mit Bewerbungen auf Inhouse-Stellen) ist 120k fast das Ende der Fahnenstange. 100-110k sind definitiv (noch einmal: in den ganz großen Ballungszentren) im Bereich des Möglichen, jedenfalls habe ich mit einer ähnlichen Vita solche Angebote bekommen. Und wer sich aus Berlin/Hamburg/Frankfurt/München wegorientiert, muss eventuell nochmal Abstriche hinnehmen, die Mehrheit der Angebote spielt sich dann wahrscheinlich im Bereich 80-100k ab.
145k ist bei einer Führungsposition drin, die kriegt man aber nicht (oder nur in extremen Ausnahmefällen) mit 3 Jahren Berufserfahrung.
24.10.2023, 11:36
(24.10.2023, 11:18)A_Ghast schrieb:(23.10.2023, 10:04)panta schrieb:(22.10.2023, 22:27)floth14 schrieb: Was könnte man denn an Gehalt/Arbeitszeit erwarten, wenn man als GK-RA nach drei Jarhen inhouse wechselt?
Würde sagen, sehr gute Chancen auf 120k für 40 Stunden. Das Beste, was ich mal bei so einem frühen Wechsel mitbekommen habe, war sogar im 145k Bereich - wohlgemerkt bei einem Konzern, der auch Berufseinsteiger einstellt, aber diese dann natürlich noch in den Tarifvertrag eingruppiert, was dann eher 80-90k wäre...
Auf gar keinen Fall ist das verallgemeinerungsfähig.
120k ist mit viel Glück bei den großen DAX-Konzernen oder in großen Ballungszentren drin, aber nach 3 Jahren ist das selbst bei denen keine Selbstverständlichkeit. Nach meinen Erfahrungen (3 Jahre GK, dann Neuorientierung mit Bewerbungen auf Inhouse-Stellen) ist 120k fast das Ende der Fahnenstange. 100-110k sind definitiv (noch einmal: in den ganz großen Ballungszentren) im Bereich des Möglichen, jedenfalls habe ich mit einer ähnlichen Vita solche Angebote bekommen. Und wer sich aus Berlin/Hamburg/Frankfurt/München wegorientiert, muss eventuell nochmal Abstriche hinnehmen, die Mehrheit der Angebote spielt sich dann wahrscheinlich im Bereich 80-100k ab.
145k ist bei einer Führungsposition drin, die kriegt man aber nicht (oder nur in extremen Ausnahmefällen) mit 3 Jahren Berufserfahrung.
+1
80-100k mit etwa 3 Jahren Berufserfahrung halte ich für eher realistisch. ME ist die Range eher tiefer anzusetzen, wenn ich die Gehälter auf manchen Jobportalen mit denen vor 1-2 Jahren bei den gleichen/ähnlichen Unternehmen (jedenfalls soweit ich das damals gesehen/in Gesprächen selbst erfahren habe) vergleiche. Aus meinem GK-Umfeld (5+ Jahre Berufserfahrung) höre ich aktuell auch oft, dass ein Inhouse-Wechsel wegen der Gehälter derzeit für viele nicht in Frage kommt (dafür vor 2-4 Jahren sehr viele GK-Weggänge, ohne dass das Gehalt ein größeres Thema war).
24.10.2023, 12:17
Das mit den ,,Ballungszentren" kann sein, wobei ich z.B. dachte, dass Volkswagen oder Biontech gar nicht schlecht zahlen sollen.
120k als ,,Peak" für normale frühe Wechsel kann auch sein, aber auf keinen Fall niedriger. Ich hatte nach 2 Jahren Berufserfahrung mal mit einem Wechsel geliebäugelt und ein Angebot für 110k - das war Ende 2018! Während der wirtschaftlich verrückten Corona-Phase werden die Leute auf keinen Fall schlechter gewechsel haben, es kann aber sehr gut sein, dass dieses Jahr einfach schwierig ist (in Kanzleiwelt auch so).
Dieses 145k ,,nur für Führungsposition" stimmt vermutlich in deutschen Konzernen, ist aber bei US-Konzernen definitiv nicht der Fall. Und ja, das nach einem frühen Wechsel zu bekommen, ist eine große Ausnahme, aber soooo viele Inhouse-Wechsler kenne ich auch nicht. Daher wäre es ein großer Zufall, wenn das jetzt eine "one in a million" Sache gewesen sein soll.
Oder es kommt darauf an, wie man ,,Führungsposition" definiert - man kann definitiv 190k+ in US-Konzernen verdienen, ohne einen einzigen Mitarbeiter unter sich zu ,,managen". Klar sind das dann eher Stellen mit 5-6 Jahren BE und man ist dann eventuell der einzige Jurist in Deutschland, für ein bestimmtes Rechtsgebiet - aber eine Führungsposition ist das für mich nicht, weil man ja auch im Unternehmen noch nicht in der ,,Managerstufe" eingestuft wird.
120k als ,,Peak" für normale frühe Wechsel kann auch sein, aber auf keinen Fall niedriger. Ich hatte nach 2 Jahren Berufserfahrung mal mit einem Wechsel geliebäugelt und ein Angebot für 110k - das war Ende 2018! Während der wirtschaftlich verrückten Corona-Phase werden die Leute auf keinen Fall schlechter gewechsel haben, es kann aber sehr gut sein, dass dieses Jahr einfach schwierig ist (in Kanzleiwelt auch so).
Dieses 145k ,,nur für Führungsposition" stimmt vermutlich in deutschen Konzernen, ist aber bei US-Konzernen definitiv nicht der Fall. Und ja, das nach einem frühen Wechsel zu bekommen, ist eine große Ausnahme, aber soooo viele Inhouse-Wechsler kenne ich auch nicht. Daher wäre es ein großer Zufall, wenn das jetzt eine "one in a million" Sache gewesen sein soll.
Oder es kommt darauf an, wie man ,,Führungsposition" definiert - man kann definitiv 190k+ in US-Konzernen verdienen, ohne einen einzigen Mitarbeiter unter sich zu ,,managen". Klar sind das dann eher Stellen mit 5-6 Jahren BE und man ist dann eventuell der einzige Jurist in Deutschland, für ein bestimmtes Rechtsgebiet - aber eine Führungsposition ist das für mich nicht, weil man ja auch im Unternehmen noch nicht in der ,,Managerstufe" eingestuft wird.
24.10.2023, 13:34
Die Bandbreite von "Inhouse" ist nun mal gigantisch. DAX-Unternehmen gibt es nicht unzählige und es gibt gerade in Deutschland/Europa sehr viele mittelständische Unternehmen, die weder börsennotiert sind (auch das ist ein Faktor für das Gehalt) noch eine ausländische Mutter hinter sich haben - beides bildet mE auch nicht unbedingt den Durchschnitt der Syndikusstellen ab.
Ich bezweifle, dass man im Regelfall 145k oder sogar 190k Inhouse bei einer fixen 40h Woche verdienen wird, obwohl das sicherlich vorkommt. Wenn jemand aber nach einer durchschnittlichen Zahl fragt, die auch realistisch sein soll (hier Faktor 3 Jahre Berufserfahrung - welche, wissen wir nicht), weiß ich nicht, ob dem Fragesteller damit geholfen ist, Spitzengehälter aufzurufen. Wenn ein Nichtjurist fragt, was Juristen so verdienen, würde ich auch nicht Milbank oder GKen allgemein als Durchschnitt nehmen, weil das nicht den Großteil betrifft und man auch da nicht vergessen darf, dass man diese Gehälter nicht für einen 9-5 Job bekommen wird.
Ich bezweifle, dass man im Regelfall 145k oder sogar 190k Inhouse bei einer fixen 40h Woche verdienen wird, obwohl das sicherlich vorkommt. Wenn jemand aber nach einer durchschnittlichen Zahl fragt, die auch realistisch sein soll (hier Faktor 3 Jahre Berufserfahrung - welche, wissen wir nicht), weiß ich nicht, ob dem Fragesteller damit geholfen ist, Spitzengehälter aufzurufen. Wenn ein Nichtjurist fragt, was Juristen so verdienen, würde ich auch nicht Milbank oder GKen allgemein als Durchschnitt nehmen, weil das nicht den Großteil betrifft und man auch da nicht vergessen darf, dass man diese Gehälter nicht für einen 9-5 Job bekommen wird.
24.10.2023, 13:48
(24.10.2023, 13:34)Ex-GK schrieb: Die Bandbreite von "Inhouse" ist nun mal gigantisch. DAX-Unternehmen gibt es nicht unzählige und es gibt gerade in Deutschland/Europa sehr viele mittelständische Unternehmen, die weder börsennotiert sind (auch das ist ein Faktor für das Gehalt) noch eine ausländische Mutter hinter sich haben - beides bildet mE auch nicht unbedingt den Durchschnitt der Syndikusstellen ab.
Ich bezweifle, dass man im Regelfall 145k oder sogar 190k Inhouse bei einer fixen 40h Woche verdienen wird, obwohl das sicherlich vorkommt. Wenn jemand aber nach einer durchschnittlichen Zahl fragt, die auch realistisch sein soll (hier Faktor 3 Jahre Berufserfahrung - welche, wissen wir nicht), weiß ich nicht, ob dem Fragesteller damit geholfen ist, Spitzengehälter aufzurufen. Wenn ein Nichtjurist fragt, was Juristen so verdienen, würde ich auch nicht Milbank oder GKen allgemein als Durchschnitt nehmen, weil das nicht den Großteil betrifft und man auch da nicht vergessen darf, dass man diese Gehälter nicht für einen 9-5 Job bekommen wird.
Die konkrete Frage, auf die ich mich bezogen habe, war "Was könnte man denn an Gehalt/Arbeitszeit erwarten, wenn man als GK-RA nach drei Jarhen inhouse wechselt?". Im Ballungsraum würde ich schon sagen, dass der durchschnittliche GK-Jurist nach drei Jahren etwas für 110k-120k findet, wenn er sich Zeit bei der Suche lässt. Inhouse-Bewerbungen sind viel komplizierter als Großkanzleien, das kann m.E. schon so 12-18 Monate dauern, bis man ab dem Wechselwunsch die Zusage für eine attraktive Stelle hat.
Und 145k würde ich tatsächlich als den ,,attraktiven Inhouse-Regelfall" sehen, wenn jemand nach 5-6 Jahren GK-Erfahrung wechselt. Alles nur Nahbereichsempirie / eigene Bubble in Großstadt, aber sonst könnten die Unternehmen manche Inhouse-Stellen doch einfach nicht mehr besetzen, weil die Schere zwischen Großkanzlei-Gehalt (inklusive Boni!) und Inhouse in den verrückten Coronajahren sowieso schon ziemlich weit aufgegangen ist.
Aber natürlich Zustimmung, man muss im Hinblick aufs Gehalt dringend schauen, dass man Unternehmen findet, die die meisten Inhouse-Juristen in den USA haben und in Europa am besten sonst primär in London ;) Deutsche Juristen sind für das was sie können einfach krass unterbezahlt, sehr ,,deutsche" Konzerne wie Deutsche Telekom oder Lufthansa sind mir auch nicht als Topzahler bekannt.
24.10.2023, 14:43
Es gibt viele Unternehmen, die gerade keine GK-Anwälte suchen, ua weil sie die Gehaltsvorstellungen nicht erfüllen können - GK-Anwälte sind auch nicht per se die besseren Anwälte und die Arbeitsweise in manchen Unternehmen auch gerade für Leute aus etwas förmlicheren GKen nicht ohne Weiteres umsetzbar. Wie gesagt, es kommt da auf verschiedene Faktoren an, aber dass Unternehmen im Allgemeinen ständig um GK-Anwälte buhlen, kann ich so pauschal nicht bestätigen. Ich bin selbst aus einem Ballungsgebiet und habe in einer GK einige Jahre in einem grundsätzlich für Unternehmen relevanten Rechtsgebiet gearbeitet. Meine subjektive Erfahrung beim Inhouse-Wechsel (und ja, auch ich habe nicht nur einen Monat gesucht) deckt sich mit der meiner (ex) KollegInnen: von 80k - 130k (ohne Zusatzleistungen) bei Wechslern mit 3-5 Jahren war alles an Gehalt dabei, idR bei einer realen 40-50h Woche. Im Internet gibt es unzählige Seiten, auf denen Gehälter für Syndizi gelistet sind - das sind Durchschnittswerte, aber mE schon realistisch. Als Lateral in eine GK (zurück) zu wechseln ist auch alles andere als unkompliziert - da musst du nicht nur Skills, sondern insbesondere auch Business mitbringen.
Was man auch bedenken sollte, ist dass die Unternehmens-/Arbeitskultur in den USA und Asien (hier insb. Japan, China, Korea) eine sehr andere ist - wir in DE sind da schon eher die Lowperformer mit unseren ganzen Feiertagen und Elternzeit, Stift fallen lassen nach exakt 8 Stunden, etc. Auch wenn die Konzernmutter woanders ist, die meisten Unternehmen leben ihre Kultur grenzüberschreitend; muss man wissen, ob man da Bock drauf hat. Ich zB bin sehr bewusst nicht in eine US-Bude gegangen, weder US-GK noch Unternehmen. Wie gesagt, es gibt unzählige verschiedene Unternehmen und entsprechend unterschiedlich können Gehälter sein.
Zum Abschluss: Ich finde aber auch zB 80k für Volljuristen nicht wirklich "krass unterbezahlt" - jedenfalls nicht als pauschale Aussage. Ich finde aber auch nicht, dass Juristen oder solche aus GKen als Berufsgruppe irgendwie sonderlich besonders sind. Man liest hier immer wieder, dass scheinbar die Länge und subjektiv empfundene Schwierigkeit des Studiums ein bestimmtes Mindestgehalt rechtfertigen - das sehe ich aber auch völlig anders und kann sehr gerne anders gesehen werden.
Was man auch bedenken sollte, ist dass die Unternehmens-/Arbeitskultur in den USA und Asien (hier insb. Japan, China, Korea) eine sehr andere ist - wir in DE sind da schon eher die Lowperformer mit unseren ganzen Feiertagen und Elternzeit, Stift fallen lassen nach exakt 8 Stunden, etc. Auch wenn die Konzernmutter woanders ist, die meisten Unternehmen leben ihre Kultur grenzüberschreitend; muss man wissen, ob man da Bock drauf hat. Ich zB bin sehr bewusst nicht in eine US-Bude gegangen, weder US-GK noch Unternehmen. Wie gesagt, es gibt unzählige verschiedene Unternehmen und entsprechend unterschiedlich können Gehälter sein.
Zum Abschluss: Ich finde aber auch zB 80k für Volljuristen nicht wirklich "krass unterbezahlt" - jedenfalls nicht als pauschale Aussage. Ich finde aber auch nicht, dass Juristen oder solche aus GKen als Berufsgruppe irgendwie sonderlich besonders sind. Man liest hier immer wieder, dass scheinbar die Länge und subjektiv empfundene Schwierigkeit des Studiums ein bestimmtes Mindestgehalt rechtfertigen - das sehe ich aber auch völlig anders und kann sehr gerne anders gesehen werden.
24.10.2023, 15:37
Die Einschätzungen von Ex-GK und A_Ghast kann ich für unser Unternehmen bestätigen. Ich hatte es an anderer Stelle schon einmal geschrieben, dass sich auf meine Stelle ein paar Anwälte aus der GK beworben hatten, welche aufgrund ihrer Gehaltsvorstellungen abgelehnt wurden. 120k ist bei (und wahrscheinlich überall) AT. AT-Positionen werden aber nicht beliebig verschenkt. Es gibt bei uns AT-Stellen ohne, die meisten sind aber mit Führungsverantwortung. Davon gibt es zwangsläufig nicht beliebig viele. Man muss also Glück haben und genommen wird auch nicht jeder, nur weil er aus der GK kommt. Bei uns sind gerade zwei entsprechende Stellen zu besetzen und mein HR-Kollege, der für die Stellenbesetzung verantwortlich ist, sagte mir vor kurzem gerade, dass für ihn entscheidend ist, ob und wenn ja wie lange und wie viele Mitarbeiter bisher geführt wurden. Die beiden Vorgänger hatten etliche Jahre, teils Jahrzehnte Berufserfahrung.
Mag sein, dass in US-Konzernen ein Einstieg bei 140k beim Inhouse-Wechsel möglich ist, aber nicht bei deutschen Konzernen. Jedenfalls nicht als Regelfall.
Mag sein, dass in US-Konzernen ein Einstieg bei 140k beim Inhouse-Wechsel möglich ist, aber nicht bei deutschen Konzernen. Jedenfalls nicht als Regelfall.
24.10.2023, 16:55
(24.10.2023, 14:43)Ex-GK schrieb: Was man auch bedenken sollte, ist dass die Unternehmens-/Arbeitskultur in den USA und Asien (hier insb. Japan, China, Korea) eine sehr andere ist - wir in DE sind da schon eher die Lowperformer mit unseren ganzen Feiertagen und Elternzeit, Stift fallen lassen nach exakt 8 Stunden, etc. Auch wenn die Konzernmutter woanders ist, die meisten Unternehmen leben ihre Kultur grenzüberschreitend; muss man wissen, ob man da Bock drauf hat. Ich zB bin sehr bewusst nicht in eine US-Bude gegangen, weder US-GK noch Unternehmen. Wie gesagt, es gibt unzählige verschiedene Unternehmen und entsprechend unterschiedlich können Gehälter sein.
Das ist sicherlich der Fall, man muss sich sehr genau überlegen, ob man PE oder M&A in einer der krassesten US-GK machen will :) Bei Inhouse relativiert sich das finde ich etwas, weil allen (auch US-Inhouse) der Deal ,,weniger Geld/Karriere, dafür weniger Arbeit" (im Vergleich zu GK) bekannt ist.
Aber ja, da muss jeder für sich das richtige Modell ausprobieren! Ich kann von mir safe sagen, dass ich im Schnitt nicht mehr als 45 Stunden / Woche arbeite - ich hatte auch in der US-GK nie mehr als vielleicht 2200 Billables in meinem schlimmsten Jahr. Inhouse habe ich auch mal ne Woche, in der effektiv vielleicht 20 Stunden Arbeit da ist. Das ist für mich der große Vorteil im Unternehmen, dass man das nicht wie in der GK ,,nacharbeiten" muss oder die Zeit künstlich mit Aufsätzen etc. füllt.
Aber völlig klar, dieses deutsche Modell "Ich werde nie einen Call außerhalb der Arbeitszeiten / am Wochenende / im Urlaub machen" kann man in anders geprägten Unternehmen so nicht machen. Ich würde diese ,,Bürokratie" aber nicht zwingend mit Work-Life-Balance gleichsetzen - bei meinen Lebensumständen ist es für mich z.B. gar kein Thema, wenn ich um 17 Uhr zum Sport gehe weil ich weiß, dass ich dafür um 22 Uhr noch einen Call habe...
24.10.2023, 17:30
(24.10.2023, 16:55)panta schrieb: Bei Inhouse relativiert sich das finde ich etwas, weil allen (auch US-Inhouse) der Deal ,,weniger Geld/Karriere, dafür weniger Arbeit" (im Vergleich zu GK) bekannt ist.Kleines Zitat eines Inhouse Juristen eines US-amerikanischen Tech-Unternehmens, was er mir letztens gesagt hat: "Ich habe aufgehört, out of office Nachrichten zu verwenden, weil ich Emails sowie beantworte. Egal, ob ich im Büro bin oder unterwegs oder im Urlaub."
Ähnlich wie bei Anwälten ist auch Inhouse die Spanne sehr groß. Ich kenne Abteilungsleiter in Unternehmen (auch deutschen), die vollkommen selbstverständlich ihren Laptop mit in den Urlaub nehmen. Die grundsätzliche Aussage, dass man Inhouse weniger arbeitet als in der GK, ist schon zutreffend. Aber bei der konkreten Ausgestaltung - ebenso wie beim Gehalt - gibt es dann sehr viele Möglichkeiten. Genauso wie es GK-Anwälte gibt, die halbwegs regelmäßig 9-19 Uhr schaffen.
Neben etwas weniger Arbeit und weniger Gehalt ist vor allem der große Inhouse-Punkt, dass man im Zweifel Jahrzehnte auf der Stelle bleiben kann bzw. generell im Unternehmen. Die GK ist nicht auf das dauerhafte Verweilen angelegt, das Unternehmen schon.