28.04.2023, 18:42
Was hattest du erwartet nach den schriftlichen Noten? Mach den Verbesserungsversuch.
28.04.2023, 19:10
(28.04.2023, 17:58)IpsoJure schrieb:(28.04.2023, 11:46)Okt2022 schrieb:(28.04.2023, 10:18)IpsoJure schrieb: Vielen Dank für die ganzen Antworten!
Ich war die letzten Tage komplett im Tunnel für die Mündliche.
Leider habe ziemlich vornotenorientierte Prüfer erwischt und bin leider konnte mich leider nicht nennenswert verbessern.
Jetzt stehen daher meine finalen 5,3 Punkte im Zweiten. Ich bin grad echt ein bisschen verzweifelt.
Also ich glaube, du musst dir nicht so große Sorgen machen! Der Arbeitsmarkt ist so gut wie nie. Einer meiner Ref-Kollegen hat ein Doppel ausreichend und innerhalb eines Monats 3 Jobangebote in unterschiedlichen Bereichen. Unternehmen, Versicherung, öffentlicher Dienst.
Kopf hoch! Du bist Volljurist! Dazu erstmal herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank dir! Leider will sich die Freude nicht so wirklich einstellen. Ich fühl mich eher leer grade.
Mein Ziel war immer entweder die StA oder zumindest die ersten Jahre als Anwalt in einer größeren Kanzlei zu starten.
Das ist jetzt leider mit meinem Ergebnis unmöglich bzw. sehr unwahrscheinlich geworden.
An Versicherungen und dem öffentlichen Dienst habe ich eigentlich kein Interesse.
Du wolltest zur Staatsanwaltschaft, aber hast kein Interesse am öffentlichen Dienst?
28.04.2023, 20:14
(14.04.2023, 09:49)Registrierter Nutzer schrieb:(13.04.2023, 21:07)omnimodo schrieb:(13.04.2023, 10:09)Registrierter Nutzer schrieb:(12.04.2023, 23:12)omnimodo schrieb: Verbesserungsversuch? Liegt doch eigentlich auf der Hand. Oder gibt's das in Bayern nicht? Wundern würde es mich nicht.
In meinem Fall wäre der noch möglich. Objektiv betrachtet ist es denke ich die logischste Wahl, weil man außer Zeit/Geld/Stress nicht wirklich etwas zu verlieren hat. Ich weiß nur nicht, ob es in meinem Fall auch wirklich so viel bringt, weil ich ohnehin nicht in eine Kanzlei oder ein Unternehmen möchte.
Mental bin ich am Ende. Schon lange. Das Referendariat war die Hölle. Ich komme leider mit der Breite des Stoffes nicht klar und Spaß macht es schon seit Jahren nicht. Die Klausuren schaffen mich einfach. Ich habe keinerlei Motivation während der letzten 2 Jahre dafür gehabt.
In den jeweiligen Stationen hat es mir viel besser getaugt. Ich bin einfach besser, wenn ich an einer konkreten Sache über längere Zeit arbeiten kann und nicht jeden Tag eine völlig andere Materie auf dem Plan steht.
Meine Stationszeugnisse waren 12 - 15 Punkte. (Klar, wird alles sehr subjektiv bewertet, aber trotzdem ist der Unterschied schon enorm.)
Ich würde ihn dennoch mitnehmen. Eine verbesserte Note wird dir in jedem Fall was bringen, auch wenn es nur mehr Möglichkeiten sind und dein Gewissen beruhigt.
Meiner Erfahrung nach ist der VV deutlich entspannter als der richtige Versuch. Du gehst da halt mit dem Mindset rein, das du bereits angesprochen hast: nix wichtiges zu verlieren. Dafür aber viel zu gewinnen.
Kann ich nur allen ans Herz legen. Bei mir und vielen anderen hat es super geklappt. Es ist nochmal ein Kraftakt, das will ich gar nicht in Abrede stellen. Die psychische Belastung ist aber viel geringer und man kann sich das ganze Procedere dort Mal in Ruhe anschauen und innerlich lachen, weil man den Affentanz eigentlich nicht nötig hat.
Danke, wie gesagt, das Thema ist noch nicht vom Tisch. Ich werde das nach der Mündlichen entscheiden. Je nachdem, ob ich das Gefühl habe noch Energie und Motivation habe das Ganze nochmal zu lernen.
Spielt die Examensnote später, wenn man schon beim Staat arbeitet und auf eine ganz andere Beamtenstelle wechseln möchte, noch eine große Rolle? Nach § 28 I BBG bzw. § 15 I BeamtStG kann man sich ja versetzen lassen. Aber durchläuft man dann wieder ein Bewerbungsverfahren, wie bei der Einstellung oder läuft das dann nach einem anderen Prozedere, so dass eh auf Empfehlungen o.ä. ankommt?
Ergo - juckt das Examen noch jemanden, wenn man einmal im Apperat drin ist?
Das kommt drauf an. Wenn Du schon verbeamtet bist und dich auf eine andere Stelle bewirbst, ist (nur) die aktuelle dienstliche Beurteilung maßgeblich, es sei denn natürlich, im konstitutiven Anforderungsprofil der neuen Stelle stehen Mindestnoten o.ä., dann musst Du die natürlich schon reißen können.
Grundsätzlich spielen die Examensnoten eine immer geringere Rolle, je länger man im Job ist, da dann andere Dinge zählen.
28.04.2023, 21:13
28.04.2023, 22:38
Ich habe leider keine Möglichkeit mehr einen Verbesserungsversuch zu machen.
Sonst wäre es ein Nobrainer.
Sonst wäre es ein Nobrainer.
29.04.2023, 01:15
(28.04.2023, 22:38)IpsoJure schrieb: Ich habe leider keine Möglichkeit mehr einen Verbesserungsversuch zu machen.
Sonst wäre es ein Nobrainer.
ich bin mir sicher, dass du gut unterkommst. Es muss nicht immer die GK sein und auch nicht der Staatsdienst. Ich war nicht viel besser und habe damals in einer kleinen Kanzlei angefangen. Nach 2 Jahren in den Personalbereich einer Versicherung (aber andere Unternehmen sind auch toll.... du magst ja keine Versicherung ) und habe den Wechsel in die Wirtschaft NIE bereut.
Soll heißen: dir stehen viele Wege offen. Bin mir sicher, dass du deinen Weg gehen wirst. bist doch schon weit gekommen
29.04.2023, 01:22
Ich bin ein Freund der klaren Worte, daher nachfolgend meine 2 Cents:
Hör auf, dich runterzuziehen. Du hast im 1. 8,9 Punkte und die Prüfer waren im 2. wirklich großzügig, indem sie dich von 4,4 auf 5,3 gezogen haben. Ich meine, was hast du erwartet? Eine Verbesserung auf 6 wäre ja absurd gewesen in Bayern und am Ende des Tages hätte das auch nichts geändert, da die Schwelle für den „nächstbesten“ Job bei 6,5 liegt.
Akzeptiere, was du bereits erreicht hast, und mache das beste draus. Wie schon einige geschrieben haben, wirst du einen ordentlichen Job im Unternehmen oder einer etwas größeren Kanzlei finden. 60-80k je nach Verhandlungsgeschick sollten irgendwo ja wohl drin sein.
Staatsdienst oder GK werden es nun mal nicht, aber das muss es doch auch gar nicht. Es gibt genügend andere schöne Jobs und das sage ich als GK-Anwalt. Auch in „meiner“ Welt ist nicht immer alles wunderbar.
Hör auf, dich runterzuziehen. Du hast im 1. 8,9 Punkte und die Prüfer waren im 2. wirklich großzügig, indem sie dich von 4,4 auf 5,3 gezogen haben. Ich meine, was hast du erwartet? Eine Verbesserung auf 6 wäre ja absurd gewesen in Bayern und am Ende des Tages hätte das auch nichts geändert, da die Schwelle für den „nächstbesten“ Job bei 6,5 liegt.
Akzeptiere, was du bereits erreicht hast, und mache das beste draus. Wie schon einige geschrieben haben, wirst du einen ordentlichen Job im Unternehmen oder einer etwas größeren Kanzlei finden. 60-80k je nach Verhandlungsgeschick sollten irgendwo ja wohl drin sein.
Staatsdienst oder GK werden es nun mal nicht, aber das muss es doch auch gar nicht. Es gibt genügend andere schöne Jobs und das sage ich als GK-Anwalt. Auch in „meiner“ Welt ist nicht immer alles wunderbar.
29.04.2023, 13:43
Vielen Dank für eure Antworten!
Ich bemerke nämlich bereits selber, dass mich in einer gedanklichen Abwärtsspirale zu befinde. Da tut positiver Input echt gut.
Meine Befürchtung ist halt einfach, dass sich jetzt die Jahre der Quälereien nicht auszahlen und ich keinen Job finde, der mich persönlich, finanziell und fachlich nicht glücklich macht.
Aber ich werde mich einfach mal breit bewerben -auch dort, wo die Aussichten auf dem Papier sinnlos sind- und erstmal schauen, was sich so ergibt.
Rumheulen kann ich später dann immer noch.
Ich bemerke nämlich bereits selber, dass mich in einer gedanklichen Abwärtsspirale zu befinde. Da tut positiver Input echt gut.
Meine Befürchtung ist halt einfach, dass sich jetzt die Jahre der Quälereien nicht auszahlen und ich keinen Job finde, der mich persönlich, finanziell und fachlich nicht glücklich macht.
Aber ich werde mich einfach mal breit bewerben -auch dort, wo die Aussichten auf dem Papier sinnlos sind- und erstmal schauen, was sich so ergibt.
Rumheulen kann ich später dann immer noch.
29.04.2023, 20:18
(29.04.2023, 01:15)Freidenkender schrieb:(28.04.2023, 22:38)IpsoJure schrieb: Ich habe leider keine Möglichkeit mehr einen Verbesserungsversuch zu machen.
Sonst wäre es ein Nobrainer.
ich bin mir sicher, dass du gut unterkommst. Es muss nicht immer die GK sein und auch nicht der Staatsdienst. Ich war nicht viel besser und habe damals in einer kleinen Kanzlei angefangen. Nach 2 Jahren in den Personalbereich einer Versicherung (aber andere Unternehmen sind auch toll.... du magst ja keine Versicherung ) und habe den Wechsel in die Wirtschaft NIE bereut.
Soll heißen: dir stehen viele Wege offen. Bin mir sicher, dass du deinen Weg gehen wirst. bist doch schon weit gekommen
Ich habe einen ähnlichen Weg hinter mir mit ähnlich schlechter Note im 2. StEx. Angefangen in einer KK, nach 1 1/2 Jahren Wechsel in eine mittelständische WPG, wo ich ein paar Jahre blieb. Nach der Elternzeit hatte ich zwei Vorstellungsgespräche bei einer Big4 (dort war ich schon im Ref) und einer Next10 WPG. Sind beide letztlich nichts geworden und ich kann natürlich nicht 100% sagen warum, aber gerade bei der Big4 schien eher mein Wunsch nach max. 40h/Woche das Hindernis gewesen zu sein. Meine Noten kannten alle vorher und trotzdem wurde ich eingeladen. Geworden ist es im Ergebnis ein Unternehmen, was mir meine gewünschten Arbeitszeiten und viel Flexibilität bietet.
Kopf hoch, das wird schon. Der Anfang ist vielleicht steiniger, aber danach geht es bergauf. Wenn dich M&A weiterhin interessiert, probiere es bei kleineren WPGs. Ich habe einige Unternehmenstransaktionen in der mittelständischen WPG begleitet. Es sind natürlich nicht die großen Top-Firmen, die man betreut sondern "nur" der Mittelstand, aber vom Inhalt her ist es das gleiche. Der Vorteil in einer kleineren Einheit ist sogar, dass du von Anfang an Mandantenkontakt hast und nicht nur im Backoffice sitzt. Auch arbeitest du nicht nur zu, sondern kannst sehr schnell Verantwortung übernehmen.
29.04.2023, 22:35
In ein paar Jahren wird man als junger Jurist auch von den Boomern profitieren, die allmählich in Rente gehen.
Der Einstieg selbst ist selten das wo man dann auch bleibt. Erst mal was einigermaßen attraktives finden und bisschen richtig arbeiten und dann weiter sehen.
Der Einstieg selbst ist selten das wo man dann auch bleibt. Erst mal was einigermaßen attraktives finden und bisschen richtig arbeiten und dann weiter sehen.