20.02.2022, 20:32
Besser ein Mal zu oft zum Fachmann als ein Mal zu wenig. Besser zu früh als zu spät. Gerade Psychtherapeuten (Psychologen) bieten ein Erstgesprächt (auf Krankenkasse sein Nacken) an, um zu klären, ob eine Psychotheraie überhaupt erforderlich ist oder was man machen könnte. Entgegen der Medienberichte bekommt man solche Termine übrigens recht schnell. Notfalls über den Terminservice der Krankenkassen.
Parallel dazu kann/sollte man einen Termin beim Hausarzt/Internisten machen. Der prüft einen durch und schließt aus, dass die Beschwerden "nur" auf Kreislaufstörungen, Eisenmangel oder Schilddrüsenprobleme zurückzuführen sind. Der Hausarzt/Internist überweist dann ggf. an einen Neurologen und/oder Psychiater (bei dem man am besten schon vorausschauend einen Termin vereinbart).
Während der Examensphase ist mher oder weniger jeder deprimiert und unter großer Anspannung. Ausgleich durch Bewegung/Sport, gezielte Entspannung und bewusste Ernährung können hier wirklich viel helfen. Das sind gute Ratschläge. Sehr vielen Menschen ist mit einem solchen Umschwenken in der alltäglichen Lebensführung schon geholfen. Diese Dinge wären aber nichts als Tropfen auf einem heißen Stein, wenn wirklich eine depressive (oder andere psychiatrische/psychologische) Erkrankung vorliegen sollte.
Ob hier ein psychologisches/psychiatrisches Phänomen von Krankheitswert vorliegt, kann man anhand der Angaben hier im Forum meines Erachtens nicht beurteilen. Sowieso muss diese Beurteilung zwingend ein Fachmann vornehmen. Meinem Laienempfindne nach klingen ein paar der angesprochenen Beschwerden aber krass typisch nach den Symptomen einer depressiven Erkrankung. Die kann man alleine überstehen. Sicher ist das aber nicht. Angenehm schon gar nicht. Deswegen halte ich es für ganz dringend geboten, schon bei dem kleinsten Verdacht einer Depression in noch so geringem Umfang bald einen Fachmann auszusuchen. Je früher man bei diesem ist, desto besser und schneller kann er helfen.
Das gilt umso mehr, wenn das Examen näher rückt. Zumindest in meinem Bundesland kann man die "Pause" durch vorübergehende Entlassung beliebig oft einlegen. Und das gilt für grundlose Entlassungen auf Antrag hin. Bei entsprechender Erkrankung dürfte das umso mehr gelten. Insbesondere muss man sich dann ggf gar nicht entlassen lassen, sondern lässt sich ganz einfach krankschreiben. Bei entsprechender Dauer der Krankschreibung wird das Examen dann auch nach hinten geschoben.
Natürlich verzögert sich der Berufseinsteig dann noch weiter. Aber ist das schlimm? Ich denke nicht. Mit einer Unterbrechung zu Therapie-/Erholungszwecken hat man das Examen am Ende vielleicht schneller in der Hand als wenn man sich einfach versucht durchzukämpfen. Ohne klaren Kopf wird das alles zu fies. Das würde ich vermeiden wollen.
Parallel dazu kann/sollte man einen Termin beim Hausarzt/Internisten machen. Der prüft einen durch und schließt aus, dass die Beschwerden "nur" auf Kreislaufstörungen, Eisenmangel oder Schilddrüsenprobleme zurückzuführen sind. Der Hausarzt/Internist überweist dann ggf. an einen Neurologen und/oder Psychiater (bei dem man am besten schon vorausschauend einen Termin vereinbart).
Während der Examensphase ist mher oder weniger jeder deprimiert und unter großer Anspannung. Ausgleich durch Bewegung/Sport, gezielte Entspannung und bewusste Ernährung können hier wirklich viel helfen. Das sind gute Ratschläge. Sehr vielen Menschen ist mit einem solchen Umschwenken in der alltäglichen Lebensführung schon geholfen. Diese Dinge wären aber nichts als Tropfen auf einem heißen Stein, wenn wirklich eine depressive (oder andere psychiatrische/psychologische) Erkrankung vorliegen sollte.
Ob hier ein psychologisches/psychiatrisches Phänomen von Krankheitswert vorliegt, kann man anhand der Angaben hier im Forum meines Erachtens nicht beurteilen. Sowieso muss diese Beurteilung zwingend ein Fachmann vornehmen. Meinem Laienempfindne nach klingen ein paar der angesprochenen Beschwerden aber krass typisch nach den Symptomen einer depressiven Erkrankung. Die kann man alleine überstehen. Sicher ist das aber nicht. Angenehm schon gar nicht. Deswegen halte ich es für ganz dringend geboten, schon bei dem kleinsten Verdacht einer Depression in noch so geringem Umfang bald einen Fachmann auszusuchen. Je früher man bei diesem ist, desto besser und schneller kann er helfen.
Das gilt umso mehr, wenn das Examen näher rückt. Zumindest in meinem Bundesland kann man die "Pause" durch vorübergehende Entlassung beliebig oft einlegen. Und das gilt für grundlose Entlassungen auf Antrag hin. Bei entsprechender Erkrankung dürfte das umso mehr gelten. Insbesondere muss man sich dann ggf gar nicht entlassen lassen, sondern lässt sich ganz einfach krankschreiben. Bei entsprechender Dauer der Krankschreibung wird das Examen dann auch nach hinten geschoben.
Natürlich verzögert sich der Berufseinsteig dann noch weiter. Aber ist das schlimm? Ich denke nicht. Mit einer Unterbrechung zu Therapie-/Erholungszwecken hat man das Examen am Ende vielleicht schneller in der Hand als wenn man sich einfach versucht durchzukämpfen. Ohne klaren Kopf wird das alles zu fies. Das würde ich vermeiden wollen.
20.02.2022, 21:10
Vielleicht hilft meine Erfahrung:
Ich litt während der Vorbereitung aufs 1. an einer diagnostizierten schweren Depression.
Das führte bei mir letztlich dazu, dass ich absolut unkonzentriert gelernt habe, nicht zu regelmäßigen Uhrzeiten angefangen habe zu lernen, weil ich schlicht weg nicht aufstehen konnte usw. Ich hatte letztlich GROßE Zweifel, das Examen überhaupt zu bestehen in der Verfassung.
Das Ende vom Lied war, dass ich ca. 3 Monate vor dem Examenstermin beschlossen habe, zurückzutreten. Das würde ich jedes Mal genauso wieder tun, weil ich weiß, wie effektiv ich ohne Depression (also jetzt in Vorbereitung auf das 2.) lernen kann, wenn mich die Krankheit nicht daran hindert.
Wenn du also das Gefühl hast, auf keinen Fall bestehen zu werden, überlege dir einen Prüfungsrücktritt. Am Ende zählt nicht, ob du 1 Jahr vorher, oder nachher fertig warst, Hauptsache du fühlst dich irgendwie vorbereitet und in der Lage, zu schreiben!
Ich litt während der Vorbereitung aufs 1. an einer diagnostizierten schweren Depression.
Das führte bei mir letztlich dazu, dass ich absolut unkonzentriert gelernt habe, nicht zu regelmäßigen Uhrzeiten angefangen habe zu lernen, weil ich schlicht weg nicht aufstehen konnte usw. Ich hatte letztlich GROßE Zweifel, das Examen überhaupt zu bestehen in der Verfassung.
Das Ende vom Lied war, dass ich ca. 3 Monate vor dem Examenstermin beschlossen habe, zurückzutreten. Das würde ich jedes Mal genauso wieder tun, weil ich weiß, wie effektiv ich ohne Depression (also jetzt in Vorbereitung auf das 2.) lernen kann, wenn mich die Krankheit nicht daran hindert.
Wenn du also das Gefühl hast, auf keinen Fall bestehen zu werden, überlege dir einen Prüfungsrücktritt. Am Ende zählt nicht, ob du 1 Jahr vorher, oder nachher fertig warst, Hauptsache du fühlst dich irgendwie vorbereitet und in der Lage, zu schreiben!

20.02.2022, 22:31
Ich traue mich nicht, mich nochmal entlassen zu lassen. Abgesehen davon, dass es auch merkwürdig im Lebenslauf wirkt, möchte ich auch endlich fertig werden. Ich werde auch ständig von meinem Umfeld gefragt, wann ich denn nun fertig sei und ich müsste doch jetzt ne gute Note schreiben, weil ich ja so eine lange „Pause“ hätte. Aber von meinen Depressionen weis halt niemand… ich habe es nur aus diesem Grund getan, aber offiziell geäußert, ich bräuchte mehr Zeit für die Vorbereitung… ich denke, ich werde diese Last nun hinter mich bringen und schreiben. Der Termin steht fest und ich würde mir umso mehr Vorwürfe machen, es noch länger nach hinten zu schieben und vor allem kein richtiges Geld zu verdienen .. Vielleiicjt belastet mich diese Sitiation umso mehr, weil ich nun fertig werden möchte…Ich merke, dass mir jegliche Lebensfreude fehlt und ich mich des Öfteren frage, wieso ich mir das ganze mit dem Jurastudium und Ref. angetan habe. Meine Freunde heiraten, bauen Häuser, kommen weiter im Leben und ich hocke noch vor dem Schreibtisch…
Es ist nicht leicht, aber ich kämpfe mich irgendwie durch und versuche nicht aufzugeben. Ich hätte mir einen Facharzt suchen sollen, ich dachte aber, dass ich es so schaffen würde und habe versucht das beste rauszuholen beim Lernen. Ich werde mir danach professionelle Hilfe suchen. Und wenn ich nicht bestehen sollte, dann im nächsten Versuch. Wenn ich nicht zufriedenstellend bestehen sollte, dann mache ich den Verbesserungsversuch.. vielen Dank für die tipps. Ich denke ich versuche demnächst in die Bibliothek zu gehen, manchmal hilft es auch den Ort zu wechseln.
Es ist nicht leicht, aber ich kämpfe mich irgendwie durch und versuche nicht aufzugeben. Ich hätte mir einen Facharzt suchen sollen, ich dachte aber, dass ich es so schaffen würde und habe versucht das beste rauszuholen beim Lernen. Ich werde mir danach professionelle Hilfe suchen. Und wenn ich nicht bestehen sollte, dann im nächsten Versuch. Wenn ich nicht zufriedenstellend bestehen sollte, dann mache ich den Verbesserungsversuch.. vielen Dank für die tipps. Ich denke ich versuche demnächst in die Bibliothek zu gehen, manchmal hilft es auch den Ort zu wechseln.
21.02.2022, 01:32
Zitat: Ich werde mir danach professionelle Hilfe suchen.
Bitte mache es schon jetzt.

Allein schon aus medizinischer/psychologischer Sicht ist es ganz unabhängig von der Examenssituation besser, wenn man den Termin beim Fachmann so früh wie möglich macht.
21.02.2022, 18:24
Hallo in die Runde!
Ich finde es toll, dass dieses wichtige Thema hier auch einmal auftaucht, und würde gerne noch meine eigenen Erfahrungen beisteuern:
Ich habe eine rezidivierende (=wiederkehrende) Depression, die schon relativ früh begonnen hat. Das Studium habe ich damit noch ganz gut hinbekommen. Ich hatte lange Zeit die Einstellung "Jetzt beiß einfach die Zähne zusammen, jedem geht's mal schlecht" und habe versucht, die Fassade aufrecht zu halten. Resultat war ein irgendwie noch gemeistertes Examen und die erste richtig schwere depressive Episode, bei der ich tatsächlich das erste Mal in Behandlung war und dann auch gleich mit dem vollen Programm (Klinik, Medikamente, längere Psychotherapie). Im Lauf des Referendariats hat sich die nächste depressive Episode entwickelt. Dieses Mal wusste ich eigentlich schon, wohin die Reise geht, wollte es aber trotzdem nicht wahrhaben, weil ich unbedingt das Ref ohne Verzögerung abschließen wollte. Et voilà: Ich bin wieder in der schweren Depression gelandet und musste mich nach langer Krankschreibung auch noch zwischenzeitlich selbst aus dem Referendariat entlassen. Das Gefühl dabei war furchtbar. Man wirft sich ständig etwas vor, wofür man überhaupt nichts kann. Aber die erzwungenermaßen längere Pause hat auch dazu geführt, dass ich mich wirklich darum kümmern konnte, die Depression in den Griff zu bekommen. Der Druck während der Krankschreibung, jetzt möglichst schnell wieder gesund und sogar noch mental topfit fürs Examen zu werden, war absolut kontraproduktiv.
Ich habe es nachträglich bereut, nicht schon früher die Reißleine gezogen zu haben, statt mich wieder knallhart in den Abgrund zu rammen. Das hat auch viel mit Akzeptanz der Erkrankung zu tun. Das Examen ist letztlich nur irgendeine Prüfung (auch wenn wir alle eingetrichtert bekommen haben, dass es sich dabei um den wichtigsten Moment unseres Lebens handelt), und ein Lebenslauf ist nur ein Stück Papier für Bewerbungen. Und mit einer mittelschweren oder schweren Depression hat man selbst von einem Doppel-Gut und einem Hochglanzlebenslauf nichts mehr.
Mein Fazit: Die psychische Gesundheit geht vor, der Rest kann warten. Ich würde mir sofort Hilfe holen und nicht unter Umständen alles noch viel schlimmer machen, nur um eventuell einige Monate Unterbrechung im Lebenslauf zu vermeiden und irgendwelchen bei einer ernsthaften Depression sowieso völlig unangebrachten Erwartungen aus dem eigenen Umfeld zu genügen. Meine Kontrollüberlegung, wenn es um diie Frage "durchhalten oder Hilfe suchen" geht, ist mittlerweile "Was würde ich meinem besten Freund in dieser Situation raten?". Natürlich das Ref zu unterbrechen und sich sofort Hilfe zu holen (Psychiater, Psychotherapie, Selbsthilfegruppe etc.).
Vielleicht trauen sich ja noch andere hier im Schutz der Anonymität, ihre Erfahrungen mit Depressionen im Referendariat mitzuteilen? Statistisch muss es sehr viele Referendar_innen geben, die an Depressionen leiden. Es hat mich immer gewundert, wie wenig auf diesem Forum davon die Rede ist, während endlose Beiträge zur Gehaltserhöhung bei irgendwelchen Großkanzleien oder zur besten Robenmarke verfasst werden
.
Ich bin dir, lieber TE, sehr dankbar dafür, dass du das Thema Depression im Ref auf den Tisch gepackt hast. Ich wünsche dir eine gute Entscheidungsfindung und natürlich, dass du die Depression in den Griff bekommst und es dir bald besser geht!
Ich finde es toll, dass dieses wichtige Thema hier auch einmal auftaucht, und würde gerne noch meine eigenen Erfahrungen beisteuern:
Ich habe eine rezidivierende (=wiederkehrende) Depression, die schon relativ früh begonnen hat. Das Studium habe ich damit noch ganz gut hinbekommen. Ich hatte lange Zeit die Einstellung "Jetzt beiß einfach die Zähne zusammen, jedem geht's mal schlecht" und habe versucht, die Fassade aufrecht zu halten. Resultat war ein irgendwie noch gemeistertes Examen und die erste richtig schwere depressive Episode, bei der ich tatsächlich das erste Mal in Behandlung war und dann auch gleich mit dem vollen Programm (Klinik, Medikamente, längere Psychotherapie). Im Lauf des Referendariats hat sich die nächste depressive Episode entwickelt. Dieses Mal wusste ich eigentlich schon, wohin die Reise geht, wollte es aber trotzdem nicht wahrhaben, weil ich unbedingt das Ref ohne Verzögerung abschließen wollte. Et voilà: Ich bin wieder in der schweren Depression gelandet und musste mich nach langer Krankschreibung auch noch zwischenzeitlich selbst aus dem Referendariat entlassen. Das Gefühl dabei war furchtbar. Man wirft sich ständig etwas vor, wofür man überhaupt nichts kann. Aber die erzwungenermaßen längere Pause hat auch dazu geführt, dass ich mich wirklich darum kümmern konnte, die Depression in den Griff zu bekommen. Der Druck während der Krankschreibung, jetzt möglichst schnell wieder gesund und sogar noch mental topfit fürs Examen zu werden, war absolut kontraproduktiv.
Ich habe es nachträglich bereut, nicht schon früher die Reißleine gezogen zu haben, statt mich wieder knallhart in den Abgrund zu rammen. Das hat auch viel mit Akzeptanz der Erkrankung zu tun. Das Examen ist letztlich nur irgendeine Prüfung (auch wenn wir alle eingetrichtert bekommen haben, dass es sich dabei um den wichtigsten Moment unseres Lebens handelt), und ein Lebenslauf ist nur ein Stück Papier für Bewerbungen. Und mit einer mittelschweren oder schweren Depression hat man selbst von einem Doppel-Gut und einem Hochglanzlebenslauf nichts mehr.
Mein Fazit: Die psychische Gesundheit geht vor, der Rest kann warten. Ich würde mir sofort Hilfe holen und nicht unter Umständen alles noch viel schlimmer machen, nur um eventuell einige Monate Unterbrechung im Lebenslauf zu vermeiden und irgendwelchen bei einer ernsthaften Depression sowieso völlig unangebrachten Erwartungen aus dem eigenen Umfeld zu genügen. Meine Kontrollüberlegung, wenn es um diie Frage "durchhalten oder Hilfe suchen" geht, ist mittlerweile "Was würde ich meinem besten Freund in dieser Situation raten?". Natürlich das Ref zu unterbrechen und sich sofort Hilfe zu holen (Psychiater, Psychotherapie, Selbsthilfegruppe etc.).
Vielleicht trauen sich ja noch andere hier im Schutz der Anonymität, ihre Erfahrungen mit Depressionen im Referendariat mitzuteilen? Statistisch muss es sehr viele Referendar_innen geben, die an Depressionen leiden. Es hat mich immer gewundert, wie wenig auf diesem Forum davon die Rede ist, während endlose Beiträge zur Gehaltserhöhung bei irgendwelchen Großkanzleien oder zur besten Robenmarke verfasst werden

Ich bin dir, lieber TE, sehr dankbar dafür, dass du das Thema Depression im Ref auf den Tisch gepackt hast. Ich wünsche dir eine gute Entscheidungsfindung und natürlich, dass du die Depression in den Griff bekommst und es dir bald besser geht!
23.02.2022, 15:58
Bei den geschilderten Beschwerden ist die einzige vernünftige Lösung zum Fachmann zu gehen und sich Hilfe zu holen, unabhängig davon, ob das Examen demnächst geschrieben wird oder nicht.
Anders als die Vorposter habe ich jedoch noch einen etwas anderen Erfahrungsbericht. Ich wurde bereits im Studium auch mit einer rezividierenden depressiven Störung diagnostiziert und habe sowohl das Studium(noch in therapheutischer Behandlung) als auch das Ref(hier auf mich allein gestellt) ohne Unterbrechung durchgezogen. Für viele mag das wohl die falsche Entscheidung gewesen sein (aus vielen Gesichtspunkten auch eine völlig richtige Einschätzung), aber so habe ich es damals für mich persönlich entschieden. Die Noten haben aber definitiv darunter gelitten (-es wurde mit Ach und Krach noch ein befriedigend).
Falls du aber dabei bleibst durchzuziehen, hier ein paar Tipps, die mir in meiner persönlichen Situation etwas geholfen haben:
1. Hör direkt damit auf, dich selbst zu geißeln. Ich habe mich damals unglaublich dafür runtergemacht, nicht in der Lage gewesen zu sein, mich wie ein "normaler Mensch" an den Tisch zu setzen und zu lernen. Das hat natürlich Null gebracht und war nur kontraproduktiv. Erst als ich mich damit abgefunden und es akzeptiert habe, dass ich es in jenem Augenblick einfach nicht besser machen konnte, hat es mir genug Druck genommen, um wieder etwas Funktionalität herzustellen. Dann liegst du halt mal den ganzen Tag über im Bett, aber genieß es wenigstens. Meist konnte ich mich dann abends noch für ein-zwei Stunden aufraffen und etwas lernen. Wichtig ist es kleine Schritte zu machen, einfach mal vornehmen eine Definition/ein Prüfungsschema am Tag zu lernen - auch auf kleine Erfolgserlebnisse kann aufgebaut werden!
2. Da der intrinsische Antrieb fehlt, würde ich dazu raten, sich diesen bei Möglichkeit von außen zu holen. Falls ein soziales Umfeld es zulässt - Verabredungen in der Bib oder über Videocall zum Lernen miteinander/nebeneinander ausmachen. Tatsächlich müsst ihr nicht mal zusammen lernen, der gemeinsame Inhalt ist eher zu vernachlässigen. Das bloße gegenseitige Versprechen und die Anwesenheit reicht oft aus, um sich etwas aus dem Loch zu ziehen.
3. Das, was mich absolut durch die schwierige Zeit gebracht hat, war die Möglichkeit mit mir nahe stehenden Personen zu reden, wenn es mal zu unerträglich wurde - gerade im Ref, wo ich quasi auf mich allein gestellt war. In der Depression tut es einem nie gut, zu lange mit seinen eigenen Gedanken allein zu sein. Es war für mich in dieser Zeit eine unglaubliche Überwindung, da ich persönlich zur Isolation tendiere, aber auch hier gilt es kleine Schritte vorzunehmen. Mir hat es auch schon geholfen die Gesprächsperson einfach über ihren Tag erzählen zu lassen, auch das bringt einen selber ein Stück weit aus der eigenen Blase. Wenn es dir möglich ist, versuch auch über deine Schwierigkeiten zu erzählen. Die eigene Verbalisierung und die externe Validierung schaffen meist zumindest temporär ein Gefühl der Erleichterung. Das kann wiederrum neuen Antrieb bringen.
Insgesamt kann man es drehen und wenden, wie man will - es ist ein Kampf, egal für welchen Weg du dich entscheidest. Ich betone nochmal, es ist wirklich wichtig, sich so früh wie möglich professionelle Hilfe zu holen! Sollte eine psychische Erkrankung vorliegen, ist dies nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Da kann dir keiner der Foristen mit noch so gut gemeintem Rat (mich eingeschlossen) weiterhelfen.
Ich wünsche dir alles Gute und die nötige Kraft, deinen Weg zu gehen!
Anders als die Vorposter habe ich jedoch noch einen etwas anderen Erfahrungsbericht. Ich wurde bereits im Studium auch mit einer rezividierenden depressiven Störung diagnostiziert und habe sowohl das Studium(noch in therapheutischer Behandlung) als auch das Ref(hier auf mich allein gestellt) ohne Unterbrechung durchgezogen. Für viele mag das wohl die falsche Entscheidung gewesen sein (aus vielen Gesichtspunkten auch eine völlig richtige Einschätzung), aber so habe ich es damals für mich persönlich entschieden. Die Noten haben aber definitiv darunter gelitten (-es wurde mit Ach und Krach noch ein befriedigend).
Falls du aber dabei bleibst durchzuziehen, hier ein paar Tipps, die mir in meiner persönlichen Situation etwas geholfen haben:
1. Hör direkt damit auf, dich selbst zu geißeln. Ich habe mich damals unglaublich dafür runtergemacht, nicht in der Lage gewesen zu sein, mich wie ein "normaler Mensch" an den Tisch zu setzen und zu lernen. Das hat natürlich Null gebracht und war nur kontraproduktiv. Erst als ich mich damit abgefunden und es akzeptiert habe, dass ich es in jenem Augenblick einfach nicht besser machen konnte, hat es mir genug Druck genommen, um wieder etwas Funktionalität herzustellen. Dann liegst du halt mal den ganzen Tag über im Bett, aber genieß es wenigstens. Meist konnte ich mich dann abends noch für ein-zwei Stunden aufraffen und etwas lernen. Wichtig ist es kleine Schritte zu machen, einfach mal vornehmen eine Definition/ein Prüfungsschema am Tag zu lernen - auch auf kleine Erfolgserlebnisse kann aufgebaut werden!
2. Da der intrinsische Antrieb fehlt, würde ich dazu raten, sich diesen bei Möglichkeit von außen zu holen. Falls ein soziales Umfeld es zulässt - Verabredungen in der Bib oder über Videocall zum Lernen miteinander/nebeneinander ausmachen. Tatsächlich müsst ihr nicht mal zusammen lernen, der gemeinsame Inhalt ist eher zu vernachlässigen. Das bloße gegenseitige Versprechen und die Anwesenheit reicht oft aus, um sich etwas aus dem Loch zu ziehen.
3. Das, was mich absolut durch die schwierige Zeit gebracht hat, war die Möglichkeit mit mir nahe stehenden Personen zu reden, wenn es mal zu unerträglich wurde - gerade im Ref, wo ich quasi auf mich allein gestellt war. In der Depression tut es einem nie gut, zu lange mit seinen eigenen Gedanken allein zu sein. Es war für mich in dieser Zeit eine unglaubliche Überwindung, da ich persönlich zur Isolation tendiere, aber auch hier gilt es kleine Schritte vorzunehmen. Mir hat es auch schon geholfen die Gesprächsperson einfach über ihren Tag erzählen zu lassen, auch das bringt einen selber ein Stück weit aus der eigenen Blase. Wenn es dir möglich ist, versuch auch über deine Schwierigkeiten zu erzählen. Die eigene Verbalisierung und die externe Validierung schaffen meist zumindest temporär ein Gefühl der Erleichterung. Das kann wiederrum neuen Antrieb bringen.
Insgesamt kann man es drehen und wenden, wie man will - es ist ein Kampf, egal für welchen Weg du dich entscheidest. Ich betone nochmal, es ist wirklich wichtig, sich so früh wie möglich professionelle Hilfe zu holen! Sollte eine psychische Erkrankung vorliegen, ist dies nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Da kann dir keiner der Foristen mit noch so gut gemeintem Rat (mich eingeschlossen) weiterhelfen.
Ich wünsche dir alles Gute und die nötige Kraft, deinen Weg zu gehen!
23.02.2022, 21:26
Hallo, es tut so gut, dass es auch anderen so geht! Ich habe leider auch keinen Anschluss in meiner AG gefunden. Diese täglichen Zweifel rauben einem echt die Energie. Fühle mit euch!!!
25.02.2022, 13:25
Es ist so gut mal zu lesen, dass es anderen auch so geht. Ich hatte während des Referendariats immer das Gefühl, Juristen hätten solche Probleme nicht. Und mich träfe es erst Recht nicht. Deshalb möchte ich mal von mir und meinem Weg im Referendariat berichten.
Vielleicht hilft es Dir ja.
Ich weiß genau wie es sich anfühlt, wenn man sich konstant mit einem Klotz am Bein zum Lernen zwingen muss.
Ich weiß auch wie es sich anfühlt, wenn man das Referendariat endlich hinter sich bringen möchte. - "Ausruhen kann man sich ja hinterher."
Meine Story kurz und knapp: Ich habe mich im Referendariat wirklich nicht gut gefühlt und wollte es einfach hinter mich bringen.
Ich habe das Examen geschrieben und bin natürlich durchgefallen. Ich wurde zum EVD geschickt, habe alle verlangten Probeklausuren mitgeschrieben und bin am Ende wieder durchgefallen.
Für mich war genau das der Punkt an dem ich gemerkt habe, dass ich professionelle Hilfe brauche.
Die Therapeutin hat mir nach etwa drei Terminen dazu geraten, mal in einer psychosomatischen Klinik anzurufen.
Dort war ich dann etwa 10 Wochen.
Das Einzige was ich falsch gemacht habe: Das Examen überhaupt 2x zu schreiben.
Mittlerweile geht es mir besser. Ich habe einen Job der mir Spaß macht, gehe aber immer noch regelmäßig zu meiner Therapeutin.
Oh.... Und mein Härtefallantrag wurde, nachdem ich dem JPA mein Problem mitgeteilt habe auch bewilligt.
Mittlerweile bin ich Volljuristin. :-)
Depression ist ja auch ein schleichender Prozess. Es ist nicht so als würde man sich ein Bein brechen, hat Schmerzen und der Beinbruch wird festgestellt und behandelt. Ich bin morgens nicht aufgewacht und habe gesagt "ich bin depressiv". Diese Beurteilung muss ein Facharzt übernehmen.
Ich bin übrigens zunächst zu meinem Hausarzt gegangen und habe dem meine "Empfindungen" berichtet und gezielt nach einem Therapeuten gefragt. - Eine Woche später hatte ich bei der Therapeutin den ersten Termin.
Ich kann Dir natürlich nur Ratschläge geben - Eine Therapie hat aber noch niemandem geschadet. Und alleine aus Deinem Loch herauszukommen hat bei Dir (anscheinend) nicht funktioniert. Schließlich pausierst du ja bereits seit längerer Zeit. Du hast ja kaum etwas zu verlieren, wenn Du mal bei einem Therapeuten nachfragst.
Und nochmal schieben- warum nicht? Krank ist krank. Ob Du Depressionen hast und deshalb nicht schreiben kannst oder z.B. im Koma liegst und deshalb nicht schreiben kannst sollte doch bei der Frage der Prüfungsfähigkeit keine Rolle spielen. Auch Depressionen können nämlich zur Prüfungsunfähigkeit führen. Und besser ist du erkennst es jetzt, als dass Du (wie ich) 2x das Examen schreibst und hinterher ist die Depression nur nochmal viel schlimmer. Und Zeit hast du auch nicht gewonnen.
Und ob eine Depression vorliegt kann nur ein Facharzt beurteilen.
Das Einzige, was Du Dir mit einer Psychotherapie wirklich versaust ist vielleicht der Abschluss einer (bezahlbaren) Berufsunfähigkeitsversicherung. Und da wäre mir meine Gesundheit wirklich viel wichtiger.
Und Leute die Fragen, wann Du endlich fertig bist wird es (gerade bei uns) immer geben. Ich glaube die Fragen kennen wir alle. Da muss man wirklich ein dickes Fell haben. Du bist fertig, wenn du fertig bist. Gut Ding will Weile haben.
Alles Gute!
Vielleicht hilft es Dir ja.
Ich weiß genau wie es sich anfühlt, wenn man sich konstant mit einem Klotz am Bein zum Lernen zwingen muss.
Ich weiß auch wie es sich anfühlt, wenn man das Referendariat endlich hinter sich bringen möchte. - "Ausruhen kann man sich ja hinterher."
Meine Story kurz und knapp: Ich habe mich im Referendariat wirklich nicht gut gefühlt und wollte es einfach hinter mich bringen.
Ich habe das Examen geschrieben und bin natürlich durchgefallen. Ich wurde zum EVD geschickt, habe alle verlangten Probeklausuren mitgeschrieben und bin am Ende wieder durchgefallen.
Für mich war genau das der Punkt an dem ich gemerkt habe, dass ich professionelle Hilfe brauche.
Die Therapeutin hat mir nach etwa drei Terminen dazu geraten, mal in einer psychosomatischen Klinik anzurufen.
Dort war ich dann etwa 10 Wochen.
Das Einzige was ich falsch gemacht habe: Das Examen überhaupt 2x zu schreiben.
Mittlerweile geht es mir besser. Ich habe einen Job der mir Spaß macht, gehe aber immer noch regelmäßig zu meiner Therapeutin.
Oh.... Und mein Härtefallantrag wurde, nachdem ich dem JPA mein Problem mitgeteilt habe auch bewilligt.
Mittlerweile bin ich Volljuristin. :-)
Depression ist ja auch ein schleichender Prozess. Es ist nicht so als würde man sich ein Bein brechen, hat Schmerzen und der Beinbruch wird festgestellt und behandelt. Ich bin morgens nicht aufgewacht und habe gesagt "ich bin depressiv". Diese Beurteilung muss ein Facharzt übernehmen.
Ich bin übrigens zunächst zu meinem Hausarzt gegangen und habe dem meine "Empfindungen" berichtet und gezielt nach einem Therapeuten gefragt. - Eine Woche später hatte ich bei der Therapeutin den ersten Termin.
Ich kann Dir natürlich nur Ratschläge geben - Eine Therapie hat aber noch niemandem geschadet. Und alleine aus Deinem Loch herauszukommen hat bei Dir (anscheinend) nicht funktioniert. Schließlich pausierst du ja bereits seit längerer Zeit. Du hast ja kaum etwas zu verlieren, wenn Du mal bei einem Therapeuten nachfragst.
Und nochmal schieben- warum nicht? Krank ist krank. Ob Du Depressionen hast und deshalb nicht schreiben kannst oder z.B. im Koma liegst und deshalb nicht schreiben kannst sollte doch bei der Frage der Prüfungsfähigkeit keine Rolle spielen. Auch Depressionen können nämlich zur Prüfungsunfähigkeit führen. Und besser ist du erkennst es jetzt, als dass Du (wie ich) 2x das Examen schreibst und hinterher ist die Depression nur nochmal viel schlimmer. Und Zeit hast du auch nicht gewonnen.
Und ob eine Depression vorliegt kann nur ein Facharzt beurteilen.
Das Einzige, was Du Dir mit einer Psychotherapie wirklich versaust ist vielleicht der Abschluss einer (bezahlbaren) Berufsunfähigkeitsversicherung. Und da wäre mir meine Gesundheit wirklich viel wichtiger.
Und Leute die Fragen, wann Du endlich fertig bist wird es (gerade bei uns) immer geben. Ich glaube die Fragen kennen wir alle. Da muss man wirklich ein dickes Fell haben. Du bist fertig, wenn du fertig bist. Gut Ding will Weile haben.
Alles Gute!
26.02.2022, 01:05
Ich war oder bin wieder depressiv.
Mir geht es auch so wie euch.
Beim ersten Staatsexamen war ich schon depressiv und wolle es nicht wahrhaben. War aber sogar in Therapie. Habe mich da durchgeqäult. Bin durchgefallen…trotz all der Vorbereitung etc. Weil ich einfach nicht klar denken konnte…ich war zu beeinträchtigt um das zu bestehen. Das hat mich dann noch weiter runtergezogen…das war ein Fehler.
Dann habe ich ca 1,5 Jahre eine Auszeit genommen um überhaupt wieder klar zu kommen. Das hat geholfen. Dann habe ich nochmal komplett neu angefangen und in guter Verfassung geschrieben und bestanden.
Das ref fing an und ich habe ein Kind bekommen und 3 Jahre ausgesetzt. Dann kam Corona. Ich war komplett allein und überfordert. Es ging wieder los mit der Depression. Und Zack stand die Prüfung an…und ich bin wieder durchgefallen…
Ich bin am Boden. Ich fühle auch den Druck und Angst. Ich bin schon älter als alle anderen und stecke komplett fest. Ich will so gern fertig sein mit dem Thema und Schreiben. Aber Mein Kopf ist benebelt und vielleicht fall ich eh wieder durch. Ich habe auch Angst jetzt in Behandlung zu gehen. Das würde mein Umfeld nicht verstehen und diese schlimme Situation würde dadurch vielleicht nur noch länger andauern.
Ich überlege auch jetzt schnell zum nächsten Termin zu schreiben und danach ist es vorbei.
Meine Gedanken drehen sich nur noch darum ob ich schreiben soll oder nicht.
Es ist schlimm was diese Ausbildung mit uns macht. Nur Druck und jeder fühlt sich alleine!
Mir geht es auch so wie euch.
Beim ersten Staatsexamen war ich schon depressiv und wolle es nicht wahrhaben. War aber sogar in Therapie. Habe mich da durchgeqäult. Bin durchgefallen…trotz all der Vorbereitung etc. Weil ich einfach nicht klar denken konnte…ich war zu beeinträchtigt um das zu bestehen. Das hat mich dann noch weiter runtergezogen…das war ein Fehler.
Dann habe ich ca 1,5 Jahre eine Auszeit genommen um überhaupt wieder klar zu kommen. Das hat geholfen. Dann habe ich nochmal komplett neu angefangen und in guter Verfassung geschrieben und bestanden.
Das ref fing an und ich habe ein Kind bekommen und 3 Jahre ausgesetzt. Dann kam Corona. Ich war komplett allein und überfordert. Es ging wieder los mit der Depression. Und Zack stand die Prüfung an…und ich bin wieder durchgefallen…
Ich bin am Boden. Ich fühle auch den Druck und Angst. Ich bin schon älter als alle anderen und stecke komplett fest. Ich will so gern fertig sein mit dem Thema und Schreiben. Aber Mein Kopf ist benebelt und vielleicht fall ich eh wieder durch. Ich habe auch Angst jetzt in Behandlung zu gehen. Das würde mein Umfeld nicht verstehen und diese schlimme Situation würde dadurch vielleicht nur noch länger andauern.
Ich überlege auch jetzt schnell zum nächsten Termin zu schreiben und danach ist es vorbei.
Meine Gedanken drehen sich nur noch darum ob ich schreiben soll oder nicht.
Es ist schlimm was diese Ausbildung mit uns macht. Nur Druck und jeder fühlt sich alleine!
26.02.2022, 01:21
Manch einer ist aber auch einfach den mentalen Anforderungen nicht gewachsen. Jeder, der da durch musste, hat nicht unerheblichen Stress empfunden. Wenn einen das schon „krank“ macht, sollte man vielleicht auch woanders Fuß fassen. Das macht doch dann gar keinen Sinn.