05.03.2023, 11:45
(05.03.2023, 11:06)regresskreisel schrieb: Ganz ehrlich? Ich würde mich aus diesem Grund niemals bei solchen unverschämten Arbeitgebern bewerben, die meinen mit uns ein AC veranstalten zu müssen. Ich sehe es absolut nicht ein für ein (im Vergleich) bescheidenes A13 - Gehalt an Bullshit - Aufgaben, wie Kopfrechnen, Rollenspielen, "Welches Element der unteren Reihe ergänzt die obere sinnvoll?", usw. teilzunehmen. Gepaart mit absurdem Zeitdruck, der die Realität garantiert nicht abbildet, denn wir alle wissen, dass im öffentlichen Dienst gerne mal ne ruhige Kugel geschoben wird.
Wir kommen mindestens mit zwei ganz guten Examina, teilweise bringen Kandidaten nen Dr. oder/und LLM mit. Ich bin satt, was diese ewige Prüfungssituationen angeht und wenn der öffentliche Dienst meint, über solche sinnbefreiten Auswahlverfahren mitunter sehr gute Juristen auszusortieren, dann ist die Lage wohl nicht angespannt genug. Es gibt gerade für A13 nen Haufen Arbeitgeber, die einem den Scheißdreck nicht zumuten. Macht euer kleines AC gerne mit Kevin, dem Abiturienten, der sein 1,x-Abi hinterher geworfen bekam, aber bitte nicht mit Erwachsenen, die sich mehrfach! bewiesen haben und Berufserfahrung mitbringen.
Ein AC sagt zudem nichts über deine jur. Fähigkeiten aus, deshalb scheiß drauf. Dass wir unter maximal stressigen Bedingungen funktionieren und eine hohe Frustrationstoleranz mitbringen, haben wir in einem langwierigen, antiquierten Prüfungssystem nachgewiesen, das stark reformbedürftig ist und in dem es teilweise vom Zufall abhängt, ob und wie man durchkommt. Vorher hat man 5 Jahre und mehr an der Uni verbracht, 12-18 Monate Dauerlernen betrieben, dabei gekotzt, geweint, Bauchschmerzen gehabt, schlecht geschlafen, sein Sozialverhalten eingefroren, permanent ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn man sich doch mal etwas gegönnt hat, etc., um dann im sog. "Vorbereitungsdienst" in sinnlose AGs mit Anwesenheitspflicht gezwungen zu werden. Wohlbemerkt mit Ende 20, Anfang 30 für nen Appel und ein Ei, während der Bachelor-Freund schon 50.000€/Jahr verdient. Mittendrin dann das Sahnehäubchen in Form eines weiteren Staatsexamens, für das man bestenfalls 5 Monate intensiv lernen kann.
Deshalb: Scheiß auf die Sesselfurzer der Oberfinanzdirektion und nimm für das bloß nicht zu Herzen, denn wir haben deren abgefucktes AC garantiert nicht nötig. Dass wir fähige Mitarbeiter sind, wurde zu genüge nachgewiesen und es gibt unzählige Jobs, die nur auf Leute wie dich warten.
Bislang hat man als examinierter Jurist nur nachgewiesen, dass man in der Lage ist, ein guter juristischer Sachbearbeiter zu sein.
Dass man aber auch eine gute Führungskraft im öffentlichen Dienst sein könnte (!), soll mit dem AC gerade überprüft werden. Nur weil jemand zwei halbwegs brauchbare Examina geschrieben hat, heißt das noch lange nicht, dass er für Leitungs- und Führungsaufgaben auch nur ansatzweise geeignet ist.
Und im öD wird ganz sicher keine ruhige Kugel geschoben. So ein Einwurf zeigt nur, dass dir jeglicher tatsächlicher Einblick in den öD fehlt und hier bloß irgendwelche Klischees rausgeballert werden. Schnelle Entscheidungen mit erheblicher Tragweite sind bei vielen Stellen im öD mittlerweile - leider - die Regel. Aufgrund des sich immer weiter verschärfenden Personalmangels bei gleichzeitig zunehmendem Aufgabenumfang wird sich diese Situation zudem noch verschärfen. Aufgaben, die die Qualität der Arbeit in Druck-/Stresssituationen überprüfen, sind also hervorragend geeignet für ein AC des öD. Und nein: Das Examen ist eine ganz andere Druck- und Stresssituation als im Arbeitsalltag, wenn in einer (ggf. zwischenmenschlichen) Konfliktstuation über sehr viel Geld oder die langfristige Zukunft von Menschen (Mitarbeitern oder Kunden im weitesten Sinne) entschieden werden muss.
Ein nicht bestandenes AC heißt allerdings auch nicht, dass man für solche Aufgaben völlig ungeeignet ist. Da gibt es viele Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen: Tagesform, Nasenfaktor etc. Insofern mein Tipp an den Threadersteller: Es gibt noch viele weitere Stellen im öD, auf die sich eine Bewerbung lohnt.
05.03.2023, 16:17
(05.03.2023, 11:45)ohmann78 schrieb: Und im öD wird ganz sicher keine ruhige Kugel geschoben. So ein Einwurf zeigt nur, dass dir jeglicher tatsächlicher Einblick in den öD fehlt und hier bloß irgendwelche Klischees rausgeballert werden. Schnelle Entscheidungen mit erheblicher Tragweite sind bei vielen Stellen im öD mittlerweile - leider - die Regel. Aufgrund des sich immer weiter verschärfenden Personalmangels bei gleichzeitig zunehmendem Aufgabenumfang wird sich diese Situation zudem noch verschärfen....
wer macht so einen Job dann freiwillig? Gehalt nach wie vor mies aber jetzt auch noch ohne bisherige ÖD benefits ("ruhige kugel")
verstehe wer will
05.03.2023, 16:47
(05.03.2023, 16:17)wacaffe schrieb:(05.03.2023, 11:45)ohmann78 schrieb: Und im öD wird ganz sicher keine ruhige Kugel geschoben. So ein Einwurf zeigt nur, dass dir jeglicher tatsächlicher Einblick in den öD fehlt und hier bloß irgendwelche Klischees rausgeballert werden. Schnelle Entscheidungen mit erheblicher Tragweite sind bei vielen Stellen im öD mittlerweile - leider - die Regel. Aufgrund des sich immer weiter verschärfenden Personalmangels bei gleichzeitig zunehmendem Aufgabenumfang wird sich diese Situation zudem noch verschärfen....
wer macht so einen Job dann freiwillig? Gehalt nach wie vor mies aber jetzt auch noch ohne bisherige ÖD benefits ("ruhige kugel")
verstehe wer will
1. So schlecht ist das Gehalt nicht. Mit Zulagen etc. kommt man auf ein ordentliches Netto. Nicht im Vergleich zu hocherfolgreichen Anwälten, aber deutlich über den meisten anderen.
2. Ich kann alle Überstunden abfeiern (oder auszahlen lassen).
3. Ein funktionsfähiger Staat braucht gute Leute in der Verwaltung, die auch vor schwierigen Entscheidungen nicht zurückschrecken. Sei doch lieber froh dass es unter Juristen ausreichend Idealisten gibt, die zwar auch in MKs/GKs arbeiten könnten, aber gerne was fürs „Große Ganze“ tun.
4. Ich arbeite mit ganz vielen Leuten unterschiedlicher Disziplinen zusammen und alle tun ihr Bestes mit großer Motivation. Ruhige Kugel schiebt da keiner. Und ich stehe jeden Morgen auf und freue mich auf die Arbeit. Dafür verzichte ich gerne auf noch mehr Geld und habe Spaß bei meiner Arbeit.
Das mag für dich nicht das richtige sein, aber für andere schon. Insofern halte ich so pauschale Aussagen für fragwürdig.
05.03.2023, 17:42
I
05.03.2023, 18:14
Wo gibts denn ÖPNV kostenlos?
05.03.2023, 18:58
zB in Hessen
05.03.2023, 22:22
Manche Leute haben wirklich sehr viel Meinung für wenig Ahnung.
Danke erstmal an die Leute, die Ahnung vom öD haben und hier mal mit den Klischees aufräumen.
Ich bin in der Finanzverwaltung NRW und möchte gern folgendes sagen:
- Das AC prüft keine fachlichen Kenntnisse ab, sondern in erster Linie soziale Kompetenzen und Führungsfähigkeit, was auch Verantwortung für andere Menschen bedeutet. Ich finde gut, dass man zB zeigen muss, wie man ein Mitarbeitergespräch führen würde, denn man hat verdammt viel Einfluss auf seine Mitarbeiter. Und sowas hat man in der juristischen Ausbildung nie beweisen müssen. Das AC hat seinen Sinn und sortiert meistens schon die richtigen Leute aus.
- Zumindest in NRW gibt es keine Notengrenze mehr.
- Ich weiß nicht, ob viele denken, dass Beamte genauso viele Abzüge haben, wie Angestellte, aber bei A13, mit einem Brutto von 4.xxx€ kommt man, wie oben schon richtig gesagt, bei ca. 3.500€ netto raus. Ich verstehe nicht, wieso das immer als mickrig betitelt wird. Fast alle, die zeitgleich mit mir in Kanzleien als Anwälte angefangen haben, kommen auf weniger netto. Außer die in GKs, aber da unterscheidet sich der Stundenlohn auch nur um 2€. Für 41 garantierte Arbeitsstunden bekommen wir einen verdammt guten Stundenlohn!
- Im öD schiebt man keine ruhige Kugel (mehr). Auch hier herrscht Personalmangel und als Führungskraft muss man auch auf so Dinge achten wie Gesundheit der Mitarbeiter.
- Zu guter Letzt empfinde ich die lebenslange Sicherheit des Arbeitsplatzes plus Absicherung bei Dienstunfähigkeit als Privileg, was ich nirgendwo sonst bekomme.
Aber es wird leider immer Menschen geben, die nie zufrieden sind, überall das Haar in der Suppe finden und Halbwahrheit und Gerüchte verbreiten. Und falls welche von denen aus Frust sprechen, weil sie im AC nicht genommen wurden: Denkt vielleicht mal drüber nach, ob es nicht doch an euch lag. Denn mMn wurden dann genau die richtigen abgelehnt. So Leuten kann man keine Verantwortung für andere Menschen übertragen.
Danke erstmal an die Leute, die Ahnung vom öD haben und hier mal mit den Klischees aufräumen.
Ich bin in der Finanzverwaltung NRW und möchte gern folgendes sagen:
- Das AC prüft keine fachlichen Kenntnisse ab, sondern in erster Linie soziale Kompetenzen und Führungsfähigkeit, was auch Verantwortung für andere Menschen bedeutet. Ich finde gut, dass man zB zeigen muss, wie man ein Mitarbeitergespräch führen würde, denn man hat verdammt viel Einfluss auf seine Mitarbeiter. Und sowas hat man in der juristischen Ausbildung nie beweisen müssen. Das AC hat seinen Sinn und sortiert meistens schon die richtigen Leute aus.
- Zumindest in NRW gibt es keine Notengrenze mehr.
- Ich weiß nicht, ob viele denken, dass Beamte genauso viele Abzüge haben, wie Angestellte, aber bei A13, mit einem Brutto von 4.xxx€ kommt man, wie oben schon richtig gesagt, bei ca. 3.500€ netto raus. Ich verstehe nicht, wieso das immer als mickrig betitelt wird. Fast alle, die zeitgleich mit mir in Kanzleien als Anwälte angefangen haben, kommen auf weniger netto. Außer die in GKs, aber da unterscheidet sich der Stundenlohn auch nur um 2€. Für 41 garantierte Arbeitsstunden bekommen wir einen verdammt guten Stundenlohn!
- Im öD schiebt man keine ruhige Kugel (mehr). Auch hier herrscht Personalmangel und als Führungskraft muss man auch auf so Dinge achten wie Gesundheit der Mitarbeiter.
- Zu guter Letzt empfinde ich die lebenslange Sicherheit des Arbeitsplatzes plus Absicherung bei Dienstunfähigkeit als Privileg, was ich nirgendwo sonst bekomme.
Aber es wird leider immer Menschen geben, die nie zufrieden sind, überall das Haar in der Suppe finden und Halbwahrheit und Gerüchte verbreiten. Und falls welche von denen aus Frust sprechen, weil sie im AC nicht genommen wurden: Denkt vielleicht mal drüber nach, ob es nicht doch an euch lag. Denn mMn wurden dann genau die richtigen abgelehnt. So Leuten kann man keine Verantwortung für andere Menschen übertragen.
05.03.2023, 23:15
(05.03.2023, 22:22)AssJurNRW schrieb: Manche Leute haben wirklich sehr viel Meinung für wenig Ahnung.
Danke erstmal an die Leute, die Ahnung vom öD haben und hier mal mit den Klischees aufräumen.
Ich bin in der Finanzverwaltung NRW und möchte gern folgendes sagen:
- Das AC prüft keine fachlichen Kenntnisse ab, sondern in erster Linie soziale Kompetenzen und Führungsfähigkeit, was auch Verantwortung für andere Menschen bedeutet. Ich finde gut, dass man zB zeigen muss, wie man ein Mitarbeitergespräch führen würde, denn man hat verdammt viel Einfluss auf seine Mitarbeiter. Und sowas hat man in der juristischen Ausbildung nie beweisen müssen. Das AC hat seinen Sinn und sortiert meistens schon die richtigen Leute aus.
- Zumindest in NRW gibt es keine Notengrenze mehr.
- Ich weiß nicht, ob viele denken, dass Beamte genauso viele Abzüge haben, wie Angestellte, aber bei A13, mit einem Brutto von 4.xxx€ kommt man, wie oben schon richtig gesagt, bei ca. 3.500€ netto raus. Ich verstehe nicht, wieso das immer als mickrig betitelt wird. Fast alle, die zeitgleich mit mir in Kanzleien als Anwälte angefangen haben, kommen auf weniger netto. Außer die in GKs, aber da unterscheidet sich der Stundenlohn auch nur um 2€. Für 41 garantierte Arbeitsstunden bekommen wir einen verdammt guten Stundenlohn!
- Im öD schiebt man keine ruhige Kugel (mehr). Auch hier herrscht Personalmangel und als Führungskraft muss man auch auf so Dinge achten wie Gesundheit der Mitarbeiter.
- Zu guter Letzt empfinde ich die lebenslange Sicherheit des Arbeitsplatzes plus Absicherung bei Dienstunfähigkeit als Privileg, was ich nirgendwo sonst bekomme.
Aber es wird leider immer Menschen geben, die nie zufrieden sind, überall das Haar in der Suppe finden und Halbwahrheit und Gerüchte verbreiten. Und falls welche von denen aus Frust sprechen, weil sie im AC nicht genommen wurden: Denkt vielleicht mal drüber nach, ob es nicht doch an euch lag. Denn mMn wurden dann genau die richtigen abgelehnt. So Leuten kann man keine Verantwortung für andere Menschen übertragen.
Eins verstehe ich nicht so ganz, aber das mag auch daran liegen, dass ich mit dem ÖD bislang kaum Berührung hatte:
Wenn es einerseits eine garantierte Wochenarbeitszeit gibt ("41 garantierte Arbeitsstunden"), aber zugleich wegen Personalmangel immer weniger "eine ruhige Kugel geschoben" werden kann -> wie sieht das dann praktisch aus? Hat man dann den Arbeitstag über spürbar weniger Leerlauf?
Und da jeder ja unterschiedlich begabt bei Selbstorganisation/-disziplin ist: Was passiert, wenn man (über eine gewisse Dauer) über den 41h liegt und wer kontrolliert (wie?), dass die "Überlastung" am Umfang/Schwierigkeit der Aufgaben und nicht an mangelnder Organisation/Disziplin des einzelnen Bediensteten liegt...?
06.03.2023, 08:21
(05.03.2023, 23:15)Hallihallo schrieb: Eins verstehe ich nicht so ganz, aber das mag auch daran liegen, dass ich mit dem ÖD bislang kaum Berührung hatte:
Wenn es einerseits eine garantierte Wochenarbeitszeit gibt ("41 garantierte Arbeitsstunden"), aber zugleich wegen Personalmangel immer weniger "eine ruhige Kugel geschoben" werden kann -> wie sieht das dann praktisch aus? Hat man dann den Arbeitstag über spürbar weniger Leerlauf?
Und da jeder ja unterschiedlich begabt bei Selbstorganisation/-disziplin ist: Was passiert, wenn man (über eine gewisse Dauer) über den 41h liegt und wer kontrolliert (wie?), dass die "Überlastung" am Umfang/Schwierigkeit der Aufgaben und nicht an mangelnder Organisation/Disziplin des einzelnen Bediensteten liegt...?
Ich habe wirklich selten Leerlauf tagsüber. Das dürfte aber sehr unterschiedlich sein je nachdem wo man ist. Und auch: wer man selber ist. Wenn ich kaum was machen würde käme ich damit wahrscheinlich ganz gut durch. Aber meine Beurteilung wäre auch entsprechend. Hängt auch viel vom Vorgesetzten ab. Wenn man irgendwo Referent ist, am besten noch bei jemanden der nur noch die Tage bis zum Ruhestand zählt, dann kommt man sicherlich sehr lässig durch den Tag. Wenn man aber einen gewissen Anspruch an die eigene Arbeit hat, und zudem noch Personalverantwortung, muss man sich ins Zeug legen.
Aber: man kommt mit seiner Arbeitszeit recht gut hin, Bzw. anfallende Überstunden kann man abfeiern wenn Phasen kommen, wo eine paar Tage/Wochen auch mal weniger los ist.
Als Vorgesetzte habe ich eine nicht zu unterschätzende Vorbildfunktion. Ich erwarte von meinen Mitarbeitern dass sie während der Arbeitszeit Gas geben. Aber im Rahmen der Fürsorge kann es mein Ziel nicht sein, dass die Leute sich 12 Stunden am Tag zu Tode arbeiten. Im Zweifel muss ich nach oben melden dass Personal fehlt. Zu wenig Nachwuchs darf nicht zum Burn-out meiner Leute führen.
Und so lebe ich es vor.
06.03.2023, 16:28
(05.03.2023, 23:15)Hallihallo schrieb:(05.03.2023, 22:22)AssJurNRW schrieb: Manche Leute haben wirklich sehr viel Meinung für wenig Ahnung.
Danke erstmal an die Leute, die Ahnung vom öD haben und hier mal mit den Klischees aufräumen.
Ich bin in der Finanzverwaltung NRW und möchte gern folgendes sagen:
- Das AC prüft keine fachlichen Kenntnisse ab, sondern in erster Linie soziale Kompetenzen und Führungsfähigkeit, was auch Verantwortung für andere Menschen bedeutet. Ich finde gut, dass man zB zeigen muss, wie man ein Mitarbeitergespräch führen würde, denn man hat verdammt viel Einfluss auf seine Mitarbeiter. Und sowas hat man in der juristischen Ausbildung nie beweisen müssen. Das AC hat seinen Sinn und sortiert meistens schon die richtigen Leute aus.
- Zumindest in NRW gibt es keine Notengrenze mehr.
- Ich weiß nicht, ob viele denken, dass Beamte genauso viele Abzüge haben, wie Angestellte, aber bei A13, mit einem Brutto von 4.xxx€ kommt man, wie oben schon richtig gesagt, bei ca. 3.500€ netto raus. Ich verstehe nicht, wieso das immer als mickrig betitelt wird. Fast alle, die zeitgleich mit mir in Kanzleien als Anwälte angefangen haben, kommen auf weniger netto. Außer die in GKs, aber da unterscheidet sich der Stundenlohn auch nur um 2€. Für 41 garantierte Arbeitsstunden bekommen wir einen verdammt guten Stundenlohn!
- Im öD schiebt man keine ruhige Kugel (mehr). Auch hier herrscht Personalmangel und als Führungskraft muss man auch auf so Dinge achten wie Gesundheit der Mitarbeiter.
- Zu guter Letzt empfinde ich die lebenslange Sicherheit des Arbeitsplatzes plus Absicherung bei Dienstunfähigkeit als Privileg, was ich nirgendwo sonst bekomme.
Aber es wird leider immer Menschen geben, die nie zufrieden sind, überall das Haar in der Suppe finden und Halbwahrheit und Gerüchte verbreiten. Und falls welche von denen aus Frust sprechen, weil sie im AC nicht genommen wurden: Denkt vielleicht mal drüber nach, ob es nicht doch an euch lag. Denn mMn wurden dann genau die richtigen abgelehnt. So Leuten kann man keine Verantwortung für andere Menschen übertragen.
Eins verstehe ich nicht so ganz, aber das mag auch daran liegen, dass ich mit dem ÖD bislang kaum Berührung hatte:
Wenn es einerseits eine garantierte Wochenarbeitszeit gibt ("41 garantierte Arbeitsstunden"), aber zugleich wegen Personalmangel immer weniger "eine ruhige Kugel geschoben" werden kann -> wie sieht das dann praktisch aus? Hat man dann den Arbeitstag über spürbar weniger Leerlauf?
Und da jeder ja unterschiedlich begabt bei Selbstorganisation/-disziplin ist: Was passiert, wenn man (über eine gewisse Dauer) über den 41h liegt und wer kontrolliert (wie?), dass die "Überlastung" am Umfang/Schwierigkeit der Aufgaben und nicht an mangelnder Organisation/Disziplin des einzelnen Bediensteten liegt...?
Die 41h pw sind vorallem im Durchschnitt fix. Also es gibt auch mal Tage, an denen man länger als 8.12h im Büro ist, aber das sind dann halt Überstunden, diese sammelt man ggf an und feiert die ab indem man bei Gelegenheit mal früher geht oder ganz frei nimmt.
Kontrolliert wird eher wenig, eher wird akzeptiert, dass es halt unterschiedlich schnelle Leute gibt. Wenn man allerdings jeden Tag ne Stunde länger bleibt und in dieser Zeit am Handy spielt wird das früher oder später rauskommen. Aber eher durch "Stille Post" als durch Kontrolle.