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Unternehmen - Tätigkeit? Konditionen?
ZW333
Unregistered
 
#11
06.01.2023, 09:48
Du kannst meiner Erfahrung nach im Unternehmen folgende Bereiche unterscheiden:

- Datenschutz (muss man wollen, ist - aus guten Gründen - sehr unbeliebt, aber oft gut bezahlt)
- Arbeitsrecht (hat viele Aspekte der klassischen HR Tätigkeit, also auch verwaltende Tätigkeit)
- Vertragsrecht (am ehesten rein juristisch, also Verfassen, Verhandeln und Abwicklung von Verträgen) 

Je nachdem kannst du tiefer juristisch tätig sein oder auch klassisch unternehmerisch, also Beratung von Leitenden, Risikoabwägung bestimmter Vorgänge, Gutachten usw. Je höher du in der Hierarchie bist, desto mehr Management Aufgaben kannst du wahrnehmen.
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Der Ordner
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Beiträge: 6
Themen: 0
Registriert seit: Jan 2023
#12
06.01.2023, 10:50
(06.01.2023, 09:48)ZW333 schrieb:  Du kannst meiner Erfahrung nach im Unternehmen folgende Bereiche unterscheiden:

- Datenschutz (muss man wollen, ist - aus guten Gründen - sehr unbeliebt, aber oft gut bezahlt)
- Arbeitsrecht (hat viele Aspekte der klassischen HR Tätigkeit, also auch verwaltende Tätigkeit)
- Vertragsrecht (am ehesten rein juristisch, also Verfassen, Verhandeln und Abwicklung von Verträgen) 

Je nachdem kannst du tiefer juristisch tätig sein oder auch klassisch unternehmerisch, also Beratung von Leitenden, Risikoabwägung bestimmter Vorgänge, Gutachten usw. Je höher du in der Hierarchie bist, desto mehr Management Aufgaben kannst du wahrnehmen.

Nur aus Interesse, warum genau ist der Datenschutz bei so vielen im Forum hier, bzw bei dir so unbeliebt?
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BlnBrb
Member
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Registriert seit: Dec 2022
#13
06.01.2023, 11:15
Hallo, 

ich bin eine derjenigen, die Datenschutz machen und kann dir daher sicher auch berichten, wieso es teilweise sehr unbeliebt ist. Meist ist Datenschutz vor allem für die Geschäftsleitung ätzend, aber wird auch von Kollegen so empfinden. So müssen sie dich teilweise zu jedem Projekt einbinden, was Zeit kostet und wenn man dann noch Änderungswünsche hat ("wieso kann man denn bitte nicht einfach alles videoüberwachen und alle Daten mit jeglichen Projektpartnern teilen?"), ist man natürlich nicht gern gefragt. 

Andererseits kann Datenschutz aber auch Spaß machen. Je nach Unternehmensgröße und -gegenstand kann man in tolle interessante Themen eingebunden werden, bspw. Ausgestaltung von Betriebssystemen, Entwicklung von Fahrzeugen allgemein, Testfahrten, Aufbau von Webseiten, Gestaltung von Kooperationen, Mitplanung von Veranstaltungen, Aufbau von Apps, ...

Außerdem ermöglicht es, einen umfassenden Überblick übers Unternehmen, direkte Zusammenarbeit mit dem Top-Management, Austausch in einer eher kleinen Community, grenzüberschreitende Sachverhalte, enge Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen, ... 
Das Spektrum ist also groß, anspruchsvoll und man benötigt technisches Verständnis. Teilweise ist der Datenschutz nicht den Rechtsabteilungen zugeordnet, teilweise ist man Teil der Compliance. Auch das ändert den Aufgabenbereich. Je nach Unternehmensgröße macht man dann nur Datenschutz oder eben noch andere Themen inkl. Vertragsprüfung.
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ZW333
Unregistered
 
#14
06.01.2023, 11:20
(06.01.2023, 10:50)Der Ordner schrieb:  
(06.01.2023, 09:48)ZW333 schrieb:  Du kannst meiner Erfahrung nach im Unternehmen folgende Bereiche unterscheiden:

- Datenschutz (muss man wollen, ist - aus guten Gründen - sehr unbeliebt, aber oft gut bezahlt)
- Arbeitsrecht (hat viele Aspekte der klassischen HR Tätigkeit, also auch verwaltende Tätigkeit)
- Vertragsrecht (am ehesten rein juristisch, also Verfassen, Verhandeln und Abwicklung von Verträgen) 

Je nachdem kannst du tiefer juristisch tätig sein oder auch klassisch unternehmerisch, also Beratung von Leitenden, Risikoabwägung bestimmter Vorgänge, Gutachten usw. Je höher du in der Hierarchie bist, desto mehr Management Aufgaben kannst du wahrnehmen.

Nur aus Interesse, warum genau ist der Datenschutz bei so vielen im Forum hier, bzw bei dir so unbeliebt?


Ich denke, es ist wenig beliebt, da es rein rechtlich nicht sehr anspruchsvoll ist, die Materie sich aber sehr oft ändert. Auch ist man eher bei der Ausgestaltung von Prozessen, wie BlnBrb schilderte, beteiligt. Hinzu kommt, dass Datenschutz oft als Hemmschuh bzw. als nervig empfunden wird. 

Aber so ist für jeden was dabei :)
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Der Ordner
Junior Member
**
Beiträge: 6
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Registriert seit: Jan 2023
#15
06.01.2023, 11:26
Danke für eure Einblicke
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BlnBrb
Member
***
Beiträge: 74
Themen: 2
Registriert seit: Dec 2022
#16
06.01.2023, 12:20
(06.01.2023, 11:20)ZW333 schrieb:  
(06.01.2023, 10:50)Der Ordner schrieb:  
(06.01.2023, 09:48)ZW333 schrieb:  Du kannst meiner Erfahrung nach im Unternehmen folgende Bereiche unterscheiden:

- Datenschutz (muss man wollen, ist - aus guten Gründen - sehr unbeliebt, aber oft gut bezahlt)
- Arbeitsrecht (hat viele Aspekte der klassischen HR Tätigkeit, also auch verwaltende Tätigkeit)
- Vertragsrecht (am ehesten rein juristisch, also Verfassen, Verhandeln und Abwicklung von Verträgen) 

Je nachdem kannst du tiefer juristisch tätig sein oder auch klassisch unternehmerisch, also Beratung von Leitenden, Risikoabwägung bestimmter Vorgänge, Gutachten usw. Je höher du in der Hierarchie bist, desto mehr Management Aufgaben kannst du wahrnehmen.

Nur aus Interesse, warum genau ist der Datenschutz bei so vielen im Forum hier, bzw bei dir so unbeliebt?


Ich denke, es ist wenig beliebt, da es rein rechtlich nicht sehr anspruchsvoll ist, die Materie sich aber sehr oft ändert. Auch ist man eher bei der Ausgestaltung von Prozessen, wie BlnBrb schilderte, beteiligt. Hinzu kommt, dass Datenschutz oft als Hemmschuh bzw. als nervig empfunden wird. 

Aber so ist für jeden was dabei :)

Ich würde schon sagen, dass es zum Teil sehr anspruchsvoll sein kann. Das liegt vor allem daran, dass Vieles in diesem Bereich nicht sehr klar ist und es grenzüberschreitende Sachverhalte gibt, die nach verschiedenen Jurisdiktionen zu beurteilen sind. Wenn man erst einmal ein Data Processing Agreement mit Unternehmen in China schließen muss, dessen Daten man nach chinesischem und europäischen Recht schützen soll, kann es schon anspruchsvoll sein. Daneben haben die Datenschutzbehörden ja auch ihre eigenen Auffassungen und machen einige Dinge nicht gerade leichter, weil nicht alle eine beratende Funktion einnehmen. Und dann gibt es immer wieder tolle Gesetzesvorhaben, die den Unternehmen weitere Pflichten auferlegen, die dem Datenschutz (vermeintlich) entgegen laufen (siehe nur Data Act). 

Ich habe eher das Gefühl, man ist da manchmal eher als Feuerwehr unterwegs und versucht, Brände - gern verursacht durch Marketing o.Ä. - zu löschen. 

Aber es ist tatsächlich manchmal auch etwas frustrierend und der Workload sehr hoch. Von guter Bezahlung in dem Bereich in Unternehmen höre ich übrigens eher selten (wenn man nicht gerade DSB ist).
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Egal
Posting Freak
*****
Beiträge: 1.235
Themen: 1
Registriert seit: Feb 2022
#17
06.01.2023, 12:37
(06.01.2023, 09:48)ZW333 schrieb:  Du kannst meiner Erfahrung nach im Unternehmen folgende Bereiche unterscheiden:

- Datenschutz (muss man wollen, ist - aus guten Gründen - sehr unbeliebt, aber oft gut bezahlt)
- Arbeitsrecht (hat viele Aspekte der klassischen HR Tätigkeit, also auch verwaltende Tätigkeit)
- Vertragsrecht (am ehesten rein juristisch, also Verfassen, Verhandeln und Abwicklung von Verträgen) 

Je nachdem kannst du tiefer juristisch tätig sein oder auch klassisch unternehmerisch, also Beratung von Leitenden, Risikoabwägung bestimmter Vorgänge, Gutachten usw. Je höher du in der Hierarchie bist, desto mehr Management Aufgaben kannst du wahrnehmen.

Kann ich so unterschreiben. Insb. im ArbR, wo ich tätig bin.

Datenschutz spielt immer mal am Rande bei mir wieder eine Rolle und jetzt zusätzlich auch, weil ich aus Mitbestimmungssicht auf der Arbeitgeberseite die Einführung neuer IT begleite.
Wenn man im Thema drin ist, ist es sicherlich machbar. Für mich ist es kompliziert weil sich, wie hier schon gesagt wurde, ständig etwas verändert, und ich nur oberflächlich im Thema drin bin.
Letztens gab es in einem Meeting eine hitzige Diskussion von Datenschutzbeauftragten und Betriebsrat und ich war mehr genervt, als dass das Thema mich interessiert hätte. Da ich aber auf Arbeitgeberseite Ansprechpartner für die Einführung neuer IT im Rahmen der Mitbestimmung bin, waren am Ende alle Augen auf mich gerichtet. "Ist ja euer [Anm.: gemeint ist der Arbeitgeber] Problem". Danke, auch denn wir haben ja nicht umsonst einen DSB  Skeptical
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Humpa
Member
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Beiträge: 92
Themen: 0
Registriert seit: May 2022
#18
06.01.2023, 13:16
Ich bin auch aus der GK ins Unternehmen gewechselt, wo ich seit 5 Jahren alles außer Arbeitsrecht mache, vor Allem aber Vertragsrecht. Anspruchsloser ist die Arbeit sicherlich nicht, die Arbeitsweise ist aber eine andere. Während es in der Kanzlei um absolute Fehlervermeidung bzw. Perfektion ging, geht es im Unternehmen um Risikobegrenzung. Die Zeit Dokumente 3x auf Tippfehler durchzulesen hat man im Unternehmen regelmäßig nicht. Das rechtliche ist im Unternehmen nur ein Aspekt unter vielen der zu berücksichtigen ist. Entsprechend muss man Ambivalenzen aushalten können. Es kann, wie schon jemand angedeutet hat, durchaus nervig sein, wenn man etwa Dokumente zur Unterschrift frei geben soll, obwohl es eigentlich nicht ganz passt (etwa zur Gruppen-Policy), man aber weiß, dass man das ganze nicht besser hinbekommt und das Interesse am Geschäft überwiegt. Das Priorisieren von Risiken und Interessen ist im Unternehmen viel wichtiger als in der Kanzlei, gerade auch weil man im Unternehmen viel näher dran ist an den Themen. Wie bestimmte Klauseln auszusehen haben, ergibt sich regelmäßig nicht aus rein rechtlichen Überlegungen sondern aus Diskussionen mit den Kollegen aus Einkauf, Vertrieb und Technik. 
Die Work-Life-Balance ist im Unternehmen zumindest was die reine Arbeitszeit angeht meist erheblich besser, der Durchsatz und das Stresslevel aber nicht zwingend geringer. Die Vergütung ist sicherlich niedriger als in der GK, zumindest in den Ballungsräumen aber nach ein paar Berufsjahren auch regelmäßig (deutlich) über 100k.
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ius2022
Junior Member
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Beiträge: 46
Themen: 3
Registriert seit: Jan 2023
#19
09.01.2023, 08:37
Ich bin auch als Legal Counsel tätig und vertrete aktuell derzeit auch meine Kollegin, die für Datenschutz verantwortlich ist. Glücklicherweise kann ich da so „unverbindlich“ (werden noch extern von einem DSB beraten) reinschnuppern, denn es ist fürs Business schon eher ein pain. 

Im Commercial-Teil meiner Arbeit kann man mehr oder weniger frei Verträge verhandeln und verändern um den Deal über die Bühne zu bringen. Der Datenschutz (Auftragsverarbeitung) wird hier häufig als nervige Bremse wahrgenommen. Man muss dem Sales-Team ständig nachlaufen. 

Mich hat als Anwältin oft gestört, dass ich nur punktuell berate und dann aus dem Business Case wieder draußen bin. Heute bin ich direkt an einem coolen Produkt und arbeite eng mit den Entwicklern zusammen, werde in Entwicklungen mit einbezogen. Man muss technisches Verständnis mitbringen und kann dies, wenn man möchte, sehr ausbauen.
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ZW333
Unregistered
 
#20
11.01.2023, 09:19
(09.01.2023, 08:37)ius2022 schrieb:  Mich hat als Anwältin oft gestört, dass ich nur punktuell berate und dann aus dem Business Case wieder draußen bin. Heute bin ich direkt an einem coolen Produkt und arbeite eng mit den Entwicklern zusammen, werde in Entwicklungen mit einbezogen. Man muss technisches Verständnis mitbringen und kann dies, wenn man möchte, sehr ausbauen.

Das finde ich auch cool. 

Und man hat keine nervigen Mandanten, die GANZ DRINGEND nachts um 11 Uhr was von einem wollen. Gegenüber den Kollegen (natürlich anhängig vom Level) hat man da schon eine andere Ausgangslage. 

Bei den Datenschützern habe ich den Eindruck, viele rutschen da so rein, und haben sich nicht bewusst darauf spezialisiert. Täuscht das?

Bei der Bewerbungsphase ist mir aufgefallen, dass einige Ausschreibungen nicht deutlich machen, dass die Stelle schwerpunktmäßig DS beinhaltet. Ist für beide Parteien unangenehme Zeitverschwendung. Ich habe mich gefragt, ob das Taktik oder Unfähigkeit ist.
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