03.09.2020, 10:51
Die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet Juristen für ihre meist wissenschaftlich wenig ambitionierten Schmalspurarbeiten ein Stipendium bekommen, ist eh gering. Dann zu behaupten, man habe das in einem Jahr gemacht, ist auch Quatsch, weil man so ein Stipendium immer erstmal für 2 Jahre bekommt.
Troll.
Troll.
03.09.2020, 10:58
dann darf man also gar nicht schneller als 2 Jahre sein mit einem Stipendium. Hier lernt man Weisheiten fürs Leben!
03.09.2020, 11:09
03.09.2020, 11:26
Habe beides gemacht (2 Tage nebenbei in Kanzlei gearbeitet, danach Stipendium) und es ist überhaupt kein Vergleich. Man kommt einfach so viel schneller voran wenn man sich Vollzeit auf seine Dissertation konzentrieren kann. Habe mein Stipendium übrigens zeitlich auch nicht voll ausgereizt, warum sollte man denn bewusst langsamer arbeiten nur um sich die finanziellen Vorteile des Stipendiums (die jetzt mit ~1500 Euro auch nicht so üppig sind) möglichst lange zu erhalten? Das sind doch lächerliche Beträge verglichen mit einem früheren Berufseinstieg
03.09.2020, 11:29
Stipendium klingt ja schön und gut - aber sind da die Voraussetzungen nicht ziemlich hoch?
03.09.2020, 12:00
Da man in der Regel durch die Promotionsberechtigung ein VB mitbringt ist die Säule "Leistung" meist abgedeckt. Daneben entscheidet vor allem das außeruniversitäre Engagement. Hierfür gibt es je nach Ausrichtung die unterschiedlichsten Stiftungen, sodass eigentlich für jeden etwas dabei ist. Relevant ist zudem auch die Themenwahl und ein überzeugendes Exposé, idR bedarf es zudem eines wohlwollenden Gutachtens des betreuenden Professors, insgesamt aber alles kein Hexenwerk und für die mögliche Gegenleistung ein lohnender Aufwand
03.09.2020, 12:36
(03.09.2020, 10:51)Guest schrieb: Die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet Juristen für ihre meist wissenschaftlich wenig ambitionierten Schmalspurarbeiten ein Stipendium bekommen, ist eh gering. Dann zu behaupten, man habe das in einem Jahr gemacht, ist auch Quatsch, weil man so ein Stipendium immer erstmal für 2 Jahre bekommt.
Troll.
Komisch, dass ich aus dem Bekanntenkreis direkt 5, 6 Beispiele aufzählen könnte, die für ihre juristische Arbeit alle ein Stipendium bekommen haben. Und natürlich kann man vorher fertig werden und sagen "Bin durch, arbeite jetzt".
03.09.2020, 17:16
Ich arbeite noch als WiMi in einer mittelständischen Kanzlei und fange da demnächst als Anwalt in einer 3 Tage - Woche an. Die Promotion läuft bei mir ganz okay - 1 Tag Fortbildung für den Job pro Woche und 3 Tage Diss.
Bisher fühle ich mich damit ganz gut knapp 100 Seiten stehen schon, weil ich zwischen Ref und job Einstieg etwas Vorarbeit geleistet hatte.
Stipendien haben immer noch sehr hohe Anforderungen (ich gehöre weder einer Partei noch einer Religion an, noch hab ich top Noten - Doppel befr. - Diss läuft über Dispensregelung der Uni)
Jeder geht eben seinen eigenen Weg, am Ende interessiert es niemanden, wie man seine Ziele erreicht hat.
Bisher fühle ich mich damit ganz gut knapp 100 Seiten stehen schon, weil ich zwischen Ref und job Einstieg etwas Vorarbeit geleistet hatte.
Stipendien haben immer noch sehr hohe Anforderungen (ich gehöre weder einer Partei noch einer Religion an, noch hab ich top Noten - Doppel befr. - Diss läuft über Dispensregelung der Uni)
Jeder geht eben seinen eigenen Weg, am Ende interessiert es niemanden, wie man seine Ziele erreicht hat.
03.09.2020, 20:02
Ich muss hier mal eine Lanze für die LS Jobs brechen.
Bin selbst am LS tätig mit 75 % und komme mindestens 2 Tage voll dazu, an meiner Diss zu arbeiten. Dazu habe ich im Büro uneingeschränkten Zugang zum Intranet der Uni d.h. zur Literatur und kann jedes erdenkliche Buch bequem zu mir bestellen. Mein Doktorvater arbeitet im Büro nebenan und hat immer ein offenes Ohr und unterstützt bei Problemen. Und ich bin kein Einzelfall: Fast alle WiMis, die ich kenne, arbeiten nicht so viel, wie in ihren Verträgen festgelegt.
Nebenbei in die Kanzlei kommt für mich nicht in Frage, weil ich sicher keine Anwältin werden will.
Da ich glaube, es hängt maximal von der persönlichen Motivation ab, wäre für mich ein Stipendium allenfalls etwas für die Endphase der Promotion, da man ja dann wirklich komplett auf sich gestellt ist und mir die Arbeit im Büro und vor allem der Kontakt zu anderen WiMis fehlen würde. Deshalb glaube ich, dass es nur was für die Leute ist, die wirklich sehr sehr schnell den Titel bekommen wollen.
Ich bin aber auch kein Anhänger von den "1 Jahres"Promotionen, denn mir persönlich geht es nicht darum, möglichst schnell fertig zu werden, sondern für mich kann der harte Berufseinstieg auch noch nach vorheriger dreijähriger guter Zeit mit einem Unijob erfolgen, bin da nicht so in diesem "Zeit ist Geld" Modus. Es kommt also wohl ein bisschen darauf an, welche Ziele du selbst verfolgst.
Bin selbst am LS tätig mit 75 % und komme mindestens 2 Tage voll dazu, an meiner Diss zu arbeiten. Dazu habe ich im Büro uneingeschränkten Zugang zum Intranet der Uni d.h. zur Literatur und kann jedes erdenkliche Buch bequem zu mir bestellen. Mein Doktorvater arbeitet im Büro nebenan und hat immer ein offenes Ohr und unterstützt bei Problemen. Und ich bin kein Einzelfall: Fast alle WiMis, die ich kenne, arbeiten nicht so viel, wie in ihren Verträgen festgelegt.
Nebenbei in die Kanzlei kommt für mich nicht in Frage, weil ich sicher keine Anwältin werden will.
Da ich glaube, es hängt maximal von der persönlichen Motivation ab, wäre für mich ein Stipendium allenfalls etwas für die Endphase der Promotion, da man ja dann wirklich komplett auf sich gestellt ist und mir die Arbeit im Büro und vor allem der Kontakt zu anderen WiMis fehlen würde. Deshalb glaube ich, dass es nur was für die Leute ist, die wirklich sehr sehr schnell den Titel bekommen wollen.
Ich bin aber auch kein Anhänger von den "1 Jahres"Promotionen, denn mir persönlich geht es nicht darum, möglichst schnell fertig zu werden, sondern für mich kann der harte Berufseinstieg auch noch nach vorheriger dreijähriger guter Zeit mit einem Unijob erfolgen, bin da nicht so in diesem "Zeit ist Geld" Modus. Es kommt also wohl ein bisschen darauf an, welche Ziele du selbst verfolgst.
05.09.2020, 12:57
Beste ist eh LS bei nem chilligen Prof, der seine Sachen selber schreibt (nicht die Regel). Dann ist es Sinekure und du arbeitest faktisch nur an der Diss mit Büro und Infrastruktur zur Literaturversorgung.
Stipendium kann richtig Vorbereitung in Anspruch nehmen für das Exposé und in der Zeit brauchst du auch erstmal eine Finanzierung. Außerdem ist es sozialversicherungstechnisch Mist, weshalb du eigentlich ne Viertelstelle am LS brauchst (mehr geht eh nicht) und das ist idR nur WissHK. Die muss auch erstmal da sein. Stipendium allein sind 1300-1500, das reicht vielleicht fürs WG-Zimmer. Und das ist idR dann auch dein „Büro“. Auch wird in den meisten Ländern weder Stipendium noch WissHK besoldungsrechtlich angerechnet. WissMit immer. Blöd, falls danach öD. Stipendien sind was für Geisteswissenschaftler, wo die LS weniger Ausstattung haben. Fürs Studium hatte ich auch eines, aber danach stehen Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis.
Daher:
Prio 1: LS mit entspanntem(!) Prof, wenn möglich sogar nicht bei DV/DM
Prio 2: Kanzlei mit nie(!) mehr als 2 WA oder gleich Blockmodell
Prio 3: Stipendium
Stipendium kann richtig Vorbereitung in Anspruch nehmen für das Exposé und in der Zeit brauchst du auch erstmal eine Finanzierung. Außerdem ist es sozialversicherungstechnisch Mist, weshalb du eigentlich ne Viertelstelle am LS brauchst (mehr geht eh nicht) und das ist idR nur WissHK. Die muss auch erstmal da sein. Stipendium allein sind 1300-1500, das reicht vielleicht fürs WG-Zimmer. Und das ist idR dann auch dein „Büro“. Auch wird in den meisten Ländern weder Stipendium noch WissHK besoldungsrechtlich angerechnet. WissMit immer. Blöd, falls danach öD. Stipendien sind was für Geisteswissenschaftler, wo die LS weniger Ausstattung haben. Fürs Studium hatte ich auch eines, aber danach stehen Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis.
Daher:
Prio 1: LS mit entspanntem(!) Prof, wenn möglich sogar nicht bei DV/DM
Prio 2: Kanzlei mit nie(!) mehr als 2 WA oder gleich Blockmodell
Prio 3: Stipendium