03.05.2024, 20:36
Mehr als EUR 210k im ersten Jahr? Bei den meisten Kanzleien gibt es doch viel weniger
04.05.2024, 14:11
(03.05.2024, 17:58)Mario_1993 schrieb: Mehr vom Kuchen! Also wer 2300 Stunden bei einem Stundensatz von EUR 450 abrechnen lässt, der erwirtschaftet pro Jahr dann EUR 1.035.000 für die Kanzlei. Selbst wenn man mit Gehalt, Bonus und sonstige Kosten (runtergebrochene Mietkosten, IT-Kosten, usw.) EUR 300.000 kostet pro Jahr, hat die Kanzlei doch über EUR 700.000 mit einem verdient. Ja, man kann ohne Brand, usw. auf solche Erträge nicht kommen; das ist schon klar. Aber trotzdem.
Bei vielen GKs liegen die Overhead Kosten eher im Bereich von 60-70%. 30% hat keine GK, vielleicht ein paar schlank aufgestellte kleinere Einheiten. Manche GKs mit sehr hohem UBT und schlank aufgestellten Büros schaffen so 40-50% Overhead Kosten aber die meisten liegen deutlich darüber. Auch wird kaum ein Einsteiger deine Zahlen erreichen. White Case hat z.B. einen UBT von 950k. Und da zählen auch Senior Associates rein oder Counsel und Partner mit hohen Stundenstundensätzen.
Nehmen wir mal 800k persönlichen Umsatz. Die 65% Overhead Kosten beziehen sich auf den UBT, nicht auf den persönlichen Umsatz. Bei 950k UBT, gehst du pro Fee Earner also von ca. 620k Kosten aus, bleiben 180k Gewinn. Da siehst du dann auch, wieso gar nicht so viel Raum für Erhöhungen verbleibt, weil du etwa bei einer Erhöhung um 30k von 180k Gewinn auf 150k fällst, also fast 20% deines Gewinns hergibst.
04.05.2024, 14:19
(03.05.2024, 16:05)SuperJD schrieb:(30.04.2024, 11:42)Patenter Gast schrieb:(30.04.2024, 09:55)KeineAhnung85 schrieb: Mit ehrlichem Arbeiten kommst du da kaum ran. 2300 Stunden billen? Ist ein Witz. Du musst schon super langsam und super schlecht sein um den Bonus zu bekommen. Auch wieder ein Fehler im System. Bist du lahm, schreibst du mehr auf und verdienst mehr. Lässt dir die Uhr großzügig laufen, ist das ebenfalls von Vorteil. Bist du aber schnell und sparst dem Mandanten Geld, dann kriegst nen Arschtritt. Man dürftig lediglich nach tatsächlichem Umsatz bonusberechtigt sein.
Sich in den ersten zwei Jahren dumm und dämlich zu arbeiten, bringt halt auch nichts. Am Ende bist du nur das Arbeitspferd, was sich die Nächte für DDs um die Ohren schlägt. Während deine Kollegen mit 1.800 billables noch Zeit für internes und externes Networking und Profilbildung haben und am Ende befördert werden, weil sie sichtbar sind.
In einem guten Transaktionsteam kommt man als 1st Year locker auf 2200-2300 Stunden. Die Wochen vor einem Signing (davon hat man einige pro Jahr) sind intensiv, dafür hat man ein paar Monate mit knapp 300 Stunden. Der Rest des Jahres ist dann ganz normal wie in anderen Teams. Profil schärfen und Kontakte knüpfen funktioniert auf einem Deal am besten.
Ich spreche nur aus der Erfahrung, was ich bei vielen Freunden in den top Teams und Kanzleien gesehen habe. Die härtesten Arbeitstiere haben oft nicht die Karriere gemacht, sondern wurden eben als Arbeitstiere gemolken bis es dann irgendwann hieß, danke, tschüss. Karriere haben oftmals die gemacht, die viel gearbeitet haben (aber keine 2.300 billables) und sich in internen und externen Gremien, Leadership Boards etc. organisiert haben. Wer der Ansicht ist, dass er das parallel zu 2.300 billables schafft, ok. Vielleicht gehört diese Person zu den 1%, die das schaffen. Ein normaler Mensch schafft das nicht.
06.05.2024, 11:37
Über 2.000 Billables und dann Engagement in BD-Themen schafft niemand, außer er ist Single und hat kein Privatleben.
12.06.2024, 12:05
In UK haben die Magic Circle Kanzleien laut Azur die Gehälter Auf 150k Pfund erhöht also ca. 178k €. Bin gespannt, ob die Kanzleien in Deutschland dem folgen.
12.06.2024, 13:09
12.06.2024, 14:01
(12.06.2024, 13:09)FFM_Brudi schrieb:(12.06.2024, 12:05)Etbi schrieb: In UK haben die Magic Circle Kanzleien laut Azur die Gehälter Auf 150k Pfund erhöht also ca. 178k €. Bin gespannt, ob die Kanzleien in Deutschland dem folgen.
Wieso? Wechseln die Associates sonst nach UK?
Läuft doch immer so, dass zunächst in UK erhöht wird und im Anschluss daran auch in Deutschland. Wenn man die letzten Jahre verfolgt hat, dann weiß man das. In dem Artikel wird genau das auch geschrieben.
12.06.2024, 18:47
(04.05.2024, 14:11)Patenter Gast schrieb:(03.05.2024, 17:58)Mario_1993 schrieb: Mehr vom Kuchen! Also wer 2300 Stunden bei einem Stundensatz von EUR 450 abrechnen lässt, der erwirtschaftet pro Jahr dann EUR 1.035.000 für die Kanzlei. Selbst wenn man mit Gehalt, Bonus und sonstige Kosten (runtergebrochene Mietkosten, IT-Kosten, usw.) EUR 300.000 kostet pro Jahr, hat die Kanzlei doch über EUR 700.000 mit einem verdient. Ja, man kann ohne Brand, usw. auf solche Erträge nicht kommen; das ist schon klar. Aber trotzdem.
Bei vielen GKs liegen die Overhead Kosten eher im Bereich von 60-70%. 30% hat keine GK, vielleicht ein paar schlank aufgestellte kleinere Einheiten. Manche GKs mit sehr hohem UBT und schlank aufgestellten Büros schaffen so 40-50% Overhead Kosten aber die meisten liegen deutlich darüber. Auch wird kaum ein Einsteiger deine Zahlen erreichen. White Case hat z.B. einen UBT von 950k. Und da zählen auch Senior Associates rein oder Counsel und Partner mit hohen Stundenstundensätzen.
Nehmen wir mal 800k persönlichen Umsatz. Die 65% Overhead Kosten beziehen sich auf den UBT, nicht auf den persönlichen Umsatz. Bei 950k UBT, gehst du pro Fee Earner also von ca. 620k Kosten aus, bleiben 180k Gewinn. Da siehst du dann auch, wieso gar nicht so viel Raum für Erhöhungen verbleibt, weil du etwa bei einer Erhöhung um 30k von 180k Gewinn auf 150k fällst, also fast 20% deines Gewinns hergibst.
Diese Rechnung ist schräg, bezieht deine Kostenquote doch schon alle regulären, Associate, Counsel und Partnergehälter ein. Bliebe also selbst bei Erhöhung noch ein stattlicher Gewinn, der die Partnergehälter nur noch fetter macht.
13.06.2024, 08:34
(12.06.2024, 14:01)Etbi schrieb:(12.06.2024, 13:09)FFM_Brudi schrieb:(12.06.2024, 12:05)Etbi schrieb: In UK haben die Magic Circle Kanzleien laut Azur die Gehälter Auf 150k Pfund erhöht also ca. 178k €. Bin gespannt, ob die Kanzleien in Deutschland dem folgen.
Wieso? Wechseln die Associates sonst nach UK?
Läuft doch immer so, dass zunächst in UK erhöht wird und im Anschluss daran auch in Deutschland. Wenn man die letzten Jahre verfolgt hat, dann weiß man das. In dem Artikel wird genau das auch geschrieben.
Es läuft zwar nach ähnlichen Mustern ab, aber ich bezweifle einen direkten Zusammenhang zwischen den Erhöhungen in UK und DE.
Bei der letzten Erhöhungsrunde in DE auf ca. 150k war HM first mover im November 2022. FBD ist dann schnell nachgezogen.
13.06.2024, 09:07
(12.06.2024, 18:47)DerDa schrieb:(04.05.2024, 14:11)Patenter Gast schrieb:(03.05.2024, 17:58)Mario_1993 schrieb: Mehr vom Kuchen! Also wer 2300 Stunden bei einem Stundensatz von EUR 450 abrechnen lässt, der erwirtschaftet pro Jahr dann EUR 1.035.000 für die Kanzlei. Selbst wenn man mit Gehalt, Bonus und sonstige Kosten (runtergebrochene Mietkosten, IT-Kosten, usw.) EUR 300.000 kostet pro Jahr, hat die Kanzlei doch über EUR 700.000 mit einem verdient. Ja, man kann ohne Brand, usw. auf solche Erträge nicht kommen; das ist schon klar. Aber trotzdem.
Bei vielen GKs liegen die Overhead Kosten eher im Bereich von 60-70%. 30% hat keine GK, vielleicht ein paar schlank aufgestellte kleinere Einheiten. Manche GKs mit sehr hohem UBT und schlank aufgestellten Büros schaffen so 40-50% Overhead Kosten aber die meisten liegen deutlich darüber. Auch wird kaum ein Einsteiger deine Zahlen erreichen. White Case hat z.B. einen UBT von 950k. Und da zählen auch Senior Associates rein oder Counsel und Partner mit hohen Stundenstundensätzen.
Nehmen wir mal 800k persönlichen Umsatz. Die 65% Overhead Kosten beziehen sich auf den UBT, nicht auf den persönlichen Umsatz. Bei 950k UBT, gehst du pro Fee Earner also von ca. 620k Kosten aus, bleiben 180k Gewinn. Da siehst du dann auch, wieso gar nicht so viel Raum für Erhöhungen verbleibt, weil du etwa bei einer Erhöhung um 30k von 180k Gewinn auf 150k fällst, also fast 20% deines Gewinns hergibst.
Diese Rechnung ist schräg, bezieht deine Kostenquote doch schon alle regulären, Associate, Counsel und Partnergehälter ein. Bliebe also selbst bei Erhöhung noch ein stattlicher Gewinn, der die Partnergehälter nur noch fetter macht.
In der Kostenquote sind die Partnergehälter nicht drin ;-) denn Partner bekommen am Ende den Gewinn. Alles was Kosten sind, schmälert also den Gewinn der Partner.
Clifford hat in UK 39% profit margin und ist damit in den Top 10 der 50. größten UK Kanzleien. Also 61% Kostenquote.
Auf 1 Mio Umsatz kommen also 610.000 Euro Kosten. Und andere Kanzleien haben noch höhere Kosten. Der Rest ist Gewinn der Partner.
Ich erzähle nur, was ich aus dem Markt höre. Die hohen Gehälter belasten die GKs schon. Die Stundensätze steigen, wodurch weniger Unternehmen als potentielle Mandanten in Frage kommen. Das erhöht wiederum den Umsatzdruck auf die Partner, die für den steigenden Druck und top Mandanten aber auch guten Gewinn erwarten.
Ich würde mich heute als junger Anwalt nicht lange in MC GKs oder US GKs aufhalten. Vielleicht 2-3 Jahre zum Lernen, und dann würde ich zügig zu einer deutschen Mittelstandskanzlei wechseln. Da sind die Chancen noch realistisch Partner zu werden und man kann sich als junger Partner auch ein Geschäft mit erst mal kleineren Mandanten aufbauen.