11.09.2022, 11:40
Ihr könnt ja mal googlen, welche unnötigen Behandlungen in Deutschland oft durchgeführt werden.
Das sind vor allem Rückenoperationen bei Schmerzpatienten, die nichts bringen ausser dem Arzt Geld.
Fehldiagnosen bei häufigen Krankheiten kommen selten vor. Bei der häufigsten Art des malignen Melanoms (superfiziell spreitender Typ) 1,5 - 3 %.
Seltene Krebserkrankungen werden gelegentlich falsch diagnostiziert. Bei manchen wurden Metastasen im MRT gesehen bei Leuten, die eigentlich eine Eisenspeicher Krankheit hatten. Aber wie gesagt das kommt sehr selten vor. Als Privatpatient kann es aber sein, dass unnötige Behandlungen wie Rückenoperationen öfter durchgeführt werden, weil sich hier mehr Geld verdienen lässt.
Man sollte dann eine 2. Meinung einholen.
Das sind vor allem Rückenoperationen bei Schmerzpatienten, die nichts bringen ausser dem Arzt Geld.
Fehldiagnosen bei häufigen Krankheiten kommen selten vor. Bei der häufigsten Art des malignen Melanoms (superfiziell spreitender Typ) 1,5 - 3 %.
Seltene Krebserkrankungen werden gelegentlich falsch diagnostiziert. Bei manchen wurden Metastasen im MRT gesehen bei Leuten, die eigentlich eine Eisenspeicher Krankheit hatten. Aber wie gesagt das kommt sehr selten vor. Als Privatpatient kann es aber sein, dass unnötige Behandlungen wie Rückenoperationen öfter durchgeführt werden, weil sich hier mehr Geld verdienen lässt.
Man sollte dann eine 2. Meinung einholen.
11.09.2022, 11:47
(11.09.2022, 02:32)Gast schrieb:Zitat:Ich finde, man kann aber einen Arztbesuch nicht mit einem Besuch beim Friseur oder so vergleichen.
Ja. Denn den Friseur kann jedermann frei wählen. Freie Arztwahl hingegen hat nur der privatversicherte Patient. Der Krankenkassenpatient ist an solche Behandler gebunden, die einen Vertrag mit seiner Krankenkasse (oder deren Verbänden) haben.
Einen Friseurtermin kann ich problemlos für die nächste Woche bekommen. Einen Termin beim Facharzt oder einen Therapieplatz bekommt nur der privatversicherte Patient so schnell. Der Kassenpatient hingegen muss warten.
Zitat:Ob eine Diagnose richtig oder falsch ist, können doch die wenigsten Patienten im voraus beurteilen.
Das gilt auch für anwaltlichen Rechtsrat. Und jetzt?
Was die Qualität der ärztlichen Heilbehandlung, die seit Anbeginn der Zeit Gegensand von Dienstleistungsverträgen ist (das sollten Juristen eigentlich wissen!) nun mit der Form der Versicherung zu tun haben soll, ist erklärungsbedürftig. Allenfalls streitet auch dieser Aspekt wieder für die private Absicherung. Denn im gesetzlichen System gibt es Zeitvorgaben, "Erledigungsdruck" und Fallpauschalen. Dass all das die Qualität nur negativ beeinflussen kann, dürfte einleuchtend sein.
Insgesamt wird die Versorgung der Kranken in diesem Land (wie in den meisten Ländern der Welt) aber immer besser. Von da an kann man diese Beiträge hier im Thread auch als typisches "alles wird schlechter und früher war alles besser"-Gejammer abtun.
Volle Zustimmung. Es ist einfach eine Schande, dass das bisweilen solange dauert, um als Kassenpatient einen Termin zu bekommen. Deine Lösung? Alles so lassen, wie es ist? Ein falscher Rechtsrat kann natürlich auch verheerende Folgen haben. Aber eine falsche ärztliche Diagnose? Das ist doch nochmal ein Unterschied, oder? War mir schon klar, dass das mit dem Dienstleistungsvertrag kommt :) Ist rechtlich auch vollkommen richtig.
11.09.2022, 12:21
Die Angst vor Fehldiagnosen und der Haftung führt dazu, dass dann auch mal die ungünstigere Variante angenommen und eine Behandlung durchgeführt.
Die Unterscheidung dysplastisches Muttermal und Melanom ist zb manchmal schwierig. Das Labor nimmt dann im Zweifel lieber ein Melanom an und lässt nachschneiden mit Sicherheitsabstand als zu riskieren, dass ein Melanom übersehen wird, was tödliche Folgen und ein hohes Haftungsrisiko hätte.
Dazu kann man was bei Überdiagnosen lesen.
Der Patient denkt dann ein Leben lang, dass er Krebs hatte und geheilt ist mit entsprechenden psychischen Folgen. Schlimmer wäre aber ein übersehenes Melanom.
Die Unterscheidung dysplastisches Muttermal und Melanom ist zb manchmal schwierig. Das Labor nimmt dann im Zweifel lieber ein Melanom an und lässt nachschneiden mit Sicherheitsabstand als zu riskieren, dass ein Melanom übersehen wird, was tödliche Folgen und ein hohes Haftungsrisiko hätte.
Dazu kann man was bei Überdiagnosen lesen.
Der Patient denkt dann ein Leben lang, dass er Krebs hatte und geheilt ist mit entsprechenden psychischen Folgen. Schlimmer wäre aber ein übersehenes Melanom.
11.09.2022, 13:49
Zitat:Deine Erfahrungen sind leider kein Einzelfall und ein Indiz dafür, dass unser Gesundheitssystem nicht mehr richtig funktioniert.
Das Gesundheitssystem in Deutschlad funktioniert ganz hervorragend und ist eines der besten der Welt. Was nicht funktioniert, das ist das davon unabhängige System der gesetzlichen Krankenkassen. Umso bescheuerter ist es, wenn du nun ein Plädoyer für die Mitgliedschaft in diesem System hälst und dabei noch dir selbst den richtigen moralischen Kompass attestierst, während du mit dem Finger auf andere zeigst.
Zitat:Welchen Nutzen haben diese Menschen denn, wenn es so ist, wie du richtig beschreibst?
Ich weiß nicht, ob du Abitur und Examen in der Lotterie gewonnen (oder in Berlin geschrieben) hast. Aber eigentlich ist die Antwort auf diese Frage dermaßen offensichtlich, dass man kaum annehmen kann, dass du diese Frage hier ernsthaft stellen möchtest. Der Nutzen für diese Personen besteht in der Ihnen von den Vertragsärzten der gesetzlichen Krankenkassen angebotenen Heilbehandlungen. Beziehungsweise in der Zahlung der gesetzlichen Krankenkassen an seine Behandler.
Zitat:Das pauschale "nach unten treten", um die eigenen bitteren Erfahrungen zu kompensieren, macht auch hier überhaupt kein Sinn.
Hier tritt niemand nach unten oder anderswohin. Allein du schwingst die moralische Keule, fährst dumm deine erkrankten Mitbürger an, die für sich eine vernünftige Gesundheitsversorgung möchten. Und du glaubst, mit dem Zeigefinger auf Mitbürger zeigen zu können, die jeden Tag viel für die Gesellschaft leisten, aber ihr Einkommen nicht verschwenden wollen (das sind insbesondere Beamte).
Zitat:Nur 770 Euro monatlich?
Und? Wirst du diesen kleinen Betrag von nun an monatlich spenden?
Zitat:Ein falscher Rechtsrat kann natürlich auch verheerende Folgen haben. Aber eine falsche ärztliche Diagnose? Das ist doch nochmal ein Unterschied, oder?
Mit etwas Lebenserfahrung wüsstest du wie jeder andere Leser hier im Forum, dass falscher Rechtsrat weitaus verheerender sein kann als ein falsch diagnostizierter Schnupfen. Insbesondere kann falscher Rechtsrat existenzvernichtend und sogar tötdlich sein. Da du hierfür offenbar kein Bewusstsein hast und auch im Übrigen zu stark verzerrten Betrachtungen neigst, können wir nur hoffen, dass du keinem rechtsberatenden Beruf angehörst.
Zitat:Es ist einfach eine Schande, dass das bisweilen solange dauert, um als Kassenpatient einen Termin zu bekommen.
Die Schande besteht darin, dass du deinen Mitbürgern diese Zustände zumutest und glaubst darüber urteilen zu können, ob sie wohl weiterhin diesen unbrauchbaren Apparat mit über 700 Euro im Monat fördern sollen. Diese 700 Euro treten dann neben die in Deutschland allgemein enorm hohen Abgabenlasten decken die gesamten gesundheitsbedingten Kosten des Beitragszahlers noch lange nicht ab. Andere sollen also weit jenseits der Zumutbarkeitsgrenze (und mehr als du) blechen, damit du weiterhin das Gefühl haben kannst, irgendwie einen Beitrag für gute Gesundheitsversorgung in diesem Land zu leisten.
Zitat:um die eigenen bitteren Erfahrungen zu kompensieren
Hier versucht niemand etwas zu kompensieren. Allenfalls bist du es, der sich weiter den wundervollen Nutzen der gesetzlichen Krankenkassen einreden muss, damit er nicht dem Gefühl ausgesetzt sein muss, er würde vielleicht zu wenig für die Allgemeinheit tun.
Wenn die bitteren Zustände der gesetzlichen Krankenkassen beschrieben werden, dann um dir aufzuzeigen, dass dein heißgliebtes System der gesetzlichen Krankenkassen gar nicht so toll ist und was der Einzelne wohl alles bedenken sollte, wenn er sich für oder gegen die Mitgliedschaft in diesem System entscheidet. Da du offenbar völlig verkennst, welche Aspekte bei einer solchen Entscheidung in die Überlegungen einzubeziehen sind steht es dir in keinster Weise zu, die Entscheidung anderer irgendwie zu missbilligen.
11.09.2022, 13:59
(11.09.2022, 01:04)Gast schrieb: Wir können eigentlich noch froh sein, dass wir nicht in einem Land wie Amerika leben, wo viele Leute sich keine Krankenversicherung leisten können und bei Erkrankungen zigtausende an Schulden angehäuft werden.
Dort verdienen Ärzte auch bis zu einer halben Million jährlich. Nirgendwo sind Krankenbehandlungen teurer. Habe gerade heute eine Reportage darüber gesehen und wie sich eine Frau gefreut hat als sie von einer Hilfsorganisation Zähne bekam.
In Amerika gibt es Krankenversicherungen schon zu spottbilligen Preisen, die sich in Deutschland jeder Pfandsammler leisten könnte. Wenn in Amerika einzelne Gesundheitskosten hoch sind, dann steckt hinter diesen Gesundheitskosten auch eine enorm kostspielige Infrastruktur, medizinische/technische Forschung/Entwicklung und Ausbildung des medizinischen Fachpersonals. In anderen Ländern sind die Kosten deshlab geringer, weil das Lohnniveau dort in Vergleich zu den USA allgemein ein Witz ist und weil es weite Teile der Gesundheitsleistungen dort überhaupt nicht gibt. In den meisten Ländern der Welt bekommt man nur billigen Schrott angeboten. Den gibt es auch in den USA zu kleinen Preisen.
Es gibt ein anderes Land, in dem sich viele Menschen die teure Krankenversicherung gar nicht leisten können, nämlich das schöne Deutschland. In diesem Land gibt es viele Millionen Menschen, die sich nichtmals die vermeintlich kleinen Beiträge für eine gesetzliche Krankenversicherung leisten können. Was passiert in so einem Fall? Ganz einfach: Der Sozialstaat übernimmt die Kosten genau wie in unzähligen anderen Bereichen (Wohnung, Stuidum, ...) auch, wenn sich jemand etwas nichts leisten kann. Die Gesundheitsversorgung der finanziell schwachen wird also nicht durch vermeintliche Soidarität innerhalb des Krankenkassensystem getragen. Das wäre ja nun auch sehr unfair, da Beamte stc. sich daran nunmal allenfalls indirekt beteiligen. Vielmehr wird die Versorgung der finanziell Schwachen wie im Übrigen ja auch (und das dürfte nun niemanden überraschen) durch den Sozialstaat gestemmt. Dieser finanziert sich aus allgemeinen Steuern. Diese zahlt auch (und sogar überproportional), wer "nur" in einer privaten Krankenversicherung versichert ist.
Für die Versorgung der finanziell Schwachen braucht es also keine Krankenkasse.
Witzig, dass du gerade zahnmedizinische Behandlungen ansprichst. Denn bei diesen sind deutsche Krankenkassen mit der Bezahlung besonders zurückhalten. Daher wird zu Recht kein anderer Bereich so häufig durch private Zusatzversicherungen abgedeckt wie Zahnprobleme.
11.09.2022, 14:31
In Amerika leben Leute mit Arbeit sogar in Autos oder teilen sich zu zweit ein 10 m2 Apartment für 1300 Euro monatlich, weil wegen mangelndem Datenschutz keiner eine Wohnung bekommt, der schon mal mit der Miete im Rückstand war. Solche Leute verlieren auch sofort ihre Wohnung, da es auch keinen Mieterschutz wie in Deutschland gibt.
Klar, dass dann auch kein Geld für eine Krankenversicherung da ist, wenn schon das meiste Gehalt für die Wohnung drauf geht.
Klar, dass dann auch kein Geld für eine Krankenversicherung da ist, wenn schon das meiste Gehalt für die Wohnung drauf geht.
11.09.2022, 15:03
(11.09.2022, 13:49)Gast schrieb:Zitat:Deine Erfahrungen sind leider kein Einzelfall und ein Indiz dafür, dass unser Gesundheitssystem nicht mehr richtig funktioniert.
Das Gesundheitssystem in Deutschlad funktioniert ganz hervorragend und ist eines der besten der Welt. Was nicht funktioniert, das ist das davon unabhängige System der gesetzlichen Krankenkassen. Umso bescheuerter ist es, wenn du nun ein Plädoyer für die Mitgliedschaft in diesem System hälst und dabei noch dir selbst den richtigen moralischen Kompass attestierst, während du mit dem Finger auf andere zeigst.
Zitat:Welchen Nutzen haben diese Menschen denn, wenn es so ist, wie du richtig beschreibst?
Ich weiß nicht, ob du Abitur und Examen in der Lotterie gewonnen (oder in Berlin geschrieben) hast. Aber eigentlich ist die Antwort auf diese Frage dermaßen offensichtlich, dass man kaum annehmen kann, dass du diese Frage hier ernsthaft stellen möchtest. Der Nutzen für diese Personen besteht in der Ihnen von den Vertragsärzten der gesetzlichen Krankenkassen angebotenen Heilbehandlungen. Beziehungsweise in der Zahlung der gesetzlichen Krankenkassen an seine Behandler.
Zitat:Das pauschale "nach unten treten", um die eigenen bitteren Erfahrungen zu kompensieren, macht auch hier überhaupt kein Sinn.
Hier tritt niemand nach unten oder anderswohin. Allein du schwingst die moralische Keule, fährst dumm deine erkrankten Mitbürger an, die für sich eine vernünftige Gesundheitsversorgung möchten. Und du glaubst, mit dem Zeigefinger auf Mitbürger zeigen zu können, die jeden Tag viel für die Gesellschaft leisten, aber ihr Einkommen nicht verschwenden wollen (das sind insbesondere Beamte).
Zitat:Nur 770 Euro monatlich?
Und? Wirst du diesen kleinen Betrag von nun an monatlich spenden?
Zitat:Ein falscher Rechtsrat kann natürlich auch verheerende Folgen haben. Aber eine falsche ärztliche Diagnose? Das ist doch nochmal ein Unterschied, oder?
Mit etwas Lebenserfahrung wüsstest du wie jeder andere Leser hier im Forum, dass falscher Rechtsrat weitaus verheerender sein kann als ein falsch diagnostizierter Schnupfen. Insbesondere kann falscher Rechtsrat existenzvernichtend und sogar tötdlich sein. Da du hierfür offenbar kein Bewusstsein hast und auch im Übrigen zu stark verzerrten Betrachtungen neigst, können wir nur hoffen, dass du keinem rechtsberatenden Beruf angehörst.
Zitat:Es ist einfach eine Schande, dass das bisweilen solange dauert, um als Kassenpatient einen Termin zu bekommen.
Die Schande besteht darin, dass du deinen Mitbürgern diese Zustände zumutest und glaubst darüber urteilen zu können, ob sie wohl weiterhin diesen unbrauchbaren Apparat mit über 700 Euro im Monat fördern sollen. Diese 700 Euro treten dann neben die in Deutschland allgemein enorm hohen Abgabenlasten decken die gesamten gesundheitsbedingten Kosten des Beitragszahlers noch lange nicht ab. Andere sollen also weit jenseits der Zumutbarkeitsgrenze (und mehr als du) blechen, damit du weiterhin das Gefühl haben kannst, irgendwie einen Beitrag für gute Gesundheitsversorgung in diesem Land zu leisten.
Zitat:um die eigenen bitteren Erfahrungen zu kompensieren
Hier versucht niemand etwas zu kompensieren. Allenfalls bist du es, der sich weiter den wundervollen Nutzen der gesetzlichen Krankenkassen einreden muss, damit er nicht dem Gefühl ausgesetzt sein muss, er würde vielleicht zu wenig für die Allgemeinheit tun.
Wenn die bitteren Zustände der gesetzlichen Krankenkassen beschrieben werden, dann um dir aufzuzeigen, dass dein heißgliebtes System der gesetzlichen Krankenkassen gar nicht so toll ist und was der Einzelne wohl alles bedenken sollte, wenn er sich für oder gegen die Mitgliedschaft in diesem System entscheidet. Da du offenbar völlig verkennst, welche Aspekte bei einer solchen Entscheidung in die Überlegungen einzubeziehen sind steht es dir in keinster Weise zu, die Entscheidung anderer irgendwie zu missbilligen.
Habe ich dir vielleicht in einem anderen Zusammenhang auf den Schlips getreten, oder warum wirst du so persönlich? Das habe ich geschrieben:
"Meinst du das ernst? Im Zusammenhang mit einer Erkrankung von Gewinner oder Nutznießer zu sprechen, ist schon ziemlich absurd. Ich habe schon immer gut verdient und hatte zum Glück auch noch keine schweren Erkrankungen. Aber gehadert habe ich damit noch nie. Ich bin im Gegenteil froh, dass wir in einer Gesellschaft leben, in dem ein Mensch, der Schmerzen hat, die Schmerzen nicht mit sich rumtragen muss, sondern auch unabhängig von seinen finanziellen Verhältnissen zum Arzt gehen kann, um sich helfen zu lassen. Womit ich hadere ist vielmehr, dass Gesundheitsvorsorge immer mehr zur Dienstleistung wird. Und ich vermute, dass das auch ein Stück weit mit dem System der Privatversicherung zu tun hat."
Hintergrund meiner Aussage war ein Satz aus einem vorausgegangen Beitrag, in dem es hieß, dass Langzeitarbeitslose, Immigranten und Menschen mit einer kostspieligen Erkrankung die Nutznießer des gegenwärtigen Gesundheitssystems seien; und diese Aussage war, entgegen deiner Suggestion, nicht neutral gemeint. Ich finde die Aussage deshalb nach wie vor absurd. Und du widersprichst dir natürlich auch selber. In deinem vorangegangen Beitrag hast du mich noch dahingehend zurechtgewiesen, dass der Beitrag, den ich an das Gesundheitssystem leiste, diesen Menschen gar nicht zu Gute kommen würde. Das habe ich im Übrigen auch gar nicht in Abrede gestellt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass ich Transferleistungen im Gesundheitssystem für eine Selbstverständlichkeit halte.
Ein einfaches Beispiel: Bei einem jungen Mann wird nach Abschluss des Studiums Krebs diagnostiziert? Kann er die Behandlung selber bezahlen? Nein. Ob das nun unfair ist, dass er seine Behandlung nicht selber bezahlen muss, soll jeder für sich beantworten. Für mich ist es jedenfalls selbstverständlich, dass ihm geholfen wird.
Das System der Privatversicherung kritisiere ich dahingehend, dass es die ärztliche Versorgung noch mehr in Richtung gewinnorientierte Gesundheitsversorgung rückt; es wird schon einen Grund haben, warum privatversicherte Patienten schneller einen Termin bekommen. Natürlich ist das in einem gewissen Rahmen auch in Ordnung. Die Grenze ist für mich aber überschritten, wenn der betriebswirtschaftliche Erfolg über dem Wohl des Patienten liegt; das hast du ja, wie du selbst berichtest, am eigenen Leib erfahren müssen. Sollte die PKV deshalb abgeschafft werden? Keine Ahnung. Da kenne ich mich tatsächlich zu wenig aus.
11.09.2022, 15:20
Zitat:Hintergrund meiner Aussage war ein Satz aus einem vorausgegangen Beitrag, in dem es hieß, dass Langzeitarbeitslose, Immigranten und Menschen mit einer kostspieligen Erkrankung die Nutznießer des gegenwärtigen Gesundheitssystems seien. Diese Aussage finde ich nach wie vor absurd.
Diese Tatsache ist so offensichtlich zutreffend, dass es mich schon sehr wundern würde, wenn die jemand ernsthaft in Zweifel ziehen wollen würde.
Zitat:Bei einem jungen Mann wird nach Abschluss des Studiums Krebs diagnostiziert? Kann er die Behandlung selber bezahlen? Nein. Ob das nun unfair ist, dass er seine Behandlung nicht selber bezahlen muss, soll jeder für sich beantworten. Für mich ist es jedenfalls selbstverständlich, dass ihm geholfen wird.
Das ist dermaßen themenfremd und von der Entscheidung pro/contra private Krankenversicherung völlig unabhängig, dass es keines weiteren Kommentars bedarf.
Zitat:Das System der Privatversicherung kritisiere ich dahingehend, dass es die ärztliche Versorgung noch mehr in Richtung gewinnorientierte Gesundheitsversorgung rückt
Was eine total bescheuerte These ist, die auch deutliche Kenntnisdefizite zurückzuführen sein dürfte.
Zitat:es wird schon einen Grund haben, warum privatversicherte Patienten schneller einen Termin bekommen.
Ja. Das hat einen ganz einfachen Grund. Beziehungsweise eigentlich sogar drei hauptsächliche Gründe. Da dir diese offenbar völlig unbekannt sind, bist du auch nicht dazu qualifiziert, an einer seriösen Diskussion über das Pro/Contra einer privaten Krankenversicherung zu diskutieren. Gewinnorientierung mag es geben (und das völlig zu Recht und zu Gunsten der Allgemeinheit). Aber die Gewinnorientierung hat nicht ansatzweise etwas mit einer privaten Krankenversicherung zu tun.
Zitat:Die Grenze ist für mich aber überschritten, wenn der betriebswirtschaftliche Erfolg über dem Wohl des Patienten liegt; das hast du ja, wie du selbst berichtest, am eigenen Leib erfahren müssen.
Nein. Musste ich nicht. Wie kommst du auf so einen Unfug? Was viele Menschen hingegen tatsächlich tagtäglich erfahren müssen: Die Überteuerung und Mangelhaftigkeit der gesetzlichen Krankenkassen.
11.09.2022, 15:33
(11.09.2022, 15:20)Gast schrieb:Zitat:Hintergrund meiner Aussage war ein Satz aus einem vorausgegangen Beitrag, in dem es hieß, dass Langzeitarbeitslose, Immigranten und Menschen mit einer kostspieligen Erkrankung die Nutznießer des gegenwärtigen Gesundheitssystems seien. Diese Aussage finde ich nach wie vor absurd.
Diese Tatsache ist so offensichtlich zutreffend, dass es mich schon sehr wundern würde, wenn die jemand ernsthaft in Zweifel ziehen wollen würde.
Zitat:Bei einem jungen Mann wird nach Abschluss des Studiums Krebs diagnostiziert? Kann er die Behandlung selber bezahlen? Nein. Ob das nun unfair ist, dass er seine Behandlung nicht selber bezahlen muss, soll jeder für sich beantworten. Für mich ist es jedenfalls selbstverständlich, dass ihm geholfen wird.
Das ist dermaßen themenfremd und von der Entscheidung pro/contra private Krankenversicherung völlig unabhängig, dass es keines weiteren Kommentars bedarf.
Zitat:Das System der Privatversicherung kritisiere ich dahingehend, dass es die ärztliche Versorgung noch mehr in Richtung gewinnorientierte Gesundheitsversorgung rückt
Was eine total bescheuerte These ist, die auch deutliche Kenntnisdefizite zurückzuführen sein dürfte.
Zitat:es wird schon einen Grund haben, warum privatversicherte Patienten schneller einen Termin bekommen.
Ja. Das hat einen ganz einfachen Grund. Beziehungsweise eigentlich sogar drei hauptsächliche Gründe. Da dir diese offenbar völlig unbekannt sind, bist du auch nicht dazu qualifiziert, an einer seriösen Diskussion über das Pro/Contra einer privaten Krankenversicherung zu diskutieren. Gewinnorientierung mag es geben (und das völlig zu Recht und zu Gunsten der Allgemeinheit). Aber die Gewinnorientierung hat nicht ansatzweise etwas mit einer privaten Krankenversicherung zu tun.
Zitat:Die Grenze ist für mich aber überschritten, wenn der betriebswirtschaftliche Erfolg über dem Wohl des Patienten liegt; das hast du ja, wie du selbst berichtest, am eigenen Leib erfahren müssen.
Nein. Musste ich nicht. Wie kommst du auf so einen Unfug? Was viele Menschen hingegen tatsächlich tagtäglich erfahren müssen: Die Überteuerung und Mangelhaftigkeit der gesetzlichen Krankenkassen.
Dies hast du zwei Beiträge vorher geschrieben:
"Während bei mir sonst alles im Leben in Lot war, wurde ich von einem Schicksalsschlag ereilt. Ich musst mich zeitnah in Behandlung begeben. Die ach so tolle gesetzliche Krankensozialversicherung (und damit auch du!) hat mich aber im Stich gelassen. Sie konnte mir nicht die notwendigen Termine anbieten. Da ich dazu bereit (und in der Lage war), die Kosten privat zu tragen, konnte ich dann die erstbesten Telefonnummern anrufen und habe dann für mehr oder weniger schon den nächsten Tag Termine bei ausgewählten Fachleuten ihres Gebiets angeboten bekommen. Die Kosten für meine Behandlung wollte ich dann nachträglich von meiner gesetzlichen Krankenkasse ersetzen lassen. Die ach so tolle gesetzliche Krankensozialversicherung (und damit auch du!) hat mich aber ein zweites Mal im Stich gelassen."
Augenscheinlich konntest du dir also nur helfen, weil du über die finanziellen Mittel verfügt hast. Ich finde das bedauerlich, und da bin ich vollkommen mit dir auf einer Linie. Ich kann hier deshalb auch meinen Frieden mit unserem Dialog schließen.
11.09.2022, 21:46
Was hattest du denn, wenn man fragen darf? Konnte das gut behandelt werden?
Ich finde es gut, dass du so viel ans rote Kreuz spendest.
Jeder kann durch Krankheit oder Schicksalsschlag in das Sozialsystem rutschen, vor allem wenn es nach Abschluss des Studiums oder im Studium ist und da finde ich es auch gut, dass hierzulande jeder versichert ist und zu den Sorgen nicht noch Geldsorgen wegen Behandlungskosten hinzukommen, egal wie mangelhaft die gesetzliche KV ist. Die meisten müssen sich nun mal in der GV versichern. Mit etwas Geld kann man höchstens mit privaten Zusatzversicherungen aufrüsten.
Ich finde es gut, dass du so viel ans rote Kreuz spendest.
Jeder kann durch Krankheit oder Schicksalsschlag in das Sozialsystem rutschen, vor allem wenn es nach Abschluss des Studiums oder im Studium ist und da finde ich es auch gut, dass hierzulande jeder versichert ist und zu den Sorgen nicht noch Geldsorgen wegen Behandlungskosten hinzukommen, egal wie mangelhaft die gesetzliche KV ist. Die meisten müssen sich nun mal in der GV versichern. Mit etwas Geld kann man höchstens mit privaten Zusatzversicherungen aufrüsten.