12.11.2021, 18:13
(12.11.2021, 13:40)Gast schrieb:(12.11.2021, 11:51)Gast 123 schrieb:Das Ghostwriting widerspricht grundlegenden wissenschaftlichen Standards. Da ist nichts schönzureden.(11.11.2021, 18:28)Gast schrieb:(11.11.2021, 17:56)HerrKules schrieb: Bzgl. Tagen und Tauchzeit würde ich verhandeln. Die sind i.d.R. sowieso offen, also kannst du da deine gute Position ausspielen. Bezweifle aber, dass man beim Gehalt verhandeln wird. Vielleicht noch eher, indem du sowas raushandelst wie zwei Tage vor Ort und ein Tag im Homeoffice Aufsätze für den Partner schreiben oder so, bei Bezahlung für 3 TageWer schreibt denn freiwillig Aufsätze für andere? Wenn schon, dann mit anderen (als Co-Autor).
Absoluter Standard in Kanzleien, dass dort Refs und WiMi erstmal für die Chefs den Ghostwriter spielen.
Sicher, gibt immer wieder welche, die sich dem ganzen verweigern.. und dann wundern, wieso sie später nicht übernommen werden.
Ob ein guter Referendar übernommen wird, ist ihm meist weniger wichtig als der jeweiligen Kanzlei. Gute Leute finden überall ihren Platz. Wer als Partner meint, seinen Ausbildungsauftrag durch die Delegation von (wissenschaftswidrige) Ghostwritingaufgaben zu erfüllen, macht nun nicht gerade Werbung für die Associatetätigkeit bei ihm...
Dein Beitrag zeigt gut, wieso solche kleinen Aufträge bei WiMis/Refs echt aufschlussreich sein können. Wer sich da so schon sperrt/kompliziert anstellt, den braucht man später auch nicht im Team haben, wenn es um richtig wichtige Dinge geht.
Und ob du's glaubst oder nicht, der einzelne Referendar oder 1st year Associate ist durchlaufende Ware. Klar, ist mal ärgerlich, wenn man einen gerne hätte aber nicht bekommt, aber das Kanzlei-Wohl hängt da nicht vom einzelnen Individuum ab.
12.11.2021, 19:10
(12.11.2021, 18:13)Gast 123 schrieb:Ach, das "Durchlaufposten"-Narrativ. Lässt sich übrigens genauso umdrehen: Es gibt an nahezu jedem Standort eine gleichwertige Alternativkanzlei. Klar, ist mal ärgerlich, wenn man als Bewerber eine Absage bekommt. Aber der erfolgreiche Verlauf der Karriere hängt nicht von einer einzelnen Kanzlei ab. Dass wir einen Bewerbermarkt haben, zeigt schon die erneute Gehalts-Rallye.(12.11.2021, 13:40)Gast schrieb:(12.11.2021, 11:51)Gast 123 schrieb:Das Ghostwriting widerspricht grundlegenden wissenschaftlichen Standards. Da ist nichts schönzureden.(11.11.2021, 18:28)Gast schrieb:(11.11.2021, 17:56)HerrKules schrieb: Bzgl. Tagen und Tauchzeit würde ich verhandeln. Die sind i.d.R. sowieso offen, also kannst du da deine gute Position ausspielen. Bezweifle aber, dass man beim Gehalt verhandeln wird. Vielleicht noch eher, indem du sowas raushandelst wie zwei Tage vor Ort und ein Tag im Homeoffice Aufsätze für den Partner schreiben oder so, bei Bezahlung für 3 TageWer schreibt denn freiwillig Aufsätze für andere? Wenn schon, dann mit anderen (als Co-Autor).
Absoluter Standard in Kanzleien, dass dort Refs und WiMi erstmal für die Chefs den Ghostwriter spielen.
Sicher, gibt immer wieder welche, die sich dem ganzen verweigern.. und dann wundern, wieso sie später nicht übernommen werden.
Ob ein guter Referendar übernommen wird, ist ihm meist weniger wichtig als der jeweiligen Kanzlei. Gute Leute finden überall ihren Platz. Wer als Partner meint, seinen Ausbildungsauftrag durch die Delegation von (wissenschaftswidrige) Ghostwritingaufgaben zu erfüllen, macht nun nicht gerade Werbung für die Associatetätigkeit bei ihm...
Dein Beitrag zeigt gut, wieso solche kleinen Aufträge bei WiMis/Refs echt aufschlussreich sein können. Wer sich da so schon sperrt/kompliziert anstellt, den braucht man später auch nicht im Team haben, wenn es um richtig wichtige Dinge geht.
Und ob du's glaubst oder nicht, der einzelne Referendar oder 1st year Associate ist durchlaufende Ware. Klar, ist mal ärgerlich, wenn man einen gerne hätte aber nicht bekommt, aber das Kanzlei-Wohl hängt da nicht vom einzelnen Individuum ab.
Nur zur Erinnerung: Der Fragesteller hat ein ordentliches "gut" im ersten Examen und gehört damit zu den Jahrgangsbesten. Das mag zwar zu keinem höheren Gehalt führen. Die Ausbildungskanzlei wird aber gut daran tun, ihm die Mandatsarbeit während der Station näherzubringen. Den Ref für einen erheblichen Teil seiner Station als Ghostwriter zu nutzen, bringt keinem der Beteiligten etwas. Jeder, der schon einmal einen (vernünftigen) Aufsatz geschrieben hat, wird zudem wissen, dass das ein zeitaufwendiges Unterfangen und definitiv kein "kleiner Auftrag" ist.
Aber was beschwere ich mich? Sollen die Partner das so handhaben, wenn sie das als erfolgversprechend ansehen. Ich würde ihnen schon in ihrem ureigensten Interesse davon abraten. Zum einen dürfte der Aufsatz bei der Co-Autorenschaft des Refs deutlich besser werden - Stichwort skin in the game. Zum anderen zeigt es dem Ref Wertschätzung und er kommt idealerweise als Associate zurück.
19.11.2021, 17:51
Das ist zwar alles richtig und ich würde mir wünschen, dass das deutlich mehr WiMis, Referendare und Associates so sehen.
Andererseits ist es auch bei Schriftsatzentwürfen und ähnlichem üblich, dass der Partner unterzeichnet, was er nicht geschrieben hat. Da wird dann kein großer Unterschied zum Aufsatz, Kommentarbeiträgen, Handbüchern etc. gemacht. Umgekehrt kann man sich als Partner irgendwann ebenfalls an den Associates "bedienen". Zumal nicht jeder gleich viel Wert auf "Exposure" durch wissenschaftliche Aufsätze legt. So funktioniert es am Ende für die Kanzleien.
Andererseits ist es auch bei Schriftsatzentwürfen und ähnlichem üblich, dass der Partner unterzeichnet, was er nicht geschrieben hat. Da wird dann kein großer Unterschied zum Aufsatz, Kommentarbeiträgen, Handbüchern etc. gemacht. Umgekehrt kann man sich als Partner irgendwann ebenfalls an den Associates "bedienen". Zumal nicht jeder gleich viel Wert auf "Exposure" durch wissenschaftliche Aufsätze legt. So funktioniert es am Ende für die Kanzleien.