23.04.2021, 13:05
(23.04.2021, 12:37)Gast schrieb:(23.04.2021, 12:31)HerrKules schrieb: hä?
Weil sich diese Frage nicht stellen würde, wenn man auch nur ein grundlegendes Verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen und Unternehmensfinanzierung hätte.
1. Wirtschaft ist Pflichtfach in der Schule. Jedenfalls da, wo ich herkomme.
2. Der TE hat offensichtlich "Umsatz generieren" mit "Mandate akquirieren" gleichgesetzt. Reimt sich ja auch. Also kein Grund für Schnappatmung.
23.04.2021, 13:19
(23.04.2021, 11:29)HerrKules schrieb: So ganz falsch liegt der TE nicht. Der Umsatz ist z.T. ja gar nicht zu beziffern. Wenn nach RVG abgerechnet wird oder die gebillten Stunden zusammengestrichen werden müssen, weil die Rechnung sonst zu hoch wird, dann ist die Mitarbeit am Fall eines anderen (des Partners) ja kaum zu quantifizieren. Oder der Partner gibt einem nur die blöden 2000€-Mandante, die die Tochter des seines besten Mandanten anbringt.
Es gibt da einen Punkt in der Realität, den viele Studenten/Berufseinsteiger übersehen: Es ist oftmals egal, wer "schuld" hat. Es geht um das Ergebnis, die Schuldfrage stellt der Chef nicht. Ein wirtschaftlich nicht rentabler Mitarbeiter wird in der Regel mittelfristig ausgetauscht werden. Wieso er wirtschaftlich nicht rentabel ist, ob das seine Schuld ist oder nicht, das interessiert am Ende selten.
Das ist ein bisschen wie beim Fußball. Wenn das Team nicht gewinnt, tauscht man irgendwann den Trainer aus. Egal, ob es am Trainer liegt oder nicht.
23.04.2021, 13:31
TE hier: Ich habs verstanden. Mich hat einfach nur beschäftigt, warum alle vom Umsatz machen reden, wenn sie angestellt sind...
DASS ICH MICH FÜR DEN CHEF RENTIEREN MUSS; DAS IST MIR KLAR!!
danke dennoch
DASS ICH MICH FÜR DEN CHEF RENTIEREN MUSS; DAS IST MIR KLAR!!
danke dennoch
23.04.2021, 15:49
29.04.2021, 10:19
(23.04.2021, 13:19)Gasto schrieb:(23.04.2021, 11:29)HerrKules schrieb: So ganz falsch liegt der TE nicht. Der Umsatz ist z.T. ja gar nicht zu beziffern. Wenn nach RVG abgerechnet wird oder die gebillten Stunden zusammengestrichen werden müssen, weil die Rechnung sonst zu hoch wird, dann ist die Mitarbeit am Fall eines anderen (des Partners) ja kaum zu quantifizieren. Oder der Partner gibt einem nur die blöden 2000€-Mandante, die die Tochter des seines besten Mandanten anbringt.
Es gibt da einen Punkt in der Realität, den viele Studenten/Berufseinsteiger übersehen: Es ist oftmals egal, wer "schuld" hat. Es geht um das Ergebnis, die Schuldfrage stellt der Chef nicht. Ein wirtschaftlich nicht rentabler Mitarbeiter wird in der Regel mittelfristig ausgetauscht werden. Wieso er wirtschaftlich nicht rentabel ist, ob das seine Schuld ist oder nicht, das interessiert am Ende selten.
Das ist ein bisschen wie beim Fußball. Wenn das Team nicht gewinnt, tauscht man irgendwann den Trainer aus. Egal, ob es am Trainer liegt oder nicht.
Du hast mich falsch verstanden. Mir ging es nicht um Schuld. Für den Arbeitgeber ist relevant, wie viel Umsatz (oder Gewinn) ein Angestellter bringt. Das Problem ist aber, wie man diesen Umsatz beziffern soll. Einfach nur die Abrechnungen der Mandate, die der Angestellte (alleine) bearbeitet hat anzuschauen, verzerrt das Bild eben.
Beispiel: Tochter des Geschäftsführeres eines Mittelständlers hatte Autounfall und braucht rechtliche Hilfe. Angestellter RA bearbeitet Unfallmandat super, gibt 2000€ Umsatz. Dafür hat der Angestellte aber ewig gebraucht. Geschäftsführer findet Einsatz super und bleibt deswegen mit der Gesellschaft beim Partner des Angestellten, statt, wie geplant, zu einer größeren Kanzlei zu wechseln. Umsatz: 50.000€.
Die 50.000€ tauchen auf keinem Zettel auf. Dass die ggf. Arbeitgeber, insbesondere bei Verhandlungen, nur die Zahlen gelten lassen, die schwarz auf weiß auf einer Rechnung stehen, mag sein. Ist dann aber nicht besonders weitsichtig.
29.04.2021, 10:49
(29.04.2021, 10:19)HerrKules schrieb:(23.04.2021, 13:19)Gasto schrieb:(23.04.2021, 11:29)HerrKules schrieb: So ganz falsch liegt der TE nicht. Der Umsatz ist z.T. ja gar nicht zu beziffern. Wenn nach RVG abgerechnet wird oder die gebillten Stunden zusammengestrichen werden müssen, weil die Rechnung sonst zu hoch wird, dann ist die Mitarbeit am Fall eines anderen (des Partners) ja kaum zu quantifizieren. Oder der Partner gibt einem nur die blöden 2000€-Mandante, die die Tochter des seines besten Mandanten anbringt.
Es gibt da einen Punkt in der Realität, den viele Studenten/Berufseinsteiger übersehen: Es ist oftmals egal, wer "schuld" hat. Es geht um das Ergebnis, die Schuldfrage stellt der Chef nicht. Ein wirtschaftlich nicht rentabler Mitarbeiter wird in der Regel mittelfristig ausgetauscht werden. Wieso er wirtschaftlich nicht rentabel ist, ob das seine Schuld ist oder nicht, das interessiert am Ende selten.
Das ist ein bisschen wie beim Fußball. Wenn das Team nicht gewinnt, tauscht man irgendwann den Trainer aus. Egal, ob es am Trainer liegt oder nicht.
Du hast mich falsch verstanden. Mir ging es nicht um Schuld. Für den Arbeitgeber ist relevant, wie viel Umsatz (oder Gewinn) ein Angestellter bringt. Das Problem ist aber, wie man diesen Umsatz beziffern soll. Einfach nur die Abrechnungen der Mandate, die der Angestellte (alleine) bearbeitet hat anzuschauen, verzerrt das Bild eben.
Beispiel: Tochter des Geschäftsführeres eines Mittelständlers hatte Autounfall und braucht rechtliche Hilfe. Angestellter RA bearbeitet Unfallmandat super, gibt 2000€ Umsatz. Dafür hat der Angestellte aber ewig gebraucht. Geschäftsführer findet Einsatz super und bleibt deswegen mit der Gesellschaft beim Partner des Angestellten, statt, wie geplant, zu einer größeren Kanzlei zu wechseln. Umsatz: 50.000€.
Die 50.000€ tauchen auf keinem Zettel auf. Dass die ggf. Arbeitgeber, insbesondere bei Verhandlungen, nur die Zahlen gelten lassen, die schwarz auf weiß auf einer Rechnung stehen, mag sein. Ist dann aber nicht besonders weitsichtig.
Natürlich gibt es so Fälle und sowas macht man mal. Wenn ich einen Aufsatz schreibe oder ein Webinar für (potentielle) Mandanten halte, schlägt sich das auch nicht sofort im Umsatz nieder. Das drückt meinen Umsatz aber nicht großartig, sondern läuft eben unter ferner liefen. Und ich erwähne es in meinen Gehaltsverhandlungen natürlich auch im Sinne von "ich arbeite nicht nur stur ab, sondern mach auch was für die Kanzlei". So könnte man es in deinem Fall auch einbringen.
Wenn ich als angestellter RA aber nur/überwiegend diese "Bullshit" Fälle bearbeite, dann sollte ich mir doch Gedanken machen. Darum ging es mir.
29.04.2021, 12:03
Werden Renos dann auch nach dem Umsatz beurteilt? Wenn ein, warum sollte für angestellte RAs was anderes gelten?
29.04.2021, 12:05
29.04.2021, 12:17
ich mache die rechnung anders auf:
für jedes mandat, dass ich dem partner abnehme und selbstständig bearbeite, kann er ein weiteres annehmen.
bedeutet wenn ich ihm den ganzen kleinkram abnehme, dann kann er selbst vielleicht mehr umsatz genererieren, und dadurch wesentlich besser dastehen als ohne die entlastung durch mich.
dafür müsste er allerdings mehr angebot als kapazität haben, doch setzte ich das vorraus, wenn man jemand neues einstellen möchte.
für jedes mandat, dass ich dem partner abnehme und selbstständig bearbeite, kann er ein weiteres annehmen.
bedeutet wenn ich ihm den ganzen kleinkram abnehme, dann kann er selbst vielleicht mehr umsatz genererieren, und dadurch wesentlich besser dastehen als ohne die entlastung durch mich.
dafür müsste er allerdings mehr angebot als kapazität haben, doch setzte ich das vorraus, wenn man jemand neues einstellen möchte.
29.04.2021, 12:17
(29.04.2021, 12:05)Gast schrieb:(29.04.2021, 12:03)Gast schrieb: Werden Renos dann auch nach dem Umsatz beurteilt? Wenn ein, warum sollte für angestellte RAs was anderes gelten?
Wenn nein muss es heissen
Die Umsatzbeteiligung ist schlicht ein Bestandteil vom Gehalt. Die Kanzlei könnte mir auch ein deutlich höheres Fixgehalt zahlen, was ich über meinen Umsatz rechtfertige. Weil sie das aber nicht wollen, haben wir eine Risikoteilung gemacht. Wenn ich wenig Umsatz mache, ist mein Gesamtgehalt etwas niedriger, wenn ich viel Umsatz mache, ist es höher.
Könnten wir bei einer Reno auch machen. Zahlen wir ihr nur noch 60% des aktuellen Gehalts und der Rest ist Bonus abhängig vom Umsatz des Dezernats. Wenn es gut läuft, bekommen sie nochmal 60% als Bonus, wenn es schlecht läuft 20%, so dass ihr Gehalt sich zwischen 80% und 120% des aktuellen Gehalts bewegen würde. Das würde so gut wie keine Reno machen.