30.09.2020, 14:35
(30.09.2020, 14:29)Gast 123 schrieb:(30.09.2020, 14:19)Gast schrieb:(30.09.2020, 14:10)Gast 123 schrieb:(30.09.2020, 13:49)Gast schrieb:(30.09.2020, 12:25)Gast schrieb: so dachte ich auch. bei 95% der Menschen ist das so. aber dann lernt man Ausnahmen kennen die 12h-15h durchpowern können. Die Leute gibt es. Das sind oft welche die hoch zweistellig schreiben.
Die Note ist also abhängig von Fleiß. Wenn man jeden Tag so viel lernt, hat man keine Zeit Sozialkompetenz zu entwickeln. Also kann man daraus schließen, dass Leute mit hohen Noten in der Regel weniger Sozialkompetenz haben als solche mit niedrigeren Noten, die noch was anderes gemacht haben.
Es ist ein Trugschluss bzw. Irrglaube, dass die Note streng mit der Lernzeit korreliert. Es gilt nicht 4 Stunden = 4 Punkte, 7 Stunden = 7 Punkte und 12 Stunden = 12 Punkte.
Es wird zwar eine gewisse Mindestlernzeit benötigt aber die ist nicht so hoch, dass sie die sozialen Kontakte erheblich beeinträchtigt.
Ich habe ca. 8 Std.am Tag gelernt und knapp 5 P. schriftlich im 1. gehabt. Nach deiner Berechnung müsste ich 8 P. haben, nach meiner Abinote müsste ich 7,5 haben.
Also wenn man für 5 P. 8 Std. benötigt, benötigt man für alles darüber mehr als 8 Std. täglich.
Junge... ich habe geschrieben "es gilt nicht". Dass du nun sagst "nach deiner Berechnung müsste ich 8 P. haben", zeigt, dass du den Text offensichtlich nicht sehr genau gelesen hast.
Ich habe auch ca. 8 Stunden am Tag gelernt und doppel-vb. 8 Stunden am Tag genügen vollkommen, die Frage ist nur, wie man diese Lernzeit nutzt.
Und - ohne jemandem zu nahe treten zu wollen - ein Stück weit ist es auch eine Frage des Talents. Also nicht mal die Note am Ende, sondern mit welche Aufwand man sie erreicht. Ich kenne Leute, die haben extrem viel gemacht (auch mehr als 8h pro Tag) und trotzdem nur ein hohes Ausreichend und ebenso welche, die haben die ganze Vorbereitungszeit lang gesoffen und nur so 3 h pro Tag gemacht und haben trotzdem VB. Es wäre etwas zu einfach, anzunehmen, dass man automatisch eine bessere Note bekommt, wenn man mehr lernt. Das ist doch bei jedem individuell.
30.09.2020, 14:36
Ich hab ehrlich gesagt für beide Examina kaum gelernt. Auf den Schnitt runtergerechnet vielleicht 1h am Tag. Hat für 6 und 5 Punkte gereicht. Mehr hab ich in meinen Kopf nicht reinbekommen. Wenn man sich wie ich fast nichts auswendig merken kann, hat man bei Jura echt Probleme. Ich vermute, dass mir Naturwissenschaften, wo sich vieles aus der Logik heraus erschließt, im Nachhinein leichter gefallen wäre.
Nächste Woche dann Verbesserungsversuch. Hab absolut nichts glernt, aber dafür fast 1 Jahr Berufserfahrung als Anwalt. Mal gucken, wie es läuft...
Nächste Woche dann Verbesserungsversuch. Hab absolut nichts glernt, aber dafür fast 1 Jahr Berufserfahrung als Anwalt. Mal gucken, wie es läuft...
30.09.2020, 15:38
Jura ist zum größten Teil auswendig lernen. Manche haben ein fotografisches Gedächtnis und sind jung, die brauchen weniger Lernzeit. Leute über 30 oder mit schlechtem Gedächtnis müssen länger lernen. Aufbau, Definitionen und Formulierungen sowie den Stil und die Reihenfolge muss man eben auswendig lernen und vieles wissen, das geht nur mit viel lesen und auswendig lernen. Mit dem Kommentar alleine kommt man da nicht weit.
Das Gedächtnis hat aber nicht viel mit Intelligenz zu tun, sondern mit Anlage, Alter und Gesundheit. Es gibt ja auch zerstreute Genies, die vergessen, wo sie ihren Schlüssel oder ihre Kreditkarte hingelegt haben und das soll sogar ein Zeichen für Schlauheit sein so wie Unordnung (kreatives Chaos).
Das Gedächtnis hat aber nicht viel mit Intelligenz zu tun, sondern mit Anlage, Alter und Gesundheit. Es gibt ja auch zerstreute Genies, die vergessen, wo sie ihren Schlüssel oder ihre Kreditkarte hingelegt haben und das soll sogar ein Zeichen für Schlauheit sein so wie Unordnung (kreatives Chaos).
30.09.2020, 15:59
Wer ernsthaft denkt, Jura wäre zum größten Teil auswendig lernen, der hat es nie wirklich verstanden.
Klar muss man die ein oder andere (Standard-)Definition auswendig draufhaben, um im Examen gut zu punkten. Aber entscheidend für eine gute Note ist und bleibt das Struktur- und Systemverständnis. Und genau daran hapert es meistens. Für viele ist "bequemer" (weil intelektuell weniger anspruchsvoll) bspw. zwei Wochen damit zu verbringen Karteikarten mit Definitionen durchzugehen und Standardkonstellationen mit den zugehörigen Standardproblemen auswendig zu lernen, statt sich in diesen zwei Woche hinzusetzen und die Systematik der §§ 280ff BGB wirklich zu durchdringen.
Erst wenn man dieses Strukturverständnis aufgebaut hat, wird das Auswendiglernen wirklich effektiv und kann dann auch ggfs. den Unterschied zwischen 9,0 und 11,5 Punkten machen. Ansonsten bleibt alles nur Stückwerk, das man nie wirklich zu einem Gesamtbild zusammensetzen kann.
Klar muss man die ein oder andere (Standard-)Definition auswendig draufhaben, um im Examen gut zu punkten. Aber entscheidend für eine gute Note ist und bleibt das Struktur- und Systemverständnis. Und genau daran hapert es meistens. Für viele ist "bequemer" (weil intelektuell weniger anspruchsvoll) bspw. zwei Wochen damit zu verbringen Karteikarten mit Definitionen durchzugehen und Standardkonstellationen mit den zugehörigen Standardproblemen auswendig zu lernen, statt sich in diesen zwei Woche hinzusetzen und die Systematik der §§ 280ff BGB wirklich zu durchdringen.
Erst wenn man dieses Strukturverständnis aufgebaut hat, wird das Auswendiglernen wirklich effektiv und kann dann auch ggfs. den Unterschied zwischen 9,0 und 11,5 Punkten machen. Ansonsten bleibt alles nur Stückwerk, das man nie wirklich zu einem Gesamtbild zusammensetzen kann.
30.09.2020, 16:07
Macht doch einfach einen eigenen Thread auf, wenn ihr darüber diskutieren wollt, wie sich gute Noten zusammensetzen und inwieweit da Fleiß und Auswendiglernen eine Rolle spielen.
Hier geht es immer noch um gute Noten und das Verhältnis zur Sozialkompetenz. :P
Hier geht es immer noch um gute Noten und das Verhältnis zur Sozialkompetenz. :P
30.09.2020, 16:08
Gutes Examen bedeutet, man hat gute Klausuren geschrieben. Klausuren bestehen aus Schemata, Definitionen, Meinungsstreiten. Das alles kann man lernen - und zudem durch viel Klausur schreiben üben, sein Wissen auch auf das Blatt derartig zu bringen, dass der Korrektor das abhacken kann. Mein Dr-Vater hat mal gesagt "zwischen 4 und 7 Punkten liegen Welten, zwischen 7 und 12 nicht so wirklich" - was er damit meint war, was ich auch denke: das juristische Grundwissen ist fast gleich bei 7 und 12P, für ein B muss man auch die grundlegenden Strukturen des Falls und die wesentlichen Probleme checken, sonst landet man bei Mängeln und das ist qua Definition ein A. Der 12 Punkte Mensch hat das auch, nur die Klausur deutlich besser aufbereitet. Noch eine Mindermeinung mehr, exaktere Definition, Anspruch Nummer 13 noch gesehen und abgelehnt bzw. noch ein sowieso nicht erfülltes Delikt geprüft. Viel davon kommt durch striktes Lernen.
Just my two Cents: Die A Leute werden immer sagen, dass gute Noten Glück sind und sie immerhin Sozialkompetenz haben und dafür die hübschen Mitstudierenden im Bett hatten. Die VB+ Leute werden regelmäßig ihre Note auf ihre unheimlich hohe Intelligenz schieben und im gleichen Atemzug ihre tolle Sozialkompetenz versichern.
Meine subjektive Wahrheit: Es gibt so viele Unbekannte Variablen in der Gleichung, die zum Examensergebnis führen (gemeint sind Talent, Intelligenz, Glück, Verfassung, Lernaufwand, Lernerfolg, Korrektorenglück etc.), dass diese Diskussion lächerlich ist, weil niemand Recht hat. Gut für alle wäre doch einfach mal anzuerkennen, dass ein ordentliches Stück Leistung überhaupt für 4P nötig ist und mit diesem Aufwand mal jeder auch einen BWfuckingL Studiengang hinlegen könnte. Zugleich ist es wirklich respektabel, eine tolle Note im Examen zu liefern. United we are, oder so.
Just my two Cents: Die A Leute werden immer sagen, dass gute Noten Glück sind und sie immerhin Sozialkompetenz haben und dafür die hübschen Mitstudierenden im Bett hatten. Die VB+ Leute werden regelmäßig ihre Note auf ihre unheimlich hohe Intelligenz schieben und im gleichen Atemzug ihre tolle Sozialkompetenz versichern.
Meine subjektive Wahrheit: Es gibt so viele Unbekannte Variablen in der Gleichung, die zum Examensergebnis führen (gemeint sind Talent, Intelligenz, Glück, Verfassung, Lernaufwand, Lernerfolg, Korrektorenglück etc.), dass diese Diskussion lächerlich ist, weil niemand Recht hat. Gut für alle wäre doch einfach mal anzuerkennen, dass ein ordentliches Stück Leistung überhaupt für 4P nötig ist und mit diesem Aufwand mal jeder auch einen BWfuckingL Studiengang hinlegen könnte. Zugleich ist es wirklich respektabel, eine tolle Note im Examen zu liefern. United we are, oder so.
30.09.2020, 16:51
(30.09.2020, 15:38)Gast schrieb: Jura ist zum größten Teil auswendig lernen. Manche haben ein fotografisches Gedächtnis und sind jung, die brauchen weniger Lernzeit. Leute über 30 oder mit schlechtem Gedächtnis müssen länger lernen. Aufbau, Definitionen und Formulierungen sowie den Stil und die Reihenfolge muss man eben auswendig lernen und vieles wissen, das geht nur mit viel lesen und auswendig lernen. Mit dem Kommentar alleine kommt man da nicht weit.
Das Gedächtnis hat aber nicht viel mit Intelligenz zu tun, sondern mit Anlage, Alter und Gesundheit. Es gibt ja auch zerstreute Genies, die vergessen, wo sie ihren Schlüssel oder ihre Kreditkarte hingelegt haben und das soll sogar ein Zeichen für Schlauheit sein so wie Unordnung (kreatives Chaos).
und genau das sind die Leute, die 10h lernen und bei 6 Punkten hängen, dann im 1. mit mündlich + schwerpunkt das VB packen und völlig verbrannt im Ref abschmieren.
jeweils Systematisch 9 Monate Lernen + Talent und alles ist machbar ohne Stress.
30.09.2020, 16:54
(30.09.2020, 16:51)Gast FBD schrieb:(30.09.2020, 15:38)Gast schrieb: Jura ist zum größten Teil auswendig lernen. Manche haben ein fotografisches Gedächtnis und sind jung, die brauchen weniger Lernzeit. Leute über 30 oder mit schlechtem Gedächtnis müssen länger lernen. Aufbau, Definitionen und Formulierungen sowie den Stil und die Reihenfolge muss man eben auswendig lernen und vieles wissen, das geht nur mit viel lesen und auswendig lernen. Mit dem Kommentar alleine kommt man da nicht weit.
Das Gedächtnis hat aber nicht viel mit Intelligenz zu tun, sondern mit Anlage, Alter und Gesundheit. Es gibt ja auch zerstreute Genies, die vergessen, wo sie ihren Schlüssel oder ihre Kreditkarte hingelegt haben und das soll sogar ein Zeichen für Schlauheit sein so wie Unordnung (kreatives Chaos).
und genau das sind die Leute, die 10h lernen und bei 6 Punkten hängen, dann im 1. mit mündlich + schwerpunkt das VB packen und völlig verbrannt im Ref abschmieren.
jeweils Systematisch 9 Monate Lernen + Talent und alles ist machbar ohne Stress.
Was hat das jetzt mit der in Frage stehenden Sozialkompetenz zu tun?
30.09.2020, 17:31
(30.09.2020, 16:51)Gast FBD schrieb:(30.09.2020, 15:38)Gast schrieb: Jura ist zum größten Teil auswendig lernen. Manche haben ein fotografisches Gedächtnis und sind jung, die brauchen weniger Lernzeit. Leute über 30 oder mit schlechtem Gedächtnis müssen länger lernen. Aufbau, Definitionen und Formulierungen sowie den Stil und die Reihenfolge muss man eben auswendig lernen und vieles wissen, das geht nur mit viel lesen und auswendig lernen. Mit dem Kommentar alleine kommt man da nicht weit.
Das Gedächtnis hat aber nicht viel mit Intelligenz zu tun, sondern mit Anlage, Alter und Gesundheit. Es gibt ja auch zerstreute Genies, die vergessen, wo sie ihren Schlüssel oder ihre Kreditkarte hingelegt haben und das soll sogar ein Zeichen für Schlauheit sein so wie Unordnung (kreatives Chaos).
und genau das sind die Leute, die 10h lernen und bei 6 Punkten hängen, dann im 1. mit mündlich + schwerpunkt das VB packen und völlig verbrannt im Ref abschmieren.
Scharf und tiefgründig analysiert.
30.09.2020, 20:14
(30.09.2020, 15:38)Gast schrieb: Jura ist zum größten Teil auswendig lernen. Manche haben ein fotografisches Gedächtnis und sind jung, die brauchen weniger Lernzeit. Leute über 30 oder mit schlechtem Gedächtnis müssen länger lernen. Aufbau, Definitionen und Formulierungen sowie den Stil und die Reihenfolge muss man eben auswendig lernen und vieles wissen, das geht nur mit viel lesen und auswendig lernen. Mit dem Kommentar alleine kommt man da nicht weit.
Das Gedächtnis hat aber nicht viel mit Intelligenz zu tun, sondern mit Anlage, Alter und Gesundheit. Es gibt ja auch zerstreute Genies, die vergessen, wo sie ihren Schlüssel oder ihre Kreditkarte hingelegt haben und das soll sogar ein Zeichen für Schlauheit sein so wie Unordnung (kreatives Chaos).
Nein, das ist schlicht viel zu undifferenziert.
Klar, man muss ein paar Dinge auswendig lernen (15-20%). Der Rest ist Verständnis, und dass das mit zunehmendem Lernaufwand wächst, ist selbstverständlich. Bitte auswendig lernen nicht mit systemverständnis lernen verwechseln.
VG