• Suche
  • Deine Referendarswelt
    • Juristenkoffer.de - Kommentare mieten
    • RefNews - Das Blog zum Referendariat
    • Infoseiten zum Referendariat
    • Referendarbuchladen - Bücher für Rechtsreferendare
    • Stationsradar.de - Stationsangebote u. Nebenjobs
    • Protokolle-Assessorexamen.de - Protokolle für das 2. Examen
    • Referendarswelt - Die Stadt für Rechtsreferendare
    • Infoseiten: Richter / Staatsanwalt werden
Einloggen oder Registrieren » Hallo, Gast! Auch als Gast kannst Du Beiträge posten. Besser nutzbar ist das Forum aber, wenn Du Dich registrierst und einloggst.
Login
Benutzername/E-Mail:
Passwort: Passwort vergessen?
 
  1. Startseite
  2. Zur letzten Instanz - Das Forum für Rechtsreferendare
  3. Instanzen für Rechtsreferendare
  4. Berufseinstieg nach dem Referendariat
  5. Unternehmen ohne Großkanzlei-Erfahrung
« 1 2 3
Antworten

 
Unternehmen ohne Großkanzlei-Erfahrung
D77
Junior Member
**
Beiträge: 7
Themen: 1
Registriert seit: Apr 2023
#21
05.05.2023, 11:49
(02.05.2023, 13:41)panta schrieb:  Man muss aber auch dazu sagen, dass ,,Inhouse" einfach eine riesige und vielfältige Welt ist und sich die Jobprofile für Inhouse-Juristen viel stärker unterscheiden, als zwischen Associates bei Großkanzlei1 und Großkanzlei2. Deswegen finde ich Aussagen nach dem Motto "Wer so unterwegs ist, eignet sich pauschal nicht für Inhouse" eher zu pauschal.

Ich bin nach ca. 6 Jahren bei einer amerikanischen Großkanzlei in die Rechtsabteilung eines großen amerikanischen Konzerns gewechselt, die eine mittlere zweistellige Anzahl an Volljuristen allein in Deutschland hat. Bei uns ist es eigentlich so, dass sich die Ausschreibungen für ,,normale Inhousejobs" eigentlich immer an Volljuristen mit 5-7 Jahren Berufserfahrung richten, die selten extern ausgeschriebenen Jobs auf der Manager-Ebene sind dann eher 10+ Jahre Berufserfahrung (dann meistens ein paar Jahre GK + paar Jahre Inhouse). Daher wären die vom Threadersteller genannten 2 Jahre Berufserfahrung bei uns jetzt noch nicht hilfreich. 

Die Berufserfahrung ist natürlich nicht zwingend Großkanzlei, aber in meinem Kollegenkreis kommen schon 90-95% der Leute auf den normalen Einsteigerstellen direkt aus der Großkanzlei, nur ein kleiner Teil hat direkt nach dem 2. Examen woanders eine Inhouse-Laufbahn gestartet. Dazu muss man aber sagen: Es gibt natürlich generalistischere Jobprofile (z.B. Commercial - viele Vertragsthemen und allgemeines Zivilrecht) und spezialisiertere Profile (z.B. IP/IT-Themen). Bei den spezialisierteren Profilen sind es fast nur Großkanzlei-Wechsler, weil man die Erfahrung sonst vermutlich nur in einer spezialisierten Boutique sammeln könnte. 

Man darf aber glaube ich auch einfach nicht dem Irrglauben unterliegen, dass Karriere perfekt planbar ist. Ich hätte z.B. meinen jetzigen Arbeitgeber nie in Erwägung gezogen, wenn ich nicht in einem Secondment dahin abgeordnet gewesen wäre und dann gemerkt hätte, dass es dort im Inhouse-Team super cool ist. 
Und es hängt auch nicht alles von fachlichen Gesichtspunkten ab: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich im Unternehmen vom Egal - oder dem genannten MDAX-Konzern, der ,,Arbeitszeitverstöße" gleich dem Vorstand (!) meldet - totunglücklich wäre und ständig anecken würde. Ohne Egal näher zu kennen, meine ich, dass sie gleichermaßen in meinem Unternehmen nicht glücklich wäre, wenn sich das US-Management erst mal wenig für die Subsumtion unter das deutsche Arbeitsrecht interessiert und lieber ein konkretes risk assessment sehen will, wie viele Fälle behördlicher Bußgelder und/oder Ausschlüsse von Vergabeverfahren es in den letzten 10 Jahren gab, weil die armen hochbezahlten Inhouse-Juristen zu viel gearbeitet haben ;)
  
Also ich fand meine Großkanzlei-Jahre super, um mich und die Welt besser kennenzulernen und hätte direkt nach dem 2. Examen jetzt nicht treffsicher sagen können, welcher Typus Unternehmen und welche Branche für mich am besten passt. Weil ich recht spezialisiert/fachlich arbeite, finde ich es auch nützlich, dass ich es so lange in der GK ,,ausgehalten" habe, bei einem deutlich früheren Wechsel hätte ich einfach noch zu wenig gesehen. Aber es wäre grob unsinnig, zu behaupten, dass das für alle und immer der perfekte Weg ist :)

Vielen Dank für die Ausführungen. Ich hatte auch die Erfahrung gemacht, dass in spezialisierten Bereichen eher nur Stellenausschreibungen vorkommen, die sich an Bewerber mit viel Großkanzlei-Erfahrung (oder Unternehmenserfahrung) richten. Meine Hypothese ist, dass sich das in den nächsten zehn Jahren ändern könnte. Die Justiz erwartet bis 2030 erst die richtig große Pensionierungswelle, gleichzeitig geht die Anzahl der Studierenden zurück, Großkanzleien schaffen das Up-or-out-Prinzip ab, etc. Mittel- bis langfristig sehe ich einen Bewerbermarkt, der sich meines Erachtens auch auf den "klassischen" Weg von der GK ins Unternehmen auswirken wird. Meine Erfahrung in Bewerbungsgesprächen mit Unternehmen zeigt, dass teilweise bereits jetzt so händeringend nach Bewerbern gesucht wird, dass immer mehr Kompromisse eingegangen werden, was Notenanforderungen, erwartete Berufserfahrung, etc. anbelangt. Dass das vermutlich aber mit einer gewissen fachlichen Überforderung einhergehen würde, steht auf einem anderen Blatt.
Suchen
Zitieren
« Ein Thema zurück | Ein Thema vor »
« 1 2 3
Antworten



 

Zur letzten Instanz

Das Forum "Zur letzten Instanz" ist das einzige Forum speziell für Rechtsreferendare. Diskutiere mit bei Fragen Rund um den juristischen Vorbereitungsdienst und zum Zweiten Staatsexamen!

Quick Links



Kontaktiere uns

E-Mail an uns  Datenschutzhinweise

Impressum 

Linearer Modus
Baumstrukturmodus