09.10.2022, 21:57
(09.10.2022, 21:48)Juramaus schrieb: Mach halt Ö-Recht in einer MK oder geh in ein Ministerium (aber das willst du ja nicht).
Du fragst, wie es sein kann, dass du trotz Doppel-VB nicht so gut bist, wie die anderen….
Das Doppel-VB schuldet dir halt erstmal gar nichts..das ist kein Selbstläufer.
Hier kann Dir auch keiner sagen, was du tun sollst. Zumal ja für dich nur die GK-Karriere in Frage kommt, das aber ja nicht klappt. Alles andere passt dir ja nicht.
Ministerium will ich deshalb nicht, weil ich - wie schon gesagt - leistungs- und aufstiegsorientiert bin und dann ziehen die ganzen Typen, die seit dem 15. in der JU/bei den Jusos Klinken geputzt haben, an einem vorbei. Nein danke. Nochmal 15 und nochmal den JU (oder den Jusos, Gott bewahre....) beitreten geht nun mal nicht.
Und MK ÖR: Gibt's hier Leute aus dem Bereich? Was macht man da inhaltlich?
09.10.2022, 21:59
Wenn du soooo leistungsorientiert bist, warum hakt es dann in der GK? (wahrscheinlich Gesellschaftsrecht…)
09.10.2022, 22:02
Ich würde den Wechsel ins Unternehmen nicht als Möglichkeit ausschließen, wenn GK für dich wirklich gestorben ist, wie du im ursprünglichen Post angegeben hast.
Ich kenne das Gefühl, lustlos und mürrisch morgens aufzustehen, um sich einer sinnlos anfühlenden Arbeit anzunehmen, während lange Zeitspannen an einem vorüberziehen, die sich einfach zermürbend und schädlich anfühlen, so dass man meint sich langsam aufzulösen. Ich habe das glücklicherweise überwunden.
Manchmal hilft es nicht zu verkopft an so ein Problem heranzugehen, sondern die Optionen maßgeblich nach Lust und Unlust abzuwägen. Ich hoffe du kriegst die Kurve.
Ich kenne das Gefühl, lustlos und mürrisch morgens aufzustehen, um sich einer sinnlos anfühlenden Arbeit anzunehmen, während lange Zeitspannen an einem vorüberziehen, die sich einfach zermürbend und schädlich anfühlen, so dass man meint sich langsam aufzulösen. Ich habe das glücklicherweise überwunden.
Manchmal hilft es nicht zu verkopft an so ein Problem heranzugehen, sondern die Optionen maßgeblich nach Lust und Unlust abzuwägen. Ich hoffe du kriegst die Kurve.
09.10.2022, 22:10
(09.10.2022, 21:59)Juramaus schrieb: Wenn du soooo leistungsorientiert bist, warum hakt es dann in der GK? (wahrscheinlich Gesellschaftsrecht…)
Nope. Ich kann dazu nicht mehr sagen, weil wie gesagt, ich muss ja irgendwie noch mal einen Job finden (sinnvollerweise was Juristisches, wozu habe ich 7 Jahre Ausbildung und 2 Jahre Diss da reingesteckt??) und dann kann ich nicht so identifizierbar sein.
09.10.2022, 22:15
Geh halt zur Steuerverwaltung, eigne Dir super Fachkenntnisse an und geh in ein paar Jahren zurück in eine GK.
09.10.2022, 22:19
(09.10.2022, 21:57)Desperados schrieb:(09.10.2022, 21:48)Juramaus schrieb: Mach halt Ö-Recht in einer MK oder geh in ein Ministerium (aber das willst du ja nicht).
Du fragst, wie es sein kann, dass du trotz Doppel-VB nicht so gut bist, wie die anderen….
Das Doppel-VB schuldet dir halt erstmal gar nichts..das ist kein Selbstläufer.
Hier kann Dir auch keiner sagen, was du tun sollst. Zumal ja für dich nur die GK-Karriere in Frage kommt, das aber ja nicht klappt. Alles andere passt dir ja nicht.
Ministerium will ich deshalb nicht, weil ich - wie schon gesagt - leistungs- und aufstiegsorientiert bin und dann ziehen die ganzen Typen, die seit dem 15. in der JU/bei den Jusos Klinken geputzt haben, an einem vorbei. Nein danke. Nochmal 15 und nochmal den JU (oder den Jusos, Gott bewahre....) beitreten geht nun mal nicht.
Und MK ÖR: Gibt's hier Leute aus dem Bereich? Was macht man da inhaltlich?
Jetzt muss ich mich hier doch einklinken, weil mich diese Vorurteile über den Aufstieg im Ministerium echt ärgern. Keine Ahnung, in welchem Bundesland du lebst, aber ich habe Karriere in einem Ministerium gemacht und kein Parteibuch, einige meiner erfolgreichen Kollegen übrigens auch nicht.
Wir sind das geworden, was wir sind, weil wir vermutlich gute Arbeit abgeliefert haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und Glück hatten.
09.10.2022, 22:24
(09.10.2022, 22:15)Juramaus schrieb: Geh halt zur Steuerverwaltung, eigne Dir super Fachkenntnisse an und geh in ein paar Jahren zurück in eine GK.
Als Volljurist macht man in der FinVerw meines Wissens mehr Personal-Führungsaufgaben, also ist nicht unbedingt an den steuerrechtlichen Entscheidungen dran.
09.10.2022, 22:58
@TE: gibst dir schon wenig Mühe sympathisch rüberzukommen. Klar, wer sich selbst nicht leiden kann, tut sich auch damit schwer, anderen Respekt entgegenzubringen. Du suchst Bestätigung von Außen und willst dafür Karriere machen. Machen wir alle ein bisschen, ist aber trotzdem eine dumme Idee und funktioniert nicht richtig. Wenn Du deine Arbeit in der GK inhaltlich mögen würdest, wäre es vermutlich kein Problem, dass deine Kollegen angeblich alle viel besser sind. Wenn Du dich selber mögen würdest, müsstest Du jdf nicht zwanghaft Karriere machen. Das einzige Problem bist Du selbst und nur Du kannst es lösen. Niemand hier im Forum kann dir helfen. Du hast es selbst einleitend geschrieben ("Ich denke, ich sollte mir professionelle (psychologische) Hilfe suchen"). Und Du hast sicher auch bewusst in der Überschrift vom diesem tread von depressiv gesprochen. Bau auf dieser Ehrlichkeit (zu dir selbst) auf. Vielleicht hilft es dir, dich krankschreiben zu lassen und Sport zu machen. Vielleicht auch nicht. Könnte jedenfalls sein, dass es nichts bringt, sich überstürzt in einen neuen Job zu schmeißen a la "Ich will zeigen, dass ich es doch kann".
09.10.2022, 23:10
@Desperados
Was du schreibst klingt irgendwie alles nicht ganz schlüssig. Es liest sich für mich so, als wärst du derzeit im Bereich ÖffR unterwegs. Nach 2 Jahren in der Tier1-GK bist du weder "gescheitert" noch dürftest du in dieser Zeit so wenig bzw. "nichts" gelernt haben wie du beschreibst. Das mag sich für dich derzeit so anfühlen, wird bzw. kann faktisch aber kaum der Fall sein. Dafür sind 2 Jahre intensiver Tätigkeit in der GK eine zu lange Zeit.
Die für dich in Betracht kommenden alternativen Berufszweige siehst du glaube ich auch ein bisschen zu eindimensional. Die Justiz kann man nicht auf "Oma Erna" (also quasi auf die Arbeit, wie du sie dir offenbar in einem klischeemäßigen Dorf-Amtsgericht vorstellst) herunterbrechen, vielmehr gibt es eine Menge spannender Betätigungsfelder (z.B. Kammern am LG), bei denen du fachlich wachsen kannst und gute Aufstiegschancen hast (bei Gericht Vorsitzender, in der StA Abteilungsleiter, OStA, etc.). Auch deine Befürchtung, dass ein Aufstieg in Ministerien untrennbar an eine Parteizugehörigkeit geknüpft sei, dürfte in dieser Pauschalität nicht zutreffen.
In Unternehmen könnte es tatsächlich schwierig werden, wenn eine Vorbildung in den klassischen Bereichen (z.B. ArbeitsR, DatenschutzR, IT-Recht, Compliance) erwartet wird. Immer und überall wird das aber auch nicht so sein. Häufig genug werden Kandidaten unabhängig von spezifischer Berufserfahrung gesucht, wenn man bereit ist, sich schnell einzuarbeiten. Allein ein Gehalt, das in den Sphären deines derzeitigen Tier1-GK-Gehalt bewegt, wird zunächst schwierig umsetzbar sein.
Vielleicht solltest du insgesamt deine Anspruchshaltung etwas herunterfahren und deine Suche daran orientieren, was dir Spaß bringen könnte, statt an Aufstiegsmöglichkeiten. Wenn dir die Arbeit Freude macht, kommen die Aufstiege oftmals von ganz allein. Für die Orientierung könnte es ggf. hilfreich sein, Bewerbungen breit zu streuen und dir eine Vielzahl von Optionen in Gesprächen einfach mal anzuhören. Du wirst ja sicher Praktika und ein Referendariat absolviert haben, sodass du im Groben einschätzen kannst, was dir potentiell Freude machen könnte.
Was du schreibst klingt irgendwie alles nicht ganz schlüssig. Es liest sich für mich so, als wärst du derzeit im Bereich ÖffR unterwegs. Nach 2 Jahren in der Tier1-GK bist du weder "gescheitert" noch dürftest du in dieser Zeit so wenig bzw. "nichts" gelernt haben wie du beschreibst. Das mag sich für dich derzeit so anfühlen, wird bzw. kann faktisch aber kaum der Fall sein. Dafür sind 2 Jahre intensiver Tätigkeit in der GK eine zu lange Zeit.
Die für dich in Betracht kommenden alternativen Berufszweige siehst du glaube ich auch ein bisschen zu eindimensional. Die Justiz kann man nicht auf "Oma Erna" (also quasi auf die Arbeit, wie du sie dir offenbar in einem klischeemäßigen Dorf-Amtsgericht vorstellst) herunterbrechen, vielmehr gibt es eine Menge spannender Betätigungsfelder (z.B. Kammern am LG), bei denen du fachlich wachsen kannst und gute Aufstiegschancen hast (bei Gericht Vorsitzender, in der StA Abteilungsleiter, OStA, etc.). Auch deine Befürchtung, dass ein Aufstieg in Ministerien untrennbar an eine Parteizugehörigkeit geknüpft sei, dürfte in dieser Pauschalität nicht zutreffen.
In Unternehmen könnte es tatsächlich schwierig werden, wenn eine Vorbildung in den klassischen Bereichen (z.B. ArbeitsR, DatenschutzR, IT-Recht, Compliance) erwartet wird. Immer und überall wird das aber auch nicht so sein. Häufig genug werden Kandidaten unabhängig von spezifischer Berufserfahrung gesucht, wenn man bereit ist, sich schnell einzuarbeiten. Allein ein Gehalt, das in den Sphären deines derzeitigen Tier1-GK-Gehalt bewegt, wird zunächst schwierig umsetzbar sein.
Vielleicht solltest du insgesamt deine Anspruchshaltung etwas herunterfahren und deine Suche daran orientieren, was dir Spaß bringen könnte, statt an Aufstiegsmöglichkeiten. Wenn dir die Arbeit Freude macht, kommen die Aufstiege oftmals von ganz allein. Für die Orientierung könnte es ggf. hilfreich sein, Bewerbungen breit zu streuen und dir eine Vielzahl von Optionen in Gesprächen einfach mal anzuhören. Du wirst ja sicher Praktika und ein Referendariat absolviert haben, sodass du im Groben einschätzen kannst, was dir potentiell Freude machen könnte.
09.10.2022, 23:22
(09.10.2022, 20:00)Juramaus schrieb: Oder Du wirst halt Steward bei einer Airline, wie Du schreibst, und tust was für den Insta-Account.
Dir scheinen insgesamt Oberflächlichkeiten recht wichtig zu sein. Davon musst Du halt runterkommen….
Antidepressiva würde ich nicht nehmen, weil die schwerste Nebenwirkungen haben und das Gehirn kaputt machen können. Mach lieber Ausdauersport. Das Macht glücklich und stärkt einen mental.
Das ist, so leid es mir tut, gefährlicher Unsinn, als medizinischer Rat nicht ernst zu nehmen und sollte in einem Forum für Juristen nicht unwidersprochen bleiben. Das Gegenteil ist bei modernen Antidepressiva der Fall: SSRIs wirken nicht nur antriebssteigernd, sondern haben bei Depressiven positive Wirkung auf die Neuroplastizität, führen also dazu, dass neue Zusammenhänge leichter gespeichert werden können und begünstigen die Empfänglichkeit für Umlernprozesse.
Wenn (!) es sich tatsächlich um eine Depression im medizinischen Sinne handelt, sind Antidepressiva nicht nur ein sinnvolles Komplement zu einer Psychotherapie, sondern oftmals Einstiegsvoraussetzung, um Alltagsherausforderungen etc. überhaupt wieder bewältigen zu können. Das ist mit Ausdauersport nun wirklich nicht ohne weiteres in den Griff zu bekommen, es ist eine Krankheit, die auch als solche behandelt werden muss.
Auch losgelöst vom eigentlichen Thema im Thread: dieses Forum wird von einer Vielzahl von (angehenden) Juristen frequentiert, die Juristerei gehört zu denjenigen Berufsfeldern, in denen diese Krankheit überdurchschnittlich häufig vorkommt. Antidepressiva werden (in Kombination mit einer Psychotherapie) nicht selten wichtig sein, damit Menschen sich wahlweise im Studium wieder fangen, ihre Examina bewältigen oder beruflich wieder Boden unter den Füßen bekommen können. Von daher vielleicht nochmal überdenken, ob man solche Behauptungen unbedingt in dieses Forum hauen muss.