29.09.2022, 17:52
Hallo zusammen,
ich sitze an meiner Promotion und verzweifle etwas. Der Plan ist, zu einer bestimmten Frage (=Auswirkungen eines Urteils in der Praxis) eine Befragung der Betroffenen durchzuführen. Das Ganze würde ich gerne "methodisch sauber" aufziehen. Allerdings komme ich mit den empirischen Methoden noch nicht wirklich zurecht. Gibt es hier vielleicht jemanden, der das gleiche Problem schon mal hatte oder sich auskennt und mir sagen kann, auf welches Lehrbuch/etc. man hier bauen kann?
Herzlichsten Dank im Voraus!
LG :)
ich sitze an meiner Promotion und verzweifle etwas. Der Plan ist, zu einer bestimmten Frage (=Auswirkungen eines Urteils in der Praxis) eine Befragung der Betroffenen durchzuführen. Das Ganze würde ich gerne "methodisch sauber" aufziehen. Allerdings komme ich mit den empirischen Methoden noch nicht wirklich zurecht. Gibt es hier vielleicht jemanden, der das gleiche Problem schon mal hatte oder sich auskennt und mir sagen kann, auf welches Lehrbuch/etc. man hier bauen kann?
Herzlichsten Dank im Voraus!
LG :)
29.09.2022, 18:35
Das klingt ehrlich gesagt nach einem ziemlich heiklen Unterfangen, wenn du in der empirischen Methodik keine Vorerfahrung bzw. noch nicht mal Grundkenntnisse hast. Auch bei qualitativen Befragungen kann einiges schiefgehen... Ich würde es zum Einstieg mit Lehrbüchern/Handbüchern aus der Soziologie versuchen.
29.09.2022, 19:19
Das ist von vornherein zum scheitern verurteilt, du bist gut beraten, das an den Nagel zu hängen. Da gibt es nur brillant oder unterirdisch.
29.09.2022, 20:09
Ohne Vorkenntnisse auch mit Lehrbuch in Eigenregie mE zum Scheitern verurteilt. Am besten mit deiner Doktormutter/Doktorvater sprechen. Die hat vielleicht Connections zu einem VWL/BWL/oÄ Lehrstuhl und kann dich an jemanden mit Ahnung verweisen. Meiner hatte damals, als ich mit so ner Idee um die Ecke kam gesagt, dass ich mir einen Zweitbetreuer suchen muss, wenn ich das durchziehen möchte - wovon er mir abriet.
Ggf solltest du dir Gedanken machen, ob deine Arbeit nicht auch ohne diesen Empirischen Teil ihre Berechtigung hat oder umgestrickt werden kann ?
Ggf solltest du dir Gedanken machen, ob deine Arbeit nicht auch ohne diesen Empirischen Teil ihre Berechtigung hat oder umgestrickt werden kann ?
30.09.2022, 09:20
(29.09.2022, 20:09)Gast schrieb: Ohne Vorkenntnisse auch mit Lehrbuch in Eigenregie mE zum Scheitern verurteilt. Am besten mit deiner Doktormutter/Doktorvater sprechen. Die hat vielleicht Connections zu einem VWL/BWL/oÄ Lehrstuhl und kann dich an jemanden mit Ahnung verweisen. Meiner hatte damals, als ich mit so ner Idee um die Ecke kam gesagt, dass ich mir einen Zweitbetreuer suchen muss, wenn ich das durchziehen möchte - wovon er mir abriet.
Ggf solltest du dir Gedanken machen, ob deine Arbeit nicht auch ohne diesen Empirischen Teil ihre Berechtigung hat oder umgestrickt werden kann ?
Danke für Eure Antworten!
Ohne den empirischen Teil macht die Arbeit leider keinen Sinn. :(
LG
30.09.2022, 09:26
Das ist so das Standard Buch:
https://link.springer.com/book/10.1007/9...42-41089-5
Dein Grundproblem ist, dass sich die Fragestellung nicht wirklich eignet für eine empirische Untersuchung. Was du suchst ist eine explorative qualitative Methode. Das ist schon sehr Randbereich. Mainstream sind natürlich nur quantitative Methoden.
Was sind deine Hypothesen? Einfach mal schauen, wie sich die Parteien fühlen?!
https://link.springer.com/book/10.1007/9...42-41089-5
Dein Grundproblem ist, dass sich die Fragestellung nicht wirklich eignet für eine empirische Untersuchung. Was du suchst ist eine explorative qualitative Methode. Das ist schon sehr Randbereich. Mainstream sind natürlich nur quantitative Methoden.
Was sind deine Hypothesen? Einfach mal schauen, wie sich die Parteien fühlen?!
30.09.2022, 10:30
(30.09.2022, 09:26)guga schrieb: Das ist so das Standard Buch:Vielen Dank zunächst für die Literaturempfehlung :)
https://link.springer.com/book/10.1007/9...42-41089-5
Dein Grundproblem ist, dass sich die Fragestellung nicht wirklich eignet für eine empirische Untersuchung. Was du suchst ist eine explorative qualitative Methode. Das ist schon sehr Randbereich. Mainstream sind natürlich nur quantitative Methoden.
Was sind deine Hypothesen? Einfach mal schauen, wie sich die Parteien fühlen?!
Tatsächlich suche ich eine explorativ-qualitative Methode. Das Thema ist ganz grob Folgendes: In einer Art Gremium einer Gesellschaft darf nun eine Gruppe von Vertretern faktisch stärker mitwirken als zuvor. Dies ergibt sich aus der neuen Rechtssprechung. Die Frage ist, ob diese Gruppe von den neuen "Rechten" Gebrauch macht und wenn ja/nein warum oder warum nicht.
LG :)
30.09.2022, 13:45
(30.09.2022, 10:30)Gast0815! schrieb:(30.09.2022, 09:26)guga schrieb: Das ist so das Standard Buch:Vielen Dank zunächst für die Literaturempfehlung :)
https://link.springer.com/book/10.1007/9...42-41089-5
Dein Grundproblem ist, dass sich die Fragestellung nicht wirklich eignet für eine empirische Untersuchung. Was du suchst ist eine explorative qualitative Methode. Das ist schon sehr Randbereich. Mainstream sind natürlich nur quantitative Methoden.
Was sind deine Hypothesen? Einfach mal schauen, wie sich die Parteien fühlen?!
Tatsächlich suche ich eine explorativ-qualitative Methode. Das Thema ist ganz grob Folgendes: In einer Art Gremium einer Gesellschaft darf nun eine Gruppe von Vertretern faktisch stärker mitwirken als zuvor. Dies ergibt sich aus der neuen Rechtssprechung. Die Frage ist, ob diese Gruppe von den neuen "Rechten" Gebrauch macht und wenn ja/nein warum oder warum nicht.
LG :)
gerichtete Hypothese: sie machen mehr Gebrauch von ihren Rechten als vorher. Das musst du operationalisieren und dann gegeneinander testen. Das ist jetzt aber kein abgedrehtes statistisches Verfahren. Das lernt man in anderen Fächern im ersten Semester. Da muss schon noch ordentlich was Juristisches kommen, wenn du dafür promovieren willst. Das Warum ist eine Frage der Kausalität, dafür bräuchtest du ein Experiment. Oder du gehst dann tatsächlich exploratorisch qualitativ vor (= Leute fragen, warum).
30.09.2022, 14:25
Die Daten zu vorher kriegt er nicht mehr. Die Rechtslage hat sich ja geändert? Die meiste Arbeit macht bei empirischen Arbeiten die Datenerhebung.
30.09.2022, 15:44
(30.09.2022, 13:45)Gast schrieb:(30.09.2022, 10:30)Gast0815! schrieb:(30.09.2022, 09:26)guga schrieb: Das ist so das Standard Buch:Vielen Dank zunächst für die Literaturempfehlung :)
https://link.springer.com/book/10.1007/9...42-41089-5
Dein Grundproblem ist, dass sich die Fragestellung nicht wirklich eignet für eine empirische Untersuchung. Was du suchst ist eine explorative qualitative Methode. Das ist schon sehr Randbereich. Mainstream sind natürlich nur quantitative Methoden.
Was sind deine Hypothesen? Einfach mal schauen, wie sich die Parteien fühlen?!
Tatsächlich suche ich eine explorativ-qualitative Methode. Das Thema ist ganz grob Folgendes: In einer Art Gremium einer Gesellschaft darf nun eine Gruppe von Vertretern faktisch stärker mitwirken als zuvor. Dies ergibt sich aus der neuen Rechtssprechung. Die Frage ist, ob diese Gruppe von den neuen "Rechten" Gebrauch macht und wenn ja/nein warum oder warum nicht.
LG :)
gerichtete Hypothese: sie machen mehr Gebrauch von ihren Rechten als vorher. Das musst du operationalisieren und dann gegeneinander testen. Das ist jetzt aber kein abgedrehtes statistisches Verfahren. Das lernt man in anderen Fächern im ersten Semester. Da muss schon noch ordentlich was Juristisches kommen, wenn du dafür promovieren willst. Das Warum ist eine Frage der Kausalität, dafür bräuchtest du ein Experiment. Oder du gehst dann tatsächlich exploratorisch qualitativ vor (= Leute fragen, warum).
Meine Absicht war, zunächst festzustellen, wie die Zahlen abstrakt aussehen (also wie viele Sitze stünden bereit, wie viele werden genutzt). Das von dir beschriebene Verfahren wollte ich nutzen. Daneben kommen noch diverse juristische Aspekte hinzu, bei dem epischen Teil soll es sich um einen kleinen aber notwendigen Baustein handeln.
Bei der Frage nach dem "Warum" wollte ich explorativ vorgehen, die Fragestellung also sehr offen halten, um zu versuchen, alles zu erfassen.