15.09.2022, 12:46
Hello
Ich möchte gerne in Münster mein Ref machen. Wie sind eure Erfahrungen? Stimmt es, dass sich die Leute in der AG untereinander siezen?
Ich möchte gerne in Münster mein Ref machen. Wie sind eure Erfahrungen? Stimmt es, dass sich die Leute in der AG untereinander siezen?
Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
15.09.2022, 13:01
Nein, das stimmt nicht.
15.09.2022, 13:19
Also das mit dem Siezen stimmt nicht. Ansonsten kann ich Münster für das Referendariat empfehlen. Die Stadt lohnt sich (Studentenstadt, ca. 300000 Einwohner, regionales Zentrum). Die praktischen Ausbilder sind überwiegend in Ordnung. Durch die Nähe des LG zur juristischen Fakultät (ist die größte in Deutschland) und der Universitätsbibliothek steht sehr viel Literatur und angenehme Lernmöglichkeiten zur Verfügung, z. B. auch für private AGs. Das LG Münster dürfte im OLG Bezirk Hamm eines der, wenn niicht das beliebteste LG sein, an dem man sein Referendariat machen kann.
15.09.2022, 13:22
Gut zu wissen. Ich studieren in Bochum und als ich von dem Gerücht gehört hab war ich erstmal schockiert wie ist das Niveau in den Ags? Kommen viele aus Münster oder sind auch ein paar von ausserhalb dabei?
15.09.2022, 14:36
Ich kann nur für meine AG damals sprechen. Das Leistungsniveau in der AG war hoch. Die Kollegen kamen überwiegend aus Münster und Umgebung (meist Absolventen Uni MS), aber wir hatten auch Leute aus anderen Bundesländern, geschätzt so ca 20%.
15.09.2022, 14:55
Ich hänge mich mal als jemand, der (aus einem anderen Bundesland) am Ref in Münster interessiert ist, an:
Was machen denn die vielen Absolventen zum Berufseinstieg, ist für einen Einstieg in Boutique / MK im Prinzip ein Umzug nach z.B. Düsseldorf einzuplanen? Oder funktioniert dank Homeoffice ein pendeln?
Ich finde die Stadt sehr reizvoll, aber nur für zwei Jahre umzuziehen erscheint auch wenig sinnvoll, wenn man anschließend keinen (guten) Job findet.
Was machen denn die vielen Absolventen zum Berufseinstieg, ist für einen Einstieg in Boutique / MK im Prinzip ein Umzug nach z.B. Düsseldorf einzuplanen? Oder funktioniert dank Homeoffice ein pendeln?
Ich finde die Stadt sehr reizvoll, aber nur für zwei Jahre umzuziehen erscheint auch wenig sinnvoll, wenn man anschließend keinen (guten) Job findet.
15.09.2022, 15:10
Großkanzleien gibt es in Münster nicht, nur ein paar mittelständische und viele kleine Kanzleien. Wer die die neunmonatige Anwaltsstation (abzüglich Tauchphase) und/oder die dreimonatige Wahlstation in einer GK absolvieren möchte, muss entweder mit der Kanzlei gut verhandeln (Homeoffice-Lösung), lange Pendelzeiten in Kauf nehmen, z.B. nach Düsseldorf, (wäre mir persönlich zu lang wäre) oder - wahrscheinlicher - für diese Zeit umziehen.
Für Absolventen aus anderen Bundesländern als NRW hat NRW (und damit auch Münster) möglicherweise den Vorteil, dass man in NRW im Grunde monatlich das Referendariat starten kann (damals waren es 10 von 12 Monate), während es in anderen Bundesländern nur wenige Termine gab (z.B. Bayern: nur halbjährlich). D.h. man kann die Wartezeit auf den Referendariatsbeginn in NRW einigermaßen flexibel steuern und könnte - das nur als Idee - vor Beginn des Referendariats in einer GK als WissMit arbeiten.
Die Leute aus meiner AG, die nachher in Kanzleien (auch kleine/mittlere) Kanzleien gegangen sind, sind fast alle in andere Städte gezogen.
Für Absolventen aus anderen Bundesländern als NRW hat NRW (und damit auch Münster) möglicherweise den Vorteil, dass man in NRW im Grunde monatlich das Referendariat starten kann (damals waren es 10 von 12 Monate), während es in anderen Bundesländern nur wenige Termine gab (z.B. Bayern: nur halbjährlich). D.h. man kann die Wartezeit auf den Referendariatsbeginn in NRW einigermaßen flexibel steuern und könnte - das nur als Idee - vor Beginn des Referendariats in einer GK als WissMit arbeiten.
Die Leute aus meiner AG, die nachher in Kanzleien (auch kleine/mittlere) Kanzleien gegangen sind, sind fast alle in andere Städte gezogen.
15.09.2022, 15:23
(15.09.2022, 15:10)Gast schrieb: Die Leute aus meiner AG, die nachher in Kanzleien (auch kleine/mittlere) Kanzleien gegangen sind, sind fast alle in andere Städte gezogen.
Vielen Dank für die Antwort, die GKs waren mir natürlich klar, hatte aber gehofft, dass es bei Mittelständlern Hoffnung gibt - deine Erfahrung spricht dem ja eher entgegen.
15.09.2022, 16:04
Nach meiner Einschätzung ist der Jobmarkt in Münster für Absolventen im Vergleich zu anderen Städten eher angespannt.
Denn es gibt hier auf der einen Seite recht vielen Absolventen (größte juristische Fakultät (s.o.), von denen viele gerne in Münster bleiben möchten, aber vergleichsweise wenige Unternehmen, die für Volljuristen als Arbeitgeber in Betracht kommen sowie - bei den Kanzleien - das oben schon kurz skizzierte Umfeld.
Im Vergleich sehr gut sieht es hingegen bei Behörden, Bildungseinrichtungen sowie der Justiz und den Fachgerichtsbarkeiten aus. Da hat Münster überdurchschnittlich viel zu bieten (Behörden z.B.: Bezirksregierung, LWL, Dt. Rentenversicherung Westfalen uvm.; Gerichte z.B.: AG, LG, VG, OVG, Verfassungsgerichtshof NRW, ArbeitsG, SG, FG). Auch wer promovieren oder in die Lehre möchte, findet in Münster ein großes Angebot.
Denn es gibt hier auf der einen Seite recht vielen Absolventen (größte juristische Fakultät (s.o.), von denen viele gerne in Münster bleiben möchten, aber vergleichsweise wenige Unternehmen, die für Volljuristen als Arbeitgeber in Betracht kommen sowie - bei den Kanzleien - das oben schon kurz skizzierte Umfeld.
Im Vergleich sehr gut sieht es hingegen bei Behörden, Bildungseinrichtungen sowie der Justiz und den Fachgerichtsbarkeiten aus. Da hat Münster überdurchschnittlich viel zu bieten (Behörden z.B.: Bezirksregierung, LWL, Dt. Rentenversicherung Westfalen uvm.; Gerichte z.B.: AG, LG, VG, OVG, Verfassungsgerichtshof NRW, ArbeitsG, SG, FG). Auch wer promovieren oder in die Lehre möchte, findet in Münster ein großes Angebot.