13.08.2022, 09:59
Hallo! Ich überlege berufsbegleitend zu promovieren, da ich auf ein interessantes Thema gestoßen bin. Ich bin derzeit als Richter am Amtsgericht tätig. Hat es denn aus eurer Sicht irgendwelche beruflichen/finanziellen Vorteile, wenn man noch berufsbegleitend promoviert? Im Staatsdienst sind die Vorteile, die man von sowas hat, aus meiner Sicht recht begrenzt.
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
13.08.2022, 12:30
(13.08.2022, 09:59)LenaBr schrieb: Hallo! Ich überlege berufsbegleitend zu promovieren, da ich auf ein interessantes Thema gestoßen bin. Ich bin derzeit als Richter am Amtsgericht tätig. Hat es denn aus eurer Sicht irgendwelche beruflichen/finanziellen Vorteile, wenn man noch berufsbegleitend promoviert? Im Staatsdienst sind die Vorteile, die man von sowas hat, aus meiner Sicht recht begrenzt.
Keinerlei Vorteile
16.08.2022, 08:36
Im öD außerhalb der Justiz kann es bei der Einstellung entscheidend sein. Kommt aber ganz auf die Stelle an.
16.08.2022, 11:58
Ich sehe ebenfalls keine berufsbezogenen Vorteile, die eine Promotion mit sich bringen könnte.
16.08.2022, 17:18
Also hier gibt es schon Vorteile. Die drücken sich natürlich nicht sofort in Geld aus, aber
- Im Ministerium ist der Dr in Führungspositionen schon gerne gesehen und auch öfter vertreten
- Wechsel zB an jeweilige Hochschule zB Hochschule der Polizei etc (Prof dort wird idR nur, wer auch Dr hat - immerhin auch bis B2)
- für Nebentätigkeiten - insb. Vorträge - ebenfalls hilfreich
- verändert auch das persönliche Standing innerhalb einer Behörde
Im Wesentlichen also die selben Vorteile wie außerhalb. Grds. hat man aber ohne Dr faktisch dieselben Möglichkeiten wie mit. Wenn man den Dr nur für die "Karriere" machen will, stimmt Preis/Leistung wohl eher nicht. Aber wenn man es aus persönlichen Gründen macht, wird es der Karriere eher nicht schaden.
- Im Ministerium ist der Dr in Führungspositionen schon gerne gesehen und auch öfter vertreten
- Wechsel zB an jeweilige Hochschule zB Hochschule der Polizei etc (Prof dort wird idR nur, wer auch Dr hat - immerhin auch bis B2)
- für Nebentätigkeiten - insb. Vorträge - ebenfalls hilfreich
- verändert auch das persönliche Standing innerhalb einer Behörde
Im Wesentlichen also die selben Vorteile wie außerhalb. Grds. hat man aber ohne Dr faktisch dieselben Möglichkeiten wie mit. Wenn man den Dr nur für die "Karriere" machen will, stimmt Preis/Leistung wohl eher nicht. Aber wenn man es aus persönlichen Gründen macht, wird es der Karriere eher nicht schaden.
17.08.2022, 22:41
Die Vorteile sind m.E. marginal.
Für die Karriere spielt die Promotion in der Regel im öD keine Rolle.
Im meinem Ministerium haben nur 2 Abteilungsleiter (B6) promoviert, bei den Referatsleitern (B3) hat geschätzt nur die Hälfte einen Dr-Titel.
Für einen Wechsel an unsere interne Hochschule (Bayern) braucht es auch keinen Dr., da die Hochschullehrer in der A-Besoldung sind. Das hängt also vom Bundesland ab.
Finanziell zahlt es sich auch nicht aus.
Letztlich bleiben daher in meinen Augen nur Prestige und Standing in und außerhalb der Behörde übrig.
Insofern bringt es nicht viel, schadet aber auch nicht.
Wenn du unbedingt promovieren willst und du für das Thema brennst, dann würde ich es machen. Wenn du aber vor allem promovieren willst, weil du dir irgendwelche Vorteile erhoffst, würde ich es besser bleiben lassen.
Für die Karriere spielt die Promotion in der Regel im öD keine Rolle.
Im meinem Ministerium haben nur 2 Abteilungsleiter (B6) promoviert, bei den Referatsleitern (B3) hat geschätzt nur die Hälfte einen Dr-Titel.
Für einen Wechsel an unsere interne Hochschule (Bayern) braucht es auch keinen Dr., da die Hochschullehrer in der A-Besoldung sind. Das hängt also vom Bundesland ab.
Finanziell zahlt es sich auch nicht aus.
Letztlich bleiben daher in meinen Augen nur Prestige und Standing in und außerhalb der Behörde übrig.
Insofern bringt es nicht viel, schadet aber auch nicht.
Wenn du unbedingt promovieren willst und du für das Thema brennst, dann würde ich es machen. Wenn du aber vor allem promovieren willst, weil du dir irgendwelche Vorteile erhoffst, würde ich es besser bleiben lassen.
18.08.2022, 09:42
Ich würde es tun, weil du es ja aus einer intrinsischen Motivation heraus machst. Das wissenschaftliche Arbeiten bringt einem mE auch viel. Einen Schaden wirst du dadurch nicht erleiden und vielleicht hilft es dir ja irgendwann.