02.09.2022, 00:18
In der Hoffnung, dass es jemandem ähnlich ging oder ihr mir anderweitig mit euren Erfahrungen helfen könnt:
Ich überlege, ob ich noch einmal ein Jahr für den Verbesserungsversuch lernen soll (erstes Examen).
Problem: Leider hatte ich das Studium lange nicht ernst genommen und habe daher insgesamt 18 Semester studiert. Immerhin nun mit 8,xx Punkten abgeschlossen, knapp das VB verpasst (8,xx auch schriftlich im Staatsteil).
Habe eineinhalb Jahre gelernt, die Vorbereitung begann aber schleppend, weil ich mich erst gegen Ende zusammengerissen habe.
Stehe jetzt vor der Wahl, direkt ins Referendariat zu starten und mich mit dem Ergebnis zufrieden zu geben oder noch einmal ein Jahr zu lernen und auf ein besseres Ergebnis (VB) zu hoffen. Ich hatte meines Erachtens für den Erstversuch nicht ausreichend wiederholt, da die Lücken aus dem Studium, die vorher geschlossen werden mussten, zu groß waren. Halte daher eine Steigerung für wahrscheinlich.
Dann wären es jedoch 20 Semester Studiendauer. Nach dem zweiten Examen wäre ich 31 Jahre alt. Mein Ziel ist eine GK-Karriere. Meint ihr, die Studiendauer könnte bei der Einstellung ein Problem werden?
Was ist besser: lieber ein Jahr jünger beim Berufseinstieg (sicher) oder ein VB im ersten Examen (unsicher, aber wahrscheinlich)?
Ich überlege, ob ich noch einmal ein Jahr für den Verbesserungsversuch lernen soll (erstes Examen).
Problem: Leider hatte ich das Studium lange nicht ernst genommen und habe daher insgesamt 18 Semester studiert. Immerhin nun mit 8,xx Punkten abgeschlossen, knapp das VB verpasst (8,xx auch schriftlich im Staatsteil).
Habe eineinhalb Jahre gelernt, die Vorbereitung begann aber schleppend, weil ich mich erst gegen Ende zusammengerissen habe.
Stehe jetzt vor der Wahl, direkt ins Referendariat zu starten und mich mit dem Ergebnis zufrieden zu geben oder noch einmal ein Jahr zu lernen und auf ein besseres Ergebnis (VB) zu hoffen. Ich hatte meines Erachtens für den Erstversuch nicht ausreichend wiederholt, da die Lücken aus dem Studium, die vorher geschlossen werden mussten, zu groß waren. Halte daher eine Steigerung für wahrscheinlich.
Dann wären es jedoch 20 Semester Studiendauer. Nach dem zweiten Examen wäre ich 31 Jahre alt. Mein Ziel ist eine GK-Karriere. Meint ihr, die Studiendauer könnte bei der Einstellung ein Problem werden?
Was ist besser: lieber ein Jahr jünger beim Berufseinstieg (sicher) oder ein VB im ersten Examen (unsicher, aber wahrscheinlich)?
02.09.2022, 04:12
VB ist wichtiger als das Alter. Viele Juristen sind zum Berufseinstieg um die 30.
Aber warum rechnest du mit einem Jahr Verzögerung?
Schreib doch in ein paar Monaten nochmal und geh dann direkt ins Ref. Vorbereitung für die Mündliche geht auch parallel.
Aber warum rechnest du mit einem Jahr Verzögerung?
Schreib doch in ein paar Monaten nochmal und geh dann direkt ins Ref. Vorbereitung für die Mündliche geht auch parallel.
02.09.2022, 08:28
Da sich die Ref Anmeldung ohnehin zieht kannst du dich ja auch parallel anmelden und Examen schreiben, sodass du kurz nach dem Examen startest. Dann ist der Übergang flüssiger.
02.09.2022, 11:48
Wenn das zweite Examen ähnlich ausfällt, wird dich fast jede GK liebendgerne als Lohnsklaven einstellen. Egal ob 31 oder 32 oder 35 wenn du noch auf die Idee einer Promotion kommen solltest.
02.09.2022, 13:49
Wenn du Bock hast auf eine Promotion, kannst du den Verbesserungversuch in den ersten Monaten deiner Arbeit an der Diss verstecken.
Im Übrigrn: Nach allem was ich so mitbekommen habe, interessiert im Wesentlichen die Examensnote und ist das Alter jedenfalls zweitrangig. Eher die Frage, ob du dir die Quälerei antun willst. Vorteil: Je besser das materielle Recht sitzt, umso besser auch für das Referendariat.
Im Übrigrn: Nach allem was ich so mitbekommen habe, interessiert im Wesentlichen die Examensnote und ist das Alter jedenfalls zweitrangig. Eher die Frage, ob du dir die Quälerei antun willst. Vorteil: Je besser das materielle Recht sitzt, umso besser auch für das Referendariat.
03.09.2022, 13:57
(02.09.2022, 00:18)Spätzünder schrieb: Habe eineinhalb Jahre gelernt, die Vorbereitung begann aber schleppend, weil ich mich erst gegen Ende zusammengerissen habe.
Stehe jetzt vor der Wahl, direkt ins Referendariat zu starten und mich mit dem Ergebnis zufrieden zu geben oder noch einmal ein Jahr zu lernen und auf ein besseres Ergebnis (VB) zu hoffen. Ich hatte meines Erachtens für den Erstversuch nicht ausreichend wiederholt, da die Lücken aus dem Studium, die vorher geschlossen werden mussten, zu groß waren. Halte daher eine Steigerung für wahrscheinlich.
Dann wären es jedoch 20 Semester Studiendauer. Nach dem zweiten Examen wäre ich 31 Jahre alt. Mein Ziel ist eine GK-Karriere. Meint ihr, die Studiendauer könnte bei der Einstellung ein Problem werden?
Was ist besser: lieber ein Jahr jünger beim Berufseinstieg (sicher) oder ein VB im ersten Examen (unsicher, aber wahrscheinlich)?
Lieber Spätzünder,
danke für deinen Beitrag, macht mir ein wenig Mut. Um vorab etwas Nützliches beizutragen, kann ich nur sagen, dass ich mehre Kandidaten kenne die mit weit über 30 einen Job in der GK bekommen haben, da die Noten einfach gestimmt haben und würde an deiner Stelle den Versuch eingehen.
Da ich mich in einer vergleichbaren Situation befinde in der du dich augenscheinlich zu Beginn deiner Examensvorbereitung befunden hast, hätte ich ein, zwei kurze Rückfragen an dich. Hast du in der Examensvorbereitung wirklich bei Null gestartet?
Ich starte jetzt im 13. Semester in die Examensvorbereitung und hatte 16 Monate geplant, starte aber wirklich bei Null, da ich es vorher ebenfalls kaum ernstgenommen habe und zwischendurch aufgrund des Schwerpunkts 12 Monate was ganz anderes gemacht habe. Dennoch habe ich ähnliche Ambitionen wie du sie zu haben scheinst.
Ab wann hast du denn nicht mehr schleife lassen und die Examensvorbereitung ernst genommen?
Liebe Grüße
03.09.2022, 14:10
Ich würde auf keinen Fall noch einmal ein ganzes Jahr lernen. Ich glaube, das bringt dir außer Stress nicht besonders viel.
Lieber ganz gezielt die Schwachpunkte bearbeiten und dann nach wenigen Monaten nochmal reingehen (vielleicht sogar parallel zum Ref, das muss aber nicht sein). Das Referendariat wird dir auch nochmal einiges an Lernen und Disziplin abverlangen, das würde ich mir nicht antun wollen so viele lange, intensive Lernphasen aneinanderzuhängen. Wenn du im 2. Examen 9 Punkte oder mehr schaffst, ist dein 1. Examen ohnehin (nahezu) völlig egal.
Und normalerweise bringt allein schon die "Erfahrung" aus dem Erstversuch so viel zusätzliche Ruhe rein, dass man sich automatisch verbessert. (Jedenfalls, wenn die Note im Erstversuch nicht auch auf überdurchschnittlich viel Glück beruht bzw. du im Zweitversuch nicht überdurchschnittlich viel Pech hat).
Lieber ganz gezielt die Schwachpunkte bearbeiten und dann nach wenigen Monaten nochmal reingehen (vielleicht sogar parallel zum Ref, das muss aber nicht sein). Das Referendariat wird dir auch nochmal einiges an Lernen und Disziplin abverlangen, das würde ich mir nicht antun wollen so viele lange, intensive Lernphasen aneinanderzuhängen. Wenn du im 2. Examen 9 Punkte oder mehr schaffst, ist dein 1. Examen ohnehin (nahezu) völlig egal.
Und normalerweise bringt allein schon die "Erfahrung" aus dem Erstversuch so viel zusätzliche Ruhe rein, dass man sich automatisch verbessert. (Jedenfalls, wenn die Note im Erstversuch nicht auch auf überdurchschnittlich viel Glück beruht bzw. du im Zweitversuch nicht überdurchschnittlich viel Pech hat).
03.09.2022, 20:51
@Gast
Nein, bei Null bin ich nicht gestartet (habe ich auch nicht behauptet). Außerdem ist jeder in der Examensvorbereitung zumindest durch die Übungen gekommen. :)
Ich hatte solide Kenntnisse in: komplettes BGB, VerfR, VerwR AT.
In anderen Gebieten, insbesondere im StrafR, hatte ich große Lücken.
Von Grund auf neu lernen musste ich: StPO, VwGO, PolR, BauR, EuropaR, HandelsR, GesellschaftsR, ArbeitsR, ZPO.
Daher blieb mir in einigen Bereichen nur Zeit für die erstmalige (oberflächliche) Erarbeitung und eine einzige Wiederholung. Richtig Gas gegeben habe ich erst im letzten halben Jahr.
Nein, bei Null bin ich nicht gestartet (habe ich auch nicht behauptet). Außerdem ist jeder in der Examensvorbereitung zumindest durch die Übungen gekommen. :)
Ich hatte solide Kenntnisse in: komplettes BGB, VerfR, VerwR AT.
In anderen Gebieten, insbesondere im StrafR, hatte ich große Lücken.
Von Grund auf neu lernen musste ich: StPO, VwGO, PolR, BauR, EuropaR, HandelsR, GesellschaftsR, ArbeitsR, ZPO.
Daher blieb mir in einigen Bereichen nur Zeit für die erstmalige (oberflächliche) Erarbeitung und eine einzige Wiederholung. Richtig Gas gegeben habe ich erst im letzten halben Jahr.