05.08.2022, 11:13
Hallo zusammen,
ich wollte mal eure Meinungen zu diesem Thema erfragen und ob ich vlt. einfach falsche Vorstellungen hatte:
Ich bin mit einem gehobenen VB und solidem B auf Jobsuche gegangen und wollte ursprünglich gar nicht in die GK. Nachdem ich aber an einem mehrtägigen GK-Kennenlernen teilgenommen habe, hab ich mich entschlossen, es zumindest mal für ein paar Jahre zu probieren. Ganz im Sinne von 2-3 Jahre hart arbeiten, viele lernen und viel verdienen und dann in-house oÄ.
Obwohl mir permanent gesagt wurde, der Markt wäre zur Zeit super, habe ich viele Absagen bekommen. Letztlich wurde ich dann doch in einer T2 Kanzlei genommen und bin völlig enttäuscht.
Es hiess:
- Weiter/Fortbildungen
- Coaching/Betreuung
- Rücksicht auf Privates usw usw.
Realität: NUR KNECHTEN! Fortbildungen, Englischkurse etc werden zwar angeboten aber man muss sie selbst um die ganze Arbeit herum planen und wenn nun mal die Schulung von 9-17 Uhr geht, muss man dann danach noch arbeiten! Wo ist denn da der Benefit?
Und was mich am meisten stört: Man kriegt keinerlei Einführung in die Arbeit! Einfach nur hier, leite dir paar Mails weiter, fasse bitte einen Entwurf.
Hier hätte ich erwartet, dass erst mal ein zumindest einwöchiger Einführungskurs ins Rechtsgebiet angeboten wird, mit einfachen Fällen etc. Stattdessen sollte ich gleich in der dritten Woche mit einem Mandanten vor Gericht!
Auserdem wird praktisch erwartet, dass man auch nach Feierabend noch erreichbar ist. Habe in den ersten zwei Wochen um ca. 19 Uhr mein Handy auf lautlos gestellt, dann teilweise noch Anrufe vom Partner und er meinte künftig wolle er schon zumindest eine Rückmeldung.
Ich bekomme keine 150 k oÄ weswegen ich sowas eigentlich gar nicht einsehe!
Bei dem Kennenlernen waren die Partner etc auch deutlich netter als dann bei der Arbeit...
Ist das alles normal?
ich wollte mal eure Meinungen zu diesem Thema erfragen und ob ich vlt. einfach falsche Vorstellungen hatte:
Ich bin mit einem gehobenen VB und solidem B auf Jobsuche gegangen und wollte ursprünglich gar nicht in die GK. Nachdem ich aber an einem mehrtägigen GK-Kennenlernen teilgenommen habe, hab ich mich entschlossen, es zumindest mal für ein paar Jahre zu probieren. Ganz im Sinne von 2-3 Jahre hart arbeiten, viele lernen und viel verdienen und dann in-house oÄ.
Obwohl mir permanent gesagt wurde, der Markt wäre zur Zeit super, habe ich viele Absagen bekommen. Letztlich wurde ich dann doch in einer T2 Kanzlei genommen und bin völlig enttäuscht.
Es hiess:
- Weiter/Fortbildungen
- Coaching/Betreuung
- Rücksicht auf Privates usw usw.
Realität: NUR KNECHTEN! Fortbildungen, Englischkurse etc werden zwar angeboten aber man muss sie selbst um die ganze Arbeit herum planen und wenn nun mal die Schulung von 9-17 Uhr geht, muss man dann danach noch arbeiten! Wo ist denn da der Benefit?
Und was mich am meisten stört: Man kriegt keinerlei Einführung in die Arbeit! Einfach nur hier, leite dir paar Mails weiter, fasse bitte einen Entwurf.
Hier hätte ich erwartet, dass erst mal ein zumindest einwöchiger Einführungskurs ins Rechtsgebiet angeboten wird, mit einfachen Fällen etc. Stattdessen sollte ich gleich in der dritten Woche mit einem Mandanten vor Gericht!
Auserdem wird praktisch erwartet, dass man auch nach Feierabend noch erreichbar ist. Habe in den ersten zwei Wochen um ca. 19 Uhr mein Handy auf lautlos gestellt, dann teilweise noch Anrufe vom Partner und er meinte künftig wolle er schon zumindest eine Rückmeldung.
Ich bekomme keine 150 k oÄ weswegen ich sowas eigentlich gar nicht einsehe!
Bei dem Kennenlernen waren die Partner etc auch deutlich netter als dann bei der Arbeit...
Ist das alles normal?
05.08.2022, 11:50
Du hast um 19 Uhr Feierabend und musst danach nur noch erreichbar sein? Klingt eigentlich ziemlich gut…
05.08.2022, 12:02
05.08.2022, 12:06
Vollkommen normal. Du bekommst keine 150k, ok. Wie viel bekommst du denn? 120k? Dafür dass du eigentlich gar nichts kannst und dir erstmal einen einmonatigen Einführungskurs in dein Rechtsgebiet wünschst 
nein, so läuft das nicht, willkommen im harten/echten Leben. In der GK geht es darum, dass du billst. Punkt. Da du eh nach 1-3 Jahren wieder weg bist (so ja auch dein Plan), lohnt es sich nicht, in dich übermäßig Ressourcen zu stecken. Du sollst ein paar Jahre Geld reinbringen und gut ist.
Und ja, bei so Kennenlern-Events sind die/wir immer super nett. Vor deinem Tinder-Date pfeifst du dir schließlich auch nicht noch mal schnell einen Döner mit extra Zwiebeln rein
nein, so läuft das nicht, willkommen im harten/echten Leben. In der GK geht es darum, dass du billst. Punkt. Da du eh nach 1-3 Jahren wieder weg bist (so ja auch dein Plan), lohnt es sich nicht, in dich übermäßig Ressourcen zu stecken. Du sollst ein paar Jahre Geld reinbringen und gut ist.Und ja, bei so Kennenlern-Events sind die/wir immer super nett. Vor deinem Tinder-Date pfeifst du dir schließlich auch nicht noch mal schnell einen Döner mit extra Zwiebeln rein
05.08.2022, 12:07
Kann es sein, dass du vorher noch nie in einer GK (zB im Ref oder als WiMi) warst? Für mich liest sich das alles nämlich so, als wärst du dir nicht bewusst, worauf du dich eingelassen hast.
05.08.2022, 12:10
Hast du im Studium/Referendariat nicht mitbekommen, wie es in GKs läuft? Es ist doch allgemein bekannt, dass du die Kohle dort nicht für den pünktlichen Feierabend bekommst.
Es ist ok, wenn du das nicht willst. Will ich auch nicht, aber:
Take it or leave it.
Es ist ok, wenn du das nicht willst. Will ich auch nicht, aber:
Take it or leave it.
05.08.2022, 12:32
Getrollt wird net, wer trollt fliegt...
05.08.2022, 13:08
Fühl ich. Bin sogar nur T3/T4 eingestiegen (Gehalt ist dort nicht mal sechsstellig), um eine bessere WLB zu haben. Im Vorstellungsgespräch wurde auch ausdrücklich betont, dass die WLB nicht nur auf dem Papier steht und normalerweise 19h Feierabend kein Problem sei. Einarbeitung, Fortbildung etc. würde man auch groß schreiben und die Türen der Kollegen, ausdrücklich auch der Partner, stünden immer für Fragen etc offen.
Realität:
19h Feierabend klappt manchmal, meistens jedoch nicht, auch wenn man zu dem Zeitpunkt schon seit 12h in der Kanzlei hockt.
Einarbeitung besteht wie bei TE aus dem Weiterleiten von Mandantenmails, die auf meiner Recherche basieren oder dem Zusenden von älteren Schriftsätzen o.ä., aus denen ich dann einen neuen Schriftsatz basteln soll.
Die angepriesene Politik der offenen Türen existiert übrigens auch nicht. Allein in meinem ersten Monat bin ich so oft weggeschickt worden (nicht nur von Partnern, sondern auch von Seniors oder normalen Associates), dass ich irgendwann nicht mehr mitgezählt habe.
Die Stimmung unter den Kollegen ist zwar grundsätzlich gut. Es gibt leider aber auch oft genug Leute, die ihren Stress oder ihre schlechte Laune völlig ohne Not an ihren Kollegen auslassen, was ich persönlich völlig unabhängig vom GK-Setting extrem unprofessionell finde.
Unterm Strich macht mir meine Arbeit trotzdem Spaß, die hier genannten Punkte sind ja nur ein kleinerer Ausschnitt des big pictures. Aber die veraltete Arbeitsweise in GKs, jedenfalls in meiner, nervt. Würde man sich mal mit modernen Arbeitskonzepten und moderner Mitarbeiterführung auseinandersetzen, wären die oben genannten Punkte größtenteils non-existent.
Realität:
19h Feierabend klappt manchmal, meistens jedoch nicht, auch wenn man zu dem Zeitpunkt schon seit 12h in der Kanzlei hockt.
Einarbeitung besteht wie bei TE aus dem Weiterleiten von Mandantenmails, die auf meiner Recherche basieren oder dem Zusenden von älteren Schriftsätzen o.ä., aus denen ich dann einen neuen Schriftsatz basteln soll.
Die angepriesene Politik der offenen Türen existiert übrigens auch nicht. Allein in meinem ersten Monat bin ich so oft weggeschickt worden (nicht nur von Partnern, sondern auch von Seniors oder normalen Associates), dass ich irgendwann nicht mehr mitgezählt habe.
Die Stimmung unter den Kollegen ist zwar grundsätzlich gut. Es gibt leider aber auch oft genug Leute, die ihren Stress oder ihre schlechte Laune völlig ohne Not an ihren Kollegen auslassen, was ich persönlich völlig unabhängig vom GK-Setting extrem unprofessionell finde.
Unterm Strich macht mir meine Arbeit trotzdem Spaß, die hier genannten Punkte sind ja nur ein kleinerer Ausschnitt des big pictures. Aber die veraltete Arbeitsweise in GKs, jedenfalls in meiner, nervt. Würde man sich mal mit modernen Arbeitskonzepten und moderner Mitarbeiterführung auseinandersetzen, wären die oben genannten Punkte größtenteils non-existent.