16.05.2022, 18:00
Tendenz steigend.
Auch wenn vorher mal 12000 Volljuristen pro Jahr ausgebildet wurden (jetzt machen halt auch viele LLB oder LLM im Wirtschaftsrecht, gleicht sich also aus, da frühere Volljuristenstellen in Unternehmen oder Versicherungen und selbst in Kanzleien (zB gute Zuarbeitung für 60.000-70.000) durch Wirtschaftsrechtler abdeckt werden können).
Wird der Arbeitsmarkt das verkraften? Die Pensionierungswelle wird ja durch aktuelle Mehreinstellungen schon abgefedert.
Auch wenn vorher mal 12000 Volljuristen pro Jahr ausgebildet wurden (jetzt machen halt auch viele LLB oder LLM im Wirtschaftsrecht, gleicht sich also aus, da frühere Volljuristenstellen in Unternehmen oder Versicherungen und selbst in Kanzleien (zB gute Zuarbeitung für 60.000-70.000) durch Wirtschaftsrechtler abdeckt werden können).
Wird der Arbeitsmarkt das verkraften? Die Pensionierungswelle wird ja durch aktuelle Mehreinstellungen schon abgefedert.
16.05.2022, 18:09
(16.05.2022, 18:00)Gast schrieb: Tendenz steigend.
Auch wenn vorher mal 12000 Volljuristen pro Jahr ausgebildet wurden (jetzt machen halt auch viele LLB oder LLM im Wirtschaftsrecht, gleicht sich also aus, da frühere Volljuristenstellen in Unternehmen oder Versicherungen und selbst in Kanzleien (zB gute Zuarbeitung für 60.000-70.000) durch Wirtschaftsrechtler abdeckt werden können).
Wird der Arbeitsmarkt das verkraften? Die Pensionierungswelle wird ja durch aktuelle Mehreinstellungen schon abgefedert.
Wir stellen fest: 30% weniger Volljuristen pro Jahr als früher, trotzdem alles scheisse.
Ach ja, das sind meine Juristen wie ich sie liebe

16.05.2022, 18:14
Viele werden hier jetzt wieder schreiben, dass wir aufgrund der anstehenden Pensionierungswelle erst am Anfang eines massiven Bewerbermarktes stehen und die Jobchancen somit von Jahr zu Jahr besser werden.
Was aber viele vergessen: Die Pensionierungswelle führt auch zu einem Rückgang an Beratungsbedarf. Wenn es in 15 Jahren keine 45 Millionen Arbeitnehmer mehr gibt, sondern vlt. nur noch 30-35 Mio, dann geht auch die Zahl der Kündigungsschutzprozesse entsprechend zurück. Nur um mal ein Beispiel von vielen zu nennen.
Ähnlich verhält es sich sicherlich auch mit familiengeführten KMU, die eben nicht mehr an die nächste Generation weitergegeben werden können (mangels Nachwuchs) und deshalb (ins Ausland) verkauft oder einfach stillgelegt werden. Klar, für die Transaktion an sich gibt es dann noch Beratungsbedarf, aber das ist halt auch ein Einmal-Mandat ohne Möglichkeit, das Mandat anschließend auszubauen.
Mit Hinblick auf die wieder anziehenden Absolventenzahlen glaube ich deshalb nicht, dass der aktuelle Bewerbermarkt noch ewig andauert.
Was aber viele vergessen: Die Pensionierungswelle führt auch zu einem Rückgang an Beratungsbedarf. Wenn es in 15 Jahren keine 45 Millionen Arbeitnehmer mehr gibt, sondern vlt. nur noch 30-35 Mio, dann geht auch die Zahl der Kündigungsschutzprozesse entsprechend zurück. Nur um mal ein Beispiel von vielen zu nennen.
Ähnlich verhält es sich sicherlich auch mit familiengeführten KMU, die eben nicht mehr an die nächste Generation weitergegeben werden können (mangels Nachwuchs) und deshalb (ins Ausland) verkauft oder einfach stillgelegt werden. Klar, für die Transaktion an sich gibt es dann noch Beratungsbedarf, aber das ist halt auch ein Einmal-Mandat ohne Möglichkeit, das Mandat anschließend auszubauen.
Mit Hinblick auf die wieder anziehenden Absolventenzahlen glaube ich deshalb nicht, dass der aktuelle Bewerbermarkt noch ewig andauert.
16.05.2022, 18:14
ich meinte zukünftig, also in 2-5 Jahren usw.
16.05.2022, 18:21
(16.05.2022, 18:14)Gast schrieb: Viele werden hier jetzt wieder schreiben, dass wir aufgrund der anstehenden Pensionierungswelle erst am Anfang eines massiven Bewerbermarktes stehen und die Jobchancen somit von Jahr zu Jahr besser werden.
Was aber viele vergessen: Die Pensionierungswelle führt auch zu einem Rückgang an Beratungsbedarf. Wenn es in 15 Jahren keine 45 Millionen Arbeitnehmer mehr gibt, sondern vlt. nur noch 30-35 Mio, dann geht auch die Zahl der Kündigungsschutzprozesse entsprechend zurück. Nur um mal ein Beispiel von vielen zu nennen.
Ähnlich verhält es sich sicherlich auch mit familiengeführten KMU, die eben nicht mehr an die nächste Generation weitergegeben werden können (mangels Nachwuchs) und deshalb (ins Ausland) verkauft oder einfach stillgelegt werden. Klar, für die Transaktion an sich gibt es dann noch Beratungsbedarf, aber das ist halt auch ein Einmal-Mandat ohne Möglichkeit, das Mandat anschließend auszubauen.
Mit Hinblick auf die wieder anziehenden Absolventenzahlen glaube ich deshalb nicht, dass der aktuelle Bewerbermarkt noch ewig andauert.
dem schließe ich mich an.
Auch wenn ich nicht glaube, dass die Digitalisierung und Liberalisierung des Rechtsdienstleistungsmarktes derart katastrophale Auswirkungen auf die Juristen, inbs RAe, haben werden, wie von einigen prognostiziert, so glaube ich doch, dass viele Einzelkämpfer und kleinere Kanzleien keine Chance mehr haben werden und auch ganze Beratungszeige von Factoringgesellschaften abgedeckt werden..
Ferner: Die exorbitanten Kosten von Pension, Beihilfe usw wird bald dem normalen Arbeiter nicht mehr zu verklickern sein. Deshalb würde es mich nicht wundern, wenn man - wenigstens in der Verwaltung - das Prinzip 1 auf 2 anwendet. 2 Pensionierte, eine Neueinstellung.
16.05.2022, 19:47
Vor 11 Jahren, 2011, haben Leute mit Noten , die dich heute unproblematisch überall in die Justiz und in fast jede GK bringen, 9 Monate nen Job gesucht. Die Mindestanforderung von 2x9 in der Justiz war faktisch 2x10 aufwärts in den gefragteren Ländern, die anderen wurden gewaitlisted bis Sanknimmerlein oder haben im besten Fall Angebote für die Sozialgerichsbarkeit bekommen. VG konntest du unter 2x11 gleich vergessen. Behörden haben fast nicht eingestellt und konnten sich erlauben, unfassbar picky zu sein. GKen bis tief runter in T3 konnten eisern am Doppel-VB festhalten, T1 konnte Doppel-Gut'ler für 90k handverlesen, Leute mit 8,x und 9,x konnten für 48k zu den Big4 und Unternehmen haben ohne einschlägige Berufserfahrung oder Vitamin B erst gar niemanden eingeladen. Heute fangen Leute mit 1xa und 1xb bei den gleichen Arbeitgeberverbänden an, die vor 10 Jahren "nur mit Doppel VB" inseriert hatten. Der juristische Arbeitsmarkt ist heute der Himmel auf Erden. Klar gibt es Zyklen und wird es nicht auf ewig so bleiben, aber bis wir wieder dort sind, wo wir herkommen, wird noch vielviel Zeit vergehen, wenn kein totaler Wirtschaftscrash kommt. Also freut euch einfach

16.05.2022, 20:11
(16.05.2022, 19:47)Gast schrieb: Vor 11 Jahren, 2011, haben Leute mit Noten , die dich heute unproblematisch überall in die Justiz und in fast jede GK bringen, 9 Monate nen Job gesucht. Die Mindestanforderung von 2x9 in der Justiz war faktisch 2x10 aufwärts in den gefragteren Ländern, die anderen wurden gewaitlisted bis Sanknimmerlein oder haben im besten Fall Angebote für die Sozialgerichsbarkeit bekommen. VG konntest du unter 2x11 gleich vergessen. Behörden haben fast nicht eingestellt und konnten sich erlauben, unfassbar picky zu sein. GKen bis tief runter in T3 konnten eisern am Doppel-VB festhalten, T1 konnte Doppel-Gut'ler für 90k handverlesen, Leute mit 8,x und 9,x konnten für 48k zu den Big4 und Unternehmen haben ohne einschlägige Berufserfahrung oder Vitamin B erst gar niemanden eingeladen. Heute fangen Leute mit 1xa und 1xb bei den gleichen Arbeitgeberverbänden an, die vor 10 Jahren "nur mit Doppel VB" inseriert hatten. Der juristische Arbeitsmarkt ist heute der Himmel auf Erden. Klar gibt es Zyklen und wird es nicht auf ewig so bleiben, aber bis wir wieder dort sind, wo wir herkommen, wird noch vielviel Zeit vergehen, wenn kein totaler Wirtschaftscrash kommt. Also freut euch einfach
Selten so einen Bullshit gelesen. T3-Buden und striktes festhalten am Doppel-VB

16.05.2022, 20:14
(16.05.2022, 19:47)Gast schrieb: Vor 11 Jahren, 2011, haben Leute mit Noten , die dich heute unproblematisch überall in die Justiz und in fast jede GK bringen, 9 Monate nen Job gesucht. Die Mindestanforderung von 2x9 in der Justiz war faktisch 2x10 aufwärts in den gefragteren Ländern, die anderen wurden gewaitlisted bis Sanknimmerlein oder haben im besten Fall Angebote für die Sozialgerichsbarkeit bekommen. VG konntest du unter 2x11 gleich vergessen. Behörden haben fast nicht eingestellt und konnten sich erlauben, unfassbar picky zu sein. GKen bis tief runter in T3 konnten eisern am Doppel-VB festhalten, T1 konnte Doppel-Gut'ler für 90k handverlesen, Leute mit 8,x und 9,x konnten für 48k zu den Big4 und Unternehmen haben ohne einschlägige Berufserfahrung oder Vitamin B erst gar niemanden eingeladen. Heute fangen Leute mit 1xa und 1xb bei den gleichen Arbeitgeberverbänden an, die vor 10 Jahren "nur mit Doppel VB" inseriert hatten. Der juristische Arbeitsmarkt ist heute der Himmel auf Erden. Klar gibt es Zyklen und wird es nicht auf ewig so bleiben, aber bis wir wieder dort sind, wo wir herkommen, wird noch vielviel Zeit vergehen, wenn kein totaler Wirtschaftscrash kommt. Also freut euch einfach
Deiner Grundaussage ist zuzustimmen.
Dennoch ist deine Darstellung der Notenanforderungen in GK maßlos übertrieben. Sowohl vor 10 als auch vor 20 Jahren konnte man mit mindestens 17/18 aus beiden im Tier 1 einsteigen. Erst Recht mit einer Promotion.
Bei der Justiz wird das wohl stimmen.
16.05.2022, 20:24
(16.05.2022, 20:14)GastBerlin schrieb:(16.05.2022, 19:47)Gast schrieb: Vor 11 Jahren, 2011, haben Leute mit Noten , die dich heute unproblematisch überall in die Justiz und in fast jede GK bringen, 9 Monate nen Job gesucht. Die Mindestanforderung von 2x9 in der Justiz war faktisch 2x10 aufwärts in den gefragteren Ländern, die anderen wurden gewaitlisted bis Sanknimmerlein oder haben im besten Fall Angebote für die Sozialgerichsbarkeit bekommen. VG konntest du unter 2x11 gleich vergessen. Behörden haben fast nicht eingestellt und konnten sich erlauben, unfassbar picky zu sein. GKen bis tief runter in T3 konnten eisern am Doppel-VB festhalten, T1 konnte Doppel-Gut'ler für 90k handverlesen, Leute mit 8,x und 9,x konnten für 48k zu den Big4 und Unternehmen haben ohne einschlägige Berufserfahrung oder Vitamin B erst gar niemanden eingeladen. Heute fangen Leute mit 1xa und 1xb bei den gleichen Arbeitgeberverbänden an, die vor 10 Jahren "nur mit Doppel VB" inseriert hatten. Der juristische Arbeitsmarkt ist heute der Himmel auf Erden. Klar gibt es Zyklen und wird es nicht auf ewig so bleiben, aber bis wir wieder dort sind, wo wir herkommen, wird noch vielviel Zeit vergehen, wenn kein totaler Wirtschaftscrash kommt. Also freut euch einfach
Deiner Grundaussage ist zuzustimmen.
Dennoch ist deine Darstellung der Notenanforderungen in GK maßlos übertrieben. Sowohl vor 10 als auch vor 20 Jahren konnte man mit mindestens 17/18 aus beiden im Tier 1 einsteigen. Erst Recht mit einer Promotion.
Bei der Justiz wird das wohl stimmen.
Mit 18 aus beiden + Promotion vielleicht. Aber auch nicht immer und nicht überall. Ich weiß, das klingt alles, wie wenn Opa vom Krieg erzählt, aber glaub mir, der Arbeitsmarkt war so und wir hätten damals NIEMALS geglaubt, dass wir irgenwann auch nur in die Nähe der Verhältnisse von heute kommen würden.
16.05.2022, 20:55
Was bei mir in der Ref-AG auffällt: sehr wenige wollen den Anwaltsberuf ausüben.
Die meisten streben in den öff Dienst bzw Justiz. Danach kommen dann Unternehmen und Verbände. Ich glaub, dass von 22 Leuten nur 2 oder 3 wirklich Interesse am Anwaltsberuf haben.
Die meisten streben in den öff Dienst bzw Justiz. Danach kommen dann Unternehmen und Verbände. Ich glaub, dass von 22 Leuten nur 2 oder 3 wirklich Interesse am Anwaltsberuf haben.