07.02.2022, 13:46
Hallo,
hat jemand seine Wahlstation bei einem Rechtsanwalt oder Rechtsanwältin im Ausland absolviert oder sich schon erfolgreich beworben, die keine internationale Großkanzlei ist und kann die konkrete Stelle empfehlen?
Mich würde auch interessieren, wie ihr da vorgegangen seid und welche Sprachkenntnisse da erwartet wurden. Bei Englisch ist es wahrscheinlich klar, aber bei Französisch und Spanisch frage ich mich, welche Kenntnisse dort erforderlich sind.
hat jemand seine Wahlstation bei einem Rechtsanwalt oder Rechtsanwältin im Ausland absolviert oder sich schon erfolgreich beworben, die keine internationale Großkanzlei ist und kann die konkrete Stelle empfehlen?
Mich würde auch interessieren, wie ihr da vorgegangen seid und welche Sprachkenntnisse da erwartet wurden. Bei Englisch ist es wahrscheinlich klar, aber bei Französisch und Spanisch frage ich mich, welche Kenntnisse dort erforderlich sind.
08.02.2022, 20:20
Kommt wohl auf den Einzelfall an, wa?
10.02.2022, 11:19
Habe mich bei zwei Kanzleien im Ausland (1 x EU und 1x Asien, beides grds. keine englischsprachigen Länder) erfolgreich beworben und durfte mich somit zwischen 2 Stellen entscheiden. Fündig geworden bin ich über die Anwaltsliste der deutschen Botschaften im jeweiligen Land. Die Station steht noch aus, daher kann ich natürlich noch keine Empfehlung abgeben. Besondere Englischkenntnisse wurden aber nicht erwartet. Ich habe auch bisher kein Auslandssemester o.Ä. gemacht. Die RAe sehen ja im Gespräch, ob du dich gut verständigen kannst. Ich kann dich nur ermutigen, dich zu bewerben.
Die ausländische Kanzlei ist eine tolle und meiner Meinung nach bessere Alternative zur Station beim Auswärtigen Amt. Dort werden Wahlstationen momentan kurzfristig abgesagt wegen der Pandemielage. Solche Probleme hatte ich bei den Kanzleien nicht, welche hier auf jeden Fall unkomplizierter sind. Unterstützung bei der Wohnungssuche oder eine kleine Vergütung gibt es (anders als beim AA!) auch. Kann es daher vor allem in Corona-Zeiten nur empfehlen.
Die Sprache des EU-Landes kann ich bereits durch meine Familie, allerdings nicht ganz so gut wie Deutsch oder Englisch.
Die ausländische Kanzlei ist eine tolle und meiner Meinung nach bessere Alternative zur Station beim Auswärtigen Amt. Dort werden Wahlstationen momentan kurzfristig abgesagt wegen der Pandemielage. Solche Probleme hatte ich bei den Kanzleien nicht, welche hier auf jeden Fall unkomplizierter sind. Unterstützung bei der Wohnungssuche oder eine kleine Vergütung gibt es (anders als beim AA!) auch. Kann es daher vor allem in Corona-Zeiten nur empfehlen.
Die Sprache des EU-Landes kann ich bereits durch meine Familie, allerdings nicht ganz so gut wie Deutsch oder Englisch.
11.02.2022, 12:49
Zitat:Die ausländische Kanzlei ist eine tolle und meiner Meinung nach bessere Alternative zur Station beim Auswärtigen Amt. Dort werden Wahlstationen momentan kurzfristig abgesagt wegen der Pandemielage. Solche Probleme hatte ich bei den Kanzleien nicht, welche hier auf jeden Fall unkomplizierter sind. Unterstützung bei der Wohnungssuche oder eine kleine Vergütung gibt es (anders als beim AA!) auch. Kann es daher vor allem in Corona-Zeiten nur empfehlen.
Das sehe ich auch so. Und das gilt mE auch außerhalb der Coronazeiten. Dass das AA überhaupt noch so ein Theater wegen Corona macht und kurzfristig Stationen in Ländern mit bester medizinischer Versorgung absagt, zeigt meiner Meinung nach schon, wie "unentspannt" das AA "tickt". Abgesehen von dem völlig willkürlichen Prozess zur Vergabe der Stationen.
Eine weitere sinnvolle Alternative sind die Außenhandelskammern. Da kommt es auch die genaue Außenhadelskammer an. Aber viele sind auch sehr unkompliziert.
Nach dem was man so hört kann die Arbeit beim AA auch sehr "durchwachsen" sein und insbesondere in Vollzeit. Bei anderen Auslandsstationen ist man froh, wenn überhaupt jemand helfen kommt. Und das zeigt man den Referendaren dann auch.
14.02.2022, 15:44
Ich habe meine Wahlstation in Lissabon bei einer Rechtsanwältin gemacht und habe die Kanzlei über die Liste der deutschen Botschaft in Portugal gefunden. Ich habe mich ziemlich breit beworben und hatte mehrere Zusagen in ganz coolen Ländern. Auf dieser Liste können Kanzleien angeben, ob sie deutsche Referendare aufnehmen.
15.02.2022, 20:24
Lissabon ist toll. Könntest du was zu deiner Station erzählen? Bzw. kannst du die Stelle empfehlen?
15.02.2022, 20:27
(14.02.2022, 15:44)Wahlstation in Lissabon schrieb: Ich habe meine Wahlstation in Lissabon bei einer Rechtsanwältin gemacht und habe die Kanzlei über die Liste der deutschen Botschaft in Portugal gefunden. Ich habe mich ziemlich breit beworben und hatte mehrere Zusagen in ganz coolen Ländern. Auf dieser Liste können Kanzleien angeben, ob sie deutsche Referendare aufnehmen.
Lissabon klingt gut. Kannst du etwas darüber erzählen? Hattest du viel zu tun? Auf welcher Sprache musstest du arbeiten? Und kannst du die Rechtsanwältin empfehlen?
23.02.2022, 15:42
Ich bin Wahlstation in Lissabon, musste nur meinen Namen ändern.
Mir hat die Station gut gefallen. Ich habe unterschiedliche Fälle bearbeitet, meistens auf englisch, weil viele Fälle internationalen Bezug hatte. Teilweise waren es aber auch Mandanten in deutschsprachigen Ländern, dann habe ich auf deutsch gearbeitet. Man muss sagen, dass die Arbeit jetzt nicht super anspruchsvoll war, aber ich habe einen ganz guten EIndruck der Arbeitsweise im Ausland bekommen und war mehr als beeindruckt von den modernen Gerichten. Da wurden Verfahren schon lange vor Corona per Videocall durchgeführt, weil viel wohl auf Madeira und den Azoren stattfindet.
Die Arbeitszeiten waren sehr entspannt (ca. 10-17 Uhr) und ich konnte einen Tag die Woche "lernen" und Urlaub nehmen, damit ich wieder zu Hause war, als meine Noten kamen.
Ich kann es nur jedem empfehlen. Vor Ort sind immer auch andere Referendare (bei der Botschaft oder der IAK) und die Stadt ist ein Traum. Ich würde es immer wieder so machen!
Mir hat die Station gut gefallen. Ich habe unterschiedliche Fälle bearbeitet, meistens auf englisch, weil viele Fälle internationalen Bezug hatte. Teilweise waren es aber auch Mandanten in deutschsprachigen Ländern, dann habe ich auf deutsch gearbeitet. Man muss sagen, dass die Arbeit jetzt nicht super anspruchsvoll war, aber ich habe einen ganz guten EIndruck der Arbeitsweise im Ausland bekommen und war mehr als beeindruckt von den modernen Gerichten. Da wurden Verfahren schon lange vor Corona per Videocall durchgeführt, weil viel wohl auf Madeira und den Azoren stattfindet.
Die Arbeitszeiten waren sehr entspannt (ca. 10-17 Uhr) und ich konnte einen Tag die Woche "lernen" und Urlaub nehmen, damit ich wieder zu Hause war, als meine Noten kamen.
Ich kann es nur jedem empfehlen. Vor Ort sind immer auch andere Referendare (bei der Botschaft oder der IAK) und die Stadt ist ein Traum. Ich würde es immer wieder so machen!