24.10.2018, 20:20
Weiß jemand, ob man mit einem befriedigend später gute Chancen hat. Würde es für mittelständische kanzleien ausreichen ? Wie ist das durchschnittliche Einstiegsgehalt on solchen Kanzleien
24.10.2018, 21:01
Was heißt für dich „später“? Im Moment ist die Lage gut. In 10 Jahren vielleicht nicht mehr.
24.10.2018, 21:06
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Was heißt für dich „später“? Im Moment ist die Lage gut. In 10 Jahren vielleicht nicht mehr.
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Später heißt, möglicherweise in 2 Jahren, da ich gerade mein erstes bestanden haben und ab nächstes Jahr mein ref mache
Was heißt für dich „später“? Im Moment ist die Lage gut. In 10 Jahren vielleicht nicht mehr.
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Später heißt, möglicherweise in 2 Jahren, da ich gerade mein erstes bestanden haben und ab nächstes Jahr mein ref mache
24.10.2018, 21:13
Das lässt sich pauschal schwer beantworten, da es ein großes Gefälle zwischen Regionen und Spezialisierungen gibt. Einen guten Überblick über die Gehälter auch bei sog. Boutiquen und großen Mittelständlern bietet Azur https://www.azur-online.de/geld/gehaelter-associates
Dort siehst Du, dass schon bei den gelisteten Kanzleien große Unterschiede bestehen, bei den nicht gelisteten Kanzleien gibt es teilweise noch stärkere Unterschiede.
Bei den Notenanforderungen gibt es auch deutliche Unterschiede. Allerdings sind zwei ordentliche "Befriedigend" alles andere als der Weltuntergang! Vielmehr stehen damit viele attraktive Mittelständler und teils auch Boutiquen zur Wahl.
Bei uns (Boutique) werden 2xb und in der Summe mindestens 14 erwartet. Darunter versendet HR wohl pauschal eine Absage, es sei denn, der Bewerber kommt über eine interne Empfehlung rein.
Unsere HR-Chefin hat mir erzählt, dass das momentan üblich für den "ordentlichen Mittelstand" (was auch immer das ist) sei. Mehr könne man momentan nicht verlangen, da die örtlichen GK nur noch 2 aus 4 (vb, vb, Dr. und im Ausland erworbene Englischkenntnisse) verlangen und dabei wohl bis 16 in Summe runter gehen.
Hinweise auf die konkreten Anforderungen finden sich eigentlich auch immer in den Stellenanzeigen - dort werden momentan vielfach nur noch "überdurchschnittliche Examina" (de facto 2xb und ca. 15 in der Summe) oder gleich 2x befriedigend verlangt.
Dort siehst Du, dass schon bei den gelisteten Kanzleien große Unterschiede bestehen, bei den nicht gelisteten Kanzleien gibt es teilweise noch stärkere Unterschiede.
Bei den Notenanforderungen gibt es auch deutliche Unterschiede. Allerdings sind zwei ordentliche "Befriedigend" alles andere als der Weltuntergang! Vielmehr stehen damit viele attraktive Mittelständler und teils auch Boutiquen zur Wahl.
Bei uns (Boutique) werden 2xb und in der Summe mindestens 14 erwartet. Darunter versendet HR wohl pauschal eine Absage, es sei denn, der Bewerber kommt über eine interne Empfehlung rein.
Unsere HR-Chefin hat mir erzählt, dass das momentan üblich für den "ordentlichen Mittelstand" (was auch immer das ist) sei. Mehr könne man momentan nicht verlangen, da die örtlichen GK nur noch 2 aus 4 (vb, vb, Dr. und im Ausland erworbene Englischkenntnisse) verlangen und dabei wohl bis 16 in Summe runter gehen.
Hinweise auf die konkreten Anforderungen finden sich eigentlich auch immer in den Stellenanzeigen - dort werden momentan vielfach nur noch "überdurchschnittliche Examina" (de facto 2xb und ca. 15 in der Summe) oder gleich 2x befriedigend verlangt.
24.10.2018, 21:16
Befriedigend ist allerdings auch nicht gleich befriedigend. Mit 6,6 wirst du es wahrscheinlich schwerer haben als mit 8,9.
25.10.2018, 01:57
Wie stehen die Chancen mit einem 1. Examen von 7,7 Punkten, wenn das 2. Examen mit 5,6 abgeschlossen wurde? Disqualifiziert man sich hiermit gleich bei den meisten mittelständischen Kanzlein?
25.10.2018, 06:50
(25.10.2018, 01:57)Berlin_Hipster schrieb: Wie stehen die Chancen mit einem 1. Examen von 7,7 Punkten, wenn das 2. Examen mit 5,6 abgeschlossen wurde? Disqualifiziert man sich hiermit gleich bei den meisten mittelständischen Kanzlein?
Wenn Du noch die Chance hast, in den Verbesserungsversuch zu gehen, würde ich dazu raten. Dein erstes Examen ist ja sehr ordentlich und das zweite leider im ausreichend geblieben.
Wenn die Kombination Deine Endnoten darstellt, dann könnte es eine Weile dauern, was passendes zu finden. Es ist aber nicht unmöglich, denn immerhin ist ein ordentliches befriedigend dabei.
Vielleicht hast Du trotzden die Möglichkeit, Deine Chancen noch zu steigern, zB über besondere Spezialisierungen in eine besonders nachgefragte Nische zu springen. Vielleicht können Dir auch Freude helfen, bei deren Kanzleien gerade Bedarf ist oder ehemalige Ausbilder.
Viel Erfolg!
25.10.2018, 07:33
Hallo zusammen,
ich arbeite in einer mittelständischen Kanzlei und kann nur jeden ermutigen, es a) zu versuchen sich zu bewerben und b) mal die Arbeit in einer mittelständischen Kanzlei auszuprobieren.
Bei uns ist einer aus vier (Examen/Dr/LLM) obligatorisch, aber es gibt wirklich keine feste Regel. Es kommt auf die Person an und darauf, dass man langfristig mit jemandem plant. Daher zählen hier auch soft skills oder deine restliche Vita.
Man muss sich nur auch klar darüber sein, dass es hier nicht so Nachwuchsprobleme gibt, wie in den Großkanzleien. Natürlich gibt es weniger offene Stellen (aufgrund der Größe) und vor allem natürlich eine geringere Fluktuation, weil die Leute (bestenfalls) für immer bleiben.
Außerdem sucht unsere Generation (Y) natürlich nach einer guten Work Life Balance. Man arbeitet bei uns zwar nicht wenig, aber in welchem juristischen Beruf habe ich schon eine 40h Woche.
Daher muss man sich klar darüber sein, dass sich sehr viele sehr gute bewerben und wir dann doch häufig Doppel VB + einen Titel als Anwälte haben. Das ist aber kein Dogma und ich kann wirklich jeden nur ermutigen, sich einfach zu bewerben.
Zum Geld kann ich den Vorredner nur zustimmen, Azur stimmt wirklich in der Regel.
Bei Mittelständlern gibt es aber idR nicht ein fixes Gehalt für alle, sondern eine Spanne, da für die Kanzleien (insb der DR Titel für die Außendarstellung) wichtig ist und "belohnt" werden soll.
ich arbeite in einer mittelständischen Kanzlei und kann nur jeden ermutigen, es a) zu versuchen sich zu bewerben und b) mal die Arbeit in einer mittelständischen Kanzlei auszuprobieren.
Bei uns ist einer aus vier (Examen/Dr/LLM) obligatorisch, aber es gibt wirklich keine feste Regel. Es kommt auf die Person an und darauf, dass man langfristig mit jemandem plant. Daher zählen hier auch soft skills oder deine restliche Vita.
Man muss sich nur auch klar darüber sein, dass es hier nicht so Nachwuchsprobleme gibt, wie in den Großkanzleien. Natürlich gibt es weniger offene Stellen (aufgrund der Größe) und vor allem natürlich eine geringere Fluktuation, weil die Leute (bestenfalls) für immer bleiben.
Außerdem sucht unsere Generation (Y) natürlich nach einer guten Work Life Balance. Man arbeitet bei uns zwar nicht wenig, aber in welchem juristischen Beruf habe ich schon eine 40h Woche.
Daher muss man sich klar darüber sein, dass sich sehr viele sehr gute bewerben und wir dann doch häufig Doppel VB + einen Titel als Anwälte haben. Das ist aber kein Dogma und ich kann wirklich jeden nur ermutigen, sich einfach zu bewerben.
Zum Geld kann ich den Vorredner nur zustimmen, Azur stimmt wirklich in der Regel.
Bei Mittelständlern gibt es aber idR nicht ein fixes Gehalt für alle, sondern eine Spanne, da für die Kanzleien (insb der DR Titel für die Außendarstellung) wichtig ist und "belohnt" werden soll.
25.10.2018, 07:46
Rechnen mittelständische kanzleien den Schwerpunkt raus?
25.10.2018, 08:28
(25.10.2018, 07:46)Jurist2018 schrieb: Rechnen mittelständische kanzleien den Schwerpunkt raus?
Bei uns wird der Schwerpunkt nicht rausgerechnet. Es wird auf die Endnote abgestellt.
Wenn der Schwerpunkt einschlägig ist, wird ggfs. ein zweiter Blick darauf geworfen (weil es uns im Zweifelsfall egal ist, dass der Kandidat ne Strafrechtsniete ist und wir uns freuen, wenn der Schwerpunkt einschlägige Rechtskenntnisse im Einsatzgebiet belegt).
Was bei uns auch wichtig ist, sind Stationszeugnisse. Bei uns muss man eigentlich alle vorlegen (wobei ich selbst die Strafrechtszeugnisse nicht vorgelegt hatte und danach auch niemand mehr nachgefragt hat -bin aber auch mit 3 aus 4 ohnehin Recht gut aufgestellt gewesen).
Deswegen kann ich nur raten, schon im Ref die passenden Stationen auszuwählen. Denn bei Referendaren ist man häufig nicht ganz so wählerisch und man hat schon einen Fuss in der Tür.