09.09.2019, 09:49
Eben - auch als PJ nach dem 2. Examen verdient man mehr als nach dem 1. Examen und dass man das nur übergangsweise macht, ist genauso klar - sei es für Verbesserungsversuch, Promotion oder eine Wartezeit. Es ist auch nicht bei allen PJ so, dass sie es „regulär“ nicht in die Kanzlei geschafft hätten - es kommt eben auch auf den aktuellen Bedarf an und es gibt sowohl Wiss. Mit. als auch PJ, die schon eingestellt werden, bevor die Ergebnisse des 1. Examens vorliegen.
09.09.2019, 10:27
(06.09.2019, 22:35)Gast5 schrieb:(19.03.2019, 10:44)Erfahrung HH schrieb:(18.03.2019, 17:01)Mao Rofl schrieb: Das Forum zur letzten Instanz und seine Geschichten mal wieder in ganzer Pracht. ;)
Tätigkeit als PJ bei Freshfields: „riesiger Malus“
Ein Bekannter mit VB und 8,x: „nach nem halben Jahr als PJ nur noch Absagen“
Wer denkt sich denn solchen Unsinn aus? :rolleyes: Jemanden mit VB und 8,x würde man sogar nach einem Jahr Herumreisen durch die Welt noch mit Kusshand bei den GKs nehmen. Geschweige denn, wenn er gearbeitet hat. Kenne selbst mehrere Leute, die mit sehr durchschnittlichen Examina (2x6 bzw 2x7 Pkt) als PJ eingestiegen und dann zu Associates aufgestiegen sind - bei Kanzleien, die offiziell 2xVB fordern (wer auch immer das heute noch glaubt).
Also dieses Gebrabbel hier von wegen „riesiger Malus im CV“ und „man findet dann nichts mehr“ ist sowas von fernab der Realität... Naja, Forum z. l. I. halt.....
Ich bin selbst seit etwa fünf Jahren Anwalt in einer Magic Circle Kanzlei in Hamburg und denke, dass muss man etwas differenzierter betrachten, als Deine und die andere (Extrem-)Position:
- Auch in den renommiertesten Einheiten gibt es keine PJs mit VB/hoches befriedigend in den Examina. Diese Kandidaten werden wissenschaftliche Mitarbeiter und arbeiten in dieser Zeit an ihrer Diss oder haben vergleichbare Pläne. Eine solche Stelle hat natürliche überhaupt keine negativen Auswirkungen auf die Karriere, vielmehr haben die meisten nach dem ersten oder zweiten Examen zunächst promotionsbegleitend als wissenschaftliche Mitarbeiter entweder in der Uni oder einer Kanzeli gearbeitet.
- PJs haben in der Tat Noten im Bereich 2x6 bzw 2x7 Pkt. Damit hat man jedenfalls in den klassischen GKs keine Chance jemals genommen zu werden. Klar es gibt immer Einen der Einen kennt, aber für ein verallgemeinerungsfähiges Forum eignen sich solche Tipps nicht.
Fazit: Die Tätigkeiten es PJs und eines Anwalts in einer GK haben nichts miteinander zu tun, es ist wie ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Man fragt sich ja auch nicht, ob für eine spätere Tätigkeit als Richter, eine Zeit als Rechtspfleger schaden würde...
Wie kommen denn hier alle zu der einseitigen Ansicht, dass als PJ nur Volljuristen mit 2x <7 arbeiten? Kann aus eigener Erfahrung (deutsche GK) sagen, dass zwar Volljuristen, aber auch viele Werkstudenten und Diplomjuristen als PJ eingestellt werden (nicht nur für Diesel). Und da ist notenmäßig alles dabei. Von Leuten mit nicht bestandenem 1. Examen, die auf den Wiederholungsversuch lernen, bis zu Volljuristen mit VB+hohem B, die promotionsbegleitend oder während des Lernens auf den Verbesserungsversuch als PJ arbeiten.
Als Jurist in einer deutschen GK kann ich das so teilweise bestätigen. PJ´s bei uns sind nicht immer Leute mit zwei Examina, sondern es sind auch Diplomjuristen dabei. Ich verstehe aber nicht, warum das so schlimm sein soll? Soweit ich mitbekommen habe, kann die Arbeit auch jemand mit dem Ersten Examen gut bewältigen - die spezifischen Kenntnisse aus dem Zweiten Examen werden halt nicht wirklich benötigt.
Vielleicht off-topic, aber es ist doch sowieso langsam ein (kleiner) Trend, das Zweite gar nicht mehr zu absolvieren. Ich kenne mehrere ehem. Kommilitonen, die nach dem Ersten ins Berufsleben sind. Mir selbst wurde damals auf einer Messe von einer big4-Gesellschaft gesagt, dass ich da mit dem Ersten anfangen könnte - für 52K meine ich. Inwiefern man dann Karriere machen kann, weiß ich natürlich nicht. Aber ganz ehrlich: Ich finde auch, dass ein Dipl-Jur. mehr wert ist, als ein Bachelor/Master in BWL (und die belagern auch alles, ohne Ahnung vom Job zu haben) - warum also nicht?
09.09.2019, 14:17
Das Problem ist die schwammige Fragestellung. Der Fragesteller meint wahrscheinlich eine Tätigkeit als Projektanwalt und nicht umfassend "Projektjurist". Projektjurist kann ja letztlich auch der Erstsemesterpraktikant sein, der einem bestimmten Projekt zugeteilt wird.
09.10.2019, 23:41
Aus eigener Erfahrung (Luther): Die PJ (fast immer Volljuristen) ind dort als derart nieder angesehen, die rangieren gleichauf mit dem Empfang und den Putzkräften. Da hat jeder Praktikant mehr Ansehen, bei Gesprächen werden die PJ immer ignoriert und belächelt. Dabei sind die Festangestellten dort meist auch nicht viel besser als die PJ.
22.10.2019, 15:08
(09.10.2019, 23:41)plabe schrieb: Aus eigener Erfahrung (Luther): Die PJ (fast immer Volljuristen) ind dort als derart nieder angesehen, die rangieren gleichauf mit dem Empfang und den Putzkräften. Da hat jeder Praktikant mehr Ansehen, bei Gesprächen werden die PJ immer ignoriert und belächelt. Dabei sind die Festangestellten dort meist auch nicht viel besser als die PJ.
Stehe kurz vor Beendigung des Refs. und werde wohl niemals als Projektjurist arbeiten aber immer wieder erfrischend, seine Vorurteile über das hohe Maß an sozialer Inkompetenz bzw. mangelnder sozialer Intelligenz in GKs bestätigt zu bekommen.
05.06.2020, 09:19
Könnte jemand bitte berichten, welche Kanzleien aktuell Projektjuristen einstellen? Ich finde nur Stellen, die über perconex angeboten werden.
05.06.2020, 10:15
Zur Zeit wohl so gut wie keine. Zum einen wegen Corona zum anderen aber, weil Diesel vorbei ist und die ganzen PJ ja für Diesel eingestellt worden sind. HoLo, Luther, FBD etc. stellen da halt keine mehr ein für und bauen den Bereich ab Was es noch gibt, sind so Investigation Assistants bei HoLo etc., das sind aber stellen, die eher für Diplomjuristen/Wirtschaftsrecht Leute ausgeschrieben sind.
05.06.2020, 10:22
Kann ich bestätigen. Bei uns werden Stellen abgebaut. Diesel ist in absehbarer Zeit vorbei.
05.06.2020, 10:48
(05.06.2020, 09:19)Gast schrieb: Könnte jemand bitte berichten, welche Kanzleien aktuell Projektjuristen einstellen? Ich finde nur Stellen, die über perconex angeboten werden.
Meinst Du nur Diesel? Da gibt es einen Extra-Thread. Ansonsten setzen die meisten Schreiberlinge hier Projektjuristen mit "Diesel-Juristen" und Leuten mit schlechten Examina gleich, was nicht zwingend ist und von wenig Erfahrung zeugt. Das Forum richtet sich aber nun ausweislich des Namens eher an Referendare und Berufsanfänger.
Ich habe zwei enge Bekannte, die ebenfalls Projektjuristen sind. Das heißt bei ihnen, dass sie nicht zwingend das ganze Jahr über arbeiten müssen, sondern eher ähnlich einem Unternehmensberater und in Unternehmen agieren. Die haben Doppel-Prädikat, Dr., verdienen sechsstellig, arbeiten aber meist trotzdem eher 8-10 Monate im Jahr, bis eine Auftrag abgeschlossen ist. Dann kommt der nächste, allerdings machen sie bis dahin mindestens 2 Monate Pause. Die haben so viele Aufträge und sind inzwischen in den Positionen, dass sie selbst entscheiden, ob sie dann vielleicht 3 oder 4 Monate bis zum nächsten Projekt pausieren. Während der Projekte ist aber heftig und es ist eine Ausnahme, dass sie in der Stadt arbeiten, in der sie ihren Hauptwohnsitz haben.
05.06.2020, 12:10
(19.05.2019, 09:44)Jay schrieb:(16.05.2019, 11:10)Anwalt schrieb:(16.05.2019, 09:02)Jay schrieb:(14.05.2019, 20:16)Gast schrieb: Es ist aber auch quatsch, dass es als durchschnittlicher Jurist extrem schwierig ist. Ein Freund mit 5, x im ersten und 8,2 im zweiten ist nun ohne Connections für 100 k in einer GK untergekommen. Es gibt für durchscnittliche Kandidaten also mehr als die Jobs für 40k in einer 2-Mann-Kanzlei
Mit diesen Noten in eine Großkanzlei zu kommen, ist sehr sehr schwierig - auch in FFM!
Klar gibt es immer wieder mal Ausnahmen, aber normalerweise hagelt es bei bei diesen Noten absagen.
Nö. Das erste Examen interessiert nicht mehr so sehr, wenn man 8+ im zweiten Examen hat. Insofern ist es überhaupt nicht schwierig in eine GK zu kommen, erst recht nicht in FFM. Würde mich sehr wundern, wenn jemand mit 8+ im zweiten Examen nicht innerhalb von 3 Wochen in FFM ein Angebot bekommt.
Was du erzählst ist halt einfach Schwachsinn.
Bin derzeit in Frankfurt auf Stellensuche. Habe knapp über 8 im Zweiten und im Ersten 7.5.
Die Jobsuche gestaltet sich schwieriger als erhofft. Dann von Leuten wie dir, die keine eigenen Erfahrungen gemacht haben, zu hören wie einfach es doch sei in eine GK zu kommen (und das auch noch mit einem ausreichend im Ersten wie dein Kumpel), ist sehr amüsant.
Und stell dir vor, ich bin nicht der Einzigste dem es so geht und das auch noch in Frankfurt ;)
einzige