17.11.2021, 11:29
Hallo an alle :),
Da bei mir nun das zweite Gespräch in einem Unternehmen in Hamburg ansteht und ich zusätzlich ein erstes Gespräch in der Nähe Stuttgart (sehr großes Unternehmen, international, über 10.000 Mitarbreiter) habe stehen auch Gehaltsverhandlungen an.
Im ersten Gespräch in Hamburg wurde dahingehend nichts gesagt. Unternehmen hat 5.000 Mitarbeiter, mehrere Standorte, international, kein DAX.
Ich habe ein VB (10 Punkte), einmal mittleres befriedigend (7.4), kein Auslandsaufenthalt, kein LLm, kein Dr.
Berufserfahrung in Kanzleien seit Studiumbeginn durchgehend, Großkanzleierfahrung durch einschlägige Stationen sowie Station im Unternehmen. Stationszeugnisse durchgehend "gut", falls relevant.
Gerade Hamburg und Stuttgart sind im Unterhalt teurer, daher hätte ich gerne 65.000€.
Jetzt war meine Überlegung, 70.000€ zu fordern, will aber auch nicht viel zu hoch greifen und mich ins Aus schießen. Ich weiß, dass beide Unternehmen sehr beliebt sind und viele andere Bewerber (gerade auch mit Berufserfahrung) haben werden.
Außerdem weiß ich, dass grundsätzlich zum Einstieg eher 55.000€ Standart sind.
Was denkt ihr?
Da bei mir nun das zweite Gespräch in einem Unternehmen in Hamburg ansteht und ich zusätzlich ein erstes Gespräch in der Nähe Stuttgart (sehr großes Unternehmen, international, über 10.000 Mitarbreiter) habe stehen auch Gehaltsverhandlungen an.
Im ersten Gespräch in Hamburg wurde dahingehend nichts gesagt. Unternehmen hat 5.000 Mitarbeiter, mehrere Standorte, international, kein DAX.
Ich habe ein VB (10 Punkte), einmal mittleres befriedigend (7.4), kein Auslandsaufenthalt, kein LLm, kein Dr.
Berufserfahrung in Kanzleien seit Studiumbeginn durchgehend, Großkanzleierfahrung durch einschlägige Stationen sowie Station im Unternehmen. Stationszeugnisse durchgehend "gut", falls relevant.
Gerade Hamburg und Stuttgart sind im Unterhalt teurer, daher hätte ich gerne 65.000€.
Jetzt war meine Überlegung, 70.000€ zu fordern, will aber auch nicht viel zu hoch greifen und mich ins Aus schießen. Ich weiß, dass beide Unternehmen sehr beliebt sind und viele andere Bewerber (gerade auch mit Berufserfahrung) haben werden.
Außerdem weiß ich, dass grundsätzlich zum Einstieg eher 55.000€ Standart sind.
Was denkt ihr?
17.11.2021, 11:51
Wer sagt, dass du überhaupt verhandeln kannst? 55k ist noch im Tarifvertrag. Da kriegst du, was du halt kriegst. Ob die Stelle außertariflich oder tariflich ist, wurde schon lange vorher entschieden.
17.11.2021, 13:12
(17.11.2021, 11:51)guga schrieb: Wer sagt, dass du überhaupt verhandeln kannst? 55k ist noch im Tarifvertrag. Da kriegst du, was du halt kriegst. Ob die Stelle außertariflich oder tariflich ist, wurde schon lange vorher entschieden.
Es sind außertariflich bezahlte Stellen, sonst hätte ich nicht gefragt.
17.11.2021, 14:03
Wie war denn der Staatsteil im 1.? 60k sollte doch reichen.
17.11.2021, 14:43
(17.11.2021, 14:03)Gast schrieb: Wie war denn der Staatsteil im 1.? 60k sollte doch reichen.
Staatsteil war knappes VB.
Schwerpunkt war übrigens nicht Rechtsgeschichte :D
60 würden "reichen", auch 55 würden theoretisch reichen. Die Frage ist ja aber auch, was man will und wo man seinen Wert sieht. Sofern das Gehalt regelmäßig neu verhandelt wird hätte ich auch weniger Probleme damit, das ist ja auch immer noch das Problem.
Ich weiß nicht so recht, was so der Durchschnitt in größeren Unternehmen ist.
Ich weiß, dass die Kanzlei, in der ich gearbeitet habe 120k anbietet zum Einstieg und ich weiß durch Azur, was woanders woanders geboten wird.
Die DAX Konzerne sind auch meist ganz oben mit dabei, Versicherungen kann man im Tarif ansehen und selbst dort liegt man ja teilweise fast bei 60k mit Zusatzleistungen.
17.11.2021, 16:47
ich glaube man kann es nicht pauschal sagen. Es macht einen großen Unterschied, wo Du im Unternehmen eingestellt wirst. Es ist halt ein Unterschied, ob Du Verträge im Einkauf prüfst oder ob Du der Superspezialist für ein Exotenthema bist, dass das Unternehmen unbedingt braucht
17.11.2021, 17:12
Ein gewisses Selbstbewusstsein schadet sicher nicht. Ich glaube auch nicht, dass man sich direkt ins Aus schießt, wenn man 70.000 fordert, aber das Unternehmen nur 60.000 zahlen will. Die wissen ja auch, dass man lieber etwas mehr fordert, damit man beim Verhandeln Spielraum nach unten hat.
Ich würde mich fragen: Was ist deine Schmerzgrenze? Würde ich ein Angebot für 55.000 Euro annehmen oder noch weiter suchen? Wenn mir 55k noch nicht ausreichen würden bringt es meiner Meinung auch nichts, mit einer eher geringen Forderung (also so 60k) anzufangen. Also: Ist das Wunschgehalt so weit von deiner Schmerzgrenze entfernt, dass Wunschgehalt + etwas Verhandlungsaufschlag direkt dazu führen würden, dass dich das Unternehmen aussortiert, wenn sie deine Forderung hören? Wenn nein, dann forder ruhig die höhere Summe. Sonst geh halt ein wenig runter.
Deine Noten sind ja durchaus solide, in Meckpomm würdest du damit sogar wahrscheinlich in den Staatsdienst kommen, deshalb finde ich deinen Wunsch mit 65k auch keinesfalls übertrieben, das liefe netto ungefähr aufs gleiche hinaus wie R1.
Ich las auch neulich mal, dass unrunde Summen bei Gehaltsforderungen besser wirken. Keine Ahnung ob's stimmt, ich halt es durchaus für plausibel. Also vielleicht eher 68 oder 69k fordern statt der runden 70.
Ich würde mich fragen: Was ist deine Schmerzgrenze? Würde ich ein Angebot für 55.000 Euro annehmen oder noch weiter suchen? Wenn mir 55k noch nicht ausreichen würden bringt es meiner Meinung auch nichts, mit einer eher geringen Forderung (also so 60k) anzufangen. Also: Ist das Wunschgehalt so weit von deiner Schmerzgrenze entfernt, dass Wunschgehalt + etwas Verhandlungsaufschlag direkt dazu führen würden, dass dich das Unternehmen aussortiert, wenn sie deine Forderung hören? Wenn nein, dann forder ruhig die höhere Summe. Sonst geh halt ein wenig runter.
Deine Noten sind ja durchaus solide, in Meckpomm würdest du damit sogar wahrscheinlich in den Staatsdienst kommen, deshalb finde ich deinen Wunsch mit 65k auch keinesfalls übertrieben, das liefe netto ungefähr aufs gleiche hinaus wie R1.
Ich las auch neulich mal, dass unrunde Summen bei Gehaltsforderungen besser wirken. Keine Ahnung ob's stimmt, ich halt es durchaus für plausibel. Also vielleicht eher 68 oder 69k fordern statt der runden 70.
17.11.2021, 17:41
(17.11.2021, 17:12)sl4442 schrieb: Ein gewisses Selbstbewusstsein schadet sicher nicht. Ich glaube auch nicht, dass man sich direkt ins Aus schießt, wenn man 70.000 fordert, aber das Unternehmen nur 60.000 zahlen will. Die wissen ja auch, dass man lieber etwas mehr fordert, damit man beim Verhandeln Spielraum nach unten hat.
Ich würde mich fragen: Was ist deine Schmerzgrenze? Würde ich ein Angebot für 55.000 Euro annehmen oder noch weiter suchen? Wenn mir 55k noch nicht ausreichen würden bringt es meiner Meinung auch nichts, mit einer eher geringen Forderung (also so 60k) anzufangen. Also: Ist das Wunschgehalt so weit von deiner Schmerzgrenze entfernt, dass Wunschgehalt + etwas Verhandlungsaufschlag direkt dazu führen würden, dass dich das Unternehmen aussortiert, wenn sie deine Forderung hören? Wenn nein, dann forder ruhig die höhere Summe. Sonst geh halt ein wenig runter.
Deine Noten sind ja durchaus solide, in Meckpomm würdest du damit sogar wahrscheinlich in den Staatsdienst kommen, deshalb finde ich deinen Wunsch mit 65k auch keinesfalls übertrieben, das liefe netto ungefähr aufs gleiche hinaus wie R1.
Ich las auch neulich mal, dass unrunde Summen bei Gehaltsforderungen besser wirken. Keine Ahnung ob's stimmt, ich halt es durchaus für plausibel. Also vielleicht eher 68 oder 69k fordern statt der runden 70.
Vielen Dank, das hilft echt weiter!
18.11.2021, 11:56
Ich denke du kannst da ruhig etwas mehr fordern. Ich bin mit 6,4 im Ersten und 7,4 im Zweiten gerade nach 16 Monaten Anwalt in einer MK ins Unternehmen gewechselt und habe dort 72k zum Einstieg, auch in BW. Übrigens habe ich das im Vorstellungsgespräch bei der Gehaltsvorstellung in den Raum geworfen und es wurde sofort angenommen ("OK, das bekommen wir hin"), was mich dann sogar verunsichert hat.
Dir viel Erfolg!
Dir viel Erfolg!
18.11.2021, 12:13
(18.11.2021, 11:56)GastBW schrieb: Ich denke du kannst da ruhig etwas mehr fordern. Ich bin mit 6,4 im Ersten und 7,4 im Zweiten gerade nach 16 Monaten Anwalt in einer MK ins Unternehmen gewechselt und habe dort 72k zum Einstieg, auch in BW. Übrigens habe ich das im Vorstellungsgespräch bei der Gehaltsvorstellung in den Raum geworfen und es wurde sofort angenommen ("OK, das bekommen wir hin"), was mich dann sogar verunsichert hat.
Dir viel Erfolg!
Stark, Glückwunsch! Das klingt ja super.