10.10.2021, 20:46
Hallo zusammen,
ich bin seit über einem Jahr RA und in einer Kanzlei angestellt und wurde vom ersten Tag an ins kalte Wasser gesteckt.
Ich darf Klagen und alles weitere selber schreiben und niemand kontrolliert sie. Aufgrund der geringen Berufserfahrung sind doch regelmäßig Fehler drin. Auch springe ich zwischen allen Rechtsgebieten. Vertragsrecht, Arbeitsrecht, Zivilrecht, Bank und Kapitalmarktrecht, komische Immobiliarsachenrechtssachen, Familienrecht, Erbrecht.
Ich fühle mich vor Gericht im Vergleich mit den gegnerischen Rechtsanwälten wie der Volldepp. Die Gerichte äußern mitunter Ihre Missachtung aufgrund der Klageerhebung. Aber die Mandanten wollen es ja oft.
Oft habe ich das Gefühl, dass ich immer die Sachen bekomme, die eh von vorneherein aussichtslos sind oder teilweise undankbar sind... Wo die Rechtsnormen so selten sind, dass selbst der Richter null Bock auf eine entscheidung hat.
Wie ist das bei euch? Ist jeder Antrag korrekt? Habt ihr immer fehlerfreie schriftsätze und auch Formatierungen? Schleicht sich doch mal irgendwo was ein? Kontrolliert euch eurer Partner?
Mein Chef ist trotz meiner Einschätzung anscheinend happy und sagt nichts, bzw. ist zufrieden. (Vorherigen RA haben alle wegen Burnout oder Depression gekündigt) Mandanten sind auch regelmäßig happy.
ich bin seit über einem Jahr RA und in einer Kanzlei angestellt und wurde vom ersten Tag an ins kalte Wasser gesteckt.
Ich darf Klagen und alles weitere selber schreiben und niemand kontrolliert sie. Aufgrund der geringen Berufserfahrung sind doch regelmäßig Fehler drin. Auch springe ich zwischen allen Rechtsgebieten. Vertragsrecht, Arbeitsrecht, Zivilrecht, Bank und Kapitalmarktrecht, komische Immobiliarsachenrechtssachen, Familienrecht, Erbrecht.
Ich fühle mich vor Gericht im Vergleich mit den gegnerischen Rechtsanwälten wie der Volldepp. Die Gerichte äußern mitunter Ihre Missachtung aufgrund der Klageerhebung. Aber die Mandanten wollen es ja oft.
Oft habe ich das Gefühl, dass ich immer die Sachen bekomme, die eh von vorneherein aussichtslos sind oder teilweise undankbar sind... Wo die Rechtsnormen so selten sind, dass selbst der Richter null Bock auf eine entscheidung hat.
Wie ist das bei euch? Ist jeder Antrag korrekt? Habt ihr immer fehlerfreie schriftsätze und auch Formatierungen? Schleicht sich doch mal irgendwo was ein? Kontrolliert euch eurer Partner?
Mein Chef ist trotz meiner Einschätzung anscheinend happy und sagt nichts, bzw. ist zufrieden. (Vorherigen RA haben alle wegen Burnout oder Depression gekündigt) Mandanten sind auch regelmäßig happy.
10.10.2021, 20:49
Den Post gab's doch hier schon mal 1:1
10.10.2021, 23:30
Vllt bist du überkritisch mit dir selbst. Die Mandanten und der Chef wollen nur, dass man überhaupt was macht und so falsch kann es ja bisher nicht gewesen sein. Kleinere Fehler macht man eben am Anfang und für größere ist man versichert. So lange das Gesamtergebnis stimmt. Ja, manche Mandanten wissen vorher, dass sie verlieren, wollen das aber trotzdem versuchen. Dafür wirst du ja bezahlt.
20.10.2021, 12:26
Ist trotzdem komisch. Hab das Gefühl alle zu verarschen und am Ende bezahlen sie dafür auch noch gutes Geld.
20.10.2021, 12:56
Der Ausgangspost ist wohl fake, mir geht es aber tatsächlich so.
Arbeite in einer GK, und frage mich oft, warum mir so ein Gehalt bezahlt wird. Sofern ein neues Mandat reinkommt, bemühe ich tatsächlich zunächst google. Anschließend bemühe ich Beck-Online.
Darauf aufbauend erstelle ich meine Schriftsätze. Ich frage mich nicht selten, ob das Studium nicht obsolet war.
Von DD-Reports brauchen wir gar nicht reden, das ist ja von den meisten der Anwälte wirklich stümperhafte Arbeit, die zum Glück sowieso niemand liest.
Vielleicht bin ich aber einfach nur zu dumm, meine Arbeit wird aber weit überwiegend positiv bewertet.
Arbeite in einer GK, und frage mich oft, warum mir so ein Gehalt bezahlt wird. Sofern ein neues Mandat reinkommt, bemühe ich tatsächlich zunächst google. Anschließend bemühe ich Beck-Online.
Darauf aufbauend erstelle ich meine Schriftsätze. Ich frage mich nicht selten, ob das Studium nicht obsolet war.
Von DD-Reports brauchen wir gar nicht reden, das ist ja von den meisten der Anwälte wirklich stümperhafte Arbeit, die zum Glück sowieso niemand liest.
Vielleicht bin ich aber einfach nur zu dumm, meine Arbeit wird aber weit überwiegend positiv bewertet.

20.10.2021, 14:07
(20.10.2021, 12:56)Gast schrieb: Der Ausgangspost ist wohl fake, mir geht es aber tatsächlich so.
Arbeite in einer GK, und frage mich oft, warum mir so ein Gehalt bezahlt wird. Sofern ein neues Mandat reinkommt, bemühe ich tatsächlich zunächst google. Anschließend bemühe ich Beck-Online.
Darauf aufbauend erstelle ich meine Schriftsätze. Ich frage mich nicht selten, ob das Studium nicht obsolet war.
Von DD-Reports brauchen wir gar nicht reden, das ist ja von den meisten der Anwälte wirklich stümperhafte Arbeit, die zum Glück sowieso niemand liest.
Vielleicht bin ich aber einfach nur zu dumm, meine Arbeit wird aber weit überwiegend positiv bewertet.
Ich mache das ähnlich. Erst Google dann Beck online. Und dann versuchen ne Antwort oder nen Schriftsatz herbeizuzimmern…
20.10.2021, 15:21
Erst Google, dann Beck ist doch Standard, wenn man in der Materie nicht drinsteckt.
20.10.2021, 15:33
(20.10.2021, 15:21)Gast schrieb: Erst Google, dann Beck ist doch Standard, wenn man in der Materie nicht drinsteckt.Jungs! (Natürlich auch mÄdels) ihr habt mein gottvertrauen wieder erweckt. Das machen alle so? Ich dachte ihr hättet in den Vorlesungen immer aufgepasst und extra Bücher gelesen.
Jetzt bin ich beruhigt
20.10.2021, 16:09
+1. Erst Google dann Beck. Mein Kopf ist doch keine Bücherei. Der ganze Mist wird regelmäßig gelöscht.
21.10.2021, 14:02
Google ist mit Abstand das wichtigste Tool. Die Fertigkeit, die man haben muss, ist schnell und effektiv zu googlen...