06.10.2021, 12:53
Hallo!
Hier liest man ja zur Zeit viel über anstehende Erhöhungen der Einstiegsgehälter. Heißt das, dass auch die Gehälter für WissMits im absehbarer Zeit steigen werden? In welchen Abständen werden diese normalerweise so erhöht?
Hier liest man ja zur Zeit viel über anstehende Erhöhungen der Einstiegsgehälter. Heißt das, dass auch die Gehälter für WissMits im absehbarer Zeit steigen werden? In welchen Abständen werden diese normalerweise so erhöht?
06.10.2021, 13:58
Nein. Da scheint kein entsprechender Wettbewerb zu bestehen. WissMits kommen und gehen
06.10.2021, 14:02
Bei den WissMits stagniert der Marktstandard schon lange bei 800€ pro Wochenarbeitstag.
06.10.2021, 14:37
Naja zuletzt hatte ja Latham & Watkins auf 1.100€ pro Wochenarbeitstag erhöht (1.01.2021). Und da eine Stelle als WissMit ja auch dazu gedacht ist, schonmal einen Fuß in das Leben des zukünftigen Associates zu setzen, kann es durchaus sein, dass dort auch Gehälter erhöht werden.
Aber kenne auch keine GK, bei der das zurzeit geplant ist.
Aber kenne auch keine GK, bei der das zurzeit geplant ist.
06.10.2021, 14:51
Das ist doch klar: die Partner ärgern sich schon total, den Associates jetzt noch mehr von ihrer Kohle abgeben zu müssen. Da werden sie nicht ohne Not noch den WissMits was hinterherwerfen. Im Gegenteil: die schauen, wo man jetzt sparen kann
06.10.2021, 16:13
Taylor Wessing wird erhöhen (müssen), sonst geht da ja keiner mehr hin
Ansonsten sind WiMis mE schon sehr gut bezahlt, ich glaube nicht, dass es dort einen entsprechenden Wettbewerb geben wird
Ansonsten sind WiMis mE schon sehr gut bezahlt, ich glaube nicht, dass es dort einen entsprechenden Wettbewerb geben wird
06.10.2021, 16:26
(06.10.2021, 16:13)C8H10N4O2 schrieb: Taylor Wessing wird erhöhen (müssen), sonst geht da ja keiner mehr hin
Ansonsten sind WiMis mE schon sehr gut bezahlt, ich glaube nicht, dass es dort einen entsprechenden Wettbewerb geben wird
Taylor Wessing gehört mit 1k pro Wochenarbeitstag doch schon zu den Kanzleien, die am meisten bezahlen.
Ansonsten würde ich nicht unbedingt sagen, dass 800€ pro Wochenarbeitstag eine sehr gute (aber auch keine schlechte) Bezahlung ist. Bei 4.33 Wochen pro Monat und durchschnittlichen Arbeitszeiten von 9-19 Uhr sind das knapp 20€ die Stunde und nach dem ersten Staatsexamen hat man eine Ausbildung hinter sich, die mit einem Masterstudium verglichen werden kann.
Kenne viele, die während des Studiums schon für 15€ nebenbei in kleineren Kanzleien gejobbt haben. Ich selbst 2014 für 14.50€ in einer Bank im dritten Semester. Daher kann ich verstehen, dass man mittlerweile bei 20€/h in internationalen Großkanzleien, die Prädikatsexamina voraussetzen, keine großen Freudensprünge mehr macht.
Vor allem auch mit dem Hintergrund, dass die Gehälter seit Jahren stagnieren und allein dieses Jahr die Inflation knapp 5% betragen wird.
06.10.2021, 16:54
(06.10.2021, 16:13)C8H10N4O2 schrieb: Taylor Wessing wird erhöhen (müssen), sonst geht da ja keiner mehr hinEin (hochgerechnet) Vollzeit-Brutto-Jahresgehalt von 48T Euro ist nicht schlecht, aber sicherlich nicht "sehr gut". Einen Wettbewerb sehe ich schon. Dieser mag nur bisweilen nicht allein über das Gehalt geführt werden. Wichtige Aspekte sind vor allem bei der Nebentätigkeit die begrenzte Arbeitszeit, der geringe Ergebnisdruck ("Welpenbonus"), das Rep und die Spaßveranstaltungen. Dennoch sollten sich die Kanzleien vor knausrigen Angeboten hüten. Immerhin will jede Kanzlei vor allem die wenigen Top-Absolventen eines jeden Jahrgangs. Wenn die wegen eines leichten Gehaltsvorsprungs zur Konkurrenz gehen und dort als Associate anfangen, ist das auf lange Sicht unschön.
Ansonsten sind WiMis mE schon sehr gut bezahlt, ich glaube nicht, dass es dort einen entsprechenden Wettbewerb geben wird
06.10.2021, 17:32
Das WiMi Gehalt mag im Vergleich zum Associategehalt niedrig erscheinen, die Rolle die man einnimmt ist jedoch auch eine ganz andere. Es gibt natürlich immer wieder WiMis, die sich richtig reinhängen und die man fast wie einen first year associate einsetzen kann. In der Realität sind die meisten WiMis jedoch entweder promotionsbegleitend 2 Tage die Woche da oder überbrücken mal eben die 3 Monate zwischen schriftlicher und mündlicher Prüfung, beides keine Modelle, bei denen man ständig voll ausgelastet werden kann. Ebenso hat man nicht immer Zeit mit dem erwarteten Arbeitsprodukt zwei drei Korrekturrunden mit ausführlichem Feedback zu drehen. Das führt dann dazu, dass man die dringenden Aufgaben lieber dem first year associate gibt und die WiMIs mal was recherchieren oder einzelne abgrenzbare Aufgaben bearbeiten dürfen (was sie auch meist sehr gut machen), ansonsten aber die Wartezeit mit Kaiserskripte lesen oder Recherche für die Promotion füllen. Dazu die ganzen Fortbildungen, Englischkurse, Bespaßungen. Ist ja auch alles verständlich und schön, führt aber dazu, dass ein WiMi nicht wirklich kostentragend ist. WiMi Stelle ist halt oft eine Recruitingmaßnahme, die sich nur dadurch lohnt, dass sich der Großteil der Associates aus ehemaligen WiMis rekrutiert
06.10.2021, 17:34
Eine WissMit-Tätigkeit sucht man sich möglichst am Wohnort, Studienort, Promotionsort oder dem Ort, wo man in Kürze das Ref beginnen wird oder gerae abgeschlossen hat. Anders als vielleicht bei einer Associate-Stelle zieht dafür niemand von Hamburg nach München, nur weil Kanzlei XYZ dort etwas mehr pro Wochenarbeitstag bietet. Da die WissMits zumeist in Teilzeit arbeiten, würde sich das am Ende des Monats sowieso weniger auswirken.