02.10.2021, 18:54
Hallo,
hat hier schon jemand den LLM Baurecht in Marburg absolviert?
Falls ja:
1) wie habt ihr die 4 Semester finanziert?
2) in welchem Bundesland arbeitet ihr (Stichwort: Anerkennung für den FA-Theorie Teil durch eure RA-Kammer)?
Vielen Dank :)
hat hier schon jemand den LLM Baurecht in Marburg absolviert?
Falls ja:
1) wie habt ihr die 4 Semester finanziert?
2) in welchem Bundesland arbeitet ihr (Stichwort: Anerkennung für den FA-Theorie Teil durch eure RA-Kammer)?
Vielen Dank :)
02.10.2021, 21:32
(02.10.2021, 18:54)gGast schrieb: Hallo,
hat hier schon jemand den LLM Baurecht in Marburg absolviert?
Falls ja:
1) wie habt ihr die 4 Semester finanziert?
2) in welchem Bundesland arbeitet ihr (Stichwort: Anerkennung für den FA-Theorie Teil durch eure RA-Kammer)?
Vielen Dank :)
Mein Tipp: Nicht machen. Ein LL.M. in Deutschland, und dann auch in Baurecht, ist eine richtige Mogelpackung. Dafür ist dieser Abschluss nun wirklich nicht konzipiert. Er wird geläufig als ausländischer Titel verstanden, der Rechtskenntnisse im ausländischen Recht nachweisen soll. Plus Sprachnachweis. Baurecht in Marburg hat was mit nationalem Recht zu tun. Mach dein Fachanwalt im Verwaltungsrecht oder im Bau- und Architekturrecht, ist günstiger und läuft auf das selbe hinaus.
Generell finde ich, da der Bedarf nach Weiterbildung groß ist, dass den Leuten einfach ein deutscher Mastertitel verliehen werden sollte. In Münster werden den Studierenden nach erfolgreichem Bestehen der Ersten Prüfung ein M.Iur. verliehen. Ja, sehr albern. Aber dieser Weg ist deutlich besser, als ein LL.M. (Marburg). M.Iur. in Baurecht klingt doch nicht schlecht und ist definitiv seltener, als der LL.M. aus Münster in Arbeitsrecht für 10.000€.
02.10.2021, 22:24
(02.10.2021, 21:32)Gast schrieb:Das ist nicht richtig. Ein deutscher LLM ist keine Mogelpackung, sondern ein Masterabschluss. Ein deutscher MSc ist doch ebenfalls keine Mogelpackung. Das Bachelor-Master-System der Bologna-Reform hat sich in der Rechtswissenschaft in Deutschland nicht durchgesetzt, weil die Examina für den Berufszugang erforderlich sind. Das ändert nichts daran, dass ein deutscher LLM ein akademischer Abschluss ist.(02.10.2021, 18:54)gGast schrieb: Hallo,
hat hier schon jemand den LLM Baurecht in Marburg absolviert?
Falls ja:
1) wie habt ihr die 4 Semester finanziert?
2) in welchem Bundesland arbeitet ihr (Stichwort: Anerkennung für den FA-Theorie Teil durch eure RA-Kammer)?
Vielen Dank :)
Mein Tipp: Nicht machen. Ein LL.M. in Deutschland, und dann auch in Baurecht, ist eine richtige Mogelpackung. Dafür ist dieser Abschluss nun wirklich nicht konzipiert. Er wird geläufig als ausländischer Titel verstanden, der Rechtskenntnisse im ausländischen Recht nachweisen soll. Plus Sprachnachweis. Baurecht in Marburg hat was mit nationalem Recht zu tun. Mach dein Fachanwalt im Verwaltungsrecht oder im Bau- und Architekturrecht, ist günstiger und läuft auf das selbe hinaus.
Generell finde ich, da der Bedarf nach Weiterbildung groß ist, dass den Leuten einfach ein deutscher Mastertitel verliehen werden sollte. In Münster werden den Studierenden nach erfolgreichem Bestehen der Ersten Prüfung ein M.Iur. verliehen. Ja, sehr albern. Aber dieser Weg ist deutlich besser, als ein LL.M. (Marburg). M.Iur. in Baurecht klingt doch nicht schlecht und ist definitiv seltener, als der LL.M. aus Münster in Arbeitsrecht für 10.000€.
In Deutschland sieht man vor allem unter Anwälten weit überwiegend Master aus dem englischsprachigen Ausland, das stimmt. Das macht einen deutschsprachigen Master aber nicht schlechter - es geht offensichtlich um andere Aspekte (namentlich: praxisnahe Fachkenntnisse). Da der Master im Regelfall zugleich den theoretischen Teil der FA-Ausbildung abdeckt, muss man sich nicht einmal zwischen LLM und FA entscheiden. Vielmehr ist es eine Entscheidung zwischen LLM+FA und FA.
Warum sollte es gegenüher dem Baurecht-LLM besser sein, nach dem ersten Examen zusätzlich einen MIur zu verleihen? Das ergibt doch keinen Sinn. Wer den Baurecht-Master absolviert, hat - anders als beim MIur - ein Zusatzstudium absolviert. So oder so leuchtet mir nicht ein, was an der Orientierung am Bologna-System so verkehrt sein soll. LLM-Abschlüsse werden weltweit verliehen. Was spricht also gegen einen deutschen LLM?
03.10.2021, 10:05
+1
03.10.2021, 12:33
Hm ok. also mein Gedanke bei diesem LLM war tatsächlich: Den FA möchte ich so oder so in dem Bereich machen. Warum dann nicht dieses LLM Programm, dann steht man am Ende mit FA und sogar noch einem LLM dar. Und was für die Praxis lernt man ja wohl auch, sonst würde die hessische RAK ja nicht das Absolvieren dieses Programms als Abdecken des FA-Theorie Teils anerkennen.
Das LLM Programm in Marburg dauert 4 Semester, der FA sowieso 3 Jahre (oder?). Kostenfrei sind die FA-Kurse ja auch nicht.
Gibts da also irgendwelche Nachteile, die ich übersehen hab?
Das LLM Programm in Marburg dauert 4 Semester, der FA sowieso 3 Jahre (oder?). Kostenfrei sind die FA-Kurse ja auch nicht.
Gibts da also irgendwelche Nachteile, die ich übersehen hab?
04.10.2021, 17:28
Naja, die hohen Kosten eben!
08.10.2021, 11:45
Ich habe mal nachgeschaut: 19.800€ für einen deutschen LL.M. auszugeben ist wahnwitzig (https://www.baurecht-master.de/about/). Das Programm kann die hohen Studiengebühren gar nicht rechtfertigen und unter dem bereits oben erwähnten Aspekt, "nur" einen deutschen LL.M. zu bekommen, kann man sich, sorry, nur am Kopf packen. Spar das Geld und mach ein FA im Bau- und Architekturrecht. Wenn du unbedingt einen LL.M. haben möchtest: Schau dir die Niederlande an, da ist es günstig (2.000€) und du kannst nachweisen, dass du auch Englisch beherrscht.
Viel Erfolg bei deinem weiteren Weg.
Viel Erfolg bei deinem weiteren Weg.
11.10.2021, 15:50
(08.10.2021, 11:45)Gast schrieb: Ich habe mal nachgeschaut: 19.800€ für einen deutschen LL.M. auszugeben ist wahnwitzig (https://www.baurecht-master.de/about/). Das Programm kann die hohen Studiengebühren gar nicht rechtfertigen und unter dem bereits oben erwähnten Aspekt, "nur" einen deutschen LL.M. zu bekommen, kann man sich, sorry, nur am Kopf packen. Spar das Geld und mach ein FA im Bau- und Architekturrecht. Wenn du unbedingt einen LL.M. haben möchtest: Schau dir die Niederlande an, da ist es günstig (2.000€) und du kannst nachweisen, dass du auch Englisch beherrscht.
Viel Erfolg bei deinem weiteren Weg.
Jetzt rechnest du auf deine 2000 EUR mal noch das entgangene Gehalt drauf (Opportunitätskosten). Verdient er 80k pro Jahr kostet der LLM auf einmal 82.000 EUR und ein Jahr Berufserfahrung, da ist ein berufsbegleitender LLM, auch wenn er 20k kostet, auf einmal gar kein so schlechter Deal mehr...
11.10.2021, 16:10
(11.10.2021, 15:50)Lawliet schrieb:(08.10.2021, 11:45)Gast schrieb: Ich habe mal nachgeschaut: 19.800€ für einen deutschen LL.M. auszugeben ist wahnwitzig (https://www.baurecht-master.de/about/). Das Programm kann die hohen Studiengebühren gar nicht rechtfertigen und unter dem bereits oben erwähnten Aspekt, "nur" einen deutschen LL.M. zu bekommen, kann man sich, sorry, nur am Kopf packen. Spar das Geld und mach ein FA im Bau- und Architekturrecht. Wenn du unbedingt einen LL.M. haben möchtest: Schau dir die Niederlande an, da ist es günstig (2.000€) und du kannst nachweisen, dass du auch Englisch beherrscht.
Viel Erfolg bei deinem weiteren Weg.
Jetzt rechnest du auf deine 2000 EUR mal noch das entgangene Gehalt drauf (Opportunitätskosten). Verdient er 80k pro Jahr kostet der LLM auf einmal 82.000 EUR und ein Jahr Berufserfahrung, da ist ein berufsbegleitender LLM, auch wenn er 20k kostet, auf einmal gar kein so schlechter Deal mehr...
Nach dieser Milchmädchenrechnung wäre ich Schreiner nach der 9. Klasse geworden.
11.10.2021, 16:40
(11.10.2021, 16:10)Gast schrieb:Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Dass der Threadersteller 80T Euro netto verdient, darf bezweifelt werden. Dennoch sind die Opportunitätskosten nicht zu bestreiten. Dabei handelt es sich nicht um eine Milchmädchenrechnung.(11.10.2021, 15:50)Lawliet schrieb:(08.10.2021, 11:45)Gast schrieb: Ich habe mal nachgeschaut: 19.800€ für einen deutschen LL.M. auszugeben ist wahnwitzig (https://www.baurecht-master.de/about/). Das Programm kann die hohen Studiengebühren gar nicht rechtfertigen und unter dem bereits oben erwähnten Aspekt, "nur" einen deutschen LL.M. zu bekommen, kann man sich, sorry, nur am Kopf packen. Spar das Geld und mach ein FA im Bau- und Architekturrecht. Wenn du unbedingt einen LL.M. haben möchtest: Schau dir die Niederlande an, da ist es günstig (2.000€) und du kannst nachweisen, dass du auch Englisch beherrscht.
Viel Erfolg bei deinem weiteren Weg.
Jetzt rechnest du auf deine 2000 EUR mal noch das entgangene Gehalt drauf (Opportunitätskosten). Verdient er 80k pro Jahr kostet der LLM auf einmal 82.000 EUR und ein Jahr Berufserfahrung, da ist ein berufsbegleitender LLM, auch wenn er 20k kostet, auf einmal gar kein so schlechter Deal mehr...
Nach dieser Milchmädchenrechnung wäre ich Schreiner nach der 9. Klasse geworden.
Die Rechnung der Kosten des niederländischen Masterprogramme lautet folgendermaßen:
+Studiengebühren (2T Euro)
+Lebenshaltungs- und Wohnkosten in NL
+Verdienstausfall
-Steuerlicher Vorteil
-Gehaltswachstum
Deutscher Master:
+Studiengebühren
+Lebenshaltungs- und Wohnkosten in D
-Steuerlicher Vorteil
-Gehaltswachstum
-Arbeitgeberzuschuss zum Master in Teilzeit (häufig zu beobachten)
Gerade die Punkte Steuern und Arbeitgeberzuschuss darf man nicht unterschätzen. Letzteres ist aber offensichtlich Verhandlungssache.