27.09.2021, 14:53
Ich habe mich bei einer Reihe von (wohl sehr angesehenen; bei juve u.a. Tier 1-2) Boutiquen aus dem Wirtschaftsstrafrecht in Düsseldorf beworben. Anders als bei den Großkanzleien findet man zu diesen so gut wie keine Informationen im Netz. Weiß jemand, wie es dort mit einer Zusatzvergütung aussieht? In den Bewerbungsgesprächen werde ich wohl noch davon erfahren. Ich hätte aber schon vorher gerne eine Vorstellung davon.
Oder wie es mit Arbeitstagen und Tauchzeiten aussieht? Kann man sich da an den Großkanzleien orientieren?
Oder wie es mit Arbeitstagen und Tauchzeiten aussieht? Kann man sich da an den Großkanzleien orientieren?
02.11.2021, 17:55
Kann hierzu jemand etwas sagen?
03.11.2021, 16:12
Ich würde mir hier keine großen Hoffnungen machen. Ich war mal bei einer Tier 1 Boutique (nicht Wirtschaftsstrafrecht) zum Gespräch und da hieß es "Geld bezahlen? Nee wieso? Referendare werden doch vom Land bezahlt" und dann am Ende des Gesprächs "Na gut, Ihre Qualifikationen sind wir wirklich gut (Dr., LL.M.), bei Ihnen machen wir mal eine Ausnahme. Wie wäre es mit 400 Euro im Monat?"
04.11.2021, 01:41
(03.11.2021, 16:12)Gast schrieb: Ich würde mir hier keine großen Hoffnungen machen. Ich war mal bei einer Tier 1 Boutique (nicht Wirtschaftsstrafrecht) zum Gespräch und da hieß es "Geld bezahlen? Nee wieso? Referendare werden doch vom Land bezahlt" und dann am Ende des Gesprächs "Na gut, Ihre Qualifikationen sind wir wirklich gut (Dr., LL.M.), bei Ihnen machen wir mal eine Ausnahme. Wie wäre es mit 400 Euro im Monat?"
Welches Rechtsgebiet war das?
04.11.2021, 16:45
(04.11.2021, 01:41)Gast schrieb:(03.11.2021, 16:12)Gast schrieb: Ich würde mir hier keine großen Hoffnungen machen. Ich war mal bei einer Tier 1 Boutique (nicht Wirtschaftsstrafrecht) zum Gespräch und da hieß es "Geld bezahlen? Nee wieso? Referendare werden doch vom Land bezahlt" und dann am Ende des Gesprächs "Na gut, Ihre Qualifikationen sind wir wirklich gut (Dr., LL.M.), bei Ihnen machen wir mal eine Ausnahme. Wie wäre es mit 400 Euro im Monat?"
Welches Rechtsgebiet war das?
Kapitalanlagerecht auf Kundenseite (KapMuG-Verfahren und sowas)
04.11.2021, 17:02
Hi, ich befürchte auch, dass es eher weniger mit dem Rechtsgebiet zusammenhängt. Entscheidend ist eben doch die Größe der Kanzlei. Kleinere Kanzleien zahlen sehr selten eine Zusatzvergütung (kenne eine im Medizinrecht, die auch top ist aber ihre Refs nicht bezahlt).
Nachteil bei den GKs (wo man Geld bekommt) ist dann natürlich wieder, dass man da eher ein WissMit ist und eben einfach arbeiten soll und nicht vorrangig ausgebildet wird. Aber das ist natürlich nicht überall so - Ausnahmen bestätigen die Regel.
Nachteil bei den GKs (wo man Geld bekommt) ist dann natürlich wieder, dass man da eher ein WissMit ist und eben einfach arbeiten soll und nicht vorrangig ausgebildet wird. Aber das ist natürlich nicht überall so - Ausnahmen bestätigen die Regel.
09.11.2021, 00:03
(04.11.2021, 17:02)Gast.Gast schrieb: Hi, ich befürchte auch, dass es eher weniger mit dem Rechtsgebiet zusammenhängt. Entscheidend ist eben doch die Größe der Kanzlei. Kleinere Kanzleien zahlen sehr selten eine Zusatzvergütung (kenne eine im Medizinrecht, die auch top ist aber ihre Refs nicht bezahlt).
Nachteil bei den GKs (wo man Geld bekommt) ist dann natürlich wieder, dass man da eher ein WissMit ist und eben einfach arbeiten soll und nicht vorrangig ausgebildet wird. Aber das ist natürlich nicht überall so - Ausnahmen bestätigen die Regel.
Es ist kein Nachteil, sondern vielmehr ein Vorteil bei der GK on the Job zu lernen. Ich halte dies für ein sehr gutes Ausbildungskonzept. Meine Zeiten als WiMi und Ref in der GK haben mich sehr gut auf die anschließende Beschäftigung als GK-Anwalt vorbereitet.
09.11.2021, 16:02
(09.11.2021, 00:03)Gast schrieb:(04.11.2021, 17:02)Gast.Gast schrieb: Hi, ich befürchte auch, dass es eher weniger mit dem Rechtsgebiet zusammenhängt. Entscheidend ist eben doch die Größe der Kanzlei. Kleinere Kanzleien zahlen sehr selten eine Zusatzvergütung (kenne eine im Medizinrecht, die auch top ist aber ihre Refs nicht bezahlt).
Nachteil bei den GKs (wo man Geld bekommt) ist dann natürlich wieder, dass man da eher ein WissMit ist und eben einfach arbeiten soll und nicht vorrangig ausgebildet wird. Aber das ist natürlich nicht überall so - Ausnahmen bestätigen die Regel.
Es ist kein Nachteil, sondern vielmehr ein Vorteil bei der GK on the Job zu lernen. Ich halte dies für ein sehr gutes Ausbildungskonzept. Meine Zeiten als WiMi und Ref in der GK haben mich sehr gut auf die anschließende Beschäftigung als GK-Anwalt vorbereitet.
On the job wirst du in einer Boutique auch ausgebildet. Die Gefahr in einer GK ist halt immer, dass du irgendeinen Scheiss machen musst, weil bringt halt Umsatz, und so der Ausbildungsaspekt hinten runter fällt. Wobei auch die meisten GKs darauf achten, dass ihre Refs vernünftig ausgebildet werden.
Die Zusatzvergütung bei den GKs ist am Ende schlicht ein weiterer Recruiting-Punkt. Man lockt die Refs mit der Zusatzvergütung, die am Ende wenig ins Gewicht fällt, und hofft, dass sie als Associates bleiben.
10.11.2021, 16:41
Plot twist: der Vorposter hat als Associate auch nur Mist gemacht, deswegen war er super vorbereitet
11.11.2021, 00:13
Zitat:Plot twist: der Vorposter hat als Associate auch nur Mist gemacht, deswegen war er super vorbereitet
Je nach GK könnte das tatsächlich zutreffen. Wenn die Associates im ersten Jahr auch nur langweiligen Kram machen und gar nicht "richtig" als Anwälte arbeiten, dann kann man das alles tatsächlich genauso gut einem Referendar in die Hand drücken. Lernkurve für den Referendar ist dann genau wie die für den Associate: nicht vorhanden.
Zitat:Es ist kein Nachteil, sondern vielmehr ein Vorteil bei der GK on the Job zu lernen. Ich halte dies für ein sehr gutes Ausbildungskonzept.
"on the job" bedeutet für mich "learning by doing". Natürlich, das ist die Idee hinter dem Ref. Der Ausbilder drückt dir keine Skripte in die Hand und fragt dich später ab. Und natürlich, das ist ein sinnvolles Konzept. DIe Frage ist nur immer, was das für ein "job" ist, den du da hast. Wirklich der eines Anwaltes? Oder eine der vielen Backoffice-Tätigkeiten, die in GKs nunmal deutlich versträkt anfallen gegenüber Boutiquen?
Irgendjemand muss den langweiligen Kram in den GKs machen. Das machen in vielen GKs dann die Referendare/WissMits, zwischen denen auch gar nicht unterschieden wird. Kann natürlich auch sehr vom Rechtsgebiet oder dem Mandatsrofil der Kanzlei abhängen.
Zurück zum Thema: Hat schonmal jemand in einer Boutique an Zusatzvergütung bekommen? Aus Düsseldorf kenne ich die ganzen SpinnOffs, die sehr wohl Zusatzbergütungen und das auf GK-Niveau zahlen. Im Strafrecht weiß ich es nicht, wüsste es aber gerne.
Die Kanzlei Tsambikakis in Köln zahlt offenbar eine. Allerdings nicht sooo hoch. Wobei andere Kanzleien in der Region noch etwas renommierter und umsatzstärker sein dürften.