19.09.2021, 11:08
Hallo zusammen,
ich habe wirklich Interesse an der Anwaltschaft aber mich schreckt die hohe Stundenzahl ab. Gibt es (Erfahrungsberichte gerne gewünscht) die realistische Möglichkeit, einen Arbeitsvertrag zu erhalten, in welchem nicht nur 40h draufstehen, sondern diese tatsächlich auch eingehalten werden? Bzw. wenn man Überstunden anfallen, dass diese abgefeiert, ausbezahlt werden?
Liebe Grüße und schönen Sonntag
ich habe wirklich Interesse an der Anwaltschaft aber mich schreckt die hohe Stundenzahl ab. Gibt es (Erfahrungsberichte gerne gewünscht) die realistische Möglichkeit, einen Arbeitsvertrag zu erhalten, in welchem nicht nur 40h draufstehen, sondern diese tatsächlich auch eingehalten werden? Bzw. wenn man Überstunden anfallen, dass diese abgefeiert, ausbezahlt werden?
Liebe Grüße und schönen Sonntag
19.09.2021, 11:10
Klar gibt es das. Zu Überstunden: sollte halt entsprechend im Arbeitsvertrag festgehalten werden.
19.09.2021, 11:28
Gibts sogar in einigen GKs. Man muss es halt aktiv suchen, ansprechen und vereinbaren und dann auch durchsetzen.
19.09.2021, 11:34
Ich habe gerade eine Bewerbungstour durch die bekannten Namen durch und habe das Thema tatsächlich angesprochen. Die meisten Partner haben sehr ausweichend bis abwehrend reagiert. Falls man irgendwie Zeitbedarfe außerhalb der Arbeit hätte, würden sie einen lieber unbezahlt oder mit Gehaltsstreckung für ein paar Wochen/Monate freistellen, als permanent kürzeren Arbeitszeiten zuzustimmen. Einmal habe ich sogar betont humorvoll Überstunden angesprochen, der Partner wurde dann sogar vom Ton her ein bisschen zickig.
Mein Eindruck: Es wird sich in ein paar Jahren was ändern (müssen), weil alle über zu wenig Bewerber klagen. Aber derzeit ist es offenbar noch zu früh. Vermutlich kann man, wenn man bekannt und bewährt ist und einen guten Grund geltend macht (sprich: v.a. Kinder/Familie), irgendwann um ein Teilzeitmodell bitten, aber zum Einstieg existiert das offenbar faktisch nicht, sondern ist nur eine Marketinglüge in den Hochglanzbroschüren.
Mein Eindruck: Es wird sich in ein paar Jahren was ändern (müssen), weil alle über zu wenig Bewerber klagen. Aber derzeit ist es offenbar noch zu früh. Vermutlich kann man, wenn man bekannt und bewährt ist und einen guten Grund geltend macht (sprich: v.a. Kinder/Familie), irgendwann um ein Teilzeitmodell bitten, aber zum Einstieg existiert das offenbar faktisch nicht, sondern ist nur eine Marketinglüge in den Hochglanzbroschüren.
19.09.2021, 11:39
Anwalt ist halt ein Beruf mit Präsenzkultur.
Als Angestellter in einer Behörde hat man bei Überstunden mehr Rechte. Bei Kanzleien werden massig unbezahlte Überstunden verlangt und im Bewerbungsgespräch diesbezüglich gelogen (40 Stunden Woche). Wenn man 2 x a hat, hat man dann mit etwas Pech die 50 Std. Woche mit 40-45 k. Kein Wunder, dass da der Stundenlohn als Sachbearbeiter besser ist und alle in die Verwaltungen strömen.
Als Angestellter in einer Behörde hat man bei Überstunden mehr Rechte. Bei Kanzleien werden massig unbezahlte Überstunden verlangt und im Bewerbungsgespräch diesbezüglich gelogen (40 Stunden Woche). Wenn man 2 x a hat, hat man dann mit etwas Pech die 50 Std. Woche mit 40-45 k. Kein Wunder, dass da der Stundenlohn als Sachbearbeiter besser ist und alle in die Verwaltungen strömen.
19.09.2021, 12:21
(19.09.2021, 11:34)Gast4321 schrieb: Ich habe gerade eine Bewerbungstour durch die bekannten Namen durch und habe das Thema tatsächlich angesprochen. Die meisten Partner haben sehr ausweichend bis abwehrend reagiert. Falls man irgendwie Zeitbedarfe außerhalb der Arbeit hätte, würden sie einen lieber unbezahlt oder mit Gehaltsstreckung für ein paar Wochen/Monate freistellen, als permanent kürzeren Arbeitszeiten zuzustimmen. Einmal habe ich sogar betont humorvoll Überstunden angesprochen, der Partner wurde dann sogar vom Ton her ein bisschen zickig.
Mein Eindruck: Es wird sich in ein paar Jahren was ändern (müssen), weil alle über zu wenig Bewerber klagen. Aber derzeit ist es offenbar noch zu früh. Vermutlich kann man, wenn man bekannt und bewährt ist und einen guten Grund geltend macht (sprich: v.a. Kinder/Familie), irgendwann um ein Teilzeitmodell bitten, aber zum Einstieg existiert das offenbar faktisch nicht, sondern ist nur eine Marketinglüge in den Hochglanzbroschüren.
Du solltest dich direkt bewerben mit der Angabe einer 40h Woche. Wenn du dich „normal“ bewirbst denkt halt jeder du willst dich schinden wie es noch vor paar Jahren die einzige Möglichkeit war für Einsteiger.
19.09.2021, 16:07
Komme meist so auf meine 40 Stunden
Einstiegsgehalt 70k + Bonus, nach einem Jahr 75k + Bonus
Einstiegsgehalt 70k + Bonus, nach einem Jahr 75k + Bonus
21.09.2021, 17:36
21.09.2021, 18:20
(19.09.2021, 11:34)Gast4321 schrieb: Ich habe gerade eine Bewerbungstour durch die bekannten Namen durch und habe das Thema tatsächlich angesprochen. Die meisten Partner haben sehr ausweichend bis abwehrend reagiert. Falls man irgendwie Zeitbedarfe außerhalb der Arbeit hätte, würden sie einen lieber unbezahlt oder mit Gehaltsstreckung für ein paar Wochen/Monate freistellen, als permanent kürzeren Arbeitszeiten zuzustimmen. Einmal habe ich sogar betont humorvoll Überstunden angesprochen, der Partner wurde dann sogar vom Ton her ein bisschen zickig.
Mein Eindruck: Es wird sich in ein paar Jahren was ändern (müssen), weil alle über zu wenig Bewerber klagen. Aber derzeit ist es offenbar noch zu früh. Vermutlich kann man, wenn man bekannt und bewährt ist und einen guten Grund geltend macht (sprich: v.a. Kinder/Familie), irgendwann um ein Teilzeitmodell bitten, aber zum Einstieg existiert das offenbar faktisch nicht, sondern ist nur eine Marketinglüge in den Hochglanzbroschüren.
Bei 140.000€+ Einstiegsgehalt wird sich überhaupt nichts ändern. Das ist alles Wunschdenken.
21.09.2021, 18:41
(21.09.2021, 18:20)Gast schrieb:(19.09.2021, 11:34)Gast4321 schrieb: Ich habe gerade eine Bewerbungstour durch die bekannten Namen durch und habe das Thema tatsächlich angesprochen. Die meisten Partner haben sehr ausweichend bis abwehrend reagiert. Falls man irgendwie Zeitbedarfe außerhalb der Arbeit hätte, würden sie einen lieber unbezahlt oder mit Gehaltsstreckung für ein paar Wochen/Monate freistellen, als permanent kürzeren Arbeitszeiten zuzustimmen. Einmal habe ich sogar betont humorvoll Überstunden angesprochen, der Partner wurde dann sogar vom Ton her ein bisschen zickig.
Mein Eindruck: Es wird sich in ein paar Jahren was ändern (müssen), weil alle über zu wenig Bewerber klagen. Aber derzeit ist es offenbar noch zu früh. Vermutlich kann man, wenn man bekannt und bewährt ist und einen guten Grund geltend macht (sprich: v.a. Kinder/Familie), irgendwann um ein Teilzeitmodell bitten, aber zum Einstieg existiert das offenbar faktisch nicht, sondern ist nur eine Marketinglüge in den Hochglanzbroschüren.
Bei 140.000€+ Einstiegsgehalt wird sich überhaupt nichts ändern. Das ist alles Wunschdenken.
Du kannst eben bei den großen Deals nicht um 18 Uhr Feierabend machen. Viele Referendare kennen da wohl nicht den Druck, der oft auf dem Kessel ist.
Genauso kann man auch nicht Unfallchirurg werden wollen, um dann aber nur Mo-Fr von 9-17 Uhr arbeiten zu wollen. Die Patienten mögen doch bitte warten, bis wieder Geschäftszeiten sind.