07.09.2021, 05:55
Hallo Ihr Lieben,
Ich muss mir mal was von der Seele schreiben.
Ich habe letzten Jahr den Berufseinstieg in einer kleineren Einheit gewagt. Klar verdiene ich dort nicht die Welt, jedoch bin ich angesichts der Tatsache, dass die Noten der Examina folgendermaßen ausgefallen sind 1.examen 6,49 und 2. Examen 6,06 zufrieden, dass ich wenigstens in Lohn und Brot stehe.
Das Problem ist jedoch ein anderes. Ich hab keine Ahnung was ich da mache und mir passieren ständig Fehler. Ich hab gar nicht einschätzen, ob das nun „normale“ Anfängerfehler sind oder ich einfach zu dumm und ungeeignet bin für den Beruf des Rechtsanwaltes. Beispielsweise habe ich nicht gewusst, dass 204 abs.2 BGB beim Ruhen des Verfahrens gilt. Das dazugehörige Verfahren ruht grad und ich hätte dessen Fortgang eigentlich Weiterbetrieben müssen, hatte aber so viel anderes zu tun. Nun bin ich aufgrund eines Albtraumes wach geworden und bin gedanklich zufällig auf diesen Fall gestoßen und hoffe, dass da nichts schief gegangen ist…. Muss nun später mal gucken in der Akte. Jedenfalls macht der Job mich fertig. Das Rechtsgebiet macht mir keinen Spaß. Ich habe mich aber nicht getraut einfach zu kündigen und zu gehen. Die Ergebnisse vom notenverbesserungsversuch sind ausstehend und der einzige Hoffnungsschimmer. Wegen den Unwägbarkeiten eines juristischen Examens habe ich oft Angst, dass es nicht geklappt hat und ich bis zum Renteneintrittsalters hier ackern darf wo ich bin. Wegen 2xa habe ich mich an andere Bewerbungen erstmal nicht getraut. Ich denke über mich selbst, dass ich ein Loser bin, wieso sollten es potenzielle Arbeitgeber nicht tun. Meine Lage ist für mich so belastend und unerträglich, dass ich nachts kaum eine Nacht durchschlafe und sehr oft Albträume habe.
Bin einfach am Ende und hoffe für nützliche Ratschläge Euerseits.
Ich muss mir mal was von der Seele schreiben.
Ich habe letzten Jahr den Berufseinstieg in einer kleineren Einheit gewagt. Klar verdiene ich dort nicht die Welt, jedoch bin ich angesichts der Tatsache, dass die Noten der Examina folgendermaßen ausgefallen sind 1.examen 6,49 und 2. Examen 6,06 zufrieden, dass ich wenigstens in Lohn und Brot stehe.
Das Problem ist jedoch ein anderes. Ich hab keine Ahnung was ich da mache und mir passieren ständig Fehler. Ich hab gar nicht einschätzen, ob das nun „normale“ Anfängerfehler sind oder ich einfach zu dumm und ungeeignet bin für den Beruf des Rechtsanwaltes. Beispielsweise habe ich nicht gewusst, dass 204 abs.2 BGB beim Ruhen des Verfahrens gilt. Das dazugehörige Verfahren ruht grad und ich hätte dessen Fortgang eigentlich Weiterbetrieben müssen, hatte aber so viel anderes zu tun. Nun bin ich aufgrund eines Albtraumes wach geworden und bin gedanklich zufällig auf diesen Fall gestoßen und hoffe, dass da nichts schief gegangen ist…. Muss nun später mal gucken in der Akte. Jedenfalls macht der Job mich fertig. Das Rechtsgebiet macht mir keinen Spaß. Ich habe mich aber nicht getraut einfach zu kündigen und zu gehen. Die Ergebnisse vom notenverbesserungsversuch sind ausstehend und der einzige Hoffnungsschimmer. Wegen den Unwägbarkeiten eines juristischen Examens habe ich oft Angst, dass es nicht geklappt hat und ich bis zum Renteneintrittsalters hier ackern darf wo ich bin. Wegen 2xa habe ich mich an andere Bewerbungen erstmal nicht getraut. Ich denke über mich selbst, dass ich ein Loser bin, wieso sollten es potenzielle Arbeitgeber nicht tun. Meine Lage ist für mich so belastend und unerträglich, dass ich nachts kaum eine Nacht durchschlafe und sehr oft Albträume habe.
Bin einfach am Ende und hoffe für nützliche Ratschläge Euerseits.
07.09.2021, 05:58
Ich hab von dem Profil einer befreundeten Juristin geschrieben BTW, bevor irgendein Troll sich meldet mit dem Einwand, wie ein männliches Wesen brunette.goddess sein kann, wobei ich finde, dass sich das natürlich nicht ausschließt.
Ich hoffe auf zahlreiche Zusendungen von euch.
Ich hoffe auf zahlreiche Zusendungen von euch.
07.09.2021, 06:46
Mir geht es mit 2 VB in der Justiz genau so. Mir wurde gesagt, es sei am Anfang normal so überfordert zu sein.
07.09.2021, 06:52
(07.09.2021, 06:46)Gast schrieb: Mir geht es mit 2 VB in der Justiz genau so. Mir wurde gesagt, es sei am Anfang normal so überfordert zu sein.Danke für deine Antwort. Wie lang bist du dabei? Hätte das Referendariat nicht auf den Beruf vorbereiten müssen? Ich bin so am Ende, dass ich überlege einen Beruf weit Abseits von Jura zu ergreifen….
07.09.2021, 07:11
(07.09.2021, 06:52)Brunette.Godess schrieb:(07.09.2021, 06:46)Gast schrieb: Mir geht es mit 2 VB in der Justiz genau so. Mir wurde gesagt, es sei am Anfang normal so überfordert zu sein.Danke für deine Antwort. Wie lang bist du dabei? Hätte das Referendariat nicht auf den Beruf vorbereiten müssen? Ich bin so am Ende, dass ich überlege einen Beruf weit Abseits von Jura zu ergreifen….
Wenn dir nichts an dem Job Spaß macht, solltest du ernsthaft überlegen, zu wechseln. Ich bin immer verwundert, warum Menschen Dinge, die ihnen eher schaden, weiter durchziehen. Es wird auf dem jobmarkt auf jeden Fall was für dich geben. Vllt abseits vom klassischen Jura-Job oder mit etwas Flexibilität (bspw örtlich). Wir haben uns durch eine ca. 10 jährige Ausbildung geackert, die uns wahrscheinlich schon nervlich 5 Lebensjahre gekostet hat. Sollte man nicht irgendwann mal mit Dingen beginnen, die einem gut tun?
07.09.2021, 07:13
Same same .
07.09.2021, 07:39
(07.09.2021, 06:46)Gast schrieb: Mir geht es mit 2 VB in der Justiz genau so. Mir wurde gesagt, es sei am Anfang normal so überfordert zu sein.Danke für deine Antwort. Wie lang bist du dabei? Hätte das Referendariat nicht auf den Beruf vorbereiten müssen? Ich bin so am Ende, dass ich überlege einen Beruf weit Abseits von Jura zu ergreifen….
07.09.2021, 07:41
07.09.2021, 07:56
Mir geht es was die Fehler angeht genauso. Trotzdem macht mir der Beruf des Anwalts Spaß und ich sehe es als Herausforderung jeden Tag dazu zu lernen und besser zu werden. Auch wenn man die juristische Ausbildung durchlaufen hat, stehst du im Endeffekt beim Berufseinstieg wieder als Anfänger da. Es ist ganz natürlich, dass du manches nicht weißt. Aber der Job sollte dir trotzdem Spaß machen, insbesondere das rechtsgebiet. Wenn nicht, solltest du dich umorientieren .
07.09.2021, 08:08
Man muss hier zwei Dinge auseinanderhalten:
Wenn das Rechtsgebiet oder die Tätigkeit als solche nicht passt, muss man wechseln.
Dass man Fehler macht, das muss man dagegen überall einkalkulieren. Aus ihnen muss man lernen, und sicher gibt es bessere bzw. erfahrenere Juristen, die weniger Fehler machen, und schlechtere bzw. Anfänger, die mehr machen. Aber im Ergebnis kann immer etwas schieflaufen, dafür bist Du versichert. Aus Jahren der Tätigkeit an Berufungsgerichten kann ich Dir versichern, dass nicht nur Anwälte die haarsträubendsten Fehler machen, sondern auch Richter bis hin zu Kollegialgerichten, und ich selbst mache auch noch genügend. Wie gesagt, manche mehr, manche weniger, aber es ist jura-immanent, dass nicht alles immer ideal läuft. Da bist Du kein Sonderfall. Also draus lernen und mit dem Restrisiko leben. Das ist immer noch viel besser als die Kollegen, die sich für unfehlbar halten und ihre Fehler für richtig...
Wenn das Rechtsgebiet oder die Tätigkeit als solche nicht passt, muss man wechseln.
Dass man Fehler macht, das muss man dagegen überall einkalkulieren. Aus ihnen muss man lernen, und sicher gibt es bessere bzw. erfahrenere Juristen, die weniger Fehler machen, und schlechtere bzw. Anfänger, die mehr machen. Aber im Ergebnis kann immer etwas schieflaufen, dafür bist Du versichert. Aus Jahren der Tätigkeit an Berufungsgerichten kann ich Dir versichern, dass nicht nur Anwälte die haarsträubendsten Fehler machen, sondern auch Richter bis hin zu Kollegialgerichten, und ich selbst mache auch noch genügend. Wie gesagt, manche mehr, manche weniger, aber es ist jura-immanent, dass nicht alles immer ideal läuft. Da bist Du kein Sonderfall. Also draus lernen und mit dem Restrisiko leben. Das ist immer noch viel besser als die Kollegen, die sich für unfehlbar halten und ihre Fehler für richtig...