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Stressresistenz Realtalk
Gast
Unregistered
 
#1
21.07.2021, 10:52
Da hier ja gerade in einigen Threads über Stress, Überlastung bis hin zu psychischen Komplikationen gesprochen wird, wollte ich das Thema mal ein bisschen allgemeiner ansprechen. Insbesondere würde es mich freuen, wenn ein paar Leute, die schon länger in der GK (oder auch in der Justiz) geknechtet werden, mal erzählen würden, wie sie mit dem Stress umgehen und wie sie psychische Folgen wie zB BurnOut präventieren-

Bin selber wohl eher stressempfindlich und würde gerne mehr Stressresistenz aufbauen. Sport hilft bedingt bei mir, wobei das eher ex-post als Ventil dient. Es muss doch aber auch Strategien, die einem ex-ante dazu verhelfen, trotz externen Drucks keinen Stress aufzubauen.
Oder rennt etwa jeder GK-Partner mit einer chronischen Gastritis + Schlafstörungen durch die Gegend? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

Vielleicht gibts hier ja ein paar, die ihre Erfahrungen teilen könnten :)
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NDS7
Unregistered
 
#2
21.07.2021, 10:58
1. Tipp: Meditation - sehr schöne Sache, auch unabhängig vom Job. Habe den Einstieg über die Netflix Serie "Headspace" gefunden und nutze jetzt die App Calm, um alle 2-3 Tage mal für 10 Minuten zu meditieren. Hilft vor allem dabei, unliebsame Gedanken (also auch den Stress) einfach mal ziehen zu lassen. 

2. Tipp: Sich bewusst werden, was man eigentlich macht. Bei allem Zeitdruck und Gehabe: Das was man in einer Wirtschaftskanzlei macht, ist doch am Ende des Tages echt "unwichtig". Klar, es geht um Geld. Aber das war es dann auch schon. Wir retten keine Leben oder ähnliches. Ich bin trotzdem motiviert und gebe mein Bestes für meine Mandanten. Aber mir hilft es, das ganze in ein Verhältnis zu setzen. Letztlich ist sämtlicher Stress in unserer Branche ja "fiktiver Stress".
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Gast 123
Unregistered
 
#3
21.07.2021, 11:01
Als ich noch ganz klein war, hat mir ein erfolgreicher GK Partner mal erzählt (der Verfahren im Mrd Bereich betreut hat):

"Es ist doch nur Geld. Und es ist nicht mal meins..."

Kann dadurch den Stress auch relativ gut von mir wegschieben, weil es am Ende doch nur ein Job ist. Weder stirbt jemand, wenn ich einen Fehler mache, noch werde ich direkt gekündigt oder obdachlos. Der aller größte Stress ist doch nur selbst gemacht, weil man XY unbedingt noch schaffen will statt einfach zu sagen, dass XY eben noch länger dauert (oder jemand dabei unterstützen soll).
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Gast
Unregistered
 
#4
21.07.2021, 11:38
Ich arbeite nicht in einer GK, sondern in einer KK.

Sobald jemand mich ankeift, keife ich zurück. Es geht ums Geld verdienen. Also denke ich jedes Mal nach, wie der streitwert erhöht werden kann, insbesondere bei Rechtsschutzversicherten Mandanten.

Es ist nicht mein Geld. Es ist das Geld der anderen. Ich bin nicht in der Haftung. 

Also kann mir alles egal sein. Ist es nur bedingt, da ich das Geld zur Verfolgung meiner eigenen Pläne brauche. Und da ich bei dem Arbeitgeber für mich arbeite stresst mich das nicht. Insbesondere könnte ich auch einfach 35h bei edeka an der Kasse machen. Kommt fast aufs gleiche raus.

Schreit mein Chef mich an, geh ich. Ich weiß ich bin frei. Ich habe keine Verpflichtungen.
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GästinBW
Unregistered
 
#5
21.07.2021, 11:51
Hallo zusammen,

ich hatte schon vor Studium, Ref und Arbeitseinstieg Depressionen und war in Behandlung, auch während des Studiums noch einmal stationär. Das durchzumachen hilft mir heute wahnsinnig! Ich kenne meine Grenzen, die Warnsignale meines Körpers und habe eine gesunde resilienz aufgebaut. Resilienz ist das Schlagwort für jeglichen Stress, finde ich. Wer in einer GK sitzt und sich jedes Wort zu Herzen nimmt, wird nicht glücklich. Viele messen ihren Wert daran, ob die Frist eingehalten wurde. Was aber passiert denn schlimmstenfalls? Keiner schmeißt dich deshalb raus und wenn doch, dann ist es eben erstmal so. Wir leben in einem Land, in dem uns die Arbeitslosigkeit erstmal nicht auf der Straße landen lässt.
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Gast
Unregistered
 
#6
21.07.2021, 12:02
(21.07.2021, 11:51)GästinBW schrieb:  Hallo zusammen,

ich hatte schon vor Studium, Ref und Arbeitseinstieg Depressionen und war in Behandlung, auch während des Studiums noch einmal stationär. Das durchzumachen hilft mir heute wahnsinnig! Ich kenne meine Grenzen, die Warnsignale meines Körpers und habe eine gesunde resilienz aufgebaut. Resilienz ist das Schlagwort für jeglichen Stress, finde ich. Wer in einer GK sitzt und sich jedes Wort zu Herzen nimmt, wird nicht glücklich. Viele messen ihren Wert daran, ob die Frist eingehalten wurde. Was aber passiert denn schlimmstenfalls? Keiner schmeißt dich deshalb raus und wenn doch, dann ist es eben erstmal so. Wir leben in einem Land, in dem uns die Arbeitslosigkeit erstmal nicht auf der Straße landen lässt.


Puh, heftiger "Werdegang". Wirklich Hut ab, dass du trotzdem Studium + 2 Examen durchgezogen hast. Ich war komplett ohne psychische Erkrankung in den Monaten vorm 2. Examen (und auch während der Examenswochen) völlig am Belastungslimit. Da hätte echt nichts mehr dazu kommen dürfen^^

Auf den Begriff Resilienz bin ich auch schon öfters gestoßen, wenn ich zu diesem Thema gegoogelt habe. Genau da möchte ich besser werden. Am besten aber ohne eine "Scheißdrauf"-Mentalität zu entwickeln, so wie das von dem Gast über dir angedeutet wurde :D
Nach allem, was ich bisher so gelesen habe, scheint es leider keine Abkürzung zu mehr Resilienz zu geben.
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Gast_Gast
Unregistered
 
#7
21.07.2021, 14:03
(21.07.2021, 10:58)NDS7 schrieb:  1. Tipp: Meditation - sehr schöne Sache, auch unabhängig vom Job. Habe den Einstieg über die Netflix Serie "Headspace" gefunden und nutze jetzt die App Calm, um alle 2-3 Tage mal für 10 Minuten zu meditieren. Hilft vor allem dabei, unliebsame Gedanken (also auch den Stress) einfach mal ziehen zu lassen. 

2. Tipp: Sich bewusst werden, was man eigentlich macht. Bei allem Zeitdruck und Gehabe: Das was man in einer Wirtschaftskanzlei macht, ist doch am Ende des Tages echt "unwichtig". Klar, es geht um Geld. Aber das war es dann auch schon. Wir retten keine Leben oder ähnliches. Ich bin trotzdem motiviert und gebe mein Bestes für meine Mandanten. Aber mir hilft es, das ganze in ein Verhältnis zu setzen. Letztlich ist sämtlicher Stress in unserer Branche ja "fiktiver Stress".

+1
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Gast
Unregistered
 
#8
21.07.2021, 14:33
(21.07.2021, 11:38)Gast schrieb:  Ich arbeite nicht in einer GK, sondern in einer KK.

Sobald jemand mich ankeift, keife ich zurück. Es geht ums Geld verdienen. Also denke ich jedes Mal nach, wie der streitwert erhöht werden kann, insbesondere bei Rechtsschutzversicherten Mandanten.

Es ist nicht mein Geld. Es ist das Geld der anderen. Ich bin nicht in der Haftung. 

Wieso haftest Du nicht?
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Gast
Unregistered
 
#9
21.07.2021, 14:51
(21.07.2021, 11:51)GästinBW schrieb:  Hallo zusammen,

ich hatte schon vor Studium, Ref und Arbeitseinstieg Depressionen und war in Behandlung, auch während des Studiums noch einmal stationär. Das durchzumachen hilft mir heute wahnsinnig! Ich kenne meine Grenzen, die Warnsignale meines Körpers und habe eine gesunde resilienz aufgebaut. Resilienz ist das Schlagwort für jeglichen Stress, finde ich. Wer in einer GK sitzt und sich jedes Wort zu Herzen nimmt, wird nicht glücklich. Viele messen ihren Wert daran, ob die Frist eingehalten wurde. Was aber passiert denn schlimmstenfalls? Keiner schmeißt dich deshalb raus und wenn doch, dann ist es eben erstmal so. Wir leben in einem Land, in dem uns die Arbeitslosigkeit erstmal nicht auf der Straße landen lässt.


Mein Werdegang ist ähnlich, nur um eine stationäre Behandlung bin ich gerade noch so herumgekommen. 

Und auch mein Fazit ist das gleiche: ich bin gestärkt draus hervorgegangen. Wenn man einmal weiß, wie sich eine schwere Depression anfühlt, erkennt man die Frühwarnzeichen und kann gegensteuern. Wenn man das nicht kennt, merkt man die Depression u.U. erst, wenn es schon "zu spät" ist um selbst noch gegenzusteuern. 

Ich bin seit knapp einem Jahr Richterin und wundere mich ehrlich gesagt fast etwas, wie gut ich das Arbeitspensum (teilweise 60-70h/Woche dank abgesoffenem Dezernat) wegstecke. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich das packe. Ich zwinge mich, den Sonntag immer frei zu machen, wann immer es geht auch den Samstag. Ich arbeite maximal einen Abend pro Woche noch nach dem Abendessen, weil sich das sonst katastrophal auf meine Schlafhygiene auswirkt. Ich versuche, meine (wenige) Freizeit mit möglichst vielen guten und aktiven Dingen zu füllen, auch wenn ich mich oft zwingen muss, nicht auf der Couch zu versacken und den ganzen Tag zu schlafen. 

Und ich lasse mir von den Kolleg:innen, die noch mehr arbeiten, kein schlechtes Gewissen machen. Wenn ich einen Verkündungstermin nicht halten kann, muss ich ihn halt verlegen. Wenn ich eine Sitzung nicht optimal vorbereiten kann oder meine Kammervoten nicht bis ins Detail perfekt ausarbeite, dann ist das halt so. 

Und letztlich hoffe ich, dass meine Arbeitsbedingungen besser werden, bevor meine Resilienz den Geist aufgibt.
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Gast
Unregistered
 
#10
21.07.2021, 18:36
Ich kann ne Akupressurmatte empfehlen. 10 Minuten jeden Abend wirken Wunder.
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