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  5. Befristete Verträge Hochschule - Lösungen
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Befristete Verträge Hochschule - Lösungen
Wissenschaftsförderung
Unregistered
 
#1
14.07.2021, 07:44
Befristete Verträge in der Wissenschaft führen teils zu Ausbeutung und Perspektivlosigkeit. Aber: Der Grund hierfür war berechtigt. Durch Lebenszeitverträge hat man in den 70er-90er Jahren dafür gesorgt, dass Faulenzer lebenslang alimentiert wurden und dem Nachwuchs die Stellen weggenommen haben. Es ist erstaunlich, wie schnell in Deutschland immer der Anlass für Reformen vergessen wird (ebenso HartzIV).

Welche Lösungen könnte es geben, abgesehen von dem Rückkehr zum Status der Vergangenheit?
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Gast
Unregistered
 
#2
14.07.2021, 08:05
Ich finde die Befristungen gut und sehe sie nicht als lösungsnotwendiges Problem.
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Gast
Unregistered
 
#3
14.07.2021, 09:06
Ich seh da jetzt auch nicht das Problem. Und wieso sollte der Anlass weggefallen sein?

Wenn du an keiner Uni einen neuen Vertrag kriegst, ist dir eine universitäre Karriere halt einfach nicht möglich. Du wirst dich dann wohl oder übel auf Justiz/ÖD/freie Wirtschaft bewerben müssen - wie alle anderen auch.
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HerrKules
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Beiträge: 1.534
Themen: 7
Registriert seit: Mar 2021
#4
14.07.2021, 10:18
Fair wäre es natürlich, wenn es unbefristete Verträge gäbe. Die Frage ist aber, wie man so die Qualität der Lehre aufrechterhält. Praktisch werden nämlich nicht nur die, die auch in 30 Jahren noch engagiert und auf aktuellem Stand lehren, unbefristet eingestellt, sondern der mit den besten Connections, dem nettesten Prof, den meisten Dienstjahren o.Ä.

Die Frage ist zudem, wie wissenschaftliche Mitarbeiter überhaupt die Qualität der Lehre beeinflussen. Im Kleinen ist das sicher der Fall, den Hauptteil machen aber die Professoren aus. Die sind i.d.R. ja nicht nur unbefristet, sondern sogar verbeamtet und zudem vom GG darüber hinaus geschützt. Bei denen würde ich eher ansetzen: brauch man wirklich so viele hauptamtliche Professoren? Müssen die alle 100% Profs sein? Kenne genug Professoren, die schon relativ alt sind und die überhaupt nichts mehr für die Uni machen, deren Promotionsgutachten sich 2-3 Jahre ziehen etc. pp. Das kann es nicht sein. Zumal ich der Meinung bin, dass - bei Jura, aber vermutlich mindestens genau so in anderen Fächern - ein gewisser frischer Wind aus der Praxis nicht schaden kann. Natürlich sollten dann die Lehrenden auch keine totalen Praktiker sein, die die Vorlesungen schnell abends nach der Arbeit entwerfen. Ein wenig "echtes" Berufsleben kann aber nicht schaden (z.B. 50%-Richter oÄ).
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.07.2021, 10:18 von HerrKules.)
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Gast
Unregistered
 
#5
14.07.2021, 11:05
In Jura sehe ich auch kein Problem in der Befristung. Die wissenschaftlichen Mitarbeitern in "Wissenschaften", die auf dem freien Markt weniger gefragt sind (Amerikanistik, Gender-Studies, Soziologie etc.) flüchten sich aber häufig in Positionen als wissenschaftlicher Mitarbeiter und regen sich dann über die Befristung auf.

Anknüpfend an HerrKules:
Ich würde mir auch mehr Richter an Universitäten wünschen und denke, dass Einblicke in die Praxis das Berufsbild "Richter(in)" für viele Studenten aufwerten könnten.
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Gast
Unregistered
 
#6
14.07.2021, 11:07
(14.07.2021, 10:18)HerrKules schrieb:  Fair wäre es natürlich, wenn es unbefristete Verträge gäbe. Die Frage ist aber, wie man so die Qualität der Lehre aufrechterhält. Praktisch werden nämlich nicht nur die, die auch in 30 Jahren noch engagiert und auf aktuellem Stand lehren, unbefristet eingestellt, sondern der mit den besten Connections, dem nettesten Prof, den meisten Dienstjahren o.Ä.

Die Frage ist zudem, wie wissenschaftliche Mitarbeiter überhaupt die Qualität der Lehre beeinflussen. Im Kleinen ist das sicher der Fall, den Hauptteil machen aber die Professoren aus. Die sind i.d.R. ja nicht nur unbefristet, sondern sogar verbeamtet und zudem vom GG darüber hinaus geschützt. Bei denen würde ich eher ansetzen: brauch man wirklich so viele hauptamtliche Professoren? Müssen die alle 100% Profs sein? Kenne genug Professoren, die schon relativ alt sind und die überhaupt nichts mehr für die Uni machen, deren Promotionsgutachten sich 2-3 Jahre ziehen etc. pp. Das kann es nicht sein. Zumal ich der Meinung bin, dass - bei Jura, aber vermutlich mindestens genau so in anderen Fächern - ein gewisser frischer Wind aus der Praxis nicht schaden kann. Natürlich sollten dann die Lehrenden auch keine totalen Praktiker sein, die die Vorlesungen schnell abends nach der Arbeit entwerfen. Ein wenig "echtes" Berufsleben kann aber nicht schaden (z.B. 50%-Richter oÄ).

Sehr guter Punkt. Hab ein Auslandssemester in den USA gemacht. Einer meiner Profs dort war hauptberuflich Richter und hat nebenher an der Uni ein paar Kurse gegeben. Ein anderer Prof war ehemaliger Undercover-Drogenfahnder und ist danach in die Anwaltschaft - er hat den Unterricht auch nebenberuflich gehalten.

Natürlich gab es auch hauptberufliche Profs.
Aber diese Mischung aus Praktikern und Theoretikern war einfach großartig. Man hat so einfach unfassbar viel Grundverständnis vermittelt bekommen.
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HerrKules
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Beiträge: 1.534
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Registriert seit: Mar 2021
#7
14.07.2021, 12:08
Ich hatte hier auch einige Anwälte, die nebenher (Honorar-)Professoren sind und einige hauptamtliche Professoren, die nebenher vor Gerichten auftreten oder nebenamtliche Richter sind. Gibts also z.T. auch schon. Gibt aber sogar Profs ohne Ref, das ist dann schon heavy.
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omnimodo
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#8
14.07.2021, 15:53
(14.07.2021, 12:08)HerrKules schrieb:  Ich hatte hier auch einige Anwälte, die nebenher (Honorar-)Professoren sind und einige hauptamtliche Professoren, die nebenher vor Gerichten auftreten oder nebenamtliche Richter sind. Gibts also z.T. auch schon. Gibt aber sogar Profs ohne Ref, das ist dann schon heavy.

Auf den ersten Blick, ja, irgendwie schon seltsam. Andererseits: der typische Berufswissenschaftler heute sieht von der Praxis eben genau so viel, wie das Ref es vorgibt - und danach erklimmt man ihn, den Elfenbeinturm, und hockt mit seinem gemütlich-gelehrigen Arsch darauf, bis sowieso niemand sonst mehr ihn bewohnen mag. Und selbst wenn man eine Zeitlang Richter oder sonst etwas war. Für die Lehre dürfte das irrelevant sein. Die Studenten haben keine Ahnung von der Praxis und das Credo bzgl Praxisfragen vor dem Referendariat ist ja "Darüber brauchen Sie sich keine Gedanken machen, das ist nur für's Zweite wichtig!" Im Referendariat heißt es dann zwar "Das kennen Sie ja alles bereits aus dem Studium.", aber das ist eine andere Sache.

Für die Forschung dürften dann und wann gewisse Praxiseindrücke ganz hilfreich sein, aber die eigenen sind dann auch so begrenzt, dass man die meiste Zeit wohl davon nicht viel profitieren können wird. 

Einzig die versäumte vorzügliche Lehre aus den Ref-AGs dürfte ein bleibendes Defizit für diese Leute bleiben.  LolLolLol
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Gast
Unregistered
 
#9
14.07.2021, 22:44
(14.07.2021, 10:18)HerrKules schrieb:  Fair wäre es natürlich, wenn es unbefristete Verträge gäbe.

Nein. Jedenfalls bei so beschränkter Betrachtung kann man dies nicht seriös als Ergebnis vertreten.

Bei der Frage, was "fair" ist, spielen doch wohl ein paar weitere Aspekte mi rein. Das Interesse der Gesellschaft, dass sich dort keine Elfenbeinturmgesellschaft bildet, sondern die Leute irgendwann auch mal in der Wirklichkeit ankommen. Das Interesse der Gesellschaft, dass in der akademischen Welt (teuer!) nur Menschen beschäftigt sind, die konstant etwas abliefern. Das Interesse der Gesellschaft, dass regelmäßig frischer Wind in die akademische Welt kommt. Das Interesse der Gesellschaft, dass junge Leute wissenschaftlich qualifiziert sind. Das Interesse nachfolgender Generationen, sich wissenschaftlich qualifizieren zu können. Und und und ...

Wenn das mit den befristeten Verträgen soooo schlecht wäre, gäbe es da nicht noch immer so einen Ansturm drauf. Der Wissenschaftsbetrieb soll ja gar keine bequeme Alternative zur A13-Verbeamtung sein. Manche dieser "ewigen Doktoranden" scheinen da aber den Wunsch an den Staat zu haben, dass dieser Arbeitsplätze (künstlich) schafft, die perfekt auf ihre eigenen Interessen zugeschnitten sind. Das ist wunschdenken.

Wer mehr unbefristete Verträge fordert, der fordert eigentlich eine Aufblähung des Wissenschaftsapparates insgesamt. Ohne dass es daran ein gesellschaftliches Interesse gibt. Aber die Gesellschaft soll dafür zahlen.

Es gibt ja nun auch heute schon/noch Stellen ohne Befristung. Für diese muss man nur besonders qualifiziert sein. Da scheint das Problem mancher zu legen.

Diese Forderungen scheinen mir in erster Linie auch immer aus Bereichen wie Soziologie, Politologie oder Theaterforschung und von Vertretern zu kommen, die für sich selber sonst schlichtweg keinen Platz in der Gesellschaft und schon gar nicht im Arbeitsmarkt sehen. Die Gesellschaft sollte nicht zu viele von denen alimentieren und ihnen eher mal entgegenhalten: Hättet ihr besser etwas Anständiges gelernt. Dieses Volk braucht einfach nicht noch mehr "Wissenschaftler" aus diesen Bereichen.

Gegenwärtig ist Deutschland krass verschuldet. Wir können uns diesen Spaß nicht leisten.
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Gast
Unregistered
 
#10
14.07.2021, 22:50
Oder anders gesagt: Wer mehr unbefristete Stellen in der "Wissenschaft" will, der soll auch die wirtschaftlichen Mittel dafer bereitstellen. Eine Finanzierung aus dem Steueraufkommen wäre nicht zu rechtfertigen.
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