27.05.2021, 00:58
Warum schiebt eigentlich jeder immer Panik vor den Examen?
Sind ja nur 20-30% Durchfallquote (im 1. juristisches Staatsexamen). Das heißt die Mehrheit, also 70-80%, besteht ja dann.
Sind ja nur 20-30% Durchfallquote (im 1. juristisches Staatsexamen). Das heißt die Mehrheit, also 70-80%, besteht ja dann.
27.05.2021, 02:43
Das Problem beim 1. Examen ist, dass man dann nach jahrelangem Studium mit absolut nichts dasteht; wenn man nicht zufällig an einer Uni studiert, wo man mit dem Schwerpunkt einen Bachelor-Abschluss erwirbt.
Ähnliches beim 2. Examen. Dann ist man zwar Diplom-Jurist, hat aber mind. 7 Jahre - idR mehr - juristische Ausbildung hinter sich und muss sich auf Jobs bewerben, wo vermutlich auch 3 Jahre Bachelor in einem anderen Studiengang gereicht hätten.
Viele haben überdies Panik, nicht weil sie davon ausgehen durchzufallen, sondern weil sie bestimmte Traumberufe haben, für die man 2x VB haben sollte. Und dann gehts halt darum, zu den besten 15-20% zu gehören, was schon nicht mehr so einfach klingt.
Ähnliches beim 2. Examen. Dann ist man zwar Diplom-Jurist, hat aber mind. 7 Jahre - idR mehr - juristische Ausbildung hinter sich und muss sich auf Jobs bewerben, wo vermutlich auch 3 Jahre Bachelor in einem anderen Studiengang gereicht hätten.
Viele haben überdies Panik, nicht weil sie davon ausgehen durchzufallen, sondern weil sie bestimmte Traumberufe haben, für die man 2x VB haben sollte. Und dann gehts halt darum, zu den besten 15-20% zu gehören, was schon nicht mehr so einfach klingt.
27.05.2021, 08:01
Je nach Bundesland kann die Durchfallquote auch gern mal bei 40 % im 1. StEx liegen.
Im 2. ist eine überdurchschnittliche Note meist Voraussetzung für den gelungenen Berufseinstieg. Daher der große Leistungsdruck. Immerhin fallen auch hier noch bis zu 20% durch.
Beide Examina sind keine Selbstläufer und am Ende der Ausbildung mit einem unterdurchschnittliche Gehalt bei überdurchschnittlicher Arbeitszeit einzusteigen, hat vermutlich niemand als Ziel
Im 2. ist eine überdurchschnittliche Note meist Voraussetzung für den gelungenen Berufseinstieg. Daher der große Leistungsdruck. Immerhin fallen auch hier noch bis zu 20% durch.
Beide Examina sind keine Selbstläufer und am Ende der Ausbildung mit einem unterdurchschnittliche Gehalt bei überdurchschnittlicher Arbeitszeit einzusteigen, hat vermutlich niemand als Ziel
27.05.2021, 08:11
Aus meiner Sicht ist die fehlende Vorhersehbarkeit ein großes Problem. Beim Abitur hat man einen Großteil der Punkte schon erreicht, wenn die eigentliche Prüfung losgeht, in vielen anderen Studiengängen sammelt man Credit Points. Wir haben dagegen nur nicht vergleichbare Scheinklausuren, die nicht fürs Examen zählen, und Probeklausuren, die oft nicht realistisch korrigiert werden. So kann man sich nur ganz schlecht einschätzen und weiß überhaupt nicht, wie man abschneiden wird.
27.05.2021, 08:43
Vor alem im 1. Examen die blanke Panik vor dem absoluten Nichts. Bei endgültigem Nichtbestehen hat man häufig drei Versuche hinter sich, plus das Studium. Das macht zeitlich locker mal 5 Jahre. Die wären nahezu komplett sinnlos (in ausbildungsmäßiger Hinsicht) gewesen, wenn man das verdammte Examen nicht bestehen sollte. Da darf man finde ich schon mal nervös werden....
27.05.2021, 08:47
(27.05.2021, 08:43)Gast schrieb: Vor alem im 1. Examen die blanke Panik vor dem absoluten Nichts. Bei endgültigem Nichtbestehen hat man häufig drei Versuche hinter sich, plus das Studium. Das macht zeitlich locker mal 5 Jahre. Die wären nahezu komplett sinnlos (in ausbildungsmäßiger Hinsicht) gewesen, wenn man das verdammte Examen nicht bestehen sollte. Da darf man finde ich schon mal nervös werden....Stimme hier zu. Das erste Examen war psychisch viel schlimmer. Beim zweiten dachte ich mir: okay, wenn es nichts wird dann kann ich mit dem ersten wenigstens noch promovieren und in die Wissenschaft gehen
27.05.2021, 10:06
Naja 30% ist immerhin fast jeder Dritte und da stecken meist 10 Semester Arbeit hinter. Und dann gibt es einen großen Anteil von Leuten, die zwar bestehen, aber eine schlechte Note haben und damit dann nicht das machen können, was sie möchten. VB erreichen ca 15%, das Doppel VB aus beiden Examina dürfte einen noch kleineren Prozentanteil ausmachen.
27.05.2021, 11:12
Gibt doch einige die mit 4-5 Punkten im Freischuss nicht zur mündlichen Prüfung antreten.
Daran sieht man ja, dass es nicht um das Bestehen geht sondern der Leistungsdruck aus dem Übermaß an Absolventen besteht, sprich wer zum Durchschnitt gehört wird wie ein 22-jähriger BWL’er verdienen.
Daran sieht man ja, dass es nicht um das Bestehen geht sondern der Leistungsdruck aus dem Übermaß an Absolventen besteht, sprich wer zum Durchschnitt gehört wird wie ein 22-jähriger BWL’er verdienen.
27.05.2021, 11:18
(27.05.2021, 08:47)Gast schrieb:(27.05.2021, 08:43)Gast schrieb: Vor alem im 1. Examen die blanke Panik vor dem absoluten Nichts. Bei endgültigem Nichtbestehen hat man häufig drei Versuche hinter sich, plus das Studium. Das macht zeitlich locker mal 5 Jahre. Die wären nahezu komplett sinnlos (in ausbildungsmäßiger Hinsicht) gewesen, wenn man das verdammte Examen nicht bestehen sollte. Da darf man finde ich schon mal nervös werden....Stimme hier zu. Das erste Examen war psychisch viel schlimmer. Beim zweiten dachte ich mir: okay, wenn es nichts wird dann kann ich mit dem ersten wenigstens noch promovieren und in die Wissenschaft gehen
Genauso bei mir ;)
27.05.2021, 11:21
(27.05.2021, 11:12)Gast schrieb: Gibt doch einige die mit 4-5 Punkten im Freischuss nicht zur mündlichen Prüfung antreten.
Daran sieht man ja, dass es nicht um das Bestehen geht sondern der Leistungsdruck aus dem Übermaß an Absolventen besteht, sprich wer zum Durchschnitt gehört wird wie ein 22-jähriger BWL’er verdienen.
Auch wenn das Forum einem das immer wieder einreden will...es stimmt einfach nicht. Selbst mit doppel 4P sind mittlerweile gute Stellen auf dem Markt zu haben...klar wird man im 1. Jahr und 50K liegen, aber diese Horror-Geschichten von vor 10-15 Jahren sind echt veraltet.