19.05.2021, 18:23
Meine Arbeitsgemeinschaften sind in allen drei Stationen bislang gleich abgelaufen. In den ersten Stunden "Theorie" und danach wurden Aktenvorträge gehalten und Klausuren besprochen.
Die Besprechungen sahen aber auch immer gleich aus. Es wurde die rechtliche Lösung des (oftmals sehr banalen und aus dem ersten Examen bekannten) Falls als Gutachten präsentiert und das wars. Hier und da ein kleiner Hinweis zur praktischen Umsetzung, aber sonst nichts. Die Besprechung läuft also genau wie eine Besprechung im Repetitorium zum ersten Examen ab. Wie ich das in ein Urteil oder eine Anklage bekomme, wird so gut wie nicht gesagt. Klar, man soll das irgendwie beim Praxisausbilder lernen, aber ob das klappt sei dahingestellt. Prüfer aus dem zweiten Examen beklagen in Gesprächen fast immer, dass die meisten Referendare schon an formalen Dingen scheitern, keine vernünftige Beweiswürdigung hinbekommen und "praxisferne" Lösungen präsentieren.
Ich frage mich daher mittlerweile, ob ich der Dumme bin. Warum sind die Besprechungen in den Arbeitsgemeinschaften so fern von einer Klausurlösung? Ist das bei euch anders? Kann man dagegen für die zukünftigen Referendare was tun?
Aktuell ist die AG einfach nur verschwendete Zeit.
Das ist selbstverständlich nicht schlimm, alles was man wissen muss kann man auch außerhalb der AG erfahren.
Trotzdem stört es mich, weil die AG so viel besser sein könnte und man die Referendare so viel besser vorbereiten könnte.
Die Besprechungen sahen aber auch immer gleich aus. Es wurde die rechtliche Lösung des (oftmals sehr banalen und aus dem ersten Examen bekannten) Falls als Gutachten präsentiert und das wars. Hier und da ein kleiner Hinweis zur praktischen Umsetzung, aber sonst nichts. Die Besprechung läuft also genau wie eine Besprechung im Repetitorium zum ersten Examen ab. Wie ich das in ein Urteil oder eine Anklage bekomme, wird so gut wie nicht gesagt. Klar, man soll das irgendwie beim Praxisausbilder lernen, aber ob das klappt sei dahingestellt. Prüfer aus dem zweiten Examen beklagen in Gesprächen fast immer, dass die meisten Referendare schon an formalen Dingen scheitern, keine vernünftige Beweiswürdigung hinbekommen und "praxisferne" Lösungen präsentieren.
Ich frage mich daher mittlerweile, ob ich der Dumme bin. Warum sind die Besprechungen in den Arbeitsgemeinschaften so fern von einer Klausurlösung? Ist das bei euch anders? Kann man dagegen für die zukünftigen Referendare was tun?
Aktuell ist die AG einfach nur verschwendete Zeit.
Das ist selbstverständlich nicht schlimm, alles was man wissen muss kann man auch außerhalb der AG erfahren.
Trotzdem stört es mich, weil die AG so viel besser sein könnte und man die Referendare so viel besser vorbereiten könnte.
19.05.2021, 18:53
Bei uns dasselbe. Ich schiebe es auf pures Desinteresse an einer vernünftigen Ausbildung für die Referendare... Was wir da teilweise präsentiert bekommen haben, war echt ein Witz... Probeklausuren geschrieben und über 2 Monate später die Besprechung ( mündlich - ohne was schriftliches in die Hand zu bekommen) bevor man die Klausuren überhaupt zurückbekommen hat... lächerlich...
20.05.2021, 08:39
Ich fürchte da werden dir die meisten Referendare von ähnlichen Problemen berichten. Unsere Ausbilder machen sich nicht mal die Mühe eine Lösungsskizze zu erstellen und das nicht mal bei den Probeklausuren, die auch richtig korrigiert wurden. Um ihre Faulheit zu rechtfertigen kommt jedes Mal der Spruch "Wir dürfen die Lösung nicht rausgeben". Niemand verlangt die Original-Lösung des LJPA, aber im OLG Klausurenkurs bekommt man ja auch wöchentlich teilweise sehr ausführliche Lösungen. Dazu kommen in den AGs schlechte, völlig inhaltsleere Korrekturen mit Floskeln und 15 Jahre alte Klausuren, die einfach überhaupt nicht mehr den aktuellen Stand widerspiegeln. Und das alles schön unter Covid-Bedingungen
20.05.2021, 15:24
Absolut, ich denke genau so. Und das obwohl ich in Bayern bin, wo es hauptamtliche AG-Leiter gibt. In der ersten Station (Zivilrecht) hat das auch noch super geklappt. Es wurden Formalia geübt, es gab einen hilfreichen Einführungslehrgang, alles top. In der Strafrechtstation ginge es auch noch, wurde aber schon schwächer. Aber ab der Verwaltungsrechtstation, Katastrophe. Diese wird von den Regierungen organisiert und nicht mehr vom OLG und der Unterricht war echt furchtbar. Sagt jeder, nicht nur ich. Die Klausuren wurden immer von irgendwelchen unmotivierten Regierungsräten korrigiert, die die Noten gefühlt gewürfelt haben. Wahrscheinlich weil sie sonst wenig Klausuren korrigieren. Noch schlimmer wurden dann die Blockkurse zu Steuerrecht, Arbeitsrecht, zur Rechtsanwaltsstation und für Kautelar. Da wurden auch kaum Klausuren besprochen. Der Unterricht, didaktisch völlig sinnlos. Was schon schlimm ist, weil Kautelar, Arbeitsrecht und Steuerrecht in Bayern ja gesetzt ist. Da hat eigentlich jeder den Hemmer Crashkurs noch dazu gemacht, was aber traurig ist, weil man ja vorher schon seine Zeit in Blockkursen verschwendet hat.
Positiv war aber, dass man uns zumindest (fast) immer eine Lösungsskizze zu den Klausuren mitgegeben hat. Schockierend, dass nicht mal das überall Standart ist.
Positiv war aber, dass man uns zumindest (fast) immer eine Lösungsskizze zu den Klausuren mitgegeben hat. Schockierend, dass nicht mal das überall Standart ist.
20.05.2021, 19:23
Mein Problem war va, dass insgesamt das Niveau sowohl inhaltlich wie auch bzgl der Korrekturen viel zu gering war und man ein falsches Bild der Anforderungen bekam.
Auch die Themenwahl war (NRW) komisch. So hatten wir im Z1 bspw fast nur VU Fälle und im Z3 mit 767 Fälle und sonst nichts anderes. Je 1 Anwaltsklausur. Im Örecht so gut wie nur Straßen-/Wegerecht.
Im Examen kam halt nichts davon. Mag aber die generelle Ljpa - AG Diskrepanz sein, sodass die AGs einen eigentlich auch nicht wirklich vorbereiten können.
Auch die Themenwahl war (NRW) komisch. So hatten wir im Z1 bspw fast nur VU Fälle und im Z3 mit 767 Fälle und sonst nichts anderes. Je 1 Anwaltsklausur. Im Örecht so gut wie nur Straßen-/Wegerecht.
Im Examen kam halt nichts davon. Mag aber die generelle Ljpa - AG Diskrepanz sein, sodass die AGs einen eigentlich auch nicht wirklich vorbereiten können.