11.05.2021, 16:09
Folgender Fuck-up meinerseits:
Kurz nachdem ich mit dem Ref angefangen habe, wurde unsere AG quasi dauerhaft ins Home-Office geschickt. Ab und zu war zwar mal noch Präsenzunterricht, die Klausuren schreiben wir allerdings ununterbrochen seit März 2020 zuhause.
Entsprechend verlockend war es dann aber auch, während der Klausur doch einen Muster-Tatbestand oder ein Muster-Schriftsatz zu öffnen, mal bei Beck-Online was nachzuschlagen oder das Schema einfach bei Jura-Online rauszusuchen, anstatt selbst zu denken/im Palandt zu blättern.
Examensbedingungen hab ich natürlich auch bei keiner Klausur simuliert. Angefangen zu schreiben hab ich gerne gemütlich um halb zehn, anstatt punkt 8:30h und die Pausen sind auch regelmäßig ausgeartet.
Heißt: Ich hab zwar viele Klausuren geschrieben, insgesamt über 50; davon aber so gut wie keine unter examensnahen Bedingungen. Jetzt steht in ein paar Wochen das Examen an und mir geht mittlerweile richtig die Düse. Die AG-Noten sind natürlich recht ansehnlich, die Mehrheit meiner Übungsklausuren war zweistellig. Klausuren unter 8p kann ich beinahe an einer Hand abzählen.
Das ganze ist jedoch extrem verzerrt, sodass ich jetzt Bammel habe, dass der Lerneffekt dieser Klausuren 0 war, der Notenschnitt mich komplett in falscher Sicherheit wiegt und ich am Ende im Examen mit Pauken und Trompeten untergehe.
Gibt es hier vielleicht jemanden, der in seiner Vorbereitung bei den Übungsklausuren auch eher geschummelt hat und trotzdem irgendwie durch das Examen kam? Falls ja, wie groß war der Notenunterschied am Ende zwischen geschummelten Klausuren und Examensklausuren?
Kurz nachdem ich mit dem Ref angefangen habe, wurde unsere AG quasi dauerhaft ins Home-Office geschickt. Ab und zu war zwar mal noch Präsenzunterricht, die Klausuren schreiben wir allerdings ununterbrochen seit März 2020 zuhause.
Entsprechend verlockend war es dann aber auch, während der Klausur doch einen Muster-Tatbestand oder ein Muster-Schriftsatz zu öffnen, mal bei Beck-Online was nachzuschlagen oder das Schema einfach bei Jura-Online rauszusuchen, anstatt selbst zu denken/im Palandt zu blättern.
Examensbedingungen hab ich natürlich auch bei keiner Klausur simuliert. Angefangen zu schreiben hab ich gerne gemütlich um halb zehn, anstatt punkt 8:30h und die Pausen sind auch regelmäßig ausgeartet.
Heißt: Ich hab zwar viele Klausuren geschrieben, insgesamt über 50; davon aber so gut wie keine unter examensnahen Bedingungen. Jetzt steht in ein paar Wochen das Examen an und mir geht mittlerweile richtig die Düse. Die AG-Noten sind natürlich recht ansehnlich, die Mehrheit meiner Übungsklausuren war zweistellig. Klausuren unter 8p kann ich beinahe an einer Hand abzählen.
Das ganze ist jedoch extrem verzerrt, sodass ich jetzt Bammel habe, dass der Lerneffekt dieser Klausuren 0 war, der Notenschnitt mich komplett in falscher Sicherheit wiegt und ich am Ende im Examen mit Pauken und Trompeten untergehe.
Gibt es hier vielleicht jemanden, der in seiner Vorbereitung bei den Übungsklausuren auch eher geschummelt hat und trotzdem irgendwie durch das Examen kam? Falls ja, wie groß war der Notenunterschied am Ende zwischen geschummelten Klausuren und Examensklausuren?
11.05.2021, 16:48
(11.05.2021, 16:09)Gast schrieb: Folgender Fuck-up meinerseits:
Kurz nachdem ich mit dem Ref angefangen habe, wurde unsere AG quasi dauerhaft ins Home-Office geschickt. Ab und zu war zwar mal noch Präsenzunterricht, die Klausuren schreiben wir allerdings ununterbrochen seit März 2020 zuhause.
Entsprechend verlockend war es dann aber auch, während der Klausur doch einen Muster-Tatbestand oder ein Muster-Schriftsatz zu öffnen, mal bei Beck-Online was nachzuschlagen oder das Schema einfach bei Jura-Online rauszusuchen, anstatt selbst zu denken/im Palandt zu blättern.
Examensbedingungen hab ich natürlich auch bei keiner Klausur simuliert. Angefangen zu schreiben hab ich gerne gemütlich um halb zehn, anstatt punkt 8:30h und die Pausen sind auch regelmäßig ausgeartet.
Heißt: Ich hab zwar viele Klausuren geschrieben, insgesamt über 50; davon aber so gut wie keine unter examensnahen Bedingungen. Jetzt steht in ein paar Wochen das Examen an und mir geht mittlerweile richtig die Düse. Die AG-Noten sind natürlich recht ansehnlich, die Mehrheit meiner Übungsklausuren war zweistellig. Klausuren unter 8p kann ich beinahe an einer Hand abzählen.
Das ganze ist jedoch extrem verzerrt, sodass ich jetzt Bammel habe, dass der Lerneffekt dieser Klausuren 0 war, der Notenschnitt mich komplett in falscher Sicherheit wiegt und ich am Ende im Examen mit Pauken und Trompeten untergehe.
Gibt es hier vielleicht jemanden, der in seiner Vorbereitung bei den Übungsklausuren auch eher geschummelt hat und trotzdem irgendwie durch das Examen kam? Falls ja, wie groß war der Notenunterschied am Ende zwischen geschummelten Klausuren und Examensklausuren?
Geht mir ähnlich, schreibe im derzeitigen Durchgang und ich kann dir versichern: Man wird mit derart schlechter Vorbereitung im Ernstfall mit k e i n e r Klausur fertig.
11.05.2021, 16:56
Du musst dir jetzt schnell ein vernünftiges Zeitmanagement antrainieren. Ansonsten sitzt du im Examen nach 3 1/2 Stunden noch an deiner Lösungsskizze.
11.05.2021, 17:02
Falls es dich beruhigt, in meiner Gruppe haben damals (auch ohne Corona schon) die wenigsten Referendare ehrlich geschrieben. Es wurde sich zum Teil in Gruppen beraten, manche haben währenddessen Unterlagen rausgeholt und auch mit dem Smartphone wurde ohne Ende geschummelt. Nur die fünf Stunden wurden halbwegs eingehalten. Das hatte sich bei uns irgendwie so ergeben. Dadurch, dass es jeder gemacht hat, musste man irgendwie nachziehen, sonst wäre man jedes Mal der einzige Idiot gewesen, der in bestimmte Fallen tappt bzw. bestimmte Fehler macht. Diese doofe juristische Eitelkeit immer ... Naja, trotzdem war es am Ende dann so, dass die Noten im Examen bei den meisten ungefähr gleich waren. Es gab nur eine wirkliche Überraschung, die ist von ca. 8 im Durchschnitt auf 4 abgerutscht. Aber trotzdem immerhin bestanden. Die Schlechtesten (dazu gehörte leider ich) waren dann eben immernoch die Schlechtesten und die Besten waren immernoch oben dabei. Ich glaube im Nachhinein, dass geschummelte Klausuren trotzdem einen hohen Lerneffekt haben. Man lernt ja trotzdem zu formulieren und Schwerpunkte zu setzen. Ausnahme ist meiner Meinung nach nur das Thema Zeiteinteilung. Darin war zum Beispiel diese Referendarin schlecht, die von 8 auf 4 runtergerutscht ist. Solltest du immer sehr überzogen haben, würde ich an deiner Stelle echt noch ein paar Klausuren in fünf Stunden am Stück durchziehen, da siehts du ja dann, ob du ein Kandidat bist, der am Zeitthema scheitert und kannst, falls nötig, daran noch arbeiten. Das geht in den paar Wochen auf jeden Fall noch.
Auch ansonsten kenne ich einen Staatsanwalt, der hat keine einzige Pflichtklausur ernsthaft geschrieben. Er hat immer nur in zwei, drei Stunden irgendwas hingeklatscht und ist dann gegangen. Auch Probeklausuren hat er keine geschrieben. Trotzdem war die Note offensichtlich top. Solche Leute gibt es einfach.
Übrigens glaube ich, dass auch die meisten deiner Mitreferendare wahrscheinlich ganz schön geschummelt haben werden. Das heißt, du hast eigentlich einfach nur Waffengleichheit hergestellt Aber das ist jetzt nur meine Meinung... Andere werden wieder andere Erfahrungen gemacht haben.
Auch ansonsten kenne ich einen Staatsanwalt, der hat keine einzige Pflichtklausur ernsthaft geschrieben. Er hat immer nur in zwei, drei Stunden irgendwas hingeklatscht und ist dann gegangen. Auch Probeklausuren hat er keine geschrieben. Trotzdem war die Note offensichtlich top. Solche Leute gibt es einfach.
Übrigens glaube ich, dass auch die meisten deiner Mitreferendare wahrscheinlich ganz schön geschummelt haben werden. Das heißt, du hast eigentlich einfach nur Waffengleichheit hergestellt Aber das ist jetzt nur meine Meinung... Andere werden wieder andere Erfahrungen gemacht haben.
11.05.2021, 17:05
Grobe Richtschnur war bei mir nach 2 Stunden spätestens anzufangen zu schreiben. Bei Strafrecht eher gegen anderthalb Std. Dann Reinschrift anfertigen. Zum Ende hin zu hetzen macht viele graue Haare. Unschön.
Wie wichtig Klausuren unter Examensbedingungen schreiben ist bemisst sich danach wie gut man denn generell Klausuren schreiben kann und wie viel Zeit man für die Vorbereitung hat. Jemand der einigermaßen gut im Zeitmanagement ist, gut und schnell schreibt aber massive Lücken im materiellen Recht hat sollte möglichst diese Lücken ausbessern und nicht ständig üben schlechte Klausuren zu fertigen.
Andersrum eben anders.
Dieses Mantra von tausend Klausuren schreiben vor'm Examen sonst fällt man durch ist nicht allgemeingültig.
Also Kopf hoch, du machst das schon.
Wie wichtig Klausuren unter Examensbedingungen schreiben ist bemisst sich danach wie gut man denn generell Klausuren schreiben kann und wie viel Zeit man für die Vorbereitung hat. Jemand der einigermaßen gut im Zeitmanagement ist, gut und schnell schreibt aber massive Lücken im materiellen Recht hat sollte möglichst diese Lücken ausbessern und nicht ständig üben schlechte Klausuren zu fertigen.
Andersrum eben anders.
Dieses Mantra von tausend Klausuren schreiben vor'm Examen sonst fällt man durch ist nicht allgemeingültig.
Also Kopf hoch, du machst das schon.
11.05.2021, 17:33
Mit solch konstruktiven Antworten hätte ich jetzt nicht gerechnet. Ehre! :D
Bin auf jeden Fall mal gespannt wie es zeitmäßig laufen wird. Mehr als 5h habe ich eigentlich nie geschrieben (war mir immer viel zu blöd so ewig am Schreibtisch zu hocken), meistens waren es so 4:00-4:40h. Man spart sich natürlich auch einiges an Zeit, wenn man über Google abkürzt.
Werde mir eure Tipps aber zu Herzen nehmen und zumindest mal ein paar Klausuren seriös gliedern und dabei darauf achten, nicht mehr als 1,5-2h zu brauchen.
Bin auf jeden Fall mal gespannt wie es zeitmäßig laufen wird. Mehr als 5h habe ich eigentlich nie geschrieben (war mir immer viel zu blöd so ewig am Schreibtisch zu hocken), meistens waren es so 4:00-4:40h. Man spart sich natürlich auch einiges an Zeit, wenn man über Google abkürzt.
Werde mir eure Tipps aber zu Herzen nehmen und zumindest mal ein paar Klausuren seriös gliedern und dabei darauf achten, nicht mehr als 1,5-2h zu brauchen.
11.05.2021, 17:40
(11.05.2021, 17:05)omnimodo schrieb: Grobe Richtschnur war bei mir nach 2 Stunden spätestens anzufangen zu schreiben. Bei Strafrecht eher gegen anderthalb Std. Dann Reinschrift anfertigen. Zum Ende hin zu hetzen macht viele graue Haare. Unschön.+1 Das Klausuren üben hilft eigentlich nur dabei, die für sich richtige Zeiteinteilung rauszufinden und zu trainieren. Ich wäre zum Beispiel mit den 3 Stunden für die Reinschrift von dem Kollegen niemals hingekommen. Ich hab nach spätestens einer Stunde angefangen zu schreiben, sonst wäre das einfach - rein wegen der mangelnden Fähigkeit schnell zu schreiben - nichts geworden. In der StA-Klausur gab es schlicht keine Lösungsskizze. Aber da ist jeder anders und da muss man halt genau wissen, wieviel Zeit man am Ende braucht um alles aufzuschreiben. Dafür sind die Klausuren da.
Wie wichtig Klausuren unter Examensbedingungen schreiben ist bemisst sich danach wie gut man denn generell Klausuren schreiben kann und wie viel Zeit man für die Vorbereitung hat. Jemand der einigermaßen gut im Zeitmanagement ist, gut und schnell schreibt aber massive Lücken im materiellen Recht hat sollte möglichst diese Lücken ausbessern und nicht ständig üben schlechte Klausuren zu fertigen.
Andersrum eben anders.
Dieses Mantra von tausend Klausuren schreiben vor'm Examen sonst fällt man durch ist nicht allgemeingültig.
Also Kopf hoch, du machst das schon.
11.05.2021, 19:12
Hey :) ich habe (wie die meisten) auch bei vielen Klausuren geschummelt. Ich bin aber wirklich der Auffassung, dass einem auch das sehr sehr viel bringt (abgesehen von dem zeitlichen Aspekt).
Ich habe selber mein Examen im Sommer noch vor mir, habe aber eine gute Erfahrung gemacht: aus Zeitgründen bzw. mangelndem Interesse habe ich KEIN Strafrecht fürs erste gelernt (das ist keine Untertreibung). Ich habe aber die Klausuren regelmäßig mit meinem Freund google geschrieben und dieses nachschauen-aufschreiben hatte bei mir einen krassen Effekt. Ich hatte am Ende 8 Punkte im Strafrecht, obwohl ich wirklich auch mit deutlich weniger zufrieden gewesen wäre, weil ich Strafrecht nicht mag.
So sehe ich das auch jetzt. Wenn ich Klausuren ohne Hilfe schreibe, von denen ich keine Ahnung habe und mir nachher die Lösung durchlese, bleibt echt wenig hängen. Die Punkte die ich jetzt aber nachschaue, vergesse ich einfach NIE. Wenn ich einmal etwas nachschaue und dann direkt verschriftliche, bringt das mehr als jede Lösung zu lesen.
Natürlich muss man auch mal streng sein und sich überlegen, ob man alles auch ohne Hilfe hinkriegt. Aber bei mir ist es zum Beispiel so, dass die Klausuren ohne Nachschlagen keine Katastrophe gewesen wären, weil es auch meist nur an den abgefahrenen Sachen gescheitert ist (die man -wenn es nicht anders geht- wohl auch im Kommentar findet).
Mein Fazit ist jedenfalls, dass Schummel-Klausuren extrem viel bringen KÖNNEN, aber das ist natürlich auch wieder eine Typsache. Mir schaden sie jedenfalls nicht. Viel Erfolg :-)
Ich habe selber mein Examen im Sommer noch vor mir, habe aber eine gute Erfahrung gemacht: aus Zeitgründen bzw. mangelndem Interesse habe ich KEIN Strafrecht fürs erste gelernt (das ist keine Untertreibung). Ich habe aber die Klausuren regelmäßig mit meinem Freund google geschrieben und dieses nachschauen-aufschreiben hatte bei mir einen krassen Effekt. Ich hatte am Ende 8 Punkte im Strafrecht, obwohl ich wirklich auch mit deutlich weniger zufrieden gewesen wäre, weil ich Strafrecht nicht mag.
So sehe ich das auch jetzt. Wenn ich Klausuren ohne Hilfe schreibe, von denen ich keine Ahnung habe und mir nachher die Lösung durchlese, bleibt echt wenig hängen. Die Punkte die ich jetzt aber nachschaue, vergesse ich einfach NIE. Wenn ich einmal etwas nachschaue und dann direkt verschriftliche, bringt das mehr als jede Lösung zu lesen.
Natürlich muss man auch mal streng sein und sich überlegen, ob man alles auch ohne Hilfe hinkriegt. Aber bei mir ist es zum Beispiel so, dass die Klausuren ohne Nachschlagen keine Katastrophe gewesen wären, weil es auch meist nur an den abgefahrenen Sachen gescheitert ist (die man -wenn es nicht anders geht- wohl auch im Kommentar findet).
Mein Fazit ist jedenfalls, dass Schummel-Klausuren extrem viel bringen KÖNNEN, aber das ist natürlich auch wieder eine Typsache. Mir schaden sie jedenfalls nicht. Viel Erfolg :-)
11.05.2021, 19:55
(11.05.2021, 19:12)ReferendarinNRW schrieb: Hey :) ich habe (wie die meisten) auch bei vielen Klausuren geschummelt. Ich bin aber wirklich der Auffassung, dass einem auch das sehr sehr viel bringt (abgesehen von dem zeitlichen Aspekt).
Ich habe selber mein Examen im Sommer noch vor mir, habe aber eine gute Erfahrung gemacht: aus Zeitgründen bzw. mangelndem Interesse habe ich KEIN Strafrecht fürs erste gelernt (das ist keine Untertreibung). Ich habe aber die Klausuren regelmäßig mit meinem Freund google geschrieben und dieses nachschauen-aufschreiben hatte bei mir einen krassen Effekt. Ich hatte am Ende 8 Punkte im Strafrecht, obwohl ich wirklich auch mit deutlich weniger zufrieden gewesen wäre, weil ich Strafrecht nicht mag.
So sehe ich das auch jetzt. Wenn ich Klausuren ohne Hilfe schreibe, von denen ich keine Ahnung habe und mir nachher die Lösung durchlese, bleibt echt wenig hängen. Die Punkte die ich jetzt aber nachschaue, vergesse ich einfach NIE. Wenn ich einmal etwas nachschaue und dann direkt verschriftliche, bringt das mehr als jede Lösung zu lesen.
Natürlich muss man auch mal streng sein und sich überlegen, ob man alles auch ohne Hilfe hinkriegt. Aber bei mir ist es zum Beispiel so, dass die Klausuren ohne Nachschlagen keine Katastrophe gewesen wären, weil es auch meist nur an den abgefahrenen Sachen gescheitert ist (die man -wenn es nicht anders geht- wohl auch im Kommentar findet).
Mein Fazit ist jedenfalls, dass Schummel-Klausuren extrem viel bringen KÖNNEN, aber das ist natürlich auch wieder eine Typsache. Mir schaden sie jedenfalls nicht. Viel Erfolg :-)
Interessanter Ansatz und durchaus logisch, dass bei einer längeren und genaueren Bearbeitung - sozusagen im Moment des Problems - mehr hängen bleibt als bei einer häufig oberflächlicheren Durcharbeitung der Lösungsskizze hinterher.
Nichtsdestotrotz darf man nicht den Fehler machen, funktionierende Abläufe aus dem ersten Examen unbedacht auf das zweite zu übertragen. Denn der Zeitmangel ist nicht im Ansatz zu vergleichen. Während es im ersten Examen Klausuren gibt, die man ohne Kommentar auch in 8 Stunden nicht angemessen lösen würde, geht es - grundlegende juristische und handwerkliche Fähigkeiten vorausgesetzt - im zweiten Examen nur darum, in 5 Stunden eine vertretbare praxisnahe Lösung auf Papier zu bringen. Das muss man - zumindest auch - geübt haben (Naturtalente ausgenommen ).
11.05.2021, 20:10
Etwas unverständlich formuliert eben. Gemeint war: Im ersten Examen spielt der Faktor Zeit eine untergeordnete Rolle, weil die Kandidaten in z.B. 3 Stunden mehr Zeit keine wesentlich anderen Produkte abliefern würden. Die 5 Stunden reichen mE aus, um sein Wissen anzuwenden. Im zweiten Examen hingegen bekommt jeder Kandidat, der mit den grundlegenden Fähigkeiten ausgestattet ist, unter Zuhilfenahme der Kommentare in 3 Stunden mehr Zeit ein deutlich vernünftigeres Produkt auf die Reihe als in der Regelzeit. Deswegen ist der Faktor Zeit im zweiten viel erheblicher und es ist eine eigene Kunst, in zu wenig Zeit das bestmögliche Produkt abzuliefern. Im ersten ist Wissen wichtiger als Zeitmanagement.