14.04.2021, 14:50
Bisher habe ich nichts zu diesem Thema gefunden, also meine Frage an Euch:
Was ist eurer Meinung nach der beste Beruf für einen Juristen, der viel mit Menschen und interdisziplinär arbeiten bzw. so wenig wie möglich "stumpf" am Schreibtisch Akten wälzen möchte?
Bei mir ist es zwar noch ein halbes Jahr bis zum Abschluss, ich überlege trotzdem schon, wo die Reise hingehen soll und die Zeit in der Behörde (nur Widersprüche bearbeiten) und in der GK (langweilige Arbeit an DD-Reporten, stumpfe Überarbeitung von Verträgen aus dem BackOffice heraus) haben mir noch einmal deutlich gemacht, dass ich etwas mehr Action brauche
Wie schaut es aus im Unternehmen? Wird fachübergreifend dort viel kommuniziert? Ist man oft in Meetings oder bespricht sich iRv Teamarbeit oder Jour Fix?
Freue mich über Erfahrungsberichte und/oder einen Austausch!
Was ist eurer Meinung nach der beste Beruf für einen Juristen, der viel mit Menschen und interdisziplinär arbeiten bzw. so wenig wie möglich "stumpf" am Schreibtisch Akten wälzen möchte?
Bei mir ist es zwar noch ein halbes Jahr bis zum Abschluss, ich überlege trotzdem schon, wo die Reise hingehen soll und die Zeit in der Behörde (nur Widersprüche bearbeiten) und in der GK (langweilige Arbeit an DD-Reporten, stumpfe Überarbeitung von Verträgen aus dem BackOffice heraus) haben mir noch einmal deutlich gemacht, dass ich etwas mehr Action brauche

Wie schaut es aus im Unternehmen? Wird fachübergreifend dort viel kommuniziert? Ist man oft in Meetings oder bespricht sich iRv Teamarbeit oder Jour Fix?
Freue mich über Erfahrungsberichte und/oder einen Austausch!
14.04.2021, 14:57
Als Richter in der StVK hat man viel mit Menschen und deren Schicksalen zu tun. Interdisziplinär arbeitet man vor allem mit Psychologen, Sozialarbeitern und Medizinern. Wenn man ein halbwegs ausgelastetes Dezernat hat, terminiert man mindestens zwei Mal wöchentlich und sieht dort dann die Leute live. Ansonsten telefoniert man viel mit den genannten Berufsgruppen. Aktenarbeit ist es aber natürlich trotzdem viel :D
14.04.2021, 15:02
(14.04.2021, 14:57)Gast schrieb: Als Richter in der StVK hat man viel mit Menschen und deren Schicksalen zu tun. Interdisziplinär arbeitet man vor allem mit Psychologen, Sozialarbeitern und Medizinern. Wenn man ein halbwegs ausgelastetes Dezernat hat, terminiert man mindestens zwei Mal wöchentlich und sieht dort dann die Leute live. Ansonsten telefoniert man viel mit den genannten Berufsgruppen. Aktenarbeit ist es aber natürlich trotzdem viel :D
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Ich denke, Justiz wird mit den Noten derzeit eher nicht passen, aber man weiß ja nie, was im Zweiten dann plötzlich doch bei rumkommt ;)
Wenn es die Justiz werden sollte müsste man sich aber wohl auch erstmal mit den ganzen anderen Dezernaten "rumschlagen", also da schrecke ich noch etwas vor zurück.
14.04.2021, 15:06
Ich glaube du solltest die sog. mittelständische oder kleine Kanzlei in Betracht ziehen, wenn du Abwechslung und die Nähe zum Menschen suchst.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir davon abraten, diese Umstände in einem Unternehmen zu suchen:
Hier machst du viel Backoffice-Tätigkeit und bist ausschließlich Schreibtischtäter. Meetings, Jour-fix mit immer denselben Leute gehen einem irgendwann tierisch auf den Keks, zumal diese Treffen in 95% der Fälle unnötig und nichts als blabla sind. Den Kontakt zur Außenwelt, sei es Kunden, Versicherungsnehmer oder was auch immer, findest du dann allenfalls per Telefon. Gemessen an deinen Vorstellungen von Menschenkontakt dürfte dies jedoch auch nicht zufriedenstellend sein. In Sache Unternehmen kann ich dir noch sagen, dass durch die ständige Schreibtischtätigkeit der Arbeitstag sich zieht wie Kaugummi.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir davon abraten, diese Umstände in einem Unternehmen zu suchen:
Hier machst du viel Backoffice-Tätigkeit und bist ausschließlich Schreibtischtäter. Meetings, Jour-fix mit immer denselben Leute gehen einem irgendwann tierisch auf den Keks, zumal diese Treffen in 95% der Fälle unnötig und nichts als blabla sind. Den Kontakt zur Außenwelt, sei es Kunden, Versicherungsnehmer oder was auch immer, findest du dann allenfalls per Telefon. Gemessen an deinen Vorstellungen von Menschenkontakt dürfte dies jedoch auch nicht zufriedenstellend sein. In Sache Unternehmen kann ich dir noch sagen, dass durch die ständige Schreibtischtätigkeit der Arbeitstag sich zieht wie Kaugummi.
14.04.2021, 15:22
(14.04.2021, 15:06)Gast schrieb: Ich glaube du solltest die sog. mittelständische oder kleine Kanzlei in Betracht ziehen, wenn du Abwechslung und die Nähe zum Menschen suchst.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir davon abraten, diese Umstände in einem Unternehmen zu suchen:
Hier machst du viel Backoffice-Tätigkeit und bist ausschließlich Schreibtischtäter. Meetings, Jour-fix mit immer denselben Leute gehen einem irgendwann tierisch auf den Keks, zumal diese Treffen in 95% der Fälle unnötig und nichts als blabla sind. Den Kontakt zur Außenwelt, sei es Kunden, Versicherungsnehmer oder was auch immer, findest du dann allenfalls per Telefon. Gemessen an deinen Vorstellungen von Menschenkontakt dürfte dies jedoch auch nicht zufriedenstellend sein. In Sache Unternehmen kann ich dir noch sagen, dass durch die ständige Schreibtischtätigkeit der Arbeitstag sich zieht wie Kaugummi.
Das klingt ja sehr ernüchternd, schade. Jap, die Back Office Tätigkeit ist genau das, was ich vermeiden möchte, also würde die Arbeit im Unternehmen dann tatsächlich ausscheiden.
Kleine Kanzleien empfinde ich bisher allerdings auch nicht wirklich interessant, einerseits von dem unterirdischen Gehalt, von dem ich so gehört habe und andererseits von den Arbeitszeiten. 9-19 Uhr sind für mich nicht wirklich attraktiv, ich bin eher ein 7-16-Gleitzeitmensch.
14.04.2021, 15:34
keine KK wird jammern wenn du 7 bis 17 Uhr machst. Wenn das Einstiegsgehalt zu gering ist dann hast du Pech. Das Gehalt steigt halt auch viel schneller als woanders. Du siehst direkt deinen Umsatz und kannst jedes Jahr mehr Geld verlangen. Brauchst nicht einmal diskutieren. 300k Umsatz machen und 100k verlangen geht dann easy.
14.04.2021, 15:43
Quereinstieg als Lehrer an einer Berufsschule
14.04.2021, 16:11
Aus meiner Erfahrung ist die Tätigkeit im Unternehmen schon mal wesentlich abwechslungsreicher als in der GK. Man hat wirklich relativ viele Besprechungen auch mit den Fachkollegen also viel Kontakt zu Menschen.
Manche Prozesse sind langwierig, in kleineren Unternehmen oder einer mittelständischen Kanzlei kann man sicherlich etwas pragmatischer arbeiten als in DAX Konzernen (oder ähnliche Größe) Und klar, viel Schreibtischarbeit. Wenig auswärtige Termine.
Dafür hat man ein gutes Gehalt und meist Gleitzeit. Urlaub kann man auch wirklich nehmen. Man muss sich nicht täglich mit Streitereien in Familie und Nachbarschaft auseinandersetzen wie in der kleinen Kanzlei.
Am Ende eine schwierige Entscheidung aber würde unternehmen nach deinen Präferenzen nicht unbedingt ausschließen.
Manche Prozesse sind langwierig, in kleineren Unternehmen oder einer mittelständischen Kanzlei kann man sicherlich etwas pragmatischer arbeiten als in DAX Konzernen (oder ähnliche Größe) Und klar, viel Schreibtischarbeit. Wenig auswärtige Termine.
Dafür hat man ein gutes Gehalt und meist Gleitzeit. Urlaub kann man auch wirklich nehmen. Man muss sich nicht täglich mit Streitereien in Familie und Nachbarschaft auseinandersetzen wie in der kleinen Kanzlei.
Am Ende eine schwierige Entscheidung aber würde unternehmen nach deinen Präferenzen nicht unbedingt ausschließen.
14.04.2021, 16:40
Falls du es nicht wusstet:
Solltest du mit 30 Jahren ins Berufsleben einsteigen, hast du gut 35-40 Jahre Zeit, dich in dem einen oder anderen Feld auszuprobieren und Eindrücke zu sammeln. Fußketten gibt es meines Erachtens nirgendwo mehr...
Solltest du mit 30 Jahren ins Berufsleben einsteigen, hast du gut 35-40 Jahre Zeit, dich in dem einen oder anderen Feld auszuprobieren und Eindrücke zu sammeln. Fußketten gibt es meines Erachtens nirgendwo mehr...
14.04.2021, 16:46