01.04.2021, 14:36
Hallo,
mir wurde von einer KK ein Angebot gemacht, dass ich das Steuerrechtsdezernat des scheidenden Kollegen ( in 2 Jahren will er gehen) übernehmen soll. Ich habe mit Steuerrecht allerdings nichts am Hut, habe mich damit noch nie beschäftigt. Daher soll ich zunächst einen Fachanwaltlehrgang dazu machen und werde dann vom Kollegen on the job ausgebildet.
Meine Frage ist: Kann man in einer kleinen Kanzlei mit Steuerrecht Geld verdienen?
Perspektivisch kommen später auch noch weitere Rechtsgebiete dazu, bei denen die Kanzlei dann bedarf hat.
Gehalt sind 48 K, was ich als fair empfinde, dafür dass ich erstmal mich nur um den FA kümmern muss und halt so ein bisschen mitarbeiten, auch wenn ich meinen Noten wesentlich mehr bekommen könnte. Mir kommt es aber auf mit mittel- bis langfristige Persepktive an.
Danke!
mir wurde von einer KK ein Angebot gemacht, dass ich das Steuerrechtsdezernat des scheidenden Kollegen ( in 2 Jahren will er gehen) übernehmen soll. Ich habe mit Steuerrecht allerdings nichts am Hut, habe mich damit noch nie beschäftigt. Daher soll ich zunächst einen Fachanwaltlehrgang dazu machen und werde dann vom Kollegen on the job ausgebildet.
Meine Frage ist: Kann man in einer kleinen Kanzlei mit Steuerrecht Geld verdienen?
Perspektivisch kommen später auch noch weitere Rechtsgebiete dazu, bei denen die Kanzlei dann bedarf hat.
Gehalt sind 48 K, was ich als fair empfinde, dafür dass ich erstmal mich nur um den FA kümmern muss und halt so ein bisschen mitarbeiten, auch wenn ich meinen Noten wesentlich mehr bekommen könnte. Mir kommt es aber auf mit mittel- bis langfristige Persepktive an.
Danke!
01.04.2021, 14:46
Steuerrecht ist im Prinzip eine Gelddruckmaschine. Natürlich ist es noch besser, wenn Du (auch) Steuerberater bist, aber selbst wenn Du sonst nur vielleicht sogar eher schlechtere Noten hast, hast Du mit FA Steuerrecht eine sehr gute Chance auch in größeren Kanzleien, Unternehmen oder Big 4 (WP und legal) unterzukommen. Da das ein mühsames und recht unbeliebtes Gebiet ist, übersteigt die Nachfrage das Angebot immer deutlich.
Wenn Du nicht völlig abgeneigt bist, solltest Du die Chance ruhig ergreifen. Aber es ist eben ein wirklich mühsames Gebiet und viele kommen damit gar nicht klar (ich z.B.). Kann passieren, dass Dir das dann nach einiger Zeit auch so geht, obwohl Du es erstmal für einige Zeit versuchst.
Musst Du Dir überlegen, wie diszipliniert Du sein kannst und wie groß Deine Abneigung ist; das Angebot klingt aber vielversprechend, die Chance für so eine Ausbildung haben nicht sehr viele.
Wenn Du nicht völlig abgeneigt bist, solltest Du die Chance ruhig ergreifen. Aber es ist eben ein wirklich mühsames Gebiet und viele kommen damit gar nicht klar (ich z.B.). Kann passieren, dass Dir das dann nach einiger Zeit auch so geht, obwohl Du es erstmal für einige Zeit versuchst.
Musst Du Dir überlegen, wie diszipliniert Du sein kannst und wie groß Deine Abneigung ist; das Angebot klingt aber vielversprechend, die Chance für so eine Ausbildung haben nicht sehr viele.
01.04.2021, 15:13
Wo ist überhaupt der Unterschied zwischen den Beratungsleistungen eines FA für Steuerrecht und einem Steuerberater? Darf der Steuerberater sogar inhaltlich andere Dinge als ein RA ?
01.04.2021, 15:51
Also es kommt wirklich genau darauf an, worin Du im Steuerrecht berätst. In zwei Jahren wird man nicht so umfangreich eingearbeitet sein um direkt ein Dezernat zu übernehmen.
Steuerrecht ist für einen Neuling sehr komplex. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber man hat schon einmal schnell einen Haftungsfall, je nach dem worin man genau beraten hat. Gerade wenn es um Umstrukturierungen geht.
Steuerrecht ist für einen Neuling sehr komplex. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber man hat schon einmal schnell einen Haftungsfall, je nach dem worin man genau beraten hat. Gerade wenn es um Umstrukturierungen geht.
01.04.2021, 16:04
(01.04.2021, 14:46)Gast schrieb: Steuerrecht ist im Prinzip eine Gelddruckmaschine. Natürlich ist es noch besser, wenn Du (auch) Steuerberater bist, aber selbst wenn Du sonst nur vielleicht sogar eher schlechtere Noten hast, hast Du mit FA Steuerrecht eine sehr gute Chance auch in größeren Kanzleien, Unternehmen oder Big 4 (WP und legal) unterzukommen. Da das ein mühsames und recht unbeliebtes Gebiet ist, übersteigt die Nachfrage das Angebot immer deutlich.
Wenn Du nicht völlig abgeneigt bist, solltest Du die Chance ruhig ergreifen. Aber es ist eben ein wirklich mühsames Gebiet und viele kommen damit gar nicht klar (ich z.B.). Kann passieren, dass Dir das dann nach einiger Zeit auch so geht, obwohl Du es erstmal für einige Zeit versuchst.
Musst Du Dir überlegen, wie diszipliniert Du sein kannst und wie groß Deine Abneigung ist; das Angebot klingt aber vielversprechend, die Chance für so eine Ausbildung haben nicht sehr viele.
in wie fern eine Gelddruckmaschine?
Muss man dann auch so Einkommensteuererklärungen machen?
Wie sind denn so die Streitwerte?
01.04.2021, 19:00
Halli Hallo,
also wer keine Leidenschaft fürs Steuerrecht hat, sollte sich das sehr genau überlegen. Ich mache das seit Jahren und Steuerrecht ist einfach sehr komplex und ändert sich andauernd. Je nach Beratungsgebiet braucht man locker 5 Jahre Berufserfahrung, um wirklich typische Gestaltungen zu erkennen und zu verstehen.
Steuerberater sind meist zahlenmäßig besser drauf und kennen die entsprechenden Gestaltungen. Der Fachanwalt hingegen ist m.E. weniger „wert“. Deswegen wird der in den WP-Gesellschaften so gut wie nie angestrebt, sondern immer der StB.
Ich kann nur abraten, ein solches Gebiet zu nehmen, wenn man dafür keine absolute Leidenschaft hat. Einkommensteuererklärungen machen kleine Kanzleien selbst nur, wenn das die entsprechenden Gehilfen machen. In der Regel gehts eher um Vermögensplanung, Erbschaftsgestaltungen und Steuergestaltungen im Unternehmensbereich.
also wer keine Leidenschaft fürs Steuerrecht hat, sollte sich das sehr genau überlegen. Ich mache das seit Jahren und Steuerrecht ist einfach sehr komplex und ändert sich andauernd. Je nach Beratungsgebiet braucht man locker 5 Jahre Berufserfahrung, um wirklich typische Gestaltungen zu erkennen und zu verstehen.
Steuerberater sind meist zahlenmäßig besser drauf und kennen die entsprechenden Gestaltungen. Der Fachanwalt hingegen ist m.E. weniger „wert“. Deswegen wird der in den WP-Gesellschaften so gut wie nie angestrebt, sondern immer der StB.
Ich kann nur abraten, ein solches Gebiet zu nehmen, wenn man dafür keine absolute Leidenschaft hat. Einkommensteuererklärungen machen kleine Kanzleien selbst nur, wenn das die entsprechenden Gehilfen machen. In der Regel gehts eher um Vermögensplanung, Erbschaftsgestaltungen und Steuergestaltungen im Unternehmensbereich.
01.04.2021, 19:51
(01.04.2021, 15:13)Gast schrieb: Wo ist überhaupt der Unterschied zwischen den Beratungsleistungen eines FA für Steuerrecht und einem Steuerberater? Darf der Steuerberater sogar inhaltlich andere Dinge als ein RA ?
Ich habe vor kurzem in einer mittelständischen Kanzlei im Steuerrecht angefangen. Tendenziell gehört es sicher auch in kleineren Kanzleien zu den lukrativen Rechtsgebieten, wobei die Einarbeitung wirklich Zeit braucht, wie hier schon angemerkt wurde bzw. muss man halt wirklich der Typ dafür sein. Ich bin mir selbst auch noch nicht so ganz sicher, wie es bei mir laufen wird, obwohl ich Steuerrecht immer als Schwerpunkt hatte und es mir sehr gefällt. Aber mit der Zeit kommt man sicher irgendwann schon rein.
Zu der Frage: Es ist eher umgekehrt, ein RA darf inhaltlich alles, was ein StB auch darf. "Dürfen" ist gerade in dem Fall natürlich nicht gleich
"können", weshalb viele Rechtsanwälte irgendwann noch den Steuerberater machen, wenn sie schwerpunktmäßig im Bereich Steuerrecht tätig sind. Von den Tätigkeitsbereichen her kann man sicher sagen, dass sich viele Rechtsanwälte eher mit dem Bereich der Einspruchs-/Klageverfahren beschäftigen und nicht mit dem Bereich der Deklarationsberatung, was dann wiederum eher "Nur-Steuerberater" machen. Im Bereich der Gestaltungsberatung dürften beide Gruppen recht stark vertreten sein.
01.04.2021, 20:00
(01.04.2021, 19:51)Gast schrieb:(01.04.2021, 15:13)Gast schrieb: Wo ist überhaupt der Unterschied zwischen den Beratungsleistungen eines FA für Steuerrecht und einem Steuerberater? Darf der Steuerberater sogar inhaltlich andere Dinge als ein RA ?
Ich habe vor kurzem in einer mittelständischen Kanzlei im Steuerrecht angefangen. Tendenziell gehört es sicher auch in kleineren Kanzleien zu den lukrativen Rechtsgebieten, wobei die Einarbeitung wirklich Zeit braucht, wie hier schon angemerkt wurde bzw. muss man halt wirklich der Typ dafür sein. Ich bin mir selbst auch noch nicht so ganz sicher, wie es bei mir laufen wird, obwohl ich Steuerrecht immer als Schwerpunkt hatte und es mir sehr gefällt. Aber mit der Zeit kommt man sicher irgendwann schon rein.
Zu der Frage: Es ist eher umgekehrt, ein RA darf inhaltlich alles, was ein StB auch darf. "Dürfen" ist gerade in dem Fall natürlich nicht gleich
"können", weshalb viele Rechtsanwälte irgendwann noch den Steuerberater machen, wenn sie schwerpunktmäßig im Bereich Steuerrecht tätig sind. Von den Tätigkeitsbereichen her kann man sicher sagen, dass sich viele Rechtsanwälte eher mit dem Bereich der Einspruchs-/Klageverfahren beschäftigen und nicht mit dem Bereich der Deklarationsberatung, was dann wiederum eher "Nur-Steuerberater" machen. Im Bereich der Gestaltungsberatung dürften beide Gruppen recht stark vertreten sein.
Danke für die Ausführung
02.04.2021, 18:18
Aber wie verdient man im Steuerrecht Geld?
Also welche Bereiche sind die profitablen?
Also welche Bereiche sind die profitablen?
02.04.2021, 20:13
So wie überall. Stundensatzvereinbarung und dann Billables kloppen